Erfahrungsbericht VW LT 2.4 D (69 PS) von Anonymous, Mai 2009
Bin jetzt schon mehrere der alten LT mit dem 2,4 l saugdiesel und kraftvollen (*hüstel*) 69 PS gefahren, zum teil auch mit anhänger(!).
wenn man mal das alter betrachtet, sind die ollen dinger garnicht so schlecht. fangen wir mal mit der karosserie und der sitzposition an.übersicht: top, ein viereckiger kasten, nicht sehr hoch aber breit, große spiegel, besser gehts nicht.wenn das ding nur nicht so verdammt schnell rosten würde... die sitzposition ist wie in einem lkw, also mit waagerechtem lenkrad und hoch stehenden pedalen, direkt über der lenkachse, keine schützende lange haube vor der nase, also immer schön defensiv fahren, denn die knautschzone beginnt an der nasenspitze (fast wie beim mopedfahren).servolenkung? ach was, braucht doch niemand! dafür kann man aber gefühlt fast auf der stelle wenden, der lenkeinschlag ist groß, aber eine kräftige hand am volant wird benötigt, auch wegen des lenkungsspiels. die sitze sind recht bequem, nur der motor zwischen den vordersitzen macht sich lautstark und thermisch bemerkbar (dafür wird einem im winter schnell warm, aber der mechaniker verflucht die enge bauform in der kiste).die handbremse sitzt links vom sitz und ist sehr einstellungsfreundlcih, rostet aber gern mal fest. der Motor: ein urgestein aus dem vw-regal, rennt mit viel anlauf und getöse immerhin 120 kmh (ist ein richtiges event), läuft notfals auch ohne öl (musste ich verdutzt feststellen, nicht zur nachahmung enpfohlen), da kein drehzahlmesser vorhanden, am besten dann schalten, wenn es schwarz aus dem auspuff qualmt oder der tinitus im ohr lauter als der brüllende motor ist, denn das auto hat keinen gefühlten roten bereich, auch wenn dieser definitv wohl da ist. braucht durchaus seine 10 sekunden zum vorglühen,danach erwacht er aber mit einem lauten krach zum leben und pustet erstmal eine große schwarze wolke in die umgebung (rußpartikel sollen wirklich unsichtbar sein? nicht beim lt...). achso: nicht von der steigenden kühlmitteltemperaturanzeige irritieren lassen, die steigt gern mal bis nahe an den roten bereich, aber nie darüber. die haltbarkeit des motors ist top, der schafft locker sein 500000 km, möchte dafür aber auch mit 12 litern auf 100 km entlohnt werden.getriebe: kurz und knackig, so sollte ein getriebe sein, aber vorsicht mit dem rückwärtsgang: der liegt da, wo bei den meisten anderen autos der erste gang liegt. man kann ihn wirklich richtig sportlich schalten (denkt dran: wir reden hier von einem 20 jahre alten nutzfahrzeug). das ding hält aber genauso lang wie der motor und ist auf hohe lasten ausgelegt.was wirklich nachteilig ist, ist die angetrieben hinterachse:wenn sie nicht beladen ist, reicht schon ein gefühlter fingerhut voll wasser auf der straße, um ein rad durchdrehen zu lassen, also kein ideales winterfahrzeug.
Fazit: ein echtes spaßgerät, aber weniger ein auto für jeden tag, um ins büro zu fahren, sondern eher noch fürs harte schaffen gebaut. immer auf den karosserierost achten, dann hält das ding nochmal 20 jahre.