Der Golf 4 1.6 FSI mit 110 PS. Ich habe den Wagen jetzt sein einem Jahr und ein paar Tagen und bin mittelschwer enttäuscht. Da es mein erstes Auto war und ich das Baby für 4000 Euro gekauft habe taten die folgenden Dinge umso mehr weh.
Fangen wir von vorne an.
Ich habe den Wagen gekauft und war rundum zufrieden. Das Auto kam in der Ausstattung Pacific daher und hatte daher Sitz Heizung, Tempomat, eine Einparkhilfe hinten, elektrisch verstellbare Spiegel usw. Der Kofferraum war für mich als mobiler DJ perfekt. Er ist vor allem bei umgeklappter Rücksitzbank sehr großzügig geschnitten und es passt verdammt viel in das Auto rein.
Ich hatte den Wagen genau 3 Tage und dann kamen die ersten Probleme. Zündaussetzer.
Ab zum Händler. Der hat dann auf Gewährleistung Zündspulen und Zündkerzen getauscht. Ich musste zwar einen Teil von 80 Euro zahlen weil ich gleich alle 4 hab machen lassen, aber so oder so, ich war sehr genervt. Danach war erstmal 2 Monate Ruhe. Dann ging es richtig los.
Mein Bilnkerrelais fing an sinnlos durch die Gegend zu klackern und die Zündaussetzer waren wieder da. Außerdem verlor der Wagen auf einmal massiv viel Kühlwasser.
Ich habe mich dann um die Reparatur gekümmert. Das Auto fuhr sich zu der Zeit der Zündaussetzer nicht wie ein 110PS Golf sondern eher wie ein 50 PS Lupo.
Das Ende vom Lied war ein fast 4 Wochen langer Aufenthalt in der Werkstatt.
Der Tausch des kaputten Blinkerrelais' kostete gut 100 Euro. Im Thermostat-Gehäuse war ein Riss. Daher der Kühlwasserverlust. Reperaturkosten 250€.
Und jetzt kommt der Hammer. Die Zündaussetzer. Es wurden die Zylinderköpfe geschliffen. Der eine hatte einen Riss, die Zylinderkopfdichtungen waren hinüber, es wurden die Ventile neu eingeschliffen, die Einspritzdüsen wurden neu gemacht, und noch vieles vieles mehr. Kostenpunkt der Reparatur knapp 3000 Euro. Das tat extrem weh.
Anschließend fuhr der Wagen aber... Erstmal.
3 Monate gingen ins Land und wer meldete sich zurück? Richtig: Die Motorkontrolleuchte aka Zündaussetzer.
Mittelschwer genervt habe ich mich gegen eine weitere Reparatur entschieden, da mein Schrauber mir versicherte, dass der Wagen daran nicht sterben wird. Vorweg er behält recht. Dennoch ist das Thema echt sehr sehr nervig.
Anschließend waren die Reifen dran. Diese waren allmählich abgefahren und ich bekam auf meine 16 Zöller neue Pirellis.
Das war leider bei der Reperatur mal wieder nicht alles. Ich hörte beim Fahren immer wieder ein lautes Schnarren von der Vorderachse. Das war ein Lager an der vorderen rechten Antriebsachse welches Fett verlor (Kostenpunkt 220 Euro) dazu Kamm noch eine neue Spureinstellung da das Lenkrad scheif war (60€). Alles zusammen kostete somit mal wieder 700€
Es wurde langsam Winter und es wurde kalt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bei Nacht begann das Problem, dass der Wagen morgens nur schwer ansprang. Die Batterie war alle. Tausch mit Einbau knapp 100€.
Zwischendurch gingen typische Verschleißteile wie Glühbirnen kaputt, aber das ist ja nicht die Welt.
Nun haben wir Januar 2021 und ich habe nächste Woche einen Termin beim Auto Doktor. Einerseits sind die Bremsen hinten runter und müssen neu (240€) und die Kupplung ist runter. Dazu kommt dass ein bestimmtes Lager, dessen Name ich vergessen habe, bei der Kupplung kaputt ist und ich deshalb Schleifgeräusche der Kupplung auch beim Fahren habe. (alles zusammen 600€).
Somit kommen nächste Woche wieder 840€ auf den Tisch. Die vordere Bremsanlage muss bis Ende des Jahres auch neu und wird mich 290€ kosten.
Zusätzlich werden meine Zündaussetzer zusehmend wieder schlimmer. Eventuell schon wieder die Zündspulen und Kerzen. Das werde ich demnächst wieder überprüfen lassen.
Zusätzlich kostet das Auto noch ein wenig mehr als normale Benziner. Ich muss Super Plus tanken, da mir bei normalem Super der Motor wegstottert und die Zündaussetzer noch viel schlimmer werden. Sie sind aber selbst bei ultimate 102 immernoch extrem penetrant. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 9,5 bis 10 Litern innerorts nicht gerade günstig.
Fazit zu den Problemen:
Das Auto hat mich in der Reparatur nun über den Damen fast 5000 Euro innerhalb eines Jahres gekostet. Das tut als Auszubildender mit einem Gehalt von 730€ brutto einfach nur weh. Dazu kommen noch 1400€ Versicherung. Die Zündaussetzer sind wohlgemerkt nie verschwunden und das macht mich einfach nur traurig.
Um noch ein paar positive Dinge zu erzählen. Die Elektronik funktioniert einwandfrei. Keine Probleme was das angeht. Klima läuft, Sitzheizung läuft, Tempomat läuft, Einparkhilfe läuft und die Alpha Anlage drückt einem mit einem breiten Grinsen den Bass durch den Magen.
Außerdem hat mich das Auto trotz der unglaublich vielen Probleme nie stehen lassen. Wenn er Fehler hatte, fuhr er trotzdem weiter und das teilweise noch 1000 Kilometer weit.
Kleine Anmerkung noch zu Schluss. Ich habe den Wagen mit 116000km gekauft und habe bald die 130000km geknackt. Eigentlich nicht unbedingt viel für ein fast 18 Jahre altes Auto.
Wie dem auch sei. Aufgrund der massiv hohen Kosten leider nur 3 Sterne.