Young Urban Travelers" - so nennt Volkswagen eine der Zielgruppen, die sich die Wolfsburger Marketingstrategen für den Fox ausgeguckt haben. Studenten, Schüler und Azubis mit schmalem Budget und einem hohem Mobilitätsbedürfnis. "Ein Auto darf wieder preiswert sein," zitiert VW den Freizeitforscher Horst W. Opaschowski, der einen Wende "vom Erlebnismobil zum Sparmobil" konstatiert. Wobei es auch in der Hartz-IV-Gesellschaft nicht schaden kann, wenn ein Auto nicht nur Sparsam sondern auch pfiffig ist. Beides zu bieten ist der Anspruch, mit dem VW antritt.
Um es gleich zu sagen: Pfiffig ist es, das Füchslein aus Brasilien - ein Schnäppchen nur bedingt. Sicher, der Basis-Fox erscheint mit 8950 Euro fast schon billig. Und VW geht nach eigenen Angaben davon aus, dass er fast die Hälfte aller Verkäufe ausmachen wird. Aber die meisten werden wohl eben doch nicht so nackt und bloß vom Band rollen, dass sie mit dem Sparpreis hinkommen. Selbst wer dem 8.950-Euro-Fox noch den schlappen Motor (55 PS, 0 auf 100 in 17,5 Sekunden und 148 km/h Spitze) nachsieht: Die Servolenkung ist in diesem Preis eben so wenig drin wie Seitenairbags, Zentralverriegelung, die ausstellbaren Seitenscheiben hinten oder andere sinnvolle Kleinigkeiten. Fahren lässt sich ohne all das - aber doch ein wenig arg asketisch. Wer den Fox ordert, wird also in der Regel draufsatteln - und damit schnell vom vier- in den fünfstelligen Euro-Bereich vorstoßen.
Dafür bekommt er dann immer noch ein preiswertes Auto - im Sinne von "Preis wert". Kein "billiges". Der Fox ist kein Schnäppchen - aber ein faires Angebot. Denn wer so um die 12.000 Euro investiert und eine 1,4-Liter-Version mit ein paar Annehmlichkeiten ordert, fährt künftig mit einem immer noch sparsamen Wägelchen, das seinen unmittelbaren Preiskonkurrenten doch einiges voraus hat.
Das jungdynamische Aussehen zum Beispiel, mit der dynamischen Frontansicht im neuen Konzerndesign: Wie beim Golf GT oder dem neuen Passat dominiert das tief gezogene Kühlerdesign die Optik. Klarglasscheinwerfer, schräg stehende Frontscheibe, eine Van-artig geschnittene Karosserie - der Kleine sieht aus wie ein richtiges Auto und nicht wie ein rollender Knuddelersatz. Dem Thema "Sparmobil" nähert sich der Fox eher in Material und Design des Innenraumes: keine Chromringe, kein Materialmix. Grubbeliges Hartplastik allüberall. Selbst das wenige "gebürstete Aluminium" ist erwartungsgemäß "gebürstetes Plastik".
Das Beste am Fox ist aber gerade innen: Platz. Richtig Platz. In Hülle und Fülle. Platz nach Oben - da liegt auch bei größeren Zeitgenossen richtig Luftraum zwischen Dach und Scheitel. Platz nach Links und Rechts - keine Ellenbogen-Hakeleien oder Kniestöße mit dem Schaltknüppel zwischen Fahrer und Beifahrer. Platz hinten - selbst ohne die aufpreispflichtige um 15 Zentimeter verschiebbare Rückbank bleibt den Fontpassagieren Kniefreiheit genug, um auch längere Fahrten unverkrampft zu überstehen. So viel Platz findet man in dieser Preisklasse nirgends sonst. Dazu kommen vorne wie hinten gewohnt straffe Sitze. Hinten sogar mit einer pfiffig integrierten kleinen Ablage. Die macht den Fox zwar zu einem 4-Sitzer - aber fünf Leute möchte man ernsthaft sowieso nicht hineinquetschen. An sinnvollen Ablagen herrscht auch sonst kein Mangel - bis hin zur Halterung für 1-Liter-Flaschen in den Türen oder den Schubladen unter den Sitzen. Trotz der inneren Größe: Der Zustieg auf die hinteren Plätze ist auch trotz der weit öffnenden Türen etwas mühsam - ein Dreitürer halt.
Der 1.4-Liter Benzinmotor mit 55 kW/75 PS reicht im Alltagsbetrieb aus, um den Fox im Stadtverkehr gut mitschwimmen zu lassen und gelegentlich auch schon mal eine längere Überland- oder Autobahnpartie zu fahren. In 13 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, eine Höchstgeschwindigkeit von 167 - das geht für so ein Auto völlig ok. Und nur wenn man richtig Gas gibt wird es auch richtig laut im Fox. Den Verbrauch gibt VW mit 6,7 Litern auf 100 km an - Normalbenzin. Auch das geht in Ordnung. Das ausgewogene Fahrwerk gehört mit zu den Pluspunkten des Fox: Er bleibt immer sicher auf der Straße, nimmt Bodenwellen und Schlaglöcher wie ein Großer und ist dennoch so straff, wie man ihn sich wünscht. Die Lenkung ist ausreichend direkt und gibt ein gutes Feedback von der Straße. All das sorgt mit dafür, dass sich der Fox so handlich, komfortabel und spritzig durch den Verkehr bewegen lässt, wie er aussieht.