Geradlinig wie die Schweden zu sein scheinen, zieht sich diese Eigenständigkeit und Klarheit bis in den Innenraum. Mir hat es der skandinavische Stil in jedem Fall angetan und das gilt eben nicht nur für das Äußere des Volvo S90, auch im Inneren kann mich die Limousine begeistern. Sucht doch dieser Innenraum seinesgleichen, geht eigene Wege und hebt sich von BMW, Mercedes und Co gelungen ab. Er trumpft mit feinstem Leder, hochwertigen Echtholzeinlagen, edlen Dekorelementen und einigem mehr auf. Die lederbezogene Armaturentafel hebt den Premium-Anspruch sogar auf ein noch höheres Niveau.
Die Liebe fürs Detail geht aber noch viel weiter, so treffen handgefertigte Elemente nicht nur auf kleine schwedische Flaggen an den Vordersitzen, an den Gurtschnallen fällt auch der Schriftzug „Since 1959“ ins Auge.
Das zentrale Bedienelement in der Mittelkonsole ist ein wie ein Tablet funktionierender Touchscreen im Hochformat. Die Bedienung ist konsequent und verständlich, verlangt aber bedingt durch die Fülle an Möglichkeiten dennoch eine Einarbeitungsphase. Aber wer sich einen Überblick verschafft hat, erfreut sich an der intuitiven Bedienung.
Die Darstellung überzeugt dabei mit großer Individualität und die flexible Menüunterteilung in Kacheln ist übersichtlich. Bei Berührung vergrößert sich die jeweilige Kachel, während die übrigen kleiner in den Hintergrund treten, jedoch weiterhin sicht- und aktivierbar sind. Menüs können somit schnell gewechselt werden und verlangen kein Zurückkehren zum Hauptmenü. Das finde ich sehr gut.
Die Rückenlehnen der Sitze sind unglaublich schlank gestaltet und schaffen so natürlich noch mehr Raum und sitzen tue ich darauf wirklich sehr gut. Dank zahlreicher Einstellmöglichkeiten habe ich rasch die ideale Sitzposition gefunden.
Der Volvo S90 gibt mir das Gefühl First Class zu reisen und das sogar in der zweiten Reihe. Wartet die Limousine hier mit einzigartigen Platzverhältnissen auf, selbst mit einer Körpergröße jenseits meiner 1,80 Meter kann hier bequem seine Beine überschlagen. Zwar weniger opulent aber immer noch ausreichend ist auch der Raum über dem Kopf.
Der Kofferraum gibt mir ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Wem das Gepäckabteil dennoch nicht ausreichen sollte, kann ja auf die Kombivariante ausweichen.
Mit der sehr ausgewogenen Abstimmung trifft der Volvo S90 auch beim Fahrwerk meinen Geschmack, kann das Fahrwerk auch meinen sportlich ambitionierten Fahrten standhalten, wenn auch letzten Endes der Komfortanspruch überwiegt.
Mit dem Topdiesel habe ich mich automatisch für den permanenten Allradantrieb entschieden. Mit „lediglich“ zwei Litern Hubraum verfolgt Volvo ein konsequentes Downsizing, verliert aber auch die Leistungsentfaltung nicht aus den Augen.
Möchte ich aus einer gemütlichen Gangart heraus die volle Leistung abrufen, wird diese blitzschnell auf die Straße gebracht, von einem Turboloch oder einer Anfahrschwäche keine Spur. Und auch von einem kernigen oder gar störenden Dieseln ist nichts zu merken.
Sofortige Turbo-Power ist garantiert, womit das Flaggschiff wunderbar druckvoll ans Werk geht. Dabei bringt die allradangetriebene Limousine die volle Kraft ohne Traktionsverlust auf die Straße.
Die Achtgang-Automatik wurde perfekt darauf abgestimmt. Sie glänzt nicht nur mit einem vorbildlichen Schaltkomfort, ich kann via Schalthebel oder Lenkrad-Schaltwippen auch manuell ins Geschehen eingreifen.