Beschrieben wird ein Volvo S60 2.4 Premium mit 170 PS, Baujahr 2002.
Eines vorweg: Ich bin sowieso ein Elch-Fahrer, also in der Hinsicht habe ich die entsprechende Brille auf:
Ich habe mir als Firmenwagen einen gebrauchten Volvo S60 Premium zugelegt. Der Wagen ist von Baujahr 2002, schwarz und mit folgenden Extras ausgestattet: Lederausstattung, Komfortpaket, Winterpaket, DSTC Fahrdynamikregelung, Automatikgetriebe, Telefon, RTI Navigationssystem, Alarmanlage, Außenspiegel Bodenleuchte, Tempomat und ein Multifuntionslenkrad. Also alles, was das Herz begehrt. Ich fahre für meine eigene Firma ca. 40000 km im Jahr und brauche ein zuverlässiges schnelles Auto, wobei ich allerdings sehr selten über 200 km/h fahre. Den Volvo habe ich jetzt einige Monate und kann sagen, dass dieses Auto sehr zuverlässig ist. Der Wagen hatte bei der Anschaffung 70000 km auf dem Tacho und war vorher schon als Firmenwagen unterwegs.
Platzangebot: Auf den ersten Blick sieht es ziemlich eng im Fahrzeug aus. Wenn man aber einmal vorne Platz genommen hat, wundert man sich, wie bequem es doch ist. Der Fond bietet aber wenig Beinfreiheit. In diesem Punkt kann der S60 nicht überzeugen. Da ähnelt der Wagen doch mehr dem 3er-BMW oder der Mercedes C-Klasse.
An Ablageflächen hat Volvo bei diesem Modell (wie auch übrigens in den neuen Modellen S40 und V50) gespart. Das Handschuhfach könnte etwas größer sein und in den Türen befinden sich schmale Ablagefächer. Ein witziges Detail: Die Vordersitze weisen am vorderen Rand Taschen auf, in die kleinere Dinge verstaut werden können.
Kofferraum: Die schmale Kofferraumklappe täuscht. Der Kofferrum reicht tief ins Wageninnere und man kann für vier Personen ausreichend Gepäck verstauen. Sollte mehr zu transportieren sein, dann können die Rücksitzlehnen vom Kofferraum entriegelt und umgeklappt werden. So lassen sich auch sperrige Gegenstände laden.
Technik: Angesichts der Ausstattung meines S60 bleiben keine Wünsche offen. Das Armaturenbrett weist eine Vielzahl von Bedienelementen auf, die aber alle nach kurzer Zeit in ihrer Funktion klar werden. Nur im Zweifelsfall muss man mal die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen. Mein S60 hat ein eingebautes Telefon, so dass man nur eine Twinkarte einlegen muss und man kann lostelefonieren. Die Freisprechanlage ist ausgereift, der Gesprächspartner kann gut verstehen und auch gut verstanden werden.
Die Audioanlage ist mit Radio, CD-Player und Cassettenspieler versehen und hat eine gute Qualität. Der CD-Spieler kann allerdings keine MP3 abspielen; ein Tribut an das Baujahr 2002.
Die Klimaanlage kann für jede PKW-Seite individuell eingestellt werden und reagiert schnell auf entsprechende Einstellungen. Die Aussenspiegel und die Heckscheibe sind beheizbar, die vorderen Sitze ebenfalls, wobei Sitzfläche und Rückenlehne jeweils getrennt einschaltbar sind.
Verbrauch: Im Verbrauch liegt der S60 bei mir im Mittel bei 9,0 bis 10 ltr je 100 km. Ich fahre sehr viel Autobahn. In der Stadt dürften es 10 bis 11 ltr. sein.
Motor: Ein Manko: Der Motor ist zwar recht durchzugskräftig. Leider ist aber die Automatik - für mein Empfinden - nicht so ganz auf den Motor abgestimmt. Oft wird in den roten Bereich des Drehzahlmessers beschleunigt und dann ruppig in den nächsthöheren Gang geschaltet. Der S60 ist eben nicht für die Raserei. Der Tempomat beeilt sich sehr die eingestellte Geschwindigkeit zu erreichen und beschleunigt daher sehr stark. Das war selbst in den älteren Modell von Volvo besser gelöst.
Fahren: Das Fahrwerk gibt einem ein sicheres Gefühl, auch in schnellen Kurvenfahrten. Der S60 zieht wie auf Schienen durch langegestreckte Autobahnkurven. Ein sehr weniges Fahrzeug ist der Volvo aber nicht. Die älteren Volvo-Modelle glänzten dadurch, dass sie fast auf der Stelle wenden konnten. Der S60 verhält sich im Gegensatz dazu sehr schwerfällig.
Sicherheit: Die Bremsen verzögern sehr gut. Insgesamt fühlt man sich in dem Fahrzeug, insbesondere bei der volvotypischen Sicherheitsausstattung sehr sicher. So sind 6 Airbags und WHIPS, dass ein Schleudertrauma verhindern soll und automatische Gutstraffer obligatorisch.
Reparatur: Bisher hatte ich noch keine Reparaturen an diesem PKW. Zu den Inspektionen bringe ich den Wagen in eine Volvo-Werkstatt, die aber nicht die Preiswertesten sind. Eine gute Fachwerkstatt, in der ein Schrauber sich mit Volvo auskennt, reicht eigentlich schon.
Fazit: Ich kann den Volvo S60 (trotz der kleinen Schwächen) empfehlen und der ist allemal besser als eine C-Klasse von Mercedes (bei der die Verarbeitung nicht mehr stimmt) und einem 3er von BMW (der zu wenig Auto für das viele Geld bietet).
Vor allem fasziniert die umfangreiche Ausstattung und die Qualität. Der S60 ist aber kein Familienauto, sondern mehr für vielfahrende Berufstätige ohne große Familie gedacht.