Äußerlich ist er echt dynamisch, ob es innen so dynamisch weitergeht? Hier gab sich Toyota ja meist recht konservativ. Der Ein- und Ausstieg klappt vorne wie hinten schon mal sehr gut, und dann überraschte mich der Avensis schon auf den ersten Blick mit dynamisch-schicker Gestaltung und einem Ambiente, in dem ich mich wohl fühlen kann.
Dazu tragen unter anderem die in meinem Fall bestens passenden Applikationen in einem schicken matt-schimmernden Terracotta-Ton. Und auch in den Sitzen taucht dann dieser Ton – na ja, so ganz exakt passt der dann doch nicht – wieder auf. Und zwar in den Löchern des gelochten Leders der Sitzbahnen, in den Ziernähten und als Zierstreifen in Lehne und Sitzfläche. Schade, dass man dann am Lenkrad auf weiße Ziernähte zurückgegriffen hat, denn ansonsten wurden sogar die Türverkleidungen mit dem bronzefarbenen Garn bedacht.
Die Sitze sind schön groß, gut ausgeformt und bieten guten Seitenhalt und gut verstellbar, dennoch habe ich persönlich immer das Gefühl etwas zu hoch zu sitzen, und eine Sitzhöhenverstellung wird für mein Modell nicht angeboten. Das Raumgefühl ist üppig und auch hinten geht es geräumig zu. Allerdings liegen die Oberschenkel nicht ganz auf und auch der gebotene Seitenhalt lässt hinten zu wünschen übrig.
Der verwendete Kunststoff greift sich gut an und ist gut verarbeitet, so macht der Toyota Avensis Kombi einen hochwertigen und schicken Eindruck.
Über den großen Touchscreen wird nicht nur Radio und Navi bedient, z.B. auch das Einrichten eines Telefons geht schnell und wie alles andere auch rein intuitiv, da braucht es keinen Blick ins Benutzerhandbuch. Das Navi selbst wirft auch keine Fragen auf, am Anfang ist die Zielführung aber in so weit etwas irritierend, als dass es beim Wechsel von einer Autobahn auf die nächste erst mal verkündet: „Bitte verlassen Sie die Autobahn“.
So ein bisschen Probleme hat auch noch die Fernlichtautomatik. Auf der einen Seite arbeitet sie sehr schön, erkennt aber auf der anderen Seite Fahrzeuge die aus einer Einmündung kommen nicht und reagiert zum anderen bei regnerisch und nebeligen Wetterverhältnissen sehr empfindlich.
Die Reichweitenanzeige kann wieder voll punkten, denn während bei vielen nach Erreichen der scheinbar magischen 100 km-Grenze nur noch der Hinwies „geringe Reichweite“ oder „niedriger Tankfüllstand“ aufleuchtet, zählt sie im Toyota Avensis brav weiter nach unten.
Komme ich nun zum Ladeabteil, das diesen Avensis so praktisch macht. Die Heckklappe schwingt so weit auf, dass ich mich als 1,80 m Mensch gerade so nicht an ihr stoße.
Links und rechts im Boden sind dann noch zusätzliche Fächer eingearbeitet, außerdem Verzurrösen und in die Seitenteile können Halterungen eingespannt werden, um die Seiten auch noch als Fach zu nutzen. Nur auf der linken Seite ist ein eher schwaches Lichtlein montiert, dass versucht den sehr großen Kofferraum auszuleuchten.
Und der lässt sich schnell weiter vergrößern. Dazu reicht ein Zug und die entstehende Ladefläche ist eben und endet exakt auf Höhe der angenehm niedrigen Ladekante.
Der Toyota Avensis Kombi bietet einen guten Fahrkomfort, auch grobe Unebenheiten werden sauber weggefiltert, trotzdem steht genügend sportliches Potential bereit, um ihn schnell durch die Kurven zu kommen. Dabei untersteuert er leicht und ist stets gut zu beherrschen. Auch Lastwechsel bringen ihn nicht aus der Ruhe. Dazu reagiert er angenehm direkt auf die Lenkung, die zudem schön straff arbeitet. Gibt es also auch nichts zu meckern.
Der Motor ist allerdings nur Durchschnitt.