Da meine Eltern nun beide Rentner sind, haben sie ihre bisherigen Autos, Opel Corsa und Honda CR-V, verkauft und nach einem ökonomischen Kombi umgeschaut. Die Wahl fiel letztendlich auf den Toyota Auris Touring Sports. Die Tageszulassung in der Ausstattung 'Life Plus' mit 20 Kilometern sollte 19.380 Euro kosten, er wurde 1:1 mit den anderen beiden Autos eingetauscht.
Die Ausstattung des Auris ist überaus üppig. So beinhaltet er Klimaautomatik, 'Toyota Touch' Multimediasystem, ein riesiges Panorama-Glasdach, 9 Airbags, Nebelscheinwerfer und Sitzheizung. Dies ist reichlich, zumal der Kaufpreis für ein durchaus großes Auto sehr angemessen erscheint.
Design ist ja glücklicherweise Geschmackssache. Außen ist der Touring Sports zwar deutlich erträglicher als sein Limousinen-Bruder. Die Front erinnert dabei stark an den Prius. Das Heck und die Seitenansicht sind eigenständig und ziemlich konventionell, auffällig sind die markanten Rückleuchten. Innen wird es spaceig: Das Lenkrad mit seinen eigenartig verteilten Knöpfen ist dabei noch fast schön. Absolut hässlich ist der Rest...Die Lüftungsdüsen wirken wie aus drei verschiedenen Autos zusammengesucht, die Analog-Instrumente absolut lieblos. Die Hochtöner ähneln einer manuellen Spiegelverstellung und die digitale Cockpituhr gab es Anfang der 90er schon bei Hyundai. Zudem steht der Armaturenträger viel zu senkrecht, Klima und Radio lassen sich dadurch schlecht bedienen.
Die Verarbeitung ist, untypisch für Toyota, auf einem guten Niveau. Zwar ist viel Plastik verarbeitet, welches aber weder billig wirkt noch unangenehme Geräusche von sich gibt. Lenkrad, Schaltknauf und die echte, vom Aussterben bedrohte, Handbremse sind in Leder gefasst. Die vorderen Sitze sind bequem, könnten im Bereich der Sitzfläche jedoch mehr Seitenhalt bieten. Die Rücksitze sind schwach konturiert.
Zuerst sollte es der Hybrid werden, ein solcher stand jedoch nicht für die Probefahrt zur Verfügung. So testeten meine Eltern diesen normalen Benziner und waren überaus überrascht von den niedrigen Verbrauchswerten. Nach etwa 500 Kilometern pendelte sich dieser auf gute 6 Liter ein.
Ebenso überraschend die Fahrleistungen: Mit gerade einmal 132 PS ist der in Burnaston gebaute Japaner gut unterwegs. Von 0-100 sprintet der Auris Touring Sports in guten 10 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit gibt Toyota mit 195 km/h an. Auf der Testfahrt mit dem Vorführwagen erreichten meine Eltern jedoch respektable 208 km/h. Das Getriebe schaltet sehr sauber, die Schaltwege könnten jedoch kürzer sein. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt, ist auf unebenen Strecken auch ziemlich unkomfortabel.
Der Auris Touring Sports ist ein ziemlich großer Kompakt-Kombi. 520 Liter finden im Kofferraum Platz. Auf allen Sitzen ist genügend Beinfreiheit. Auch die Innenbreite passt und beengt die Insassen keineswegs. Hinten ist die Kopffreiheit für Menschen ab 1,85 wegen des Glasdaches etwas knapp.
Fazit: Toyota hat mit dem Auris Touring Sports einen großen Wurf gelandet. An Namen und Design werde ich mich dieses Jahr zwar nicht mehr gewöhnen, der Rest ist aber top.
(An dieser Stelle auch meine besten Genesungswünsche an Michael Schumacher, wenn es jemand schafft, dann DU!)