Seat Toledo - Wiedersehen macht Freude (Kurzfassung)
Seat führt wieder einen Toledo im Modellprogramm. Allerdings hat die zwischen 13.990 und 21.820 Euro kostende Neuerscheinung nicht mehr viel mit der Philosophie des letzten Namensvetters zu tun. Der neue Toledo greift noch weiter zurück: Schon die ersten beiden Toledos waren klassische Limousinen der unteren Mittelklasse (die zweite Generation hat den Leon als Schwestermodell), die dritte Toledo-Generation war dagegen ein ebenfalls der Kompaktklasse zugehöriges Raumkonzept. Der Neuling erscheint nun als Stufenheck, gehört mit seinem Einstiegspreis eher zu den Kleinwagen mit seiner Länge allerdings in die gehobene Kompaktklasse. Als Schwestermodell des Skoda Rapid teilt er sich nicht nur die Plattform mit dem Tschechen, sondern übernimmt auch dessen Motorenangebot. Und das ist recht vielfältig. Als Basis dient ein 1,2 Liter großer Dreizylinder-Sauger mit 55 kW/75 PS. Der Rest sind ausschließlich aufgeladene Turbo-Aggregate mit bis zu 90 kW/122 PS – darunter ein Diesel mit 1,6 Litern Hubraum und 77 kW/105 PS. Wie die Papierdaten schon verraten: Der Toledo weniger emotional denn praxisorientiert. So liegt der Schwerpunkt eher auf einem ordentlichen Raumangebot statt auf überbordenden Fahrleistungen. Vor allem im Fond können selbst langbeinige Personen gut sitzen, obwohl der Viertürer mit einer Außenlänge von 4,48 Meter noch so gerade citytauglich ist. Außerdem passen gewaltige 550 Liter in den Kofferraum. Akkurate Formen prägen den Innenraum – hier gibt der schlicht gestaltete Toledo ganz den Skoda und verzichtet auf spanisches Temperament. Auch wenn Hartplastik dominiert (was in dieser Preisklasse in Ordnung ist), fällt die Verarbeitung doch solide aus. Klappern oder Knarzgeräusche sind dem kleinen Seat fremd. Man zahlt übrigens für den Südeuropäer nicht grundsätzlich mehr Geld als für die Skoda-Offerte, allerdings sind die Konfigurationen der beiden Geschwister kaum vergleichbar. Andererseits bekommt der Kunde außer dem Seat-Badge auf einem modifizierten Kühlergrill kein Design geboten, das der Marke angemessen wäre. Und die Spanier verzichten auch auf den praktischen, im Tankdeckel eingebauten Eiskratzer des Rapid. Die Antriebe sind sparsam mit Verbräuchen von maximal 6,1 Litern in der 75 PS-Version. Beim Verbrauch siegt natürlich der TDI, er soll je nach Bereifung mit 3,9 Litern auskommen. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 104 g je km und spart sowohl an der Tankstelle als auch beim Fiskus.
Seat lässt den Toledo wieder aufleben, aber ändert das Konzept. Die Neuerscheinung ist als kleine Limousine im klassischen Kompaktklasse-Segment angesiedelt. Wem das Fahrzeug irgendwie bekannt vorkommt, sollte nach Tschechien schauen.
Quelle: Autoplenum, 2013-03-12
Autoplenum, 2017-08-08
Skoda- und Seat-Umweltprämie - Alle ziehen mitauto-news, 2013-08-13
Seat Toledo 1.2 TSI im Test: Der spanische Schwagerauto-reporter.net, 2013-07-21
Test: Seat Toledo – Ganz schön praktischredaktion, 2013-06-16
Seat Toledo – emotionaler Langweiler?auto-reporter.net, 2012-11-30
Bestnote für Seat: Leon und Toledo erhalten fünf Sterne