VW Touareg V6 TDI Bluemotion Exclusive - Stammesfürst
Testbericht
Der Touareg ist abgesehen vom Phaeton der üppigste Volkswagen. Als hochgerüstetes Luxus-Flaggschiff rückt er Audis Q7 dicht auf die Pelle, doch beim Preis hebt der Wagen vom Volk völlig ab.
Mit viel Brimborium hat VW den neuen Touareg eingeführt. Sogar als Hybrid ist der nach einem Nomadenstamm benannte Geländewagen nun zu haben, doch die meisten Käufer entscheiden sich nach wie vor für den Dieselantrieb. Den gibt es ganz stark als V8 mit 340 PS oder ganz zart als V6 mit 240 PS und Bluemotion-Technologie. Für die meisten Bedürfnisse dürfte diese Motorisierung locker ausreichen.
Der Sechszylinder-Diesel geht mit stoischer Ruhe zu Werke, das maximale Drehmoment von 550 Newtonmetern versetzt den Touareg trotz seiner 2,3 Tonnen Lebendgewicht spontan und kraftvoll in Bewegung. Für den Spurt von 0 auf 100 Km/h vergehen kaum acht Sekunden. Die serienmäßige Achtgangautomatik harmoniert gut mit dem Motor, alle Schaltübergänge sind weich und manchmal sogar völlig unmerklich. Im Stand stellt die Start-Stopp-Automatik den Motor ab und wirft ihn unbemerkt wieder an, wenn man den Fuß von der Bremse nimmt. Das System ist Teil des Bluemotion-Paktes, zu dem auch die Bremsenergierückgewinnung gehört.
Den Durchschnittsverbrauch des Touareg V6 TDI Bluemotion gibt VW mit 7,6 Litern pro 100 Kilometer an, leider ein sehr optimistischer Wert. In der Praxis liegt der Durchschnittsdurst je nach Fahrweise bei 8,5 bis 10 Litern. Dass sich der Zeiger der Tankuhr trotzdem so langsam bewegt, hat einen simplen Grund – mit dem Offroad-Paket „Terrain Tech“ an Bord ist der Touareg nicht nur geländetauglicher, sondern hat auch einen 100 Liter großen Kraftstofftank. Beim ersten Tankvorgang werden die Augen daher genauso groß wie die Zahlen auf der Quittung.
Wenn man den Gasfuß im Zaum hält und das üppige Drehmoment des Diesels im Schubbetrieb ausnutzt, kann man den Verbrauch immerhin unter neun Litern halten. Komfortables Gleiten ist ohnehin die Domäne des Touareg. Die Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung schluckt jede noch so fiese Bodenwelle mit Bravour. Die Dämpferabstimmung lässt sich per Drehschalter in drei Stufen abstimmen. In der Stufe Comfort fährt man am besten, bei schneller Autobahnfahrt empfiehlt sich die Sport-Abstimmung. Dank der Luftfederung kann man das Heck außerdem per Knopfdruck absenken und damit die Ladekante nach unten versetzen.
Vom Innenraum-Ambiente her unterscheidet den voll ausgestatteten Touareg mit Exclusive-Paket nicht mehr viel vom Audi Q7. Schicke Hölzer, viel Leder und eine angenehme Beleuchtung bringen Club-Atmosphäre ins Cockpit, allein bei der Bedienung des Navigationssystems kann die VW-Mischung aus Drehregler und Touchscreen nicht ganz mit Audis MMI mithalten. Das Panorama-Sonnendach sorgt auf Knopfdruck für massig Frischluft und grandiose Ausblicke, Platz hat der Touareg allen Insassen reichlich zu bieten.
Bei Fahrten mit hohem Autobahnanteil schätzt man den Abstandsregeltempomaten (ACC), der automatisch Distanz zum Vordermann hält. Das System gibt es im Paket mit dem Spurwechselwarner Lane Assist (beim Verlassen der Spur vibriert das Lenkrad) und dem Side Assist, der wie bei Audi mit einem Blinklicht am Außenspiegel vor Autos im toten Winkel warnt. Beim Testwagen funktionierte das allerdings nicht problemlos: Mehrfach fiel der Assistent aus, und zwar immer dann, wenn sich von hinten rechts ein Fahrzeug näherte und man die Spur wechseln wollte. Es erklangen ein Warnton und ein Hinweis im Display, dass das elektronische Helferlein deaktiviert wurde. Danach musste man den Side Assist umständlich im Fahrzeug-Menu wieder starten.
Alles in allem ist der Touareg eine dieser mobilen Fluchtburgen, in denen jeder noch so lange Trip zur behaglichen Reise wird. Volkswagens Luxuskreuzer ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Preisspanne zwischen Grund- und Vollausstattung entwickelt hat. So ist beispielsweise der Infiniti FX30d (238 PS) mit einem Grundpreis von 56.450 Euro teurer als der Touareg, mit Vollausstattung steigt der Preis aber nicht über 65.000 Euro. Der Touareg 3.0 TDI ist schon ab 50.700 Euro zu haben, der mit einer Fülle an Extras hochgerüstete Testwagen in Exclusive-Ausstattung bringt es allerdings auf mehr als 83.000 Euro. Selbst wenn der VW einige Optionen an Bord hat, die es bei Infiniti und Co. nicht gibt, bleibt das Verhältnis von Grundpreis zu Vollausstattung aberwitzig.
Viele Konkurrenten langen freilich schon beim Basispreis in die Vollen. Der Audi Q7 3.0 TDI quattro (240 PS) ist ab 53.300 Euro zu haben, der Porsche Cayenne Diesel (240 PS) ab 59.596 Euro, der BMW X5 xDrive 30d (245 PS) ab 54.200 Euro, der Range Rover Sport 3.0 TDV6 (245 PS) ab 61.600 Euro und der Mercedes ML 350 CDI (224 PS) ab 55.752 Euro. Auf Hybridantrieb statt Dieselmotor setzt der Lexus RX 450h (299 PS), ihn gibt es ab 59.690 Euro. Das Hybridmodell des Touareg ist erst ab 73.500 Euro zu haben.
Mit viel Brimborium hat VW den neuen Touareg eingeführt. Sogar als Hybrid ist der nach einem Nomadenstamm benannte Geländewagen nun zu haben, doch die meisten Käufer entscheiden sich nach wie vor für den Dieselantrieb. Den gibt es ganz stark als V8 mit 340 PS oder ganz zart als V6 mit 240 PS und Bluemotion-Technologie. Für die meisten Bedürfnisse dürfte diese Motorisierung locker ausreichen.
Der Sechszylinder-Diesel geht mit stoischer Ruhe zu Werke, das maximale Drehmoment von 550 Newtonmetern versetzt den Touareg trotz seiner 2,3 Tonnen Lebendgewicht spontan und kraftvoll in Bewegung. Für den Spurt von 0 auf 100 Km/h vergehen kaum acht Sekunden. Die serienmäßige Achtgangautomatik harmoniert gut mit dem Motor, alle Schaltübergänge sind weich und manchmal sogar völlig unmerklich. Im Stand stellt die Start-Stopp-Automatik den Motor ab und wirft ihn unbemerkt wieder an, wenn man den Fuß von der Bremse nimmt. Das System ist Teil des Bluemotion-Paktes, zu dem auch die Bremsenergierückgewinnung gehört.
Den Durchschnittsverbrauch des Touareg V6 TDI Bluemotion gibt VW mit 7,6 Litern pro 100 Kilometer an, leider ein sehr optimistischer Wert. In der Praxis liegt der Durchschnittsdurst je nach Fahrweise bei 8,5 bis 10 Litern. Dass sich der Zeiger der Tankuhr trotzdem so langsam bewegt, hat einen simplen Grund – mit dem Offroad-Paket „Terrain Tech“ an Bord ist der Touareg nicht nur geländetauglicher, sondern hat auch einen 100 Liter großen Kraftstofftank. Beim ersten Tankvorgang werden die Augen daher genauso groß wie die Zahlen auf der Quittung.
Wenn man den Gasfuß im Zaum hält und das üppige Drehmoment des Diesels im Schubbetrieb ausnutzt, kann man den Verbrauch immerhin unter neun Litern halten. Komfortables Gleiten ist ohnehin die Domäne des Touareg. Die Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung schluckt jede noch so fiese Bodenwelle mit Bravour. Die Dämpferabstimmung lässt sich per Drehschalter in drei Stufen abstimmen. In der Stufe Comfort fährt man am besten, bei schneller Autobahnfahrt empfiehlt sich die Sport-Abstimmung. Dank der Luftfederung kann man das Heck außerdem per Knopfdruck absenken und damit die Ladekante nach unten versetzen.
Vom Innenraum-Ambiente her unterscheidet den voll ausgestatteten Touareg mit Exclusive-Paket nicht mehr viel vom Audi Q7. Schicke Hölzer, viel Leder und eine angenehme Beleuchtung bringen Club-Atmosphäre ins Cockpit, allein bei der Bedienung des Navigationssystems kann die VW-Mischung aus Drehregler und Touchscreen nicht ganz mit Audis MMI mithalten. Das Panorama-Sonnendach sorgt auf Knopfdruck für massig Frischluft und grandiose Ausblicke, Platz hat der Touareg allen Insassen reichlich zu bieten.
Bei Fahrten mit hohem Autobahnanteil schätzt man den Abstandsregeltempomaten (ACC), der automatisch Distanz zum Vordermann hält. Das System gibt es im Paket mit dem Spurwechselwarner Lane Assist (beim Verlassen der Spur vibriert das Lenkrad) und dem Side Assist, der wie bei Audi mit einem Blinklicht am Außenspiegel vor Autos im toten Winkel warnt. Beim Testwagen funktionierte das allerdings nicht problemlos: Mehrfach fiel der Assistent aus, und zwar immer dann, wenn sich von hinten rechts ein Fahrzeug näherte und man die Spur wechseln wollte. Es erklangen ein Warnton und ein Hinweis im Display, dass das elektronische Helferlein deaktiviert wurde. Danach musste man den Side Assist umständlich im Fahrzeug-Menu wieder starten.
Alles in allem ist der Touareg eine dieser mobilen Fluchtburgen, in denen jeder noch so lange Trip zur behaglichen Reise wird. Volkswagens Luxuskreuzer ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Preisspanne zwischen Grund- und Vollausstattung entwickelt hat. So ist beispielsweise der Infiniti FX30d (238 PS) mit einem Grundpreis von 56.450 Euro teurer als der Touareg, mit Vollausstattung steigt der Preis aber nicht über 65.000 Euro. Der Touareg 3.0 TDI ist schon ab 50.700 Euro zu haben, der mit einer Fülle an Extras hochgerüstete Testwagen in Exclusive-Ausstattung bringt es allerdings auf mehr als 83.000 Euro. Selbst wenn der VW einige Optionen an Bord hat, die es bei Infiniti und Co. nicht gibt, bleibt das Verhältnis von Grundpreis zu Vollausstattung aberwitzig.
Viele Konkurrenten langen freilich schon beim Basispreis in die Vollen. Der Audi Q7 3.0 TDI quattro (240 PS) ist ab 53.300 Euro zu haben, der Porsche Cayenne Diesel (240 PS) ab 59.596 Euro, der BMW X5 xDrive 30d (245 PS) ab 54.200 Euro, der Range Rover Sport 3.0 TDV6 (245 PS) ab 61.600 Euro und der Mercedes ML 350 CDI (224 PS) ab 55.752 Euro. Auf Hybridantrieb statt Dieselmotor setzt der Lexus RX 450h (299 PS), ihn gibt es ab 59.690 Euro. Das Hybridmodell des Touareg ist erst ab 73.500 Euro zu haben.
Quelle: Autoplenum, 2010-10-27
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