VW Tiguan 2.0 TSI 4motion - Golf-Syndrom
Testbericht
Volkswagen bringt im April den neuen Tiguan auf den Markt. Die Konkurrenz schaut gespannter denn je nach Wolfsburg, denn aus dem Einzelspieler wird eine ganze SUV-Baureihe. Besonders in Sachen Design und Fahrdynamik hat der Tiguan deutlich gewonnen.
Es ist kalt am Polarkreis. Selbst tagsüber steigt das Thermometer derzeit selten über - 15 Grad. An diesem Vormittag zeigt das animierte Cockpit sogar nur -23,5 Grad an. Sitzheizung und Klimatisierung lassen es im Innern des Mittelklasse-SUV trotz des nordskandinavischen Winters überaus wohnlich erscheinen. Der Innenraum ist nicht nur deutlich größer als beim Vorgänger, sondern auch schicker als bisher. Das animierte Cockpit und der Navigationsbildschirm in der Armaturenbrettmitte wirken modern, aber nicht visionär. Die Oberflächen gefallen, die Sitze ebenso, obschon der optionale Lederbezug wertiger wirken könnte und an manchen Stellen beinahe wie Kunstleder anmutet. Wenig premium: das 565 Euro teure Head-Up-Display, das seine Informationen auf eine ausklappbare Scheibe projiziert.
Auf den verschneiten Pisten im Norden Schwedens soll der neue Tiguan zeigen, was er kann. "Besonders fahrdynamisch hat er deutlich gewonnen", stellt Dr. Jens Andersen, Leiter der technischen Entwicklung, in Aussicht, "wir haben nicht nur auf unseren modularen Querbaukasten umgestellt, sondern auch unsere neueste 4motion-Kupplung verbaut." Heißt, der 4,49 Meter lange Tiguan bringt seine Motorleistung deutlich schneller nach hinten und das zeigt sich bereits nach ein paar Kilometern auf dem weißen Untergrund deutlich. Über einen stilsicher inszenierten Drehschalter am Mitteltunnel lassen sich via 4motion Active Control die verschiedenen Fahrmodi durchschalten. Auf dem festgefahrenen Untergrund ist das Schneeprogramm genau das richtige. Die Räder bekommen etwas mehr Schlupf eingeräumt und so lässt sich der neue VW Tiguan lockerer denn je über den Handlingparcours bewegen. Nicht zu überspielen: die über 1,7 Tonnen Leergewicht.
Wer Spaß haben will, schaltet das gewohnt gut arbeitende Doppelkupplungsgetriebe in den manuellen Modus und die Fahrprogramme lassen nette Driftwinkel zu. "Eine feste Verteilung der Antriebskräfte gibt es bei uns nicht", erläutert Dr. Jens Andersen, "die Kraft wird variabel zwischen den Achsen und den einzelnen Rädern verteilt. Durch die Haldex-Kupplung der fünften Generation entsteht gar kein Schlupf mehr, sondern wie steuern mit dem Kraftfluss vor." Hört sich tiefgründig an, doch der Kunde merkt schnell, dass der Tiguan nicht nur Dank 320 Nm maximalem Drehmoment (ab 1.500 U/min) dynamischer und bei Gefallen sogar sportlicher unterwegs ist und seine Motorleistung besser auf den Untergrund bringt, als man es kennt. Anfahren am Berg oder mit dem Pferdehänger unterwegs - die Vorteile spüren nicht nur die Profis. Noch wichtiger dürfte im Alltagsbetrieb jedoch die präzise Lenkung sein oder der Fahrkomfort, der trotz 19-Zoll-Rädern mit 235er Reifen überzeugt.
Der Allradverkaufsanteil des bisherigen Tiguan liegt bei rund 50 Prozent. Beim Nachfolger sollen es mehr werden. So sind von den aktuell geplanten acht Motorisierungen sechs mit dem Allradantrieb 4motion zu bekommen. Die stärksten vier Modelle sind serienmäßig mit dem mehr als sinnvollen Allradantrieb unterwegs. Beim neuen Tiguan, dessen Vorgängergeneration sich seit 2007 mehr als 2,8 Millionen Mal verkaufte, fahren die VW-Verantwortlichen eine Scheibchenstrategie. Heißt, die die einzelnen Motorvarianten werden sorgsam nacheinander ausgerollt. Den Start machen 2.0 TDI mit 110 kW / 150 PS sowie der 2.0 TSI mit 132 kW / 180 PS. Wer sparsam unterwegs sein will, kommt um die Dieselvarianten nicht herum, die mit bis zu 240 PS verfügbar sein werden und zumindest nur ohne Allradantrieb unter fünf Litern verbrauchen. Doch wer mit überschaubaren Laufleistungen kalkuliert oder wer sich nicht für den Diesel erwärmen kann, bekommt mit dem 180 PS starken Allradbenziner ein stimmiges Paket mit soliden Laufleistungen bei einem Normverbrauch von 7,3 Litern Super (168 g CO2). 0 auf Tempo 100 erledigt der 1,7 Tonnen schwere VW Tiguan 2.0 TSI 4motion in 7,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h.
Der VW Tiguan 2.0 TSI kostet mit der obligatorischen Kombination aus Allradantrieb und siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe mindestens 34.450 Euro. Das besser ausgestattete Topmodell Highline startet inklusiv LED-Scheinwerfern, Abstandstempomat, Klimaautomatik und Sitzheizung bei mindestens 36.950 Euro. Bleiben sinnvolle Extras wie Navigationssystem (555 bis 2.310 Euro), schicke 19-Zöller (485 Euro) oder die mindestens 395 Euro teure elektrische Heckklappe. Kunden und Konkurrenten fürchten schon jetzt den Golf-Effekt. Der neue Tiguan hat beste Chancen, das Segment der Mittelklasse-SUV trotz der starken Konkurrenz aus Europa und Asien weiter zu dominieren. Auch, weil er kein Einzelkämpfer bleiben wird, denn neben dem 4,49 Meter langen Standard-Fünftürer kommen eine verlängerte Version, die in Asien und den USA mit sieben Sitzplätzen punkten soll und ein sportlicher positionierte Coupévariante.
Es ist kalt am Polarkreis. Selbst tagsüber steigt das Thermometer derzeit selten über - 15 Grad. An diesem Vormittag zeigt das animierte Cockpit sogar nur -23,5 Grad an. Sitzheizung und Klimatisierung lassen es im Innern des Mittelklasse-SUV trotz des nordskandinavischen Winters überaus wohnlich erscheinen. Der Innenraum ist nicht nur deutlich größer als beim Vorgänger, sondern auch schicker als bisher. Das animierte Cockpit und der Navigationsbildschirm in der Armaturenbrettmitte wirken modern, aber nicht visionär. Die Oberflächen gefallen, die Sitze ebenso, obschon der optionale Lederbezug wertiger wirken könnte und an manchen Stellen beinahe wie Kunstleder anmutet. Wenig premium: das 565 Euro teure Head-Up-Display, das seine Informationen auf eine ausklappbare Scheibe projiziert.
Auf den verschneiten Pisten im Norden Schwedens soll der neue Tiguan zeigen, was er kann. "Besonders fahrdynamisch hat er deutlich gewonnen", stellt Dr. Jens Andersen, Leiter der technischen Entwicklung, in Aussicht, "wir haben nicht nur auf unseren modularen Querbaukasten umgestellt, sondern auch unsere neueste 4motion-Kupplung verbaut." Heißt, der 4,49 Meter lange Tiguan bringt seine Motorleistung deutlich schneller nach hinten und das zeigt sich bereits nach ein paar Kilometern auf dem weißen Untergrund deutlich. Über einen stilsicher inszenierten Drehschalter am Mitteltunnel lassen sich via 4motion Active Control die verschiedenen Fahrmodi durchschalten. Auf dem festgefahrenen Untergrund ist das Schneeprogramm genau das richtige. Die Räder bekommen etwas mehr Schlupf eingeräumt und so lässt sich der neue VW Tiguan lockerer denn je über den Handlingparcours bewegen. Nicht zu überspielen: die über 1,7 Tonnen Leergewicht.
Wer Spaß haben will, schaltet das gewohnt gut arbeitende Doppelkupplungsgetriebe in den manuellen Modus und die Fahrprogramme lassen nette Driftwinkel zu. "Eine feste Verteilung der Antriebskräfte gibt es bei uns nicht", erläutert Dr. Jens Andersen, "die Kraft wird variabel zwischen den Achsen und den einzelnen Rädern verteilt. Durch die Haldex-Kupplung der fünften Generation entsteht gar kein Schlupf mehr, sondern wie steuern mit dem Kraftfluss vor." Hört sich tiefgründig an, doch der Kunde merkt schnell, dass der Tiguan nicht nur Dank 320 Nm maximalem Drehmoment (ab 1.500 U/min) dynamischer und bei Gefallen sogar sportlicher unterwegs ist und seine Motorleistung besser auf den Untergrund bringt, als man es kennt. Anfahren am Berg oder mit dem Pferdehänger unterwegs - die Vorteile spüren nicht nur die Profis. Noch wichtiger dürfte im Alltagsbetrieb jedoch die präzise Lenkung sein oder der Fahrkomfort, der trotz 19-Zoll-Rädern mit 235er Reifen überzeugt.
Der Allradverkaufsanteil des bisherigen Tiguan liegt bei rund 50 Prozent. Beim Nachfolger sollen es mehr werden. So sind von den aktuell geplanten acht Motorisierungen sechs mit dem Allradantrieb 4motion zu bekommen. Die stärksten vier Modelle sind serienmäßig mit dem mehr als sinnvollen Allradantrieb unterwegs. Beim neuen Tiguan, dessen Vorgängergeneration sich seit 2007 mehr als 2,8 Millionen Mal verkaufte, fahren die VW-Verantwortlichen eine Scheibchenstrategie. Heißt, die die einzelnen Motorvarianten werden sorgsam nacheinander ausgerollt. Den Start machen 2.0 TDI mit 110 kW / 150 PS sowie der 2.0 TSI mit 132 kW / 180 PS. Wer sparsam unterwegs sein will, kommt um die Dieselvarianten nicht herum, die mit bis zu 240 PS verfügbar sein werden und zumindest nur ohne Allradantrieb unter fünf Litern verbrauchen. Doch wer mit überschaubaren Laufleistungen kalkuliert oder wer sich nicht für den Diesel erwärmen kann, bekommt mit dem 180 PS starken Allradbenziner ein stimmiges Paket mit soliden Laufleistungen bei einem Normverbrauch von 7,3 Litern Super (168 g CO2). 0 auf Tempo 100 erledigt der 1,7 Tonnen schwere VW Tiguan 2.0 TSI 4motion in 7,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h.
Der VW Tiguan 2.0 TSI kostet mit der obligatorischen Kombination aus Allradantrieb und siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe mindestens 34.450 Euro. Das besser ausgestattete Topmodell Highline startet inklusiv LED-Scheinwerfern, Abstandstempomat, Klimaautomatik und Sitzheizung bei mindestens 36.950 Euro. Bleiben sinnvolle Extras wie Navigationssystem (555 bis 2.310 Euro), schicke 19-Zöller (485 Euro) oder die mindestens 395 Euro teure elektrische Heckklappe. Kunden und Konkurrenten fürchten schon jetzt den Golf-Effekt. Der neue Tiguan hat beste Chancen, das Segment der Mittelklasse-SUV trotz der starken Konkurrenz aus Europa und Asien weiter zu dominieren. Auch, weil er kein Einzelkämpfer bleiben wird, denn neben dem 4,49 Meter langen Standard-Fünftürer kommen eine verlängerte Version, die in Asien und den USA mit sieben Sitzplätzen punkten soll und ein sportlicher positionierte Coupévariante.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Getriebe: | Siebengang-Doppelkupplung |
Motor Bauart: | Vierzylinder mit Turboaufladung |
Hubraum: | 1984 |
Drehmoment: | 320 Nm bei 1500 UPM |
Preis
Neupreis: 34450 € (Stand: 2016-02-03)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2016-02-03
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