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Testbericht

Stefan Grundhoff, 4. November 2020
Gerade erst hat Volkswagen der Golf-Reihe mit dem GTI Clubsport eine 300 PS starke Topversion vorangestellt, da legen sie mit dem Golf R lautstärker denn je nach. Der hat nicht nur 20 weitere Pferdestärken, sondern auch den mehr als sinnvollen Allradantrieb.

Das Triebwerk des Golf R kennt man bereits von anderen R-Modellen und Sportversionen aus dem Konzern. Wie schon beim VW Tiguan R oder dem T-Roc R leistet der zwei Liter große Turbobenziner 235 kW / 320 PS und ein maximales Drehmoment von 420 Nm. Aus dem Stand geht es Dank des siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebes in 4,7 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 250 km/h. Mit dem optionalen R-Performance-Paket wird die Leine etwas lockerer und der Stärkste aller Gölfe darf auf der Autobahn bis zu 270 km/h schnell rennen. Das Performance-Paket beinhaltet ferner einen größeren, zum Dach hin offenen Heckspoiler, der für zusätzlicher Abtrieb an der Hinterachse sorgt, 19- statt 18-Zoll-Räder sowie die zwei zusätzlichen Fahrprofile Special (Nürburgring-Modus) und eine Driftfunktion. Auf der Nürburgring-Nordschleife ist der VW Golf R pro Runde bis zu 17 Sekunden schneller als sein alles anderer als zahmer Vorgänger. Serienmäßig für alle R-Modelle ist eine besonders groß dimensionierte 18-Zoll-Bremsanlage, die nicht nur auf der Nordschleife für entsprechende Verzögerungen sorgt. Mit der neuen Bremse vergrößern sich die Scheibendimensionen von 340 x 30 mm auf 357 x 34 mm.

Noch wichtiger dürfte vielen jedoch die Querdynamik sein und die ist Dank des variablen Allradantriebs größer als bei den anderen GTI-Versionen, die nur über die Vorderachse angetrieben werden. Dabei ist der Allradantrieb vernetzt mit der elektronischen Differenzialsperre XDS, Doppelkupplungsgetriebe und der Fahrwerksregelung DCC. So wird die Kraft des Antriebs über ein neues Hinterachsgetriebe nicht nur zwischen der Vorder- und Hinterachse, sondern ebenso zwischen den zwei Hinterrädern verteilt. Insbesondere in Kurven kann so die Agilität des Golf R so nennenswert gesteigert werden. Für den besonders heißen Ritt kann über einen R-Taster am Lenkrad direkt der entsprechende Rennmodus angesteuert werden, der die Sinne des Golf R in Sekundenbruchteilen schärft. Das elektronisch gesteuerte Fahrwerk ist zwei Zentimeter tiefer als die normalen Versionen und sportlich ambitionierte Fahrer freuen sich über straffere Federn und Dämpfer.

Optisch unterscheidet sich der VW Golf R kaum von seinen etwas zahmeren GTI-Brüdern. Neben der größeren Bremsanlage fallen die größeren Spoiler und die vierflutige Auspuffanlage ins Auge, die auf Wunsch von einer sieben Kilogramm leichtere Akrapovič-Titanabgasanlage ersetzt wird, die für einen noch bulligeren Sound sorgt. Innen gibt es animierte Sportinstrumente sowie stark konturierte Sitze, wahlweise in Alcantara oder Leder. Dem Ausflug an den Nürburgring steht nichts mehr im Wege.

Quelle: Autoplenum, 2020-11-04

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