Volvo V40 Cross Country – Schick oder geländetauglich?
Erster Gedanke: "Wow, was für ein Auto! Der kostet doch bestimmt 45.000 Euro?“ Die Ernüchterung kommt kurz danach: Ja, tatsächlich – aber nur wenn man alle Extras reinpackt. Der V40 Cross Country startet in der Basisversion D2 bei knapp 27.000 Euro. Unser Testwagen kommt in der schicken „Ocean Race“-Version mit fast Vollausstattung auf stolze 48.805 Euro. Dafür sind dann auch ein Vierzylinder-Diesel mit 190 PS und Euro 6, eine Achtgang-Geartronic mit ECO+ Funktion (1.900 Euro), das Business-Paket Pro mit Volvo on Call (2.650 Euro) und viele andere Extras an Bord. Günstig ist der Aufpreis für die Volvo Ocean Race Lederpolsterung (270 Euro). Der Kofferraum fällt mit 335 Liter ziemlich klein aus. Dafür gibt es aber einen zweiten Ladeboden für die Kleinteile. Auch für die geringe Zuladung von lediglich 385 Kilogramm gibt es Punkt Abzug.
Long-Run
Der Langstrecke ist die Heimat des Volvo V40 Cross Country. Gute Sitze, sanfte Achtgang-Automatik und sparsamer Diesel. Die 190 PS können aber auch anders. 400 Nm Drehmoment sorgen fast porsche-like für Vortrieb. Auf Wunsch knackt man in 7,5 Sekunden die 100 km/h-Marke und erst bei über 210 km/h ist Schluss. Ein nettes Gimmick: Der digitale Tacho lässt sich von Eco auf Sport umschalten. Dann leuchtet er rot, die Geschwindigkeitsanzeige und der Drehzahlmesser werden dominant und die ECO-Anzeige weicht der Power-Anzeige. Richtig Spaß kommt auf, wenn die Geartronic ebenfalls auf Sport umgeschaltet wird. Schalten lässt sich im manuellen Modus wahlweise über die Schalt-Paddles am Lenkrad oder über den Schalthebel in der Mittelkonsole.
Das Design des Cross Country sieht gut aus. Der Fahrersitzt im Volvo V40 Cross Country ist etwas erhöht. Auch die Gesamthöhe (+ 40 mm) und die Bodenfreiheit (+ 12 mm) des Fahrzeuges liegen über der des Volvo V40. Aber wer denkt, man würde mit dem V40 einen Geländewagen kaufen, wird enttäuscht. Ins Gelände würden wir mit unserem V40 ohne Allradantrieb nur im Notfall. Der ist lediglich den Benzinern vorbehalten und wird in Kombination mit den sparsameren Diesel-Triebwerken nicht angeboten.
Volvo On Call
Mit Volvo On Call hatten wir so unsere Anfangsschwierigkeiten, denn die kostenlose App muss erst vom Händler freigeschaltet werden. Danach ist sie ein nettes Goody. Nach der Installation lässt sich das Auto mit dem Smartphone auf- und zuschließen, zusätzlich sind unter anderem Infos wie Tankinhalt, Durchschnittsverbrauch und Kilometerstand abrufbar. Wenn man seinen Volvo auf dem Parkplatz nicht wiederfindet, kann man per Telefon auch "Hupen & Blinken" aktivieren. Natürlich kann man auch jederzeit überprüfen, wo sich das Fahrzeug befindet. Ein Fahrtenbuch kann ebenfalls via App geführt werden. In Kombination mit dem Sensus 3D-Navigationssystem kann man zudem bereits zuhause am Computer oder auf dem Smartphone das Ziel ihrer Reise eingeben und die Daten der geplanten Fahrt vor dem Reiseantritt an das Fahrzeug senden.
Sicherheit
Eine weitere innovative Technologie ist der Fußgänger-Airbag. Er ist zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe platziert und im Geschwindigkeitsbereich von 20 bis 50 km/h aktiv. Er breitet sich im Kollisionsfall U-förmig aus und deckt dabei das untere Drittel der Windschutzscheibe sowie einen großen Teil der A-Säulen ab.
Bisher kennen wir von Volvo nur das neue 4-Zylinder Diesel-Triebwerk mit 190 PS, das einen ganz ausgezeichneten Eindruck hinterlassen hat und deutlich sparsamer ist als der alte 5-Zylinder Dieselmotor mit 150 PS. Die sensationellen Vorgaben von Volvo (außerorts) mit 3,9 l/100 km können wir nicht bestätigen. Aber 4,6 l Minimalverbrauch sind für ein Dieseltriebwerk mit 190 PS hervorragende Werte. Im Schnitt kamen wir auf einen Verbrauch von 6,1 Liter auf 100 km.
Modus | Strecke [km] | Geschw. [km/h] | Verbrauch [l/100km] |
Autoplenum-Vergleichsrunde | 55 | 73 | 5,6 |
Super-Spar | 14 | 63 | 4,6 |
Landstraße sparsam | 47 | 51 | 4,8 |
Landstraße normal | 58 | 68 | 5,8 |
BAB sparsam | 145 | 99 | 4,6 |
BAB normal | 123 | 117 | 5,8 |
BAB schnell | 165 | 144 | 8,0 |
Testverbrauch nach 2103 km: 6,1 Liter auf 100 km
Fazit
Der Volvo V40 Cross Country ist ein wirklich schickes Auto, mit dem man auch in einem Jachthafen glänzen kann. Das 190 PS-Diesel-Triebwerk ist erste Sahne: sparsam, wenn man will und 210 km/h schnell, wenn man es eilig hat. Punktabzug gibt es vor allem für die fehlende Kombinationsmöglichkeit aus Allradantrieb und Diesel, für die der Cross Country prädestiniert ist.
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