Volvo S60 Cross Country - Hoch das Bein
Testbericht
Volvo steigt mit dem S60 Cross Country in das Mittelklasse-Crossover-Segment ein. Die höher gelegte Limousine fällt mit einer speziellen Optik auf. Allerdings hat dieser Auftritt auch seinen Preis.
Wer den Volvo S60 Cross Country sieht, ist zunächst unschlüssig, ob er das Auto schön finden soll oder nicht. Die Offroad-Limousine schaut ein bisschen so aus, wie ein Big-Foot-Truck für Gutmenschen, die sich vor der radikalen Optik des Amis scheuen. Doch vielleicht macht gerade diese auffällige Optik den schwedischen Anti-BMW-X4 eben auch interessant. Denn eine Fließheck-Limousine mit 20,1 Zentimeter Bodenfreiheit findet man in unseren Breitengraden nicht allzu häufig. Wer also den etwas unkonventionellen Auftritt liebt, greift zum Volvo S60 Cross Country, höher gelegter Kombi kann ja jeder. Aber der hochbeinige Auftritt hat auch seine Vorteile: Vor allem ältere Autofahrer werden den Einstiegskomfort zu schätzen wissen. Im Innenraum bietet der Schwede solide Kost, nicht mehr und nicht weniger. Die Verarbeitung ist vernünftig und die Materialien können sich sehen lassen. Allerdings wirkt die Mittelkonsole mit der Vielzahl an Knöpfen überladen. Das Bedienkonzept ist etwas antiquiert, aber nach einer kurzen Eingewöhnzeit kommt man damit klar.
Warum Volvo noch den 140 kW/190 PS-Fünfzylinder-Diesel anbietet, obwohl der gleich starke Vierzylinder-Selbstzünder das modernere Triebwerk ist, versteht man nicht auf Anhieb. "Das war eine wirtschaftliche Entscheidung. Der Fünfzylinder-Diesel ist halt noch verfügbar und manche Kunden fahren eben noch gerne einen Fünfzylinder-Motor", sagt Volvo-Deutschland-Chef Thomas Bauch. Klingt irgendwie nach Resterampe. Dazu kommt noch, dass man beim Vierzylinder zwischen einer Sechsgang-Handschaltung und Achtgang-Automatik wählen kann, dagegen gibt es den Fünfzylinder nur mit der Sechsgang-Automatik. Wer Allrad will, muss zum Fünfzylinder-Triebwerk (kostet 48.440 Euro) greifen. Ob sich diese Modellpolitik durchsetzt, darf zumindest bezweifelt werden. Aber Volvo-Kunden sind ja leidensfähig und stehen sehr loyal zur ihrer Marke.
Auf der Straße erweist sich die modernere Kombination bestehend aus dem Vierzylinder-Selbstzünder und der - vermeintlich besseren - Achtgang-Automatik (kommt vom Zulieferer Aisin) als nicht besonders schlagkräftig. Solange es mit mäßigem Druck auf das Gaspedal entspannt vorangeht, ist der Zweiliter-Selbstzünder dank seines maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern Herr der Lage. Aber bei schnellen Beschleunigungsvorgängen, die mit einem Kickdown initiiert werden, agiert der Crossover betont zurückhaltend und der 140 kW / 190-PS-Selbstzünder meldet sich vernehmbar zu Wort.
Bei schlechtem Untergrund zeigen sich auch die Grenzen des Fahrwerks, das für ein um 6,5 Zentimeter höher gelegtes Fahrzeug, ziemlich mitteilsam ist. Wenn es um die Kurven geht, legt sich der Volvo freundlich zur Seite, was eine schnellere Dynamik einbremst. Da ist es gut zu wissen, dass ein erweitertes ESP - im Volvo-Jargon - "Corner Traction Control" hilft mit Bremseingriffen bei Kurvenfahrten den 1.706 Kilogramm schweren S 60 Cross Country um die Ecke zu hieven.
Den Volvo S60 Cross Country gibt es nur in der Top-Ausstattungslinie Summum. Für den doch recht knackigen Basispreis von 43.840 Euro für den Vierzylinder-Diesel mit Frontantrieb gibt es einiges an Ausstattung, die aber nicht immer zeitgemäß wirkt: Ein Fünf-Zoll-Farbdisplay lockt heutzutage keinen Skoda-Fahrer mehr hinter dem Ofen hervor, ganz geschweige von einem Premiumkunden. Dagegen gehen die bequemen Leder-Sportsitze mit Kontrastnähten durchaus als Kaufargument durch. Mit Extras, wie zum Beispiel 19-Zoll-Felgen (50 Euro), einem Assistenzsystem-Paket (2.150 Euro) oder der Geartronic Achtgang-Automatik (2.250 Euro) schnellt der Testwagenpreis auf 54.840 Euro nach oben. Ein witziges Gimmick ist das Volvo-On-Call-System, mit dem man sein Auto mit Hilfe des Smartphones oder der Wearable-Uhr (z.B. Apple Watch) fernsteuern kann. Auf Knopfdruck startet die Heizung oder der Volvo meldet sich hupend und blinkend zu Wort - das hilft bei der Suche nach dem Fahrzeug. Zum Vergleich: Ein gleichstark motorisierter Audi A4 allroad quattro mit Basis-Ausstattung ist ab 41.900 Euro zu haben. Einen speziellen Geschmack zu haben, war immer schon etwas teurer. Unterm Strich ist der S60 ein Auto für Menschen, die solide Technik mit einer Optik verbinden wollen, die nicht alltäglich ist.
Wer den Volvo S60 Cross Country sieht, ist zunächst unschlüssig, ob er das Auto schön finden soll oder nicht. Die Offroad-Limousine schaut ein bisschen so aus, wie ein Big-Foot-Truck für Gutmenschen, die sich vor der radikalen Optik des Amis scheuen. Doch vielleicht macht gerade diese auffällige Optik den schwedischen Anti-BMW-X4 eben auch interessant. Denn eine Fließheck-Limousine mit 20,1 Zentimeter Bodenfreiheit findet man in unseren Breitengraden nicht allzu häufig. Wer also den etwas unkonventionellen Auftritt liebt, greift zum Volvo S60 Cross Country, höher gelegter Kombi kann ja jeder. Aber der hochbeinige Auftritt hat auch seine Vorteile: Vor allem ältere Autofahrer werden den Einstiegskomfort zu schätzen wissen. Im Innenraum bietet der Schwede solide Kost, nicht mehr und nicht weniger. Die Verarbeitung ist vernünftig und die Materialien können sich sehen lassen. Allerdings wirkt die Mittelkonsole mit der Vielzahl an Knöpfen überladen. Das Bedienkonzept ist etwas antiquiert, aber nach einer kurzen Eingewöhnzeit kommt man damit klar.
Warum Volvo noch den 140 kW/190 PS-Fünfzylinder-Diesel anbietet, obwohl der gleich starke Vierzylinder-Selbstzünder das modernere Triebwerk ist, versteht man nicht auf Anhieb. "Das war eine wirtschaftliche Entscheidung. Der Fünfzylinder-Diesel ist halt noch verfügbar und manche Kunden fahren eben noch gerne einen Fünfzylinder-Motor", sagt Volvo-Deutschland-Chef Thomas Bauch. Klingt irgendwie nach Resterampe. Dazu kommt noch, dass man beim Vierzylinder zwischen einer Sechsgang-Handschaltung und Achtgang-Automatik wählen kann, dagegen gibt es den Fünfzylinder nur mit der Sechsgang-Automatik. Wer Allrad will, muss zum Fünfzylinder-Triebwerk (kostet 48.440 Euro) greifen. Ob sich diese Modellpolitik durchsetzt, darf zumindest bezweifelt werden. Aber Volvo-Kunden sind ja leidensfähig und stehen sehr loyal zur ihrer Marke.
Auf der Straße erweist sich die modernere Kombination bestehend aus dem Vierzylinder-Selbstzünder und der - vermeintlich besseren - Achtgang-Automatik (kommt vom Zulieferer Aisin) als nicht besonders schlagkräftig. Solange es mit mäßigem Druck auf das Gaspedal entspannt vorangeht, ist der Zweiliter-Selbstzünder dank seines maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern Herr der Lage. Aber bei schnellen Beschleunigungsvorgängen, die mit einem Kickdown initiiert werden, agiert der Crossover betont zurückhaltend und der 140 kW / 190-PS-Selbstzünder meldet sich vernehmbar zu Wort.
Bei schlechtem Untergrund zeigen sich auch die Grenzen des Fahrwerks, das für ein um 6,5 Zentimeter höher gelegtes Fahrzeug, ziemlich mitteilsam ist. Wenn es um die Kurven geht, legt sich der Volvo freundlich zur Seite, was eine schnellere Dynamik einbremst. Da ist es gut zu wissen, dass ein erweitertes ESP - im Volvo-Jargon - "Corner Traction Control" hilft mit Bremseingriffen bei Kurvenfahrten den 1.706 Kilogramm schweren S 60 Cross Country um die Ecke zu hieven.
Den Volvo S60 Cross Country gibt es nur in der Top-Ausstattungslinie Summum. Für den doch recht knackigen Basispreis von 43.840 Euro für den Vierzylinder-Diesel mit Frontantrieb gibt es einiges an Ausstattung, die aber nicht immer zeitgemäß wirkt: Ein Fünf-Zoll-Farbdisplay lockt heutzutage keinen Skoda-Fahrer mehr hinter dem Ofen hervor, ganz geschweige von einem Premiumkunden. Dagegen gehen die bequemen Leder-Sportsitze mit Kontrastnähten durchaus als Kaufargument durch. Mit Extras, wie zum Beispiel 19-Zoll-Felgen (50 Euro), einem Assistenzsystem-Paket (2.150 Euro) oder der Geartronic Achtgang-Automatik (2.250 Euro) schnellt der Testwagenpreis auf 54.840 Euro nach oben. Ein witziges Gimmick ist das Volvo-On-Call-System, mit dem man sein Auto mit Hilfe des Smartphones oder der Wearable-Uhr (z.B. Apple Watch) fernsteuern kann. Auf Knopfdruck startet die Heizung oder der Volvo meldet sich hupend und blinkend zu Wort - das hilft bei der Suche nach dem Fahrzeug. Zum Vergleich: Ein gleichstark motorisierter Audi A4 allroad quattro mit Basis-Ausstattung ist ab 41.900 Euro zu haben. Einen speziellen Geschmack zu haben, war immer schon etwas teurer. Unterm Strich ist der S60 ein Auto für Menschen, die solide Technik mit einer Optik verbinden wollen, die nicht alltäglich ist.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Getriebe: | 8-Gang Geartronic |
Motor Bauart: | Diesel |
Hubraum: | 1.969 |
Drehmoment: | 400 Nm bei 1.750 - 2.500 UPM |
Preis
Neupreis: 54.840 € (Stand: 2015-07-15)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2015-07-14
Getestete Modelle
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