Vergleich: Audi TT vs. Ford S-Max - Sportabzeichen
Testbericht
Audi TT oder Ford S-Max? Was ist das denn für ein Vergleich? Kein so abwegiger. Spätestens beim nächsten Neuwagenkauf fragen sich viele Familienväter: Sportwagen oder Van? Und vielleicht geht ja beides?
Lieber 220 PS oder reichen 200 Pferdchen? Müssen es wirklich über 1.000 Liter Kofferraum sein, oder genügen für die meisten Ausflüge auch 290 Liter - plus umlegbarer Rücksitzbank für das Ikea-Regal? Coupé oder Van - das ist hier die Frage. Denn so unterschiedlich Audi TT 2.0 TFSI und Ford S-Max 2.5 Turbo auf den ersten Blick auch scheinen, so viele Gemeinsamkeiten haben die beiden auf den zweiten. Beide Fahrzeuge belasten das Familienbudget mit rund 32.000 Euro, belohnen den zukünftigen Besitzer jedoch mit drehfreudigen Turbotriebwerken, Sportfahrwerk, hohem Komfort und exzellenter Verarbeitung.
Der Audi TT in seiner zweiter Generation besticht durch fast feminin wirkendes Design, eine flache Karosserieform mit hoher Schulterlinie und sanft abfallender Front- und Heckpartie. Verbreiterte Radläufe, breite Stoßfänger und nicht zuletzt die 19-Zoll-Räder des Sportpaketes lassen den Ingolstädter besonders bullig wirken. Beim über 70 Zentimeter längeren S-Max wirken 16-Zöller eher verloren. Doch auch hier kann man Radsätze im Format 18 oder 19 Zoll aufziehen. Für einen Van sieht der etwas kleinere, aber sehr sportliche Bruder des Galaxy jedoch sehr dynamisch aus: Mit einer deutlichen Keilform, markanter Schulterlinie und ausgestellten Radläufen macht er eher auf Lifestyle-Kombi denn auf Pampers-Bomber. Das typische Ford-Gesicht und die kurze Motorhaube sind jedoch deutlich von einer sportlichen Frontpartie entfernt. Einen Hauch von optischem Motorsport gibt es durch die Luftauslässe hinter den vorderen Radhäusern.
Coole Details auch im Innenraum - beim Einsteigen in den der S-Max fällt sofort der dem Schubhebel aus einem Flugzeug nachempfundene Handbremshebel auf. Viel Aluminium in Türen, Armaturen und Mittelkonsole lassen das bei anderen typische Kunststoffeinerlei einer Familienkutsche nicht vermissen. Das Cockpit mit den chromumrandeten Instrumenten gefällt durch klare Gliederung und schöne Beleuchtung. Vielfach einstellbare Sitze und ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad verhelfen Menschen jeder Statur zu einer optimalen Sitzposition mit hervorragender Rundum- und Übersicht. In der zweiten Reihe eine schöne Überraschung - auch die hinteren Passagiere dürfen sich über einstellbare Einzelsitze freuen. Alle Sitze sind komfortabel gepolstert und dennoch ausreichend straff und mit gutem Seitenhalt - sowohl Kniefreiheit als auch Raumgefühl sind auf allen Plätzen sehr gut.
Platz ist auch im Audi TT - zumindest vorn. Mehr als 30 Zentimeter weniger Fahrzeughöhe lassen den Einstieg für größeren Menschen eher zum Einfädeln werden - sitzt man jedoch erst mal, bieten die straff gepolsterten Sportsitze auch für große Recken ausreichend Platz und hervorragenden Seitenhalt. Auch beim TT verhilft das höhen- und längsverstellbares Lenkrad zum optimalen Sitz. Die Sitzposition ist - ganz Coupé-like - gefühlte drei Zentimeter über der Straße. Trotzdem parkt sich der TT kinderleicht, auch ohne Parkpilot. Auf den hintern Sitzen ist jedoch allenfalls für den Nachwuchs Platz - und das auch nur, wenn der höchstens 1,60 Meter groß ist. Das Interieur ist dunkel gehalten - wenig Aluminium, viel Kunststoff. Dafür aber Chromringe um alles, was rund ist: Armaturen, Schalter, Regler, Luftauslässe. Die Beleuchtung eher dezent in Audi-typischen rot, wird das Cockpit durch Drehzahlmesser und Tachometer dominiert - in der Kombination mit dem unten abgeflachten Lenkrad und dem kurzen Schalthebel wirkt das äußerst sportlich.
Sportlich natürlich auch das Fahrwerk des TT. Der kleine Audi lässt selbst ambitionierte Kurvenjagden auf abgelegenen Landstraßen zum Kinderspiel werden. Nur wenig untersteuernd liegt er zu jeder Zeit satt auf der Straße. Die Lenkung ist präzise und direkt und die Rückmeldung an den Fahrer unmittelbar - nicht ohne Grund gilt der Audi TT als einer der besten Fronttriebler seiner Klasse. Der Zweiliter-Vierzylinder-Turbo ist zwar Standard aus dem Konzernregal, erfreut jedoch mit sonorem Sound im mittleren Drehzahlbereich und vergnüglichem Pfeifen beim Einsetzen des Turbos. Mit 200 PS bei 5.100 Touren kommt das Coupé in 6,6 Sekunden auf Tempo 100. Bei Tempo 240 ist dann langsam Schluss. Beachtliche 280 Newtonmetern Drehmoment stehen bereits bei 1.800 U/min zur Verfügung - das bedeutet: kein Turboloch und Schub wie ein Diesel. Ganz wie man es von einem Motor des Jahres erwartet. Dass besonders das sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe DSG zum Motor passt, braucht nicht extra erwähnt werden.
Aber auch der S-Max macht seine Sache beim Kurvenräubern gut. Klar, 420 Kilogramm Mehrgewicht fahren sich nicht ganz so spontan und agil. Mit einem beherzten Druck auf die Sport-Taste in der Mittelkonsole schaltet man das Fahrwerk auf hart und die Lenkung auf straff - schon kann die Hatz beginnen. Deutlich untersteuernd ist der Sport-Van jedoch jederzeit beherrschbar. Grobe Ausrutscher werden durch das gute Fahrwerk und die kleinen elektronischen Helferlein abgemildert. Die Lenkung ist erfreulich direkt, könnte jedoch um die Mittellage herum etwas präziser sein. Das 6-Gang-Getriebe ist gut abgestimmt und schaltet sich sowohl leicht als auch präzise. Es könnte aber - für den Fahrspaß - etwas kürzere Schaltwege vertragen.
Ganz viel Spaß macht der Sound des 2,5-Liter-Turbos von Konzernschwester Volvo. Der typische kernige Sound des Fünfzylinders wird auch beim S-Max vom Turbopfeifen begleitet und beglückt durch ein Orgeln beim Hochdrehen und wundervoll sonore Auspuffgeräusche beim Abtouren. Mit einer Leistung von 220 PS und einem Drehmoment von 320 Newtonmeter verhilft der Turbo dem Familien-Van zu beachtlichen Fahrleistungen: 7,9 Sekunden vergehen beim Spurt auf die Tempo-100-Marke, maximal möglich sind immerhin 230 Sachen.
Soviel Spaß hat leider auch seinen Preis. Volvo-Motoren sind von jeher nicht als sparsam bekannt - das ist auch beim Ford S-Max nicht anders. Der Testverbrauch von 11,2 Litern pro 100 Kilometer war - dem Kampfgewicht von immerhin 1,6 Tonnen entsprechend - recht hoch, ließe sich jedoch mit deutlich weniger ambitionierter Fahrweise an die 10-Liter-Marke bringen. Da ist der Audi TT mit seinem Gewicht von etwas über 1.200 Kilogramm deutlich sparsamer - 8,7 Liter pro 100 Kilometer Testverbrauch ist mehr als angemessen bei den gebotenen Fahrleistungen. Sparsam geht es weder bei Audi noch bei Ford in Sachen Optionen zu - Xenon, Leder und Navi kosten bei beiden Herstellern ungefähr 900 Euro, 1.400 bzw. 2.400 Euro Aufpreis. Die Entscheidung, "Vorsprung durch Technik" zu erwerben oder lieber mit einem schnellen Van "Feel the difference" zu probieren, wird wahrscheinlich doch durch die Anzahl der (geplanten) Kinder bestimmt. Der Ford S-Max 2.5 Turbo bietet Geräumigkeit, Variabilität und Transportmöglichkeiten, ein Audi TT 2.0 TFSI ist ein schnittiges, durchaus sparsames Coupé mit beschränktem Kofferraum. Echte Sportskanonen sind beide versprochen.
Lieber 220 PS oder reichen 200 Pferdchen? Müssen es wirklich über 1.000 Liter Kofferraum sein, oder genügen für die meisten Ausflüge auch 290 Liter - plus umlegbarer Rücksitzbank für das Ikea-Regal? Coupé oder Van - das ist hier die Frage. Denn so unterschiedlich Audi TT 2.0 TFSI und Ford S-Max 2.5 Turbo auf den ersten Blick auch scheinen, so viele Gemeinsamkeiten haben die beiden auf den zweiten. Beide Fahrzeuge belasten das Familienbudget mit rund 32.000 Euro, belohnen den zukünftigen Besitzer jedoch mit drehfreudigen Turbotriebwerken, Sportfahrwerk, hohem Komfort und exzellenter Verarbeitung.
Der Audi TT in seiner zweiter Generation besticht durch fast feminin wirkendes Design, eine flache Karosserieform mit hoher Schulterlinie und sanft abfallender Front- und Heckpartie. Verbreiterte Radläufe, breite Stoßfänger und nicht zuletzt die 19-Zoll-Räder des Sportpaketes lassen den Ingolstädter besonders bullig wirken. Beim über 70 Zentimeter längeren S-Max wirken 16-Zöller eher verloren. Doch auch hier kann man Radsätze im Format 18 oder 19 Zoll aufziehen. Für einen Van sieht der etwas kleinere, aber sehr sportliche Bruder des Galaxy jedoch sehr dynamisch aus: Mit einer deutlichen Keilform, markanter Schulterlinie und ausgestellten Radläufen macht er eher auf Lifestyle-Kombi denn auf Pampers-Bomber. Das typische Ford-Gesicht und die kurze Motorhaube sind jedoch deutlich von einer sportlichen Frontpartie entfernt. Einen Hauch von optischem Motorsport gibt es durch die Luftauslässe hinter den vorderen Radhäusern.
Coole Details auch im Innenraum - beim Einsteigen in den der S-Max fällt sofort der dem Schubhebel aus einem Flugzeug nachempfundene Handbremshebel auf. Viel Aluminium in Türen, Armaturen und Mittelkonsole lassen das bei anderen typische Kunststoffeinerlei einer Familienkutsche nicht vermissen. Das Cockpit mit den chromumrandeten Instrumenten gefällt durch klare Gliederung und schöne Beleuchtung. Vielfach einstellbare Sitze und ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad verhelfen Menschen jeder Statur zu einer optimalen Sitzposition mit hervorragender Rundum- und Übersicht. In der zweiten Reihe eine schöne Überraschung - auch die hinteren Passagiere dürfen sich über einstellbare Einzelsitze freuen. Alle Sitze sind komfortabel gepolstert und dennoch ausreichend straff und mit gutem Seitenhalt - sowohl Kniefreiheit als auch Raumgefühl sind auf allen Plätzen sehr gut.
Platz ist auch im Audi TT - zumindest vorn. Mehr als 30 Zentimeter weniger Fahrzeughöhe lassen den Einstieg für größeren Menschen eher zum Einfädeln werden - sitzt man jedoch erst mal, bieten die straff gepolsterten Sportsitze auch für große Recken ausreichend Platz und hervorragenden Seitenhalt. Auch beim TT verhilft das höhen- und längsverstellbares Lenkrad zum optimalen Sitz. Die Sitzposition ist - ganz Coupé-like - gefühlte drei Zentimeter über der Straße. Trotzdem parkt sich der TT kinderleicht, auch ohne Parkpilot. Auf den hintern Sitzen ist jedoch allenfalls für den Nachwuchs Platz - und das auch nur, wenn der höchstens 1,60 Meter groß ist. Das Interieur ist dunkel gehalten - wenig Aluminium, viel Kunststoff. Dafür aber Chromringe um alles, was rund ist: Armaturen, Schalter, Regler, Luftauslässe. Die Beleuchtung eher dezent in Audi-typischen rot, wird das Cockpit durch Drehzahlmesser und Tachometer dominiert - in der Kombination mit dem unten abgeflachten Lenkrad und dem kurzen Schalthebel wirkt das äußerst sportlich.
Sportlich natürlich auch das Fahrwerk des TT. Der kleine Audi lässt selbst ambitionierte Kurvenjagden auf abgelegenen Landstraßen zum Kinderspiel werden. Nur wenig untersteuernd liegt er zu jeder Zeit satt auf der Straße. Die Lenkung ist präzise und direkt und die Rückmeldung an den Fahrer unmittelbar - nicht ohne Grund gilt der Audi TT als einer der besten Fronttriebler seiner Klasse. Der Zweiliter-Vierzylinder-Turbo ist zwar Standard aus dem Konzernregal, erfreut jedoch mit sonorem Sound im mittleren Drehzahlbereich und vergnüglichem Pfeifen beim Einsetzen des Turbos. Mit 200 PS bei 5.100 Touren kommt das Coupé in 6,6 Sekunden auf Tempo 100. Bei Tempo 240 ist dann langsam Schluss. Beachtliche 280 Newtonmetern Drehmoment stehen bereits bei 1.800 U/min zur Verfügung - das bedeutet: kein Turboloch und Schub wie ein Diesel. Ganz wie man es von einem Motor des Jahres erwartet. Dass besonders das sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe DSG zum Motor passt, braucht nicht extra erwähnt werden.
Aber auch der S-Max macht seine Sache beim Kurvenräubern gut. Klar, 420 Kilogramm Mehrgewicht fahren sich nicht ganz so spontan und agil. Mit einem beherzten Druck auf die Sport-Taste in der Mittelkonsole schaltet man das Fahrwerk auf hart und die Lenkung auf straff - schon kann die Hatz beginnen. Deutlich untersteuernd ist der Sport-Van jedoch jederzeit beherrschbar. Grobe Ausrutscher werden durch das gute Fahrwerk und die kleinen elektronischen Helferlein abgemildert. Die Lenkung ist erfreulich direkt, könnte jedoch um die Mittellage herum etwas präziser sein. Das 6-Gang-Getriebe ist gut abgestimmt und schaltet sich sowohl leicht als auch präzise. Es könnte aber - für den Fahrspaß - etwas kürzere Schaltwege vertragen.
Ganz viel Spaß macht der Sound des 2,5-Liter-Turbos von Konzernschwester Volvo. Der typische kernige Sound des Fünfzylinders wird auch beim S-Max vom Turbopfeifen begleitet und beglückt durch ein Orgeln beim Hochdrehen und wundervoll sonore Auspuffgeräusche beim Abtouren. Mit einer Leistung von 220 PS und einem Drehmoment von 320 Newtonmeter verhilft der Turbo dem Familien-Van zu beachtlichen Fahrleistungen: 7,9 Sekunden vergehen beim Spurt auf die Tempo-100-Marke, maximal möglich sind immerhin 230 Sachen.
Soviel Spaß hat leider auch seinen Preis. Volvo-Motoren sind von jeher nicht als sparsam bekannt - das ist auch beim Ford S-Max nicht anders. Der Testverbrauch von 11,2 Litern pro 100 Kilometer war - dem Kampfgewicht von immerhin 1,6 Tonnen entsprechend - recht hoch, ließe sich jedoch mit deutlich weniger ambitionierter Fahrweise an die 10-Liter-Marke bringen. Da ist der Audi TT mit seinem Gewicht von etwas über 1.200 Kilogramm deutlich sparsamer - 8,7 Liter pro 100 Kilometer Testverbrauch ist mehr als angemessen bei den gebotenen Fahrleistungen. Sparsam geht es weder bei Audi noch bei Ford in Sachen Optionen zu - Xenon, Leder und Navi kosten bei beiden Herstellern ungefähr 900 Euro, 1.400 bzw. 2.400 Euro Aufpreis. Die Entscheidung, "Vorsprung durch Technik" zu erwerben oder lieber mit einem schnellen Van "Feel the difference" zu probieren, wird wahrscheinlich doch durch die Anzahl der (geplanten) Kinder bestimmt. Der Ford S-Max 2.5 Turbo bietet Geräumigkeit, Variabilität und Transportmöglichkeiten, ein Audi TT 2.0 TFSI ist ein schnittiges, durchaus sparsames Coupé mit beschränktem Kofferraum. Echte Sportskanonen sind beide versprochen.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-27
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