Vergleich: Abarth Gr. Punto vs Corsa OPC - Kleine Fluchten
Testbericht
Es muss nicht immer Porsche sein. Autos wie der Opel Corsa OPC oder der Abarth Grande Punto bieten sportlichen Fahrspaß zum relativ günstigen Preis - und bringen Alltagsnutzen von Haus aus mit.
Den augenfälligsten Unterschied gleich vorweg: Während der Opel Corsa OPC mit seinen Spoilern und Kiemen betont als Straßenfeger daherkommt, gibt sich der Abarth Grande Punto esseesse fast schon dezent. Mann muss bei dem Italiener schon genauer hinsehen, um in ihm die Sportversion der kompakten Familienkutsche zu erkennen: Die traditionell rot lackierten Seitenspiegel verraten ihn dann, die Sportfelgen, durch die rote Bremssättel scheinen, die schwarz umrahmten Nebelscheinwerfer, der Heckspoiler am Dach, die beiden Endschalldämpfer oder das allgegenwärtige Wappen mit dem Skorpion als Ersatz für das Fiat-Logo. Der Unterschied zum Alltagspunto hält sich in Grenzen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der "esseesse" als 4.500 Euro teures Leistungs-Kit zum Händler kommt und dort erst den 155 PS starken 1,4-Liter-Grande Punto aufrüstet. Auf dem steht ja auch schon Abarth drauf. Der pralle Rüsselsheimer dagegen wird schon im Werk montiert - direkt am Band lässt sich gleich schon mehr an der sportlichen Optik feilen. Sein Frontspoiler riskiert die dickeren Lippen, vorgetäuschte Kiemen an den vorderen und hinter den rückwärtigen Radhäusern täuschen die Notwendigkeit einer zusätzlichen Kühlung für heißgefahrene Reifen vor, die Halter für die Rückspiegel sind aerodynamisch ausgeformt, das Endrohr ist dreieckig und in die Mitte des Heckspoilers gerückt, hinten am Dach klebt ein richtiger kleiner Flügel. Und natürlich scheinen auch beim Corsa OPC die Sättel der Scheibenbremsen durch die Radspeichen - diesmal in der OPC-Farbe Ardenblau.
Innen bleibt das Prinzip gleich: Auch wenn Abarth ihn deutlich aufwertet, so sitzt man dennoch immer in einem Punto - was den Spaß nur manchmal etwas mindert. Bei den Sitzen zum Beispiel. Die sind denn auch für einen Sportler ungewöhnlich hoch - der Punto kann es nun mal nicht anders. Das Armaturenbrett ist das übersichtliche und gewohnte. Auch hier muss man zweimal hinsehen, um die Feinheiten zu entdecken. Das Skorpion-Logo ringsum fällt da noch am ehesten ins Auge. Was den Punto mit zum Abarth macht ist eine kleine, mattsilberne Taste unter den mittleren Lüftungsdüsen: "Sport Boost". Ein Druck darauf weckt den Sportler. Sofort klar wird das, wenn die sonst zu leichtgängige Lenkung plötzlich versteift und deutlich direkter und präziser wird. Einen Moment später merkt man dann nach den ersten hundert Metern, dass man tatsächlich in einer kleinen Rakete sitzt. Der Opel gibt sich auch innen gleich als der sportlich durchgestyltere - und natürlich gemahnt auch hier schon der blaue opc-Schriftzug überall daran, wo man Platz genommen hat. Die Instrumente und die Düsen der Klimaanlage sind mattsilbern eingefasst, die Mittelkonsole glänzt in Klavierlack, das Plastik ringsum lässt sich angenehm anfassen, wirkt hochwertig und wie im Abarth sehr ordentlich verbaut.
Beide Autos sind Dreitürer. Zwar lassen sich die Vordersitze relativ einfach nach vorne schieben und klappen - der Durchstieg nach hinten ist aber vor allem für größere Erwachsene eher mühsam. Sie werden sich hinten ohnehin weder im Opel noch im Abarth so richtig wohl fühlen: Dazu ist das Platzangebot doch zu bescheiden. Aber das ist keine Eigenheit der Sportausführung sondern in den normalen dreitürigen Versionen auch nicht anders. Am ehesten hat man es hinten noch im Corsa bequem: Dessen Sitze sind kräftiger ausgeformt und geben etwas mehr Seitenhalt. Besser also man nimmt die Rückbänke gleich als bequeme Ablage - Sportwagen sind Zweisitzer. Punkt. Apropos Sitze. Beide Autos haben gut ausgeformte Sportsitze vorne, wobei die Recaros im Opel mehr bieten - wenn man den Begriff "mehr" relativ nimmt - denn auch im Abarth sitzt man bestens. Im Opel allerdings sind die Sitze griffiger und geben noch mehr Seitenhalt. Zudem sind die Rückenlehnen höher: Da die Kopfstützen in beiden Teil der Rückenlehne sind, können groß gewachsene Mitteleuropäer schnell über die Abarth-Sitze hinauswachsen. Die Sitze im Opel liegen tiefer. Ärgerlich ist im Abarth die Fummelei, um die Sicherheitsgurte vorne einzuklinken - die Gurtschlösser sind schwer zu erreichen. An Alltagstauglichkeit haben sowohl der Opel als auch der Abarth durch die Aufrüstung nichts verloren. Das Kofferraumvolumen ist jeweils gleich geblieben - 275 bis 1030 Liter beim Abarth, 285 bis 1050 Liter beim Corsa. Die Laderäume selbst sind ebenso funktional wie bei den Brot und Butter-Modellen, lassen sich gut beladen und reichen für mehr als nur den Wocheneinkauf. Nur ein paar Festhaltesysteme für die Ladung wünscht man sich - die fliegt bei artgerechtem Umgang mit den Autos noch kraftvoller durch die Gegend als sonst schon.
Ausgesprochen Spaß machen (jawohl) in beiden Wagen die Lenkräder - im Opel stilgerecht mit der Strichmarkierung oben. Daumen und Handballen finden fast von selbst den richtigen Platz, die Dreispeichen-Lenkräder sind griffig und angenehm anzufassen auch noch nach ein paar Stunden Fahrt. Beide sind wie im Tourenwagen unten abgeflacht, wie es sich heute in solchen Autos gehört und beide haben die nötigsten Tasten zur Fernbedienung von Radio, Telefon & Co. links und rechts griffgünstig integriert. Die Lenkung selbst reagiert sowohl im Corsa als auch im Abarth direkt, präzise und mit dem angemessenen Kraftaufwand - beim Punto zumindest nach dem Druck auf die Sporttaste. Sonst nämlich gibt der Italiener das Stadtauto mit luftig-schwammiger Lenkung - nett zum Rangieren in Parklücken aber nervig bei flotten Überlandfahrten. Die Motoren. Beide werden von Turbo-Benzinern angetrieben. Der Corsa holt dabei aus 1,6 Litern Hubraum 141 kW/192 PS und ein Drehmoment von 230 Nm, die ab 1980 U/min. anliegen. Der Abarth schafft als esseesse mit seinem 1,4-Liter T-Jet-Motor 132 kW/180 PS und ein Drehmoment von 270 Nm (bei 2750 U/min.). Beide Autos liegen zudem bei gut 1,2 Tonnen Leergewicht - der Abarth ist knapp 60 Kilogramm schwerer als der Opel.
Damit erlauben beide Motoren durchaus ähnliche Fahrleistungen. Der Corsa beschleunigt in 7,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, der Abarth braucht eine halbe Sekunde länger. Als Höchstgeschwindigkeit stehen beim Opel 225 km/h in den Papieren, beim Abarth sind es 10 km/h weniger. Wer nicht gerade auf der Rennstrecke unterwegs ist, wird diese Unterschiede kaum wirklich merken. Wohl aber, dass er mit beiden bestens und ohne Schwächen motorisiert unterwegs ist. Überholen? Aber sicher. Bergstraßen? Aber flott. Stadtverkehr? Entspannt. Die Fahrwerksabstimmungen sind - wen wundert's - straff bis ruppig. Wer Probleme mit den Bandscheiben hat, gehört sicher nicht zur Zielgruppe. Gelegentlich wünscht man sich denn auch in beiden etwas sanfteren Umgang mit den Fahrgästen. Aber es gehört so. Beide zirkeln zielsicher um die Kurven, bei etwas zu viel Wagemut hilft das ESP weiter. Wenn nicht sei als Trost vermerkt: Beide haben im Crashtest ihre fünf Sterne abgegriffen. Die 6-Gang-Schaltung flutscht jeweils knackig und präzise durch die Kulisse, beim Opel ein Quäntchen schneller. Wer gravierende Unterschiede sucht, der muss vor allem die Ohren aufmachen: Der Corsa OPC klingt passend zum Outfit deutlich kerniger und sportlicher. Der Abarth hat zwar hörbar auch ein paar Stunden bei den Sound-Designern verbracht, klingt aber im Vergleich zum Opel um einiges braver.
Punkte sammelt er dann sofort wieder an der Tankstelle. Den offiziellen Verbrauch von 6,7 Litern Super (98 ROZ) wird zwar nur der schaffen, der so ein Auto besser eh nicht kauft. Aber der Corsa OPC ist mit 7,9 Litern schon offiziell deutlich durstiger. Real darf man getrost zwei bis drei Liter dazurechnen - und bei Vollgasfahrten hat der Corsa keine Mühe, 30 Liter oder mehr zu verfeuern. Der Punto allerdings auch nicht. Beide haben mit 45 Liter Tankvolumen denn auch eher eingeschränkte Reichweiten zwischen den Tankstopps, der Punto kommt dabei etwas weiter. Auch im Anschaffungspreis liegen die beiden relativ nahe beieinander. Den schon gut ausgestatteten Opel Corsa OPC gibt es ab 23.100 Euro, beim Abarth Grande Punto esseesse muss man etwas rechnen: Der Abarth selbst kostet mit seinen 155 Basis-PS aktuell 18.100 Euro. Dazu kommt das Leistungskit esseesse zum Preis von 4500 Euro - und die Einbaukosten beim Händler vor Ort noch obendrauf. Macht pi mal Daumen auch so 23.000 Euro plus ein bisschen. Sportliche Autofahrer, die ein Auto auch mit praktischem Alltagsnutzen brauchen und dafür nicht ein Vermögen anlegen können, werden sowohl mit dem Opel Corsa OPC als auch mit dem Abarth Grande Punto ihre Freude haben. Der Opel ist dabei eher für die extrovertierteren Sportler geeignet, mit mehr Lust am Sound und knackiger Optik. Der Abarth verhehlt zwar auch nicht seine Potenziale, kommt aber etwas dezenter daher. In Sachen Verbrauch hat der moderner motorisierte Italiener die Nase vorne. Der Opel kann schnell zum kleinen Schluckspecht werden - das allerdings sehr lustvoll.
Den augenfälligsten Unterschied gleich vorweg: Während der Opel Corsa OPC mit seinen Spoilern und Kiemen betont als Straßenfeger daherkommt, gibt sich der Abarth Grande Punto esseesse fast schon dezent. Mann muss bei dem Italiener schon genauer hinsehen, um in ihm die Sportversion der kompakten Familienkutsche zu erkennen: Die traditionell rot lackierten Seitenspiegel verraten ihn dann, die Sportfelgen, durch die rote Bremssättel scheinen, die schwarz umrahmten Nebelscheinwerfer, der Heckspoiler am Dach, die beiden Endschalldämpfer oder das allgegenwärtige Wappen mit dem Skorpion als Ersatz für das Fiat-Logo. Der Unterschied zum Alltagspunto hält sich in Grenzen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der "esseesse" als 4.500 Euro teures Leistungs-Kit zum Händler kommt und dort erst den 155 PS starken 1,4-Liter-Grande Punto aufrüstet. Auf dem steht ja auch schon Abarth drauf. Der pralle Rüsselsheimer dagegen wird schon im Werk montiert - direkt am Band lässt sich gleich schon mehr an der sportlichen Optik feilen. Sein Frontspoiler riskiert die dickeren Lippen, vorgetäuschte Kiemen an den vorderen und hinter den rückwärtigen Radhäusern täuschen die Notwendigkeit einer zusätzlichen Kühlung für heißgefahrene Reifen vor, die Halter für die Rückspiegel sind aerodynamisch ausgeformt, das Endrohr ist dreieckig und in die Mitte des Heckspoilers gerückt, hinten am Dach klebt ein richtiger kleiner Flügel. Und natürlich scheinen auch beim Corsa OPC die Sättel der Scheibenbremsen durch die Radspeichen - diesmal in der OPC-Farbe Ardenblau.
Innen bleibt das Prinzip gleich: Auch wenn Abarth ihn deutlich aufwertet, so sitzt man dennoch immer in einem Punto - was den Spaß nur manchmal etwas mindert. Bei den Sitzen zum Beispiel. Die sind denn auch für einen Sportler ungewöhnlich hoch - der Punto kann es nun mal nicht anders. Das Armaturenbrett ist das übersichtliche und gewohnte. Auch hier muss man zweimal hinsehen, um die Feinheiten zu entdecken. Das Skorpion-Logo ringsum fällt da noch am ehesten ins Auge. Was den Punto mit zum Abarth macht ist eine kleine, mattsilberne Taste unter den mittleren Lüftungsdüsen: "Sport Boost". Ein Druck darauf weckt den Sportler. Sofort klar wird das, wenn die sonst zu leichtgängige Lenkung plötzlich versteift und deutlich direkter und präziser wird. Einen Moment später merkt man dann nach den ersten hundert Metern, dass man tatsächlich in einer kleinen Rakete sitzt. Der Opel gibt sich auch innen gleich als der sportlich durchgestyltere - und natürlich gemahnt auch hier schon der blaue opc-Schriftzug überall daran, wo man Platz genommen hat. Die Instrumente und die Düsen der Klimaanlage sind mattsilbern eingefasst, die Mittelkonsole glänzt in Klavierlack, das Plastik ringsum lässt sich angenehm anfassen, wirkt hochwertig und wie im Abarth sehr ordentlich verbaut.
Beide Autos sind Dreitürer. Zwar lassen sich die Vordersitze relativ einfach nach vorne schieben und klappen - der Durchstieg nach hinten ist aber vor allem für größere Erwachsene eher mühsam. Sie werden sich hinten ohnehin weder im Opel noch im Abarth so richtig wohl fühlen: Dazu ist das Platzangebot doch zu bescheiden. Aber das ist keine Eigenheit der Sportausführung sondern in den normalen dreitürigen Versionen auch nicht anders. Am ehesten hat man es hinten noch im Corsa bequem: Dessen Sitze sind kräftiger ausgeformt und geben etwas mehr Seitenhalt. Besser also man nimmt die Rückbänke gleich als bequeme Ablage - Sportwagen sind Zweisitzer. Punkt. Apropos Sitze. Beide Autos haben gut ausgeformte Sportsitze vorne, wobei die Recaros im Opel mehr bieten - wenn man den Begriff "mehr" relativ nimmt - denn auch im Abarth sitzt man bestens. Im Opel allerdings sind die Sitze griffiger und geben noch mehr Seitenhalt. Zudem sind die Rückenlehnen höher: Da die Kopfstützen in beiden Teil der Rückenlehne sind, können groß gewachsene Mitteleuropäer schnell über die Abarth-Sitze hinauswachsen. Die Sitze im Opel liegen tiefer. Ärgerlich ist im Abarth die Fummelei, um die Sicherheitsgurte vorne einzuklinken - die Gurtschlösser sind schwer zu erreichen. An Alltagstauglichkeit haben sowohl der Opel als auch der Abarth durch die Aufrüstung nichts verloren. Das Kofferraumvolumen ist jeweils gleich geblieben - 275 bis 1030 Liter beim Abarth, 285 bis 1050 Liter beim Corsa. Die Laderäume selbst sind ebenso funktional wie bei den Brot und Butter-Modellen, lassen sich gut beladen und reichen für mehr als nur den Wocheneinkauf. Nur ein paar Festhaltesysteme für die Ladung wünscht man sich - die fliegt bei artgerechtem Umgang mit den Autos noch kraftvoller durch die Gegend als sonst schon.
Ausgesprochen Spaß machen (jawohl) in beiden Wagen die Lenkräder - im Opel stilgerecht mit der Strichmarkierung oben. Daumen und Handballen finden fast von selbst den richtigen Platz, die Dreispeichen-Lenkräder sind griffig und angenehm anzufassen auch noch nach ein paar Stunden Fahrt. Beide sind wie im Tourenwagen unten abgeflacht, wie es sich heute in solchen Autos gehört und beide haben die nötigsten Tasten zur Fernbedienung von Radio, Telefon & Co. links und rechts griffgünstig integriert. Die Lenkung selbst reagiert sowohl im Corsa als auch im Abarth direkt, präzise und mit dem angemessenen Kraftaufwand - beim Punto zumindest nach dem Druck auf die Sporttaste. Sonst nämlich gibt der Italiener das Stadtauto mit luftig-schwammiger Lenkung - nett zum Rangieren in Parklücken aber nervig bei flotten Überlandfahrten. Die Motoren. Beide werden von Turbo-Benzinern angetrieben. Der Corsa holt dabei aus 1,6 Litern Hubraum 141 kW/192 PS und ein Drehmoment von 230 Nm, die ab 1980 U/min. anliegen. Der Abarth schafft als esseesse mit seinem 1,4-Liter T-Jet-Motor 132 kW/180 PS und ein Drehmoment von 270 Nm (bei 2750 U/min.). Beide Autos liegen zudem bei gut 1,2 Tonnen Leergewicht - der Abarth ist knapp 60 Kilogramm schwerer als der Opel.
Damit erlauben beide Motoren durchaus ähnliche Fahrleistungen. Der Corsa beschleunigt in 7,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, der Abarth braucht eine halbe Sekunde länger. Als Höchstgeschwindigkeit stehen beim Opel 225 km/h in den Papieren, beim Abarth sind es 10 km/h weniger. Wer nicht gerade auf der Rennstrecke unterwegs ist, wird diese Unterschiede kaum wirklich merken. Wohl aber, dass er mit beiden bestens und ohne Schwächen motorisiert unterwegs ist. Überholen? Aber sicher. Bergstraßen? Aber flott. Stadtverkehr? Entspannt. Die Fahrwerksabstimmungen sind - wen wundert's - straff bis ruppig. Wer Probleme mit den Bandscheiben hat, gehört sicher nicht zur Zielgruppe. Gelegentlich wünscht man sich denn auch in beiden etwas sanfteren Umgang mit den Fahrgästen. Aber es gehört so. Beide zirkeln zielsicher um die Kurven, bei etwas zu viel Wagemut hilft das ESP weiter. Wenn nicht sei als Trost vermerkt: Beide haben im Crashtest ihre fünf Sterne abgegriffen. Die 6-Gang-Schaltung flutscht jeweils knackig und präzise durch die Kulisse, beim Opel ein Quäntchen schneller. Wer gravierende Unterschiede sucht, der muss vor allem die Ohren aufmachen: Der Corsa OPC klingt passend zum Outfit deutlich kerniger und sportlicher. Der Abarth hat zwar hörbar auch ein paar Stunden bei den Sound-Designern verbracht, klingt aber im Vergleich zum Opel um einiges braver.
Punkte sammelt er dann sofort wieder an der Tankstelle. Den offiziellen Verbrauch von 6,7 Litern Super (98 ROZ) wird zwar nur der schaffen, der so ein Auto besser eh nicht kauft. Aber der Corsa OPC ist mit 7,9 Litern schon offiziell deutlich durstiger. Real darf man getrost zwei bis drei Liter dazurechnen - und bei Vollgasfahrten hat der Corsa keine Mühe, 30 Liter oder mehr zu verfeuern. Der Punto allerdings auch nicht. Beide haben mit 45 Liter Tankvolumen denn auch eher eingeschränkte Reichweiten zwischen den Tankstopps, der Punto kommt dabei etwas weiter. Auch im Anschaffungspreis liegen die beiden relativ nahe beieinander. Den schon gut ausgestatteten Opel Corsa OPC gibt es ab 23.100 Euro, beim Abarth Grande Punto esseesse muss man etwas rechnen: Der Abarth selbst kostet mit seinen 155 Basis-PS aktuell 18.100 Euro. Dazu kommt das Leistungskit esseesse zum Preis von 4500 Euro - und die Einbaukosten beim Händler vor Ort noch obendrauf. Macht pi mal Daumen auch so 23.000 Euro plus ein bisschen. Sportliche Autofahrer, die ein Auto auch mit praktischem Alltagsnutzen brauchen und dafür nicht ein Vermögen anlegen können, werden sowohl mit dem Opel Corsa OPC als auch mit dem Abarth Grande Punto ihre Freude haben. Der Opel ist dabei eher für die extrovertierteren Sportler geeignet, mit mehr Lust am Sound und knackiger Optik. Der Abarth verhehlt zwar auch nicht seine Potenziale, kommt aber etwas dezenter daher. In Sachen Verbrauch hat der moderner motorisierte Italiener die Nase vorne. Der Opel kann schnell zum kleinen Schluckspecht werden - das allerdings sehr lustvoll.
Quelle: Autoplenum, 2009-08-04
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