Unsere Partnerseiten: 12gebrauchtwagen.de12neuwagen.de
Testbericht

11. Januar 2011
Haar, 11. Januar 2011 - Zweimal fünf Seitenscheiben wollen im Winter beim Mazda 5 von Eis befreit werden. Die Seitenfläche des Kompakt-Vans ist riesig. Die Japaner haben den Wagen an vielen Stellen aufgefrischt - wir haben uns die Version mit dem überarbeiteten 1,8-Liter-Einstiegsbenziner zum Test vorgenommen.

Breitseite Für einen Van sieht der Mazda 5 recht schnittig, beinahe schon dynamisch aus. Seine großen Fünffenster-Seitenflächen bedingen allerdings eine gewisse Seitenwind-Empfindlichkeit. Die hinteren Seitentüren sind grundsätzlich Schiebetüren. Diese geben eine über einen Meter hohe und beinahe 70 Zentimeter breite Öffnung frei, was das Ein- und Aussteigen bequem macht. Und da Kompakt-Vans zu den Lieblings-Autos von Familien zählen, fällt ein zusätzlicher Vorteil auf: Kinder können die hinteren Türen beim Aussteigen nicht an einen neben dem Mazda parkenden Wagen donnern. Bei der 1,8-Liter-Motorisierung müssen die Schiebetüren immer per Hand geöffnet werden. Elektrische Schiebetüren gibt es nur für das höchste Ausstattungslevel Sports-Line, welches gemeiner Weise nicht für den Einstiegsbenziner angeboten wird.

Gute Reise Die große Kabine unseres Mazda 5 ist gut verarbeitet, ab der zweithöchsten Ausstattung Center-Line sind immer sieben Sitze mit von der Partie. Auf dem Stoffgestühl kann man selbst auf langen Strecken ohne nervige Ermüdungserscheinungen durchhalten. Die Mittelarmlehnen vorne sind allerdings sehr schmal und liegen sehr eng am Körper von Fahrer und Beifahrer - am liebsten würden wir die Armlehne des jeweils anderen benutzen. Die Oberflächen am Armaturenbrett haben die Japaner anscheinend aus dem härtesten am Markt verfügbaren Plastik gefertigt, in der Produktion muss dies günstig gewesen sein.

Zwei Anzeigen Neben den unter einem spitz zulaufenden Blendschutz liegenden Instrumenten mit Tachometer und Drehzahlmesser gibt es im Mazda noch eine zentrale zum Fahrer geneigte Anzeigenzeile. Diese stellt beispielsweise die vorgewählte Temperatur für die Klimaautomatik dar, und sieht aus, als wäre sie vor 20 Jahren erfunden worden. Außerdem zerklüftet diese Anzeigenzeile das Armaturenbrett. Was ein bisschen fies ist: Im unteren Bereich links vom Lenkrad sitzen anklagend vier Blindknöpfe, die jeden daran erinnern, dass man nicht alle Ausstattungspakete geordert hat. Aber wie bereits erwähnt: Für den Einstiegsbenziner gibt es einige Optionen nicht für Geld und gute Worte. Unten vor dem Schalthebel sitzen die Knöpfe für die Sitzheizung (ab Center-Line im Trend-Paket für 960 Euro). Die Heizung für die vorderen Sitze kennt nur an und aus, bollert also volle Pulle los. Im bitterkalten Winter ist dies eine feine Sache. Und wer mal ein bisschen mehr mitnehmen muss, dem wird auch geholfen: Bis zu 1.485 Liter Gepäck passen in den Siebensitzer, beim Fünfsitzer wären es noch mal gut 110 Liter mehr.

Ausgewogen Die Lenkung unseres Mazda 5 ist eindeutig auf wuseligen Stadtverkehr mit vielen Ein- und Ausparkvorgängen ausgelegt. Sehr leichtgängig aber präzise und ohne störendes Spiel lässt sich mit ihr die Richtung vorgeben. Allerdings: Für hohe Autobahntempi ist die Steuerung dann doch etwas zu leichtgängig, hier würde eine etwas festere Einstellung mehr Sicherheit vermitteln. Mit Unebenheiten kommt der Japaner ausgesucht gut zurecht. Nur bei kurzen Querrillen auf der Autobahn wirkt die Hinterachse manchmal etwas tapsig. Die Bremsen bringen den Mazda dann wieder auf kurzem Weg zum Stehen.

Gut für die Stadt 115 PS holt unser Mazda 5 aus seinem 1,8-Liter-Vierzylinder. Maximal generiert der Benziner ein Drehmoment von 165 Newtonmeter bei 4.000 U/min. Entsprechend bescheiden fällt die Beschleunigung von null auf 100 km/h aus: 12,8 Sekunden müssen vergehen, ehe der Wagen auf Referenztempo ist. Ab 160 km/h geht es nur noch äußerst zäh nach oben und die laut Datenblatt mögliche Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h muss wohl auf dem längsten geraden Autobahnstück der Welt gemessen worden sein. Hinzu kommt, dass sowohl die Motor- als auch die Windgeräusche ab 120 km/h recht laut werden. Aber das alles spielt im Stadtverkehr kaum eine Rolle: Dort schnurrt der Mazda 5 gut ab, hält in allen Situationen locker mit. Für Stadt-Tempo ist das Ansprechverhalten des Triebwerks vollkommen ausreichend.

Überarbeitet - ein bisschen Der 1,8-Liter-Benziner ist nicht neu, aber Mazda hat das Aggregat überarbeitet, um ihm ein bisschen den Durst zu nehmen. So wurden die Ansaugkanäle in den Bereich der Kühlerabdeckung verlegt, was eine kühlere Verbrennungsluft und somit eine bessere Verbrennung zur Folge hat. Außerdem wurde der Kühler um 2,5 Zentimeter verbreitert, womit die Kühl-Propeller langsamer laufen können. Zudem wurde die Drosselklappensteuerung auf einen niedrigen Verbrauch ausgerichtet. Den Durchschnittsverbrauch gibt Mazda mit 7,2 Liter pro 100 Kilometer an. In der Stadt sind dann laut Hersteller 9,3 Liter fällig. Wir kamen mit starkem Heizungseinsatz im winterlichen Autobahn- und Stadtverkehr im Schnitt auf 9,7 Liter. Für den 2,0-Liter-Motor bietet Mazda ein i-Stop genanntes Start-Stopp-System an, für den Einstiegsbenziner steht diese Spritspar-Funktion nicht zur Verfügung.

Lang übersetzt Die manuelle Sechsgang-Schaltung wurde von den Ingenieuren länger übersetzt - was ebenfalls einer Reduzierung des Kraftstoff-Verbrauchs zugutekommen soll. Die Gänge lassen sich präzise einlegen. Da wir häufig herunterschalten müssen, um eine gewisse Grundspritzigkeit zu wahren, ist dies besonders wichtig. Beim Einlegen des ersten Ganges hakelt das Schaltwerk allerdings manchmal. Schaltempfehlungen gibt es im Mazda 5 1.8 nicht.
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.798
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:85 kW (115 PS) bei UPM
Drehmoment:165 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 22.790 € (Stand: Januar 2011)
Fazit
Der neue Mazda 5 ist ein geräumiger flexibler und kompakter Familien-Van, der zudem noch schick daher kommt. Seine Innenraumverarbeitung ist Top, andererseits fällt der reichliche Einsatz von Hartplastik auf. Das Fahrwerk ist jeder Situation gewachsen und hinterlässt einen ausgezeichneten Eindruck.

Der Einstiegsbenziner ist schwach auf der Brust, was bei hohen Autobahn-Geschwindigkeiten untrüglich zu Tage tritt. In der Stadt schlägt sich das Aggregat dagegen wacker. Für die Motorisierung mit 1,8-Liter-Motor stehen beim Mazda 5 nicht alle Ausstattungsoptionen zur Verfügung.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2011-01-11

Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum
4.5 von 5

Autoplenum, 2016-07-05

Gebrauchtwagen-Check: Mazda5 - Freund der Familie – und d...Gebrauchtwagen-Check: Mazda5 - Freund der Familie – und des Fahrers
Freund der Familie – und des Fahrers Gebrauchtwagen-Check: Mazda5 Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2013-02-15

Mazda5 - Frisch gestrichen und neu gepolstertMazda5 - Frisch gestrichen und neu gepolstert
Frisch gestrichen und neu gepolstert Mazda5 Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2012-04-28

Mazda 5 vs. VW Touran - Starker Wind trifft frische BriseMazda 5 vs. VW Touran - Starker Wind trifft frische Brise
Der VW Touran ist der Klassenprimus im Van-Segment, daran ändert auch das frische Design des Mazda 5 nichts. Doch der...Ganzen Testbericht lesen
auto-reporter.net

auto-reporter.net, 2011-07-20

Neue Mazda-Modellvarianten für GewerbekundenNeue Mazda-Modellvarianten für Gewerbekunden
Ab August bietet Mazda für den Mazda6 Kombi und den Mazda5 eine neue Modellvariante an. Die „Business-Line“-Modelle s...Ganzen Testbericht lesen
auto-reporter.net

auto-reporter.net, 2011-04-23

Joey Kelly fährt ab auf MazdaJoey Kelly fährt ab auf Mazda
Sportlich, sportlicher, Joey Kelly! - Neuer Mazda Markn-Botschafter ist Musiker Joey Kelly, der aktuell vor allen Din...Ganzen Testbericht lesen