Toyota Prius+ - Zwischen den Stühlen
Testbericht
Toyota erweitert seine Hybridpalette um einen Van mit dem Namen Prius+. Der bietet das bekannte Prius-Design und Platz für sieben Personen.
Mit dem Prius+ will Toyota der europäischen Van-Konkurrenz schmerzhaft vor das Schienbein treten. Denn der große Prius bietet nicht nur Platz für sieben Personen und den bekannten Hybridantrieb aus dem Prius, sondern auch den sparsamsten Verbrauch in seiner Klasse. "Der Prius+ verbraucht im Zyklus 4,1 Liter Kraftstoff", sagt Produktmanager Christian Sowa, "so wenig wie kein anderer in dem Segment." Bei einem Normverbrauch von 4,1 Litern müssen in der Tat auch Diesel-Sparmeister wie VW Touran, VW C-Max oder Peugeot 5008 die familiären Waffen strecken.
Während der Toyota Prius+ bereits seit einiger Zeit in Japan und den USA auf dem Markt ist, kommt er im Juni auch nach Deutschland. Im Gegensatz zum US-Modell mit fünf Sitzplätzen ist er in Europa mit einem deutlich kleineren Lithium-Ionen-Akku auf dem Markt, der die sieben Sitzplätze ermöglicht. Sein Akkupaket befindet sich erstmals nicht im Heck, sondern hochkant stehend in der Mittelkonsole zwischen den beiden Frontsitzen. So hat der Kunde wie Wahl, ob er drei Sitzreihen für den Kindertransport benötigt oder umgeklappt ein Ladevolumen von 784 bis 1.750 Liter genutzt werden kann. Das Platzangebot im Innern hat sich durch den Längenzuwachs auf 4,62 Meter und insbesondere die acht Zentimeter mehr Radstand (2,78 Meter) deutlich vergrößert. Auch in der zweiten Reihe können auf verschiebbaren und in der Lehnenneigung verstellbaren Einzelsitzen drei Erwachsene Platz nehmen. Sie ärgern sich allenfalls über etwas knappen Schulterraum, zu kurze Rückenlehnen und Kopfstützen. Die Reihe drei ist mit seinem schwierigen Einstieg allein für Kinder gedacht, die nicht viel Raum benötigen. "Der Prius+ füllt eine Marktlücke", so Tatsu Agata aus dem Entwicklungsteam des Prius+, "die Geräumigkeit war von Anfang an eines unserer wichtigsten Ziele."
Das Cockpit des großen Prius-Bruders zeigt sich gewöhnungsbedürftig. Die mittigen Digitalanzeigen sind unübersichtlich und einfach schlecht positioniert. Es gibt wenige Bedienmodule und nicht einmal gegen Aufpreis eine Mehrzonenklimaautomatik. Elektrische Sitze bleiben ebenso außen vor wie eine elektrische Heckklappe oder eine Öffnungsfunktion für die beiden Sonnendächer. Kaum nachzuvollziehen, wieso bei einem Hightech-Hybridfahrzeug die Parkbremse wie einst in alten Mercedes-Modellen noch mit dem Fuß getreten und gelöst werden muss.
Im Fahrbetrieb zeigt der 1,5 Tonnen schwere Toyota Prius+ keinen nennenswerten Unterschied zum normalen Prius. Der 1,8 Liter große Benzinmotor mit seinen 74 kW / 99 PS und das 60 kW / 80 PS starke Elektromodul arbeiten mit einer Systemleistung von 136 PS wenig agil zusammen. Der Vierzylinder heult bei Beschleunigungsfahrten durch das wenig überzeugende stufenlose CVT-Getriebe laut auf ohne die Leistungsabfrage in nennenswerten Vortrieb umzuwandeln. So sind 0 auf 100 km/h in 11,3 Sekunden und insbesondere die Höchstgeschwindigkeit von gerade einmal 165 km/h alles andere als gute Werte. Wer auch in einem Familienvan Fahrspaß sucht, findet daher im Prius+ kein wohliges Fortbewegungsmittel. Dafür ist der Prius mit dem gewissen etwas Mehr einfach sparsam. Gerade einmal 125 Kilogramm Mehrgewicht im Vergleich zum normalen Toyota Prius III sorgen dafür, dass der Normverbrauch von 4,1 Litern beeindruckend ist. Im Realbetrieb sind fünf Liter per 100 Kilometer allemal drin.
So kann man sich auch mit der synthetischen Servolenkung und dem bisweilen knochig federten Fahrwerk arrangieren, das wenig kommod mit der Torsionslenker-Hinterachse über rustikale Straßen rollt. Obwohl die rein elektrische Fahrstecke maximal 2,5 Kilometer beträgt, ist der Toyota im Alltagsbetrieb überraschend häufig ohne Verbrennungsmotor unterwegs, der sich bei Bedarf immer wieder zu- und wieder abschaltet.
Der Basispreis für den mäßig ausgestatteten Toyota Prius+ liegt bei 29.900 Euro. Christian Sowa: "Die allermeisten unserer Kunden dürften sich für den 31.700 Euro teuren Prius+ Life entscheiden, der unter anderem Panoramadach, Rückfahrkamera und ein Head-Up-Display bietet." Einen Patzer erlaubt sich der Familien-Prius bei der Sicherheitsausstattung. Etablierte Assistenzsysteme sind abgesehen von Abstandstempomat und Notbremsfunktion nicht im Programm. Die Erwartungen an den Toyota Prius+ sind trotz eines guten Marktstarts in Japan und den USA mit 3.000 Fahrzeugen pro Jahr in Deutschland und 20.000 Fahrzeugen europaweit sehr zurückhaltend.
Mit dem Prius+ will Toyota der europäischen Van-Konkurrenz schmerzhaft vor das Schienbein treten. Denn der große Prius bietet nicht nur Platz für sieben Personen und den bekannten Hybridantrieb aus dem Prius, sondern auch den sparsamsten Verbrauch in seiner Klasse. "Der Prius+ verbraucht im Zyklus 4,1 Liter Kraftstoff", sagt Produktmanager Christian Sowa, "so wenig wie kein anderer in dem Segment." Bei einem Normverbrauch von 4,1 Litern müssen in der Tat auch Diesel-Sparmeister wie VW Touran, VW C-Max oder Peugeot 5008 die familiären Waffen strecken.
Während der Toyota Prius+ bereits seit einiger Zeit in Japan und den USA auf dem Markt ist, kommt er im Juni auch nach Deutschland. Im Gegensatz zum US-Modell mit fünf Sitzplätzen ist er in Europa mit einem deutlich kleineren Lithium-Ionen-Akku auf dem Markt, der die sieben Sitzplätze ermöglicht. Sein Akkupaket befindet sich erstmals nicht im Heck, sondern hochkant stehend in der Mittelkonsole zwischen den beiden Frontsitzen. So hat der Kunde wie Wahl, ob er drei Sitzreihen für den Kindertransport benötigt oder umgeklappt ein Ladevolumen von 784 bis 1.750 Liter genutzt werden kann. Das Platzangebot im Innern hat sich durch den Längenzuwachs auf 4,62 Meter und insbesondere die acht Zentimeter mehr Radstand (2,78 Meter) deutlich vergrößert. Auch in der zweiten Reihe können auf verschiebbaren und in der Lehnenneigung verstellbaren Einzelsitzen drei Erwachsene Platz nehmen. Sie ärgern sich allenfalls über etwas knappen Schulterraum, zu kurze Rückenlehnen und Kopfstützen. Die Reihe drei ist mit seinem schwierigen Einstieg allein für Kinder gedacht, die nicht viel Raum benötigen. "Der Prius+ füllt eine Marktlücke", so Tatsu Agata aus dem Entwicklungsteam des Prius+, "die Geräumigkeit war von Anfang an eines unserer wichtigsten Ziele."
Das Cockpit des großen Prius-Bruders zeigt sich gewöhnungsbedürftig. Die mittigen Digitalanzeigen sind unübersichtlich und einfach schlecht positioniert. Es gibt wenige Bedienmodule und nicht einmal gegen Aufpreis eine Mehrzonenklimaautomatik. Elektrische Sitze bleiben ebenso außen vor wie eine elektrische Heckklappe oder eine Öffnungsfunktion für die beiden Sonnendächer. Kaum nachzuvollziehen, wieso bei einem Hightech-Hybridfahrzeug die Parkbremse wie einst in alten Mercedes-Modellen noch mit dem Fuß getreten und gelöst werden muss.
Im Fahrbetrieb zeigt der 1,5 Tonnen schwere Toyota Prius+ keinen nennenswerten Unterschied zum normalen Prius. Der 1,8 Liter große Benzinmotor mit seinen 74 kW / 99 PS und das 60 kW / 80 PS starke Elektromodul arbeiten mit einer Systemleistung von 136 PS wenig agil zusammen. Der Vierzylinder heult bei Beschleunigungsfahrten durch das wenig überzeugende stufenlose CVT-Getriebe laut auf ohne die Leistungsabfrage in nennenswerten Vortrieb umzuwandeln. So sind 0 auf 100 km/h in 11,3 Sekunden und insbesondere die Höchstgeschwindigkeit von gerade einmal 165 km/h alles andere als gute Werte. Wer auch in einem Familienvan Fahrspaß sucht, findet daher im Prius+ kein wohliges Fortbewegungsmittel. Dafür ist der Prius mit dem gewissen etwas Mehr einfach sparsam. Gerade einmal 125 Kilogramm Mehrgewicht im Vergleich zum normalen Toyota Prius III sorgen dafür, dass der Normverbrauch von 4,1 Litern beeindruckend ist. Im Realbetrieb sind fünf Liter per 100 Kilometer allemal drin.
So kann man sich auch mit der synthetischen Servolenkung und dem bisweilen knochig federten Fahrwerk arrangieren, das wenig kommod mit der Torsionslenker-Hinterachse über rustikale Straßen rollt. Obwohl die rein elektrische Fahrstecke maximal 2,5 Kilometer beträgt, ist der Toyota im Alltagsbetrieb überraschend häufig ohne Verbrennungsmotor unterwegs, der sich bei Bedarf immer wieder zu- und wieder abschaltet.
Der Basispreis für den mäßig ausgestatteten Toyota Prius+ liegt bei 29.900 Euro. Christian Sowa: "Die allermeisten unserer Kunden dürften sich für den 31.700 Euro teuren Prius+ Life entscheiden, der unter anderem Panoramadach, Rückfahrkamera und ein Head-Up-Display bietet." Einen Patzer erlaubt sich der Familien-Prius bei der Sicherheitsausstattung. Etablierte Assistenzsysteme sind abgesehen von Abstandstempomat und Notbremsfunktion nicht im Programm. Die Erwartungen an den Toyota Prius+ sind trotz eines guten Marktstarts in Japan und den USA mit 3.000 Fahrzeugen pro Jahr in Deutschland und 20.000 Fahrzeugen europaweit sehr zurückhaltend.
Quelle: Autoplenum, 2012-06-15
Getestete Modelle
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