Toyota Prius: Hybrid mit viel Platz, Komfort und geringem Verbrauch
Testbericht
Berlin, 12. Dezember 2003 - Erwähnt man in unserem Land das Wort Hybridfahrzeug, so kann man mit einer der folgenden Reaktionen rechnen: Entweder erntet man einen mitleidigen Blick, der mit dem Kommentar "Der geht bestimmt nicht richtig ab, was?" einhergeht. Oder unser Gegenüber bricht in schallendes Gelächter aus. Der neue Toyota Prius hat keine der beiden Reaktionen verdient. Davon konnten wir uns bei einer Testfahrt überzeugen.
Ungewöhnlicher Anblick Mit seiner geschwungenen Karosserie ist der Prius ein ungewöhnlicher Anblick. Die Optik ist wie bei jedem Auto Geschmacksfrage, unzweifelhaft ist aber der Sinn, der hinter der futuristisch wirkenden Formgebung steckt. Der Hybrid-Toyota erreicht dadurch nämlich einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 - und damit den besten seiner Klasse. Trotzdem ist das Raumangebot sehr gut: Fünf Erwachsene finden problemlos Platz und unter der großen Heckklappe befindet sich ein mit 410 Litern großzügig dimensionierter Kofferraum. Bei Bedarf können die Rücksitze umgeklappt werden, so ergibt sich ein 1.210 Liter fassender Stauraum.
Cockpit mit vielen Knöpfen und Schaltern Der Innenraum ist ein wahres Eldorado für Technik-Freaks. Die Anzeigen sind digital und fast alle Funktionen laufen über die Menüsteuerung am Bildschirm in der Cockpit-Mitte. Zusätzlich können viele Elemente über das Multifunktions-Lenkrad bedient werden. Nach relativ kurzer Zeit hat man sich an die vielen Schalter und Knöpfe am Steuer gewöhnt und kann zum Beispiel die Klima- und die Musikanlage einfach und sicher bedienen, ohne eine Hand vom Lenkrad nehmen zu müssen.
Ungewohnte Anordnung der Instrumente Die Anordnung der Instrumente ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Die während der Fahrt primär wichtigen Anzeigen befinden sich in einer schmalen Leiste unter der weit nach vorne gezogenen Windschutzscheibe. Das hat den Vorteil, dass die Instrumente in jeder Fahrsituation sichtbar bleiben und nicht vom Lenkrad verdeckt werden. Auch der Gangwahlhebel ist ungewohnt platziert: Über einen kleinen Hebel rechts neben dem Lenkrad erfolgt die Einstellung für die Automatik.
Kombination von zwei Antrieben Hybridantriebe kennzeichnen sich generell durch die Kombination unterschiedlicher Motoren. Im Fall des Toyota Prius sind dies ein Benzin- und ein Elektromotor. Sie sorgen je nach Leistungsanforderung separat oder zusammen für Vortrieb. Außerdem kann während der Fahrt Strom erzeugt werden. Beim Abbremsen arbeitet der Elektromotor als Generator und wandelt die Bewegungsenergie des Fahrzeugs in elektrische Energie um. Diese wird dann in der Batterie gespeichert und bei Bedarf zur Verfügung gestellt.
113 PS in der Kombination Der 1,5-Liter Benzinmotor des Prius leistet 78 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 115 Newtonmetern bei 5.000 Umdrehungen zur Verfügung. Der Elektromotor erreicht eine Leistung von 68 PS und ein Drehmoment-Maximum von 400 Newtonmetern, das zwischen null und 1.200 Umdrehungen pro Minute anliegt. Kombiniert ergibt sich eine Leistung von 113 PS. Damit erreicht der Prius eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h, der Sprint von null auf 100 km/h gelingt in 10,9 Sekunden.
Verbrauchs- und Emissionsarm Trotz der guten Fahrwerte ist der Prius ein Umwelt-Musterknabe. Der Verbrauch ist mit 4,3 Litern auf 100 Kilometer für ein Auto dieser Größe bemerkenswert niedrig. Das liegt zum Einen natürlich am Elektroantrieb, zum Anderen aber auch an der aerodynamischen Form und am geringen Gewicht. Mit 1.300 Kilogramm gehört der Japaner zu den Leichtgewichten seiner Klasse und auch gegenüber dem Vorgängermodell wurden beachtliche 345 Kilo eingespart.
Der Prius ist außerdem sehr emissionsarm. Vom Treibhausgas Kohlendioxid stößt er zum Beispiel nur 104 Gramm pro Kilometer aus. Das sind rund 50 Prozent weniger als bei einem herkömmlichen Fahrzeug mit Benzinmotor und Automatikgetriebe.
Dezente Übergänge der Antriebe Im Fahrbetrieb bemerkt man vom Wechsel zwischen Benzin- und Elektroantrieb erfreulich wenig. Bleibt man zum Beispiel an einer Ampel stehen, schaltet sich der Benzinmotor ab. Beim Anfahren sorgt dann zuerst der Elektromotor für Vortrieb. Drückt man das Gaspedal durch, schaltet sich der Verbrennungsmotor zu. Gäbe das Benzin-Aggregat ebenfalls kein Geräusch von sich, würde man den Wechsel der Antriebsart nicht bemerken; der Ruck, den man vielleicht erwarten würde, bleibt aus.
Bei geringen Geschwindigkeiten und bei wenig Lastanforderung schaltet sich der Benzinmotor genauso diskret wieder aus. Während der Fahrt wird der Energiefluss über ein Schema am Bildschirm angezeigt. So kann man feststellen, ob die Energie vom Elektro- oder vom Benzinmotor kommt.
Getriebe mit ungewohnten Eigenschaften Damit das Zusammenspiel der Hybrid-Komponenten funktioniert, ist auch ein spezielles Getriebe nötig. Es soll einerseits den Antrieb gewährleisten und andererseits den Verbrennungsmotor, den Elektromotor und den Generator miteinander koppeln. Im Prius wird zu diesem Zweck ein stufenloses Planetengetriebe eingesetzt.
Für den Fahrer hat das stufenlose Getriebe den Vorteil, dass keine ruckeligen Schaltvorgänge erfolgen. Nervig ist aber der "Turbineneffekt". Gibt man Gas, dreht der Motor sofort hoch und die Geschwindigkeit passt sich erst nach und nach an die Drehzahl an. Es braucht schon seine Zeit, bis man die Technik kapiert hat und ständiges Hoch- und Runterdrehen des Motors einigermaßen vermeiden kann.
Konkurrenz aus Japan Die härteste Konkurrenz auf dem Hybrid-Sektor kommt für Toyota aus dem eigenen Land. Der Honda IMA wird wie der Prius im Januar 2004 auf dem deutschen Markt eingeführt. Der Preis für den IMA liegt bei 22.700 Euro und damit unter dem des Prius mit 23.900 Euro. Allerdings ist der Toyota wegen des größeren Raumangebots auch eine Klasse höher einzustufen. Beide Fahrzeuge sind bereits serienmäßig gut ausgestattet. Zum Beispiel gehören sowohl beim IMA als auch beim Prius in der Ausstattungsvariante Sol eine Klimaautomatik, ABS und eine elektronische Stabilitätskontrolle zum Lieferumfang.
Ungewöhnlicher Anblick Mit seiner geschwungenen Karosserie ist der Prius ein ungewöhnlicher Anblick. Die Optik ist wie bei jedem Auto Geschmacksfrage, unzweifelhaft ist aber der Sinn, der hinter der futuristisch wirkenden Formgebung steckt. Der Hybrid-Toyota erreicht dadurch nämlich einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 - und damit den besten seiner Klasse. Trotzdem ist das Raumangebot sehr gut: Fünf Erwachsene finden problemlos Platz und unter der großen Heckklappe befindet sich ein mit 410 Litern großzügig dimensionierter Kofferraum. Bei Bedarf können die Rücksitze umgeklappt werden, so ergibt sich ein 1.210 Liter fassender Stauraum.
Cockpit mit vielen Knöpfen und Schaltern Der Innenraum ist ein wahres Eldorado für Technik-Freaks. Die Anzeigen sind digital und fast alle Funktionen laufen über die Menüsteuerung am Bildschirm in der Cockpit-Mitte. Zusätzlich können viele Elemente über das Multifunktions-Lenkrad bedient werden. Nach relativ kurzer Zeit hat man sich an die vielen Schalter und Knöpfe am Steuer gewöhnt und kann zum Beispiel die Klima- und die Musikanlage einfach und sicher bedienen, ohne eine Hand vom Lenkrad nehmen zu müssen.
Ungewohnte Anordnung der Instrumente Die Anordnung der Instrumente ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Die während der Fahrt primär wichtigen Anzeigen befinden sich in einer schmalen Leiste unter der weit nach vorne gezogenen Windschutzscheibe. Das hat den Vorteil, dass die Instrumente in jeder Fahrsituation sichtbar bleiben und nicht vom Lenkrad verdeckt werden. Auch der Gangwahlhebel ist ungewohnt platziert: Über einen kleinen Hebel rechts neben dem Lenkrad erfolgt die Einstellung für die Automatik.
Kombination von zwei Antrieben Hybridantriebe kennzeichnen sich generell durch die Kombination unterschiedlicher Motoren. Im Fall des Toyota Prius sind dies ein Benzin- und ein Elektromotor. Sie sorgen je nach Leistungsanforderung separat oder zusammen für Vortrieb. Außerdem kann während der Fahrt Strom erzeugt werden. Beim Abbremsen arbeitet der Elektromotor als Generator und wandelt die Bewegungsenergie des Fahrzeugs in elektrische Energie um. Diese wird dann in der Batterie gespeichert und bei Bedarf zur Verfügung gestellt.
113 PS in der Kombination Der 1,5-Liter Benzinmotor des Prius leistet 78 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 115 Newtonmetern bei 5.000 Umdrehungen zur Verfügung. Der Elektromotor erreicht eine Leistung von 68 PS und ein Drehmoment-Maximum von 400 Newtonmetern, das zwischen null und 1.200 Umdrehungen pro Minute anliegt. Kombiniert ergibt sich eine Leistung von 113 PS. Damit erreicht der Prius eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h, der Sprint von null auf 100 km/h gelingt in 10,9 Sekunden.
Verbrauchs- und Emissionsarm Trotz der guten Fahrwerte ist der Prius ein Umwelt-Musterknabe. Der Verbrauch ist mit 4,3 Litern auf 100 Kilometer für ein Auto dieser Größe bemerkenswert niedrig. Das liegt zum Einen natürlich am Elektroantrieb, zum Anderen aber auch an der aerodynamischen Form und am geringen Gewicht. Mit 1.300 Kilogramm gehört der Japaner zu den Leichtgewichten seiner Klasse und auch gegenüber dem Vorgängermodell wurden beachtliche 345 Kilo eingespart.
Der Prius ist außerdem sehr emissionsarm. Vom Treibhausgas Kohlendioxid stößt er zum Beispiel nur 104 Gramm pro Kilometer aus. Das sind rund 50 Prozent weniger als bei einem herkömmlichen Fahrzeug mit Benzinmotor und Automatikgetriebe.
Dezente Übergänge der Antriebe Im Fahrbetrieb bemerkt man vom Wechsel zwischen Benzin- und Elektroantrieb erfreulich wenig. Bleibt man zum Beispiel an einer Ampel stehen, schaltet sich der Benzinmotor ab. Beim Anfahren sorgt dann zuerst der Elektromotor für Vortrieb. Drückt man das Gaspedal durch, schaltet sich der Verbrennungsmotor zu. Gäbe das Benzin-Aggregat ebenfalls kein Geräusch von sich, würde man den Wechsel der Antriebsart nicht bemerken; der Ruck, den man vielleicht erwarten würde, bleibt aus.
Bei geringen Geschwindigkeiten und bei wenig Lastanforderung schaltet sich der Benzinmotor genauso diskret wieder aus. Während der Fahrt wird der Energiefluss über ein Schema am Bildschirm angezeigt. So kann man feststellen, ob die Energie vom Elektro- oder vom Benzinmotor kommt.
Getriebe mit ungewohnten Eigenschaften Damit das Zusammenspiel der Hybrid-Komponenten funktioniert, ist auch ein spezielles Getriebe nötig. Es soll einerseits den Antrieb gewährleisten und andererseits den Verbrennungsmotor, den Elektromotor und den Generator miteinander koppeln. Im Prius wird zu diesem Zweck ein stufenloses Planetengetriebe eingesetzt.
Für den Fahrer hat das stufenlose Getriebe den Vorteil, dass keine ruckeligen Schaltvorgänge erfolgen. Nervig ist aber der "Turbineneffekt". Gibt man Gas, dreht der Motor sofort hoch und die Geschwindigkeit passt sich erst nach und nach an die Drehzahl an. Es braucht schon seine Zeit, bis man die Technik kapiert hat und ständiges Hoch- und Runterdrehen des Motors einigermaßen vermeiden kann.
Konkurrenz aus Japan Die härteste Konkurrenz auf dem Hybrid-Sektor kommt für Toyota aus dem eigenen Land. Der Honda IMA wird wie der Prius im Januar 2004 auf dem deutschen Markt eingeführt. Der Preis für den IMA liegt bei 22.700 Euro und damit unter dem des Prius mit 23.900 Euro. Allerdings ist der Toyota wegen des größeren Raumangebots auch eine Klasse höher einzustufen. Beide Fahrzeuge sind bereits serienmäßig gut ausgestattet. Zum Beispiel gehören sowohl beim IMA als auch beim Prius in der Ausstattungsvariante Sol eine Klimaautomatik, ABS und eine elektronische Stabilitätskontrolle zum Lieferumfang.
Technische Daten
Motor Bauart: | Vierzylinder-Reihenmotor, Drehstrom-Synchronmotor |
---|---|
Hubraum: | 1.497 |
Leistung: | Benzinmotor 57, Elektromotor 50 kW ( 78, 68 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 115 (400) Nm bei 4.000 (0-1.200) UPM |
Preis
Neupreis: 23.900 € (Stand: November 2003)Fazit
Der Prius hat alles, was man von einem Mittelklasse-Modell erwartet: Viel Platz, gute Ausstattung und komfortable Fahreigenschaften. Dazu kommt die beeindruckend ausgereifte Hybrid-Technik. Sie sorgt für geringen Verbrauch und niedrige Emissionswerte. Im normalen Fahrbetrieb müssen keine Abstriche gemacht werden: Der Prius beschleunigt wie ein normales 113-PS-Auto und die Wechsel zwischen Elektro- und Benzinantrieb gehen so diskret vonstatten, dass sie nur durch einen Blick auf die Energiefluss-Anzeige auf dem Monitor bemerkt werden. Ein Unterschied zu konventionellen Antrieben ist die mit 170 km/h recht geringe Höchstgeschwindigkeit.Einziger echter Störfaktor ist das stufenlose Getriebe. Der ständige Wechsel zwischen hohen und niedrigen Drehzahlen bei gleichzeitig geringer Veränderung der Geschwindigkeit kann durchaus Nerven kosten. Trotzdem ist der Prius eine echte Alternative für Autofahrer, die Platz brauchen und dennoch umweltfreundlich unterwegs sein wollen. (gh)
Testwertung
Quelle: auto-news, 2003-12-11
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