Sparsam im Zeichen des E?: Der Audi A6 2.0 TDI e im Test
Testbericht
Haar, 20. Mai 2009 - Kennen Sie Formel E? Dabei handelt es sich nicht um eine Rennserie in Spanien, sondern um ein Verbrauchskonzept von Audi und VW aus den 1980er-Jahren mit einer frühen Start-Stopp-Automatik. Nun beleben die Ingolstädter den Buchstaben E wieder und zwar unter anderem in Form des A6 2.0 TDI e. Dahinter verbirgt sich eine besonders verbrauchsarme Variante des A6. Wir haben die Limousinenausführung getestet.
Unauffällige Erscheinung
Der Zweiliter-Selbstzünder ist in zwei Leistungsstufen mit 170 und 136 PS erhältlich. Doch nur die kleinere Motorisierung erhält den Zusatz "e", der allerdings nicht auf dem Heckdeckel auftaucht. Somit deutet äußerlich nichts auf die besondere Variante hin. Angeboten wird der TDI e als Limousine und Avant. Zu den Optimierungsmaßnahmen zählen eine bedarfsgesteuerte Servopumpe für die Lenkung und aerodynamischer Feinschliff. So liegt die Karosserie 20 Millimeter tiefer, insgesamt wird der cW-Wert auf 0,28 gedrückt. Kaum Überraschungen gibt es im Innenraum. Hier glänzt der Spar-A6 mit der von Audi gewohnten guten Verarbeitung, allerdings könnten die die verwendeten Materialien eine Spur hochwertiger sein. Das Platzangebot ist im Hinblick auf die Außenlänge von 4,93 Meter ausreichend, jedoch schränkt die nach hinten abfallende Dachlinie die Kopffreiheit auf den Rücksitzen etwas ein. Keinen Grund zur Klage bietet der 546 Liter große Kofferraum.
Fahren und sparen?
Wie fährt sich nun der A6 2.0 TDI e? Unter der Haube arbeitet ein Common-Rail-Diesel mit zwei Liter Hubraum und einer Leistung von 136 PS. Positiv: Der Selbstzünder erfüllt bereits die Abgasnorm Euro 5. Angesichts der nackten Papierwerte kommen natürlich Zweifel auf, ob 136 PS für ein mehr als 1,5 Tonnen schweres Auto ausreichend sind.
Hart im Nehmen Das serienmäßige Schaltgetriebe arbeitet etwas hakelig, eine Anzeige mahnt zum Hoch- und Runterschalten. Allerdings gibt es im Gegensatz zum A4 2.0 TDI e keine Start-Stopp-Automatik. Die gut übersetzte Sechsgang-Schaltung sorgt für einen spritzigen Antritt und ausreichende Elastizität, wobei die Beschleunigung in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen mit deutlichem Knurren quittiert wird. Die beiden oberen Gänge sind länger übersetzt, was sich in einem niedrigen Drehzahlniveau bemerkbar macht. So liegen bei Tempo 120 im sechsten Gang 2.000 Touren an. Dadurch prädestiniert sich der A6 zum Langstrecken-Gleiter. Ein eklatanter Schwachpunkt ist allerdings die viel zu straffe Federung, die besonders auf Querfugen zum Stuckern neigt. Warnung vor dem Winkel Für ein zusätzliches Plus an Sicherheit sorgt der aufpreispflichtige Totwinkel-Warner: Wenn sich beim Spurwechsel ein anderes Fahrzeug von hinten nähert, leuchtet im Gehäuse des betreffenden Außenspiegels eine Warnlampe auf. So wird der Fahrer gemahnt, allerdings verleitet das Gimmick auch dazu, weniger in den Spiegel zu sehen oder einen Schulterblick zu riskieren. Deutliche Abweichung Kernfrage ist natürlich, wie viel Sprit sich der auf Sparsamkeit getrimmte A6 zu Gemüte führt. Audi gibt den offiziellen Verbrauch des A6 2.0 TDI e mit 5,3 Liter auf 100 Kilometer an. In unserem Test flossen hingegen durchschnittlich 6,9 Liter Diesel durch die Einspritzdüsen. Für sich betrachtet ist auch dieser Wert für ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse respektabel. Doch insgesamt betrachtet entfernt sich die Limousine damit um stolze 30 Prozent von der Werksangabe.
Der Preis des Sparens Ein anderer Faktor, der den Sparwillen in weite Ferne rücken lässt, ist der Grundpreis des Fahrzeugs. Er beträgt 35.600 Euro, unser Testwagen kostete mit diversen Extras wie etwa dem Totwinkelwarner (600 Euro) und erweitertem Navigationssystem mit TV-Empfang (4.705 Euro) rund 50.000 Euro. Der Abstand des A6 2.0 TDI e zum hubraumgleichen 170-PS-Diesel beträgt 1.200 Euro. Zum Vergleich: BMW möchte für den 520d mit 177 PS mindestens 38.700 Euro haben. Eine interessante Alternative ist der Skoda Superb 2.0 TDI: Mit dem gleichen Motor wie im A6, aber in der Topausstattung Elegance kostet er nur 32.290 Euro.
Hart im Nehmen Das serienmäßige Schaltgetriebe arbeitet etwas hakelig, eine Anzeige mahnt zum Hoch- und Runterschalten. Allerdings gibt es im Gegensatz zum A4 2.0 TDI e keine Start-Stopp-Automatik. Die gut übersetzte Sechsgang-Schaltung sorgt für einen spritzigen Antritt und ausreichende Elastizität, wobei die Beschleunigung in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen mit deutlichem Knurren quittiert wird. Die beiden oberen Gänge sind länger übersetzt, was sich in einem niedrigen Drehzahlniveau bemerkbar macht. So liegen bei Tempo 120 im sechsten Gang 2.000 Touren an. Dadurch prädestiniert sich der A6 zum Langstrecken-Gleiter. Ein eklatanter Schwachpunkt ist allerdings die viel zu straffe Federung, die besonders auf Querfugen zum Stuckern neigt. Warnung vor dem Winkel Für ein zusätzliches Plus an Sicherheit sorgt der aufpreispflichtige Totwinkel-Warner: Wenn sich beim Spurwechsel ein anderes Fahrzeug von hinten nähert, leuchtet im Gehäuse des betreffenden Außenspiegels eine Warnlampe auf. So wird der Fahrer gemahnt, allerdings verleitet das Gimmick auch dazu, weniger in den Spiegel zu sehen oder einen Schulterblick zu riskieren. Deutliche Abweichung Kernfrage ist natürlich, wie viel Sprit sich der auf Sparsamkeit getrimmte A6 zu Gemüte führt. Audi gibt den offiziellen Verbrauch des A6 2.0 TDI e mit 5,3 Liter auf 100 Kilometer an. In unserem Test flossen hingegen durchschnittlich 6,9 Liter Diesel durch die Einspritzdüsen. Für sich betrachtet ist auch dieser Wert für ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse respektabel. Doch insgesamt betrachtet entfernt sich die Limousine damit um stolze 30 Prozent von der Werksangabe.
Der Preis des Sparens Ein anderer Faktor, der den Sparwillen in weite Ferne rücken lässt, ist der Grundpreis des Fahrzeugs. Er beträgt 35.600 Euro, unser Testwagen kostete mit diversen Extras wie etwa dem Totwinkelwarner (600 Euro) und erweitertem Navigationssystem mit TV-Empfang (4.705 Euro) rund 50.000 Euro. Der Abstand des A6 2.0 TDI e zum hubraumgleichen 170-PS-Diesel beträgt 1.200 Euro. Zum Vergleich: BMW möchte für den 520d mit 177 PS mindestens 38.700 Euro haben. Eine interessante Alternative ist der Skoda Superb 2.0 TDI: Mit dem gleichen Motor wie im A6, aber in der Topausstattung Elegance kostet er nur 32.290 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 100 kW (136 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 320 Nm bei 1.750 - 2.500 UPM |
Preis
Neupreis: 35.600 € (Stand: April 2009)Fazit
Ohne Frage ist der Audi A6 2.0 TDI e von seinen Anlagen her kein schlechtes Auto. Doch wer wirklich sparen will, ist bei der Marke mit den vier Ringen fehl am Platz. Zu den Negativpunkten zählen neben der starken Verbrauchsabweichung auch der hohe Grundpreis. Hinzu kommt, dass ein möglicher Minderverbrauch mit einem unkomfortablem Fahrwerk erkauft wird.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-05-20
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2020-01-14
Das Ende der Handschaltung naht - Handarbeit außer ModeGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2019-12-30
Ausblick auf das Autojahr 2020 - ZeitenwendeGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2018-09-05
Audi A6 Avant 45 TFSI quattro - MehrheitsentscheidGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2018-09-05
Fahrbericht: Audi A6 Avant - Der Diesel-DominatorGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-05-08
40 Jahre Audi Avant - Schön, schnell und schrägGanzen Testbericht lesen