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Autoplenum, 2010-06-21

Suzuki Swift 1.2 - Augen auf!

Testbericht

Stefan Grundhoff

Suzuki hat einen neuen Swift und keiner merkt’s. Das Erfolgsmodell der
umtriebigen Japaner sieht genau aus wie der Vorgänger; dabei wurde er
komplett neu entwickelt.

Besonders von vorne muss man schon drei- bis viermal hinschauen um zu
erkennen, dass hier der neue Swift strahlt. „Der aktuelle Swift war sehr
erfolgreich. Daher wollten wir beim Design eine Evolution und keine
Revolution“, reagiert Tetsuya Ozasa etwas unbeholfen auf die Frage, wieso
der neue Swift seinem Vorgänger wie aus dem Gesicht geschnitten ist, „die
charakteristischen Elemente sollten gleich bleiben.“ Bei den Japanern ist
der sportliche Kleinwagen das wichtigste Modell, Stilikone und Bestseller
zugleich. Vom Band läuft die neue Swift-Generation im ungarischen Werk
Esztergom, in dem seit 1992 mehr als 1,5 Millionen Suzukis gebaut
wurden. Im Vergleich zu seinem Vorgänger wuchs der Swift auf eine Länge
von 3,85 Metern. Die neun Zentimeter Längenzuwachs kommen dabei in
erster Linie dem Innenraum zugute, wo es für die Passagiere der ersten
und auch zweiten Reihe mehr Raum gibt. Der Radstand wuchs um fünf
Zentimeter. Das neue Modell ist nicht nur optisch ganz der alte – auch bei
der Technik blieb vieles wie gehabt.

Zunächst einmal wurde die Swift-Modellpalette ausgedünnt. Gab es neben
dem wenig beachteten Commonrail-Diesel mit 75 PS als Volumenmodelle
zwei Benziner mit 1,3 und 1,5 Litern, die mit ihren Leistungen von 92 und
104 PS überaus nah beieinander lagen, so sollen es zukünftig ein Diesel
und ein Benziner richten. Der Vierzylinder-Benziner mit nunmehr 1,2
Litern Hubraum wurde komplett neu entwickelt; seine Leistung blieb mit
69 KW / 94 PS und 118 Nm maximalem Drehmoment jedoch nahezu
unverändert. Einzig beim Verbrauch konnte sich der Suzuki Swift deutlich
verbessern. Statt der bisherigen 5,8 Liter Super auf 100 Kilometern soll
sich die neue Generation mit durchschnittlich 5,0 Litern zufrieden geben.
Der Swift verfügt weder über ein regeneratives Bremssystem noch über
eine Start-Stopp-Automatik.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 180 km/h. Geblieben ist das
hohe Geräuschniveau im Innenraum, das sich besonders ab
Geschwindigkeiten von 110 km/h im Innenraum bemerkbar macht. Hier
würde sich insbesondere ein sechster Gang gut machen. Doch der bleibt
sowohl beim Benziner als auch dem 75 PS starken Dieseltriebwerk außen
vor. Möglich, dass er zumindest in der im nächsten Jahr nachfolgenden
Swift-Sportversion Einzug hält.

Naoyuki Takeuchi, Chef-Entwickler des Swift: „Das neue Chassis ist
verwindungssteifer als bisher. Zudem hat der Swift-Benziner von 960 auf
980 Kilogramm abgespeckt. Der Wagen ist leichter und hat ein
ausgewogeneres Fahrwerk.“ Das neue Fahrwerk wirkt im Vergleich zum
alten Modell komfortabler und trotzdem nicht zu schwammig. Angenehm
macht sich nicht nur optisch die gewachsene Reifendimension bemerkbar.
Statt 14- und 15-Zoll läuft der neue Swift auf 15- und 16-Zoll großen
Rädern. Die Lenkung – angenehm leichtgängig – lässt jedoch etwas die
Rückmeldung von der Fahrbahn vermissen.

Deutlich auffälliger sind die Verbesserungen im Innenraum. Hier gibt es ein
gefällig-übersichtliches Cockpit mit einer aufgeräumten Mittelkonsole und
zahlreichen Schaltern, die man teilweise ebenfalls vom Vorgängermodell
kennt. Jedoch würden sich nicht nur groß gewachsene Insassen Sitze mit
mehr Seitenhalt, Beinauflage und einer Höhenverstellung auf der
Beifahrerseite wünschen. Auch die Zeiten einer einstufigen Sitzheizung
sind längst vergangen. Dagegen ist die Sicherheitsausstattung des Swift
mit ABS, ESP und sieben Airbags absolut auf der Höhe. Der neue Swift
wird ab September verfügbar sein. Der Basispreis für den Suzuki Swift 1,2
dürfte bei rund 12.500 Euro liegen. Jedoch soll es ab Ende des Jahres nicht
nur eine zusätzliche Allradversion, sondern auch eine preiswerte
Einstiegsversion geben. Die dürfte dann ohne Alufelgen, elektrische Spiegel
und den Wegfall weiterer Komfortdetails bei rund 11.000 Euro liegen.

Quelle: Autoplenum, 2010-06-21