Subaru 2.0 XT Test
Testbericht
„Confidence in Motion“ – der Slogan stimmt auf Offroad-Tour im neuen Forester. Der Berg auf dem ADAC Testgelände Lüneburg scheint, subjektiv, der höchste Berg ganz Norddeutschlands zu sein: Vorne 100 % Steigung, hinten das gleiche bergab, dazu ein flaues Gefühl in der Magengegend. Problem: die extreme Perspektive des Steilhangs. Das Gute daran: der Forester mit dem neuen X-Mode-System und Bergabfahrhilfe. Die regelt die Abfahrt mit sensiblen Bremseingriffen bis 20 km/h, der X-Modus greift bis 40 Stundenkilometer. So zieht und schiebt sich der 4x4 durch massiv Verschränkung fordernde Passagen. Seine 11,5 Meter Wendekreis kommen gut, wenn es verwinkelt zugeht.
Legt sich der rüstige Japaner in die Schräge, verkraftet er bis zu 33 Grad Schräglage. Das ist eindrucksvoll, denn es bedeutet nichts anderes als das: Ein sich jetzt abschnallender Fahrer würde de facto seinen Beifahrer erschlagen. Von wegen weich gespülte SUVs? Sieht nur so aus. Schweres Gelände ist im Subaru Forester eine relativ leichte Partie. Die nur von schabenden Schürzen und Schwellern eingebremst wird.
Drei 2,0 Liter-Motoren sind im Angebot. Die Einstiegsmotoren finden sich im Forester 2.0 und 2.0 Diesel. Ein mit Start-Stop ausgerüsteter Sauger-Boxer mit 150 PS und ein Diesel-Boxer mit 147 PS Leistung, den man sich mit 5,7 l/100 km im Normverbrauch noch gut leisten kann. Deshalb bestellten ihn schon 65 % der Kunden beim Vorgänger. Der neue Direkteinspritzer-Doppelturbo (Normverbrauch: 8,5 l) kommt mit diesem bescheidenen Quantum in der Praxis nicht aus, aber er liefert im Gegenzug gute Gegenargumente. Mit 350 Nm zwischen 2.400 und 3.600 U/min, 240 PS bei 5.600 Umdrehungen und einer forschen Literleistung von 120 PS/Liter. Kraftvoll zieht und schiebt der Zweiliter-Turbo den 1,6 Tonnen schweren Forester voran. Nicht nur kräftig, sondern auch harmonisch. In der Leistungsentfaltung, in der lässigen Gasannahme, beim Zwischenspurt und überhaupt. Mit 220 km/h und Spurttalent (7,5 s von Null auf 100 km/h) fährt er flotter, als die Familie erlaubt. Schade, dass dann nicht nur der Verbrauch stark ansteigt, sondern deutlich auch die Windgeräusche. Und schade auch, dass der Motor nicht gleich zur Markteinführung die Schadstoffklasse Euro 6 erfüllt, sondern erst im Jahr 2014.
Gekonnter als diese Motorenstrategie, sortiert das stufenlose CVT-Getriebe die acht Fahrstufen. Zu den zwei Einstelloptionen im Fahrprogramm (I“ für Intelligent oder „S“ für Sport) kommt im Topmodell „Sport Sharp“, und damit noch mehr Leben in die Bude. Mit bis zu 1,2 bar Ladedruck pumpt der Turbo nun. Rasch stehen über 100 Grad Öltemperatur an. Das Fahrwerk steuert Komfort bei und verschließt sich, auch dank des niedrigen Schwerpunkts des Boxermotors, Sportetappen nicht. Genauso easy geht die Bedienung von der Hand. „Wenige Schalter“ finden sich auf der Mittelkonsole, sagt Subaru. Dagegen aber relativ viele am Lenkrad und an den drei Lenkstockhebeln, sagt der erste Eindruck. Auch der Monitor für Navi und Rückfahrkamera würde man sich weiter oben im Blick, und nicht in der Tiefe wünschen. Geht aber leider nicht, denn dann wäre der Bildschirm so klein wie im Impreza.
Höher, breiter und länger baut der neue Subaru Forester. In der Länge sattelt er 35 mm, in der Breite 15 mm und in der Höhe 20 mm auf. Das tut den Platzverhältnissen und der Kopffreiheit gut. Die flacher gestellten A-Säulen und die neuen Dreiecksfenster verbessern die Übersicht. Die saubere Hose nach dem Matschbad ist wohl drin, dank der abgeflachten Schweller. Trotzdem hätte man, das fühlt man während dem rauhbautzigen Geländeeinsatz, auf der Rückbank auf allen drei Plätzen gerne mehr Seitenhalt unter dem Poppes.
Der Kofferraum macht es mit 505 Litern Volumen besser. Die Heckklappe öffnet jetzt elektrisch und mit voreinstellbarem Öffnungswinkel. Die Ladekante sitzt zupackfreundlich niedrig. Auch, weil die Niveauregulierung an der Hinterachse, wie im ersten Forester von 1997, serienmäßig mit an Bord ist. Damit erfüllt der Neuling die Ansprüche seiner Zielgruppe genauso wie beim Laden (Zuladung: 500 kg) und im Hängerbetrieb (neue Gespannstabilisierung, Anhängelast: 2.000 kg).
5.000 Forester verkaufte Subaru 2012 in Deutschland. Mehr Potential traut man Subarus Zulassungszugpferd fürs Jahr 2013 schon zu. Wegen dem angemessenen Preis (Benziner: ab 28.900 Euro, Diesel: ab 31.200 Euro), wegen alter Tugenden (Geländegängigkeit, Variabilität) und neuer (Stichworte: X-Mode). Das kundenfreundliche Setup offenbart sich nicht nur im Detail (Steuerkette statt Zahnriemen, Zündkerzenwechsel alle 105.000 km, Lifetime-Öl fürs CVT), sondern auch in Subarus neuer Garantiepolitik: Fünf Jahre oder 160.000 Kilometer. Den Slogan „Cofidence in Motion“ nimmt man dem neuen Subaru Forester, der ab 23. März beim Händler steht, deshalb locker ab.
(Lothar Erfert)
Legt sich der rüstige Japaner in die Schräge, verkraftet er bis zu 33 Grad Schräglage. Das ist eindrucksvoll, denn es bedeutet nichts anderes als das: Ein sich jetzt abschnallender Fahrer würde de facto seinen Beifahrer erschlagen. Von wegen weich gespülte SUVs? Sieht nur so aus. Schweres Gelände ist im Subaru Forester eine relativ leichte Partie. Die nur von schabenden Schürzen und Schwellern eingebremst wird.
Drei 2,0 Liter-Motoren sind im Angebot. Die Einstiegsmotoren finden sich im Forester 2.0 und 2.0 Diesel. Ein mit Start-Stop ausgerüsteter Sauger-Boxer mit 150 PS und ein Diesel-Boxer mit 147 PS Leistung, den man sich mit 5,7 l/100 km im Normverbrauch noch gut leisten kann. Deshalb bestellten ihn schon 65 % der Kunden beim Vorgänger. Der neue Direkteinspritzer-Doppelturbo (Normverbrauch: 8,5 l) kommt mit diesem bescheidenen Quantum in der Praxis nicht aus, aber er liefert im Gegenzug gute Gegenargumente. Mit 350 Nm zwischen 2.400 und 3.600 U/min, 240 PS bei 5.600 Umdrehungen und einer forschen Literleistung von 120 PS/Liter. Kraftvoll zieht und schiebt der Zweiliter-Turbo den 1,6 Tonnen schweren Forester voran. Nicht nur kräftig, sondern auch harmonisch. In der Leistungsentfaltung, in der lässigen Gasannahme, beim Zwischenspurt und überhaupt. Mit 220 km/h und Spurttalent (7,5 s von Null auf 100 km/h) fährt er flotter, als die Familie erlaubt. Schade, dass dann nicht nur der Verbrauch stark ansteigt, sondern deutlich auch die Windgeräusche. Und schade auch, dass der Motor nicht gleich zur Markteinführung die Schadstoffklasse Euro 6 erfüllt, sondern erst im Jahr 2014.
Gekonnter als diese Motorenstrategie, sortiert das stufenlose CVT-Getriebe die acht Fahrstufen. Zu den zwei Einstelloptionen im Fahrprogramm (I“ für Intelligent oder „S“ für Sport) kommt im Topmodell „Sport Sharp“, und damit noch mehr Leben in die Bude. Mit bis zu 1,2 bar Ladedruck pumpt der Turbo nun. Rasch stehen über 100 Grad Öltemperatur an. Das Fahrwerk steuert Komfort bei und verschließt sich, auch dank des niedrigen Schwerpunkts des Boxermotors, Sportetappen nicht. Genauso easy geht die Bedienung von der Hand. „Wenige Schalter“ finden sich auf der Mittelkonsole, sagt Subaru. Dagegen aber relativ viele am Lenkrad und an den drei Lenkstockhebeln, sagt der erste Eindruck. Auch der Monitor für Navi und Rückfahrkamera würde man sich weiter oben im Blick, und nicht in der Tiefe wünschen. Geht aber leider nicht, denn dann wäre der Bildschirm so klein wie im Impreza.
Höher, breiter und länger baut der neue Subaru Forester. In der Länge sattelt er 35 mm, in der Breite 15 mm und in der Höhe 20 mm auf. Das tut den Platzverhältnissen und der Kopffreiheit gut. Die flacher gestellten A-Säulen und die neuen Dreiecksfenster verbessern die Übersicht. Die saubere Hose nach dem Matschbad ist wohl drin, dank der abgeflachten Schweller. Trotzdem hätte man, das fühlt man während dem rauhbautzigen Geländeeinsatz, auf der Rückbank auf allen drei Plätzen gerne mehr Seitenhalt unter dem Poppes.
Der Kofferraum macht es mit 505 Litern Volumen besser. Die Heckklappe öffnet jetzt elektrisch und mit voreinstellbarem Öffnungswinkel. Die Ladekante sitzt zupackfreundlich niedrig. Auch, weil die Niveauregulierung an der Hinterachse, wie im ersten Forester von 1997, serienmäßig mit an Bord ist. Damit erfüllt der Neuling die Ansprüche seiner Zielgruppe genauso wie beim Laden (Zuladung: 500 kg) und im Hängerbetrieb (neue Gespannstabilisierung, Anhängelast: 2.000 kg).
5.000 Forester verkaufte Subaru 2012 in Deutschland. Mehr Potential traut man Subarus Zulassungszugpferd fürs Jahr 2013 schon zu. Wegen dem angemessenen Preis (Benziner: ab 28.900 Euro, Diesel: ab 31.200 Euro), wegen alter Tugenden (Geländegängigkeit, Variabilität) und neuer (Stichworte: X-Mode). Das kundenfreundliche Setup offenbart sich nicht nur im Detail (Steuerkette statt Zahnriemen, Zündkerzenwechsel alle 105.000 km, Lifetime-Öl fürs CVT), sondern auch in Subarus neuer Garantiepolitik: Fünf Jahre oder 160.000 Kilometer. Den Slogan „Cofidence in Motion“ nimmt man dem neuen Subaru Forester, der ab 23. März beim Händler steht, deshalb locker ab.
(Lothar Erfert)
Testwertung
Quelle: automobilmagazin, 2013-03-02
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