Cadillac XT5 - Smartes Dickschiff (Kurzfassung)
BMW X5 und Mercedes GLE haben einen neuen Konkurrenten: Cadillacs XT5 soll mit 231 kW/314 PS, Extravaganz und toller Technik punkten. Das alles gibt es zu einem durchaus attraktiven Preis von 48.800 Euro.
Obwohl der XT5 dank seines adaptiven Allradantriebs auch abseits befestigter Straßen fahren kann, steht er für Luxus nach amerikanischem Geschmack. Statt im Dreck zu wühlen, empfiehlt sich das Dickschiff für stilvolles Cruisen über den Sunset Boulevard. Der neue Cadillac ist mit 4,82 Meter zwar ein ordentlicher Brummer, aber auch kein Riese wie der bis zu 5,70 Meter lange Escalade.
Der XT5 will anders sein. Die Frontpartie mit dem typisch senkrechten Tagfahrlicht sieht braver aus als bei vielen anderen dieser Spezies. Daran ändert auch der riesige Kühler nichts, da die darunterliegenden Lufteinlässe nicht die mittlerweile branchenübliche Aufdringlichkeit vermitteln. Die Dachpartie fällt leicht nach hinten ab, endet in einem kleinen Spoiler, unter dem sich geschickt der hintere Wischer unsichtbar macht. Cadillac-typisch sind die ebenfalls steilen Rückleuchten, die nicht in die Heckklappe hereinragen.
Antriebsseitig gibt es einzig einen 3,6-Liter-Sechszylinder-Saugbenziner, der geschmeidig arbeitet und auf dem Papier zudem ordentliche Fahrleistungen bietet. Tatsächlich kann man auf der Autobahn auch mal mit 200 km/h unterwegs sein. Auf diesem Niveau klingt der V6 kernig, der Geradeauslauf ist erfreulich stabil. Allerdings wird´s dann an der Tankstelle richtig teuer.
Beim gelassenen Cruisen kann der gut zwei Tonnen schwere XT5 hingegen mit den gut 10 Litern auskommen, die Cadillac veranschlagt. Die Achtgang-Automatik schaltet sanft und früh hoch, die Abschaltung von zwei der sechs Zylinder drückt den Durst.
Der Fahrer des XT5 blickt auf einen 8-Zoll-Farbmonitor, der nach seinem Geschmack programmiert werden kann. Zusätzlich gibt es ein Touchscreen-Monitor in der Mittelkonsole für Navigation und die Vernetzung mit der Außenwelt. So können Apps des eigenen Smartphones per Fingerdruck bedient werden. Besonders auffällig ist der Rückspiegel, der mit dem Bild einer Rückkamera dreimal so viel wie üblich zeigt.
Bei den Assistenzsystemen ist der XT5 auf der Höhe der Zeit. Er bietet eine Notbremsautomatik auch beim Rückwärtsfahren, Abstandsradar, aktives Spurhalten oder einen Fernlichtassistenten. Einiges davon ist allerdings den teureren Versionen des XT5 vorbehalten. Aber auch die 48.800 Euro teure Basis bietet mit LED-Scheinwerfern, Rückfahrkamera oder Einparkhilfe bereits einige Feinheiten. Beim Edel-XT mit Namen Platinum, der mit 66.800 Euro gleich um 18.000 Euro teurer ist, bleibt dann kein Wunsch mehr offen: Leder, Aluminium, Kohlefaser oder Echtholz stehen für den Premium-Anspruch der Marke. Ein ähnlich ausgestatteter X5 oder GLE wären deutlich teurer. Insofern ist es gut möglich, dass man in Zukunft in Europa wieder mehr der eigentlich sehr seltenen Cadillacs zu Gesicht bekommen könnte.
Premium-SUVs kommen hierzulande meist von deutschen Herstellern und aus Schweden oder England. Jetzt will ein Ami zeigen, was er kann.
Quelle: Autoplenum, 2016-07-05
auto-news, 2016-07-20
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