Smart Forfour Brabus: Forfour for your fun
Testbericht
Nizza, 28. Februar 2005 Ein schneller Hirsch ist der Traum jedes Autofans. Schade nur, dass die fixen Kerlchen á la Porsche und Co. so teuer sind. Doch auch für den kleine(re)n Geldbeutel werden richtig heiße Flitzer angeboten. Zum Beispiel sind Seat Ibiza Cupra, Renault Clio Sport oder Mini Cooper S bitterböse Kleinwagen in der 180-PS-Klasse. Alle bieten eine Sprintzeit von unter 7,4 Sekunden und eine Spitze über 220 km/h. Im Rückspiegel dieser flotten Bienen zeigt sich jetzt ein scharfer Konkurrent: Der Smart Forfour Brabus. Wir saßen schon am Steuer des von 177 PS getriebenen Fünftürers.
Smart-Brabus tunt seit 2002 Stadtflitzer
Brabus, eine Tuning-Firma aus Bottrop, steht synonym für die stärksten Produkte aus dem Hause DaimlerChrysler. Ob Maybach oder Mercedes S-Klasse ein bisschen Leistung wird immer noch herausgequetscht und der Optik das Sahnehäubchen aufgesetzt. Seit 2002 gibt es die Smart Brabus GmbH, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, dem Straßenfloh Smart das Flitzen beizubringen.
Wabennase: Optik angepasst
Dass auch der neue Forfour durch die Hände der Bottroper Tuner ging, sieht man dem 3,75 Meter langen Kleinwagen auf den ersten Blick an. Die selbstbewusste Waben-Kühlernase, geänderte Seitenschweller und ein Heckdiffusor, aus dem keck ein doppeltes Auspuffende lugt, definieren den Brabus als den Stärksten in der Smartie-Rolle. Aber auch spezielle 17-Zöller und die Tieferlegung von 30 Millimetern vorn und 28 Millimetern hinten fordern ausdrucksvoll Respekt. Wer den Stark-Forfour dann immer noch nicht erkannt hat, wird anhand der Schriftzüge Brabus, die sich innen wie außen in genügender Anzahl finden, dezent aber nachhaltig darauf hingewiesen.
Spezielles Lenkrad Das Interieur ist ebenfalls etwas ganz Besonderes: Die Passagiere logieren in einer feinen Lederausstattung, die nicht nur die Sitze, sondern auch die Oberfläche der Armaturentafel und die Türinnenseiten umfasst. Apropos umfasst: Ein grifflicher Genuss ist das Lenkrad. Hier sorgt nicht nur genopptes Leder für mehr Sicherheit. Wülste auf drei und neun Uhr sind der Garant dafür, den Smart immer richtig in der Hand zu haben. Wozu das gut sein kann, erklären wir noch. Leder und Klima in der Serie Unser Testwagen hatte nicht nur die erwähnten Ledersitze nebst Höhenverstellung und Heizung diese Features sind ebenso serienmäßig an Bord wie die Klimaanlage sondern war mit einem Navigationssystem mit großen Farbmonitor bestückt. Man kann den kleinen Beißer also nicht nur gut, sondern richtig gut ausstatten. 177 PS aus 1,5 Litern Der Forfour Brabus schöpft seine Kraft von 177 PS aus einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Motor. Da ein Schmiedefeuer nur besonders heiß brennt, wenn es genügend Luft bekommt, wird der kleine Motor von einem Turbolader kräftig beatmet. Vom Sound her entwickelt das Aggregat einen tieferen Ton, der aber nicht aufdringlich wirkt.
Fünfgang-H-Schaltung Also, wir sitzen bequem in Leder, packen das griffige Lenkrad, freuen uns auf den vielversprechenden Vortrieb der 177-PS-Maschine und lassen die Kupplung los. Ja richtig gelesen: die Kupplung. Der Forfour Brabus verfügt nämlich über eine klassische Fünfgang-H-Schaltung. Diese funktioniert nach dem Prinzip pack & knack. Dabei ist die Weglänge der einzelnen Gänge ein Kompromiss aus Sportwagen-Kürze und Familiencruiser-Länge. Gleichmäßiger Vorwärtsdrang Die Vorderräder reißen den kurzen Spaßmacher sofort beim Einkuppeln nach vorn. Der eigentliche Vortrieb setzt aber erst bei etwa 2.300 Touren ein. Ab dieser Drehzahl bis zu etwa 5.700 Touren liegen immerhin 90 Prozent des maximalen Drehmoments von 230 Newtonmetern an. Das schafft einen druckvollen, gleichmäßigen Leistunsgverlauf mit gleichzeitig genügend Elastizität. Der starke Motor und das niedrige Gewicht verleihen dem Brabus beinahe Flügel: In 6,9 Sekunden sprintet die dicke Tachonadel die Hunderter-Marke. Erst bei 221 km/h erreicht der Kleinling seine Spitzengeschwindigkeit das wird manch verwunderten Blick bei Fahrern größerer Wagen auslösen. ESP und ABS modifiziert Aber die Zahlen sind Schall und Rauch, wenn man den smarten Brabus über die Serpentine zischen lässt. Zwar kommt das Leichtgewicht hart an die Grenze zum Untersteuern, wenn man mit viel Gas die Biegungen nimmt, aber das für den Brabus modifizierte ESP bekommt die Sache schnell in den Griff. Ebenfalls geändert im Vergleich zum Normal-Smart wurde das ABS für die nun innenbelüfteten Bremsscheiben. Das hat gewirkt: Der Smart lässt sich auf einem subjektiv kurzen Weg und spursicher zum Stehen bringen.
Fahrwerk straff, aber nicht bretthart Das straff abgestimmte Fahrwerk vermittelt zusätzlich ein Gefühl von Sicherheit. Dennoch ist es nicht unkomfortabel: Es meldet zwar kurze Stöße an die Insassen weiter, aber als bretthart ist es auch nicht zu bezeichnen. Ein ebenfalls gelungener Kompromiss ist die Lenkung, die direkter als bei der herkömmlichen Serienausführung ausgelegt ist. 24.900 Euro sind recht viel Ein kleiner Wermutstropfen des just for fun-Forfour ist sein vergleichsweise hoher Preis: 24.900 Euro kostet die Brabus-Version. Die eingangs erwähnte Konkurrenz bringt da seine Insassen billiger, aber unkomfortabler auf Touren: Der 170 PS starke Mini Cooper S ist für 20.400 Euro zu haben, der Seat Ibiza Cupra mit 180 PS schlägt für 20.960 Euro zu Buche und Renault will für den ebenfalls 180 PS starken Clio Sport 22.500 Euro haben. Alle drei haben allerdings nur drei Türen und wenig Platz im Fond das sind wiederum Argumente für den Smart.
Spezielles Lenkrad Das Interieur ist ebenfalls etwas ganz Besonderes: Die Passagiere logieren in einer feinen Lederausstattung, die nicht nur die Sitze, sondern auch die Oberfläche der Armaturentafel und die Türinnenseiten umfasst. Apropos umfasst: Ein grifflicher Genuss ist das Lenkrad. Hier sorgt nicht nur genopptes Leder für mehr Sicherheit. Wülste auf drei und neun Uhr sind der Garant dafür, den Smart immer richtig in der Hand zu haben. Wozu das gut sein kann, erklären wir noch. Leder und Klima in der Serie Unser Testwagen hatte nicht nur die erwähnten Ledersitze nebst Höhenverstellung und Heizung diese Features sind ebenso serienmäßig an Bord wie die Klimaanlage sondern war mit einem Navigationssystem mit großen Farbmonitor bestückt. Man kann den kleinen Beißer also nicht nur gut, sondern richtig gut ausstatten. 177 PS aus 1,5 Litern Der Forfour Brabus schöpft seine Kraft von 177 PS aus einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Motor. Da ein Schmiedefeuer nur besonders heiß brennt, wenn es genügend Luft bekommt, wird der kleine Motor von einem Turbolader kräftig beatmet. Vom Sound her entwickelt das Aggregat einen tieferen Ton, der aber nicht aufdringlich wirkt.
Fünfgang-H-Schaltung Also, wir sitzen bequem in Leder, packen das griffige Lenkrad, freuen uns auf den vielversprechenden Vortrieb der 177-PS-Maschine und lassen die Kupplung los. Ja richtig gelesen: die Kupplung. Der Forfour Brabus verfügt nämlich über eine klassische Fünfgang-H-Schaltung. Diese funktioniert nach dem Prinzip pack & knack. Dabei ist die Weglänge der einzelnen Gänge ein Kompromiss aus Sportwagen-Kürze und Familiencruiser-Länge. Gleichmäßiger Vorwärtsdrang Die Vorderräder reißen den kurzen Spaßmacher sofort beim Einkuppeln nach vorn. Der eigentliche Vortrieb setzt aber erst bei etwa 2.300 Touren ein. Ab dieser Drehzahl bis zu etwa 5.700 Touren liegen immerhin 90 Prozent des maximalen Drehmoments von 230 Newtonmetern an. Das schafft einen druckvollen, gleichmäßigen Leistunsgverlauf mit gleichzeitig genügend Elastizität. Der starke Motor und das niedrige Gewicht verleihen dem Brabus beinahe Flügel: In 6,9 Sekunden sprintet die dicke Tachonadel die Hunderter-Marke. Erst bei 221 km/h erreicht der Kleinling seine Spitzengeschwindigkeit das wird manch verwunderten Blick bei Fahrern größerer Wagen auslösen. ESP und ABS modifiziert Aber die Zahlen sind Schall und Rauch, wenn man den smarten Brabus über die Serpentine zischen lässt. Zwar kommt das Leichtgewicht hart an die Grenze zum Untersteuern, wenn man mit viel Gas die Biegungen nimmt, aber das für den Brabus modifizierte ESP bekommt die Sache schnell in den Griff. Ebenfalls geändert im Vergleich zum Normal-Smart wurde das ABS für die nun innenbelüfteten Bremsscheiben. Das hat gewirkt: Der Smart lässt sich auf einem subjektiv kurzen Weg und spursicher zum Stehen bringen.
Fahrwerk straff, aber nicht bretthart Das straff abgestimmte Fahrwerk vermittelt zusätzlich ein Gefühl von Sicherheit. Dennoch ist es nicht unkomfortabel: Es meldet zwar kurze Stöße an die Insassen weiter, aber als bretthart ist es auch nicht zu bezeichnen. Ein ebenfalls gelungener Kompromiss ist die Lenkung, die direkter als bei der herkömmlichen Serienausführung ausgelegt ist. 24.900 Euro sind recht viel Ein kleiner Wermutstropfen des just for fun-Forfour ist sein vergleichsweise hoher Preis: 24.900 Euro kostet die Brabus-Version. Die eingangs erwähnte Konkurrenz bringt da seine Insassen billiger, aber unkomfortabler auf Touren: Der 170 PS starke Mini Cooper S ist für 20.400 Euro zu haben, der Seat Ibiza Cupra mit 180 PS schlägt für 20.960 Euro zu Buche und Renault will für den ebenfalls 180 PS starken Clio Sport 22.500 Euro haben. Alle drei haben allerdings nur drei Türen und wenig Platz im Fond das sind wiederum Argumente für den Smart.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihenmotor mit Turbo |
Hubraum: | 1.468 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 130 kW (177 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 230 Nm bei 3.500 UPM |
Preis
Neupreis: 24.900 € (Stand: Februar 2005)Fazit
Der hohe Preis ist eines der wenigen Mankos, das dem Smart Forfour Brabus angelastet werden kann. Doch nüchtern analysiert, ist der Kauf eines spritzig motorisierten Kleinwagens ohnehin keine Kopfentscheidung. Wer Fun will, gibt dafür auch gern ein wenig mehr Geld aus. Der Smart Forfour ist insgesamt ein Auto, dass durch seine liebevolle Gestaltung gefällt, aber nicht polarisiert.
Wer einen richtig schicken, richtig starken und richtig schnellen Viertürer haben will, ist mit dem Forfour Brabus gut bedient. Dazu kommt eine gewisse Klassenlosigkeit in der Optik: Er ist nicht zu knuffig, um in die Schublade guck, wie niedlich zu rutschen, aber auch nicht zu martialisch um als knochenharter Muskelproll durchzugehen. Eher wie genau richtig.
(hd)Quelle: auto-news, 2005-02-28
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