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Testbericht

1. Dezember 2004
Haar, 1. Dezember 2004 – Bis vor nicht allzu langer Zeit war ein Smart noch ein Smart: Dass das Modell in der geschlossenen Version City-Coupé hieß, interessierte eigentlich niemanden. Zumindest für den Mann auf der Straße war das einfach nur „der Smart“. Seit April 2004, also seit es den Forfour gibt, ist das anders. Den größeren Smart gibt es seit kurzem auch mit zwei verschiedenen Dieselmotoren. Wir haben den schwächeren mit 68 PS für Sie getestet. Flotter Euro-4-Diesel Der Smart Forfour ist größtenteils baugleich mit dem Mitsubishi Colt. Die beiden Autos werden von den gleichen Motoren angetrieben, drei Benzinern mit 75, 95 und 109 PS sowie zwei Dieseln mit 68 und 95 PS. Der von uns gefahrene 68-PS-Diesel ist ein Dreizylinder mit 1,5 Litern Hubraum und Common-Rail-Einspritzung. Er hält die strenge Euro-4-Norm ein, was bei Dieseln derzeit noch nicht Standard ist. Das Aggregat wirkt auf der Straße lebendig und spritzig. Schon ab 1.600 Touren liegt das maximale Drehmoment von 160 Newtonmetern an – und das spürt man auch beim Beschleunigen aus dem Drehzahlkeller heraus. Mit diesem Selbstzünder ist der knapp 1,2 Tonnen schwere Forfour gut motorisiert. Schalten mit Wippfunktion Das in unserem Auto eingebaute automatisierte Schaltgetriebe namens Softouch kostet 550 Euro Aufpreis. Im Automatikmodus stören die Schaltpausen: Immer wenn das Getriebe hochschaltet, setzt der Vortrieb kurz aus. Im manuellen Modus fallen diese Aussetzer weniger auf. Schön, wenn auch noch – wie in unserem Testwagen – die für 350 Euro Aufpreis verfügbaren Schalt-Paddles installiert sind.

Das Fahrwerk tut sich leicht Das Fahrwerk des großen Smart ist ein guter Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Im Vergleich zum Mitsubishi Colt Fünftürer ist der Forfour mit 1,45 Metern ganze zehn Zentimeter niedriger. Daher tut sich das Fahrwerk in Kurven leichter; die Karosserie schwankt kaum nach außen. Wellen im Fahrbahnbelag und Stöße von unten lassen die Insassen ebenfalls weitgehend unbehelligt. Cockpit: Frisch und jugendlich Das Cockpit ist frisch, jugendlich und peppig gestaltet. Einen 75-jährigen Rentner mit Hut kann man sich darin nur schwer vorstellen. Dabei hat Smart aber nicht übertrieben. Die Instrumente sind gut abzulesen, und die Anordnung der Bedienelemente ist übersichtlich. Die Sitze bieten annehmbaren Seitenhalt. Die Fondbank lässt sich um etwa 15 Zentimeter längs verschieben. Bewegt man die Bank ganz nach hinten, so genießt man hinten hervorragenden Sitzkomfort. Bei einem 1,75 Meter großen Testpassagier bleiben nicht weniger als acht Zentimeter vor den Knien, wenn der Sitz davor für dieselbe Körpergröße eingestellt ist. Über dem Scheitel sieht es nicht so gut aus: Dort stößt derselbe Insasse an die Fahrzeugdecke, wenn er seinen Kopf an die Kopfstütze lehnt. Bis zu 910 Liter Kofferraum Die Kofferraumklappe öffnet nicht weit genug: Große laufen Gefahr, sich daran die Stirn zu stoßen. Auch Ladekante und -schwelle sind mit 74 beziehungsweise 23 Zentimetern zu hoch. Der Kofferraum ist im Normalzustand 43 bis 58 Zentimeter tief und 100 Zentimeter breit. Wenn man die umlegbaren Vordersitze ordert, steigt die maximale Laderaumlänge von knapp einem Meter auf über zwei Meter. Das Kofferraumvolumen wird mit 268 bis 910 Liter angegeben – etwas weniger als beim Colt Fünftürer, der 220 bis 1.070 Liter schluckt. Der Colt ist aber auch zwölf Zentimeter länger.

Wickeln, aber nicht ausbauen Das Sitzkonzept des Forfour setzt auf den Trend zu so genannten Wickelsitzen. Bei den meisten Kleinwagen werden die Sitzpolster umgelegt und dann die Sitzlehnen darauf geklappt. Beim großen Smart werden die Sitze dagegen gewickelt: Dazu werden die Sitzlehnen auf die Sitzpolster geklappt und schließlich der gesamte Sitz in die Senkrechte bewegt. Nachteil: Die hochgewickelten Sitze nehmen etwas Platz weg – beim Forfour etwa 30 Zentimeter. Dafür ist der verbleibende Raum schön eben. Anders als beim Mitsubishi Colt Fünftürer lassen sich die Sitze nicht ausbauen. Damit verzichtet Smart auf einen wesentlichen Vorteil des Wickelsystems. Diesel ab 14.650 Euro Der 3,75 Meter lange Forfour hat stets fünf Türen. Serienmäßig ist er viersitzig, eine Dreier-Rückbank gibt es für 120 Euro Aufpreis. Der 1.5 CDI mit 68 PS wird in zwei Ausstattungen angeboten. Die günstigere heißt Pulse und steht mit 14.650 Euro in der Preisliste, die von uns gefahrene, gehobene Passion-Version kostet 16.630 Euro. Außerdem verkauft Smart das Sondermodell Forfour CDI Blackbasic für 13.920 Euro. Damit ist der Forfour auf dem gleichen Preisniveau mit dem Mitsubishi Colt Fünftürer, wenn man die Ausstattung berücksichtigt. Ein Schnäppchen ist der Forfour 1.5 DI-D mit 68 PS jedoch nicht. Das zeigt ein Vergleich mit dem Peugeot 206 HDi éco 70 Grand Filou Cool. Der ist als Fünftürer ausstattungsbereinigt runde 1.500 Euro günstiger als der Forfour 1.5 CDI Pulse. (sl)
Technische Daten
Antrieb:Front
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe (automatisiert)
Motor Bauart:Reihen-Turbodieselmotor, Common-Rail-Einspritzung
Hubraum:1.493
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:3
Leistung:50 kW (68 PS) bei UPM
Drehmoment:160 Nm bei 1.600 UPM
Preis
Neupreis: 14.650 € (Stand: Dezember 2004)
Fazit
Der Forfour mit dem 68-PS-Diesel ist kein Billigheimer. Das zeigt nicht nur die Preisliste, sondern auch etwa das Interieurdesign. Das Sitzsystem verzichtet jedoch auf einen Vorteil: Wenn die Sitze nicht ausgebaut werden können wie beim Schwestermodell Mitsubishi Colt, bietet das Wickelsystem gegenüber einem normalen Sitzkonzept keine erkennbaren Pluspunkte. Doch im Ganzen überzeugt der getestete Forfour: Nicht nur im Inneren, auch im Fahrverhalten wirkt das Auto lebendig und frisch. Das Fahrwerk macht ebenfalls einen guten Eindruck. Mit dem automatisierten Schaltgetriebe erleichtert man sich die Fahrarbeit im dichten Innenstadtverkehr – an die Schaltpausen kann man sich gewöhnen. (sl)

Quelle: auto-news, 2004-12-01

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