Gebrauchtwagen-Check: Toyota Aygo (2. Generation) - Sieht nicht gut
Testbericht
SP-X/Köln. Der neue Toyota Aygo steht in den Startlöchern: mit großem X im Namen und länger, besser ausgestattet und teurer als der bisherige einfach Aygo gennannte Kleinstwagen. Die nun in Rente geschickte zweite Generation war seit 2014 am Start und mehr oder weniger baugleich mit dem Citroen C1 und Peugeot 108.Karosserie und Innenraum: Bei der zweiten Generation zeigten die japanischen Designer etwas mehr Mut als beim Vorgänger. Die Front mit dem stilisierten X lässt den 3,47 Meter kurzen Kleinstwagen auffallen. Ihn gibt es mit drei oder fünf Türen und für Platz für bis zu vier Personen. Wer hinten mitfahren möchte, sollte jedoch nicht allzu lange Beine haben. Die hinteren Fenster lassen sich nicht herunterkurbeln, sie werden ausgestellt. Fahrer und Beifahrer sitzen dagegen trotz der knappen Abmessungen kommod. Das Kofferraumvolumen ist mit 168 Litern überschaubar. Legt man die Rücksitzbank um, steigt der Wert auf rund 800 Liter. Wer den Kofferraum nutzen möchte, muss allerdings eine hohe Ladekante überwinden.Das Interieur ist je nach Geschmack des Erstkäufers im lebhaften Mausgrau gehalten oder peppig bunt. Die Sitze sind eher nicht langstreckentauglich. Für den Einsatz im innerstädtischen Umfeld spricht auch der Wendekreis von 9,6 Metern. Frischluftfans halten nach Exemplaren mit einen Rolldach Ausschau. Mit zurückgefahren Stoffbahnen lassen sich Cabrio-Gefühle wecken.2018 erhielt der Aygo im Sommer ein Facelift. Das „X“ fiel etwas dreidimensionaler aus, das LED-Tagfahrlicht wurde wie die Lichtsignatur der Rückstrahler überarbeitet. Der Innenraum wartete etwa mit einem modifizierten Kombiinstrument und besserer Dämmung auf.Motoren und Antrieb: Toyota machte den Interessenten des Aygo die Motorenwahl einfach: Es gab ausschließlich einen 1,0-Liter-Dreizylinder. Dieser leistete zunächst 51 kW/69 PS, die nach Facelift-Versionen kommen auf 53 kW/72 PS. Der Motor reicht für entspannte Fahrten in der Stadt oder auf Land- und Bundesstraßen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 160 erreicht. Den Verbrauch gibt Toyota mit Werten um 4 Litern an. Wer allerdings ein wenig Spritzigkeit erleben möchte, muss das manuelle Fünfganggetriebe fleißig nutzen, um die 95 (später 93) Nm zu mobilisieren. Alternativ zum Handschalter bot Toyota ein automatisiertes Fünfgangschaltgetriebe an.Ausstattung und Sicherheit: Der kleineste Toyota wurde in verschiedenen Ausstattungslinien angeboten, die alle mit „x“ beginnen. Hinter x-wave verbergen sich zum Beispiel die Modelle mit dem elektrischen Faltdach. Die Basisausstattung „x“ diente vor allen Dingen dazu, den Preis des Dreitürers unter 10.000 Euro zu drücken und ist daher spartanisch ausgestattet. Ab „x-play“ sind Radio und Klimaanlage an Bord. Ab dem Facelift gehört auch eine Smartphone-Integration zum Serienumfang. 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Multimedia-System mit Rückfahrkamera und Nebelscheinwerfer gehörten zu den Komfortlinien „x-cite“ und „x-pose“, die sich jeweils durch die Farben der Dekoreinlagen unterscheiden. „x-clusive“ wartet unter anderem mit Zweifarbenlackierung und Teilledersitzen auf.Beim NCAP-Crashtest erzielte der Aygo 2017 eine Vier-Sterne-Bewertung. Gebrauchtwageninteressenten, die ein Auto für einen Fahranfänger suchen, sollten darauf achten, dass das „Safety Sense“ genannte Sicherheitssystem an Bord ist. Es beinhaltete Frontkollisionswarner, Notbrems- und Spurhalteassistent, war aber nicht immer serienmäßig und konnte auch nicht mit allen Ausstattungsvarianten gegen Aufpreis dazu gebucht werden.Qualität: Der Toyota Aygo gibt bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) ein gemischtes Bild ab. Die Prüfkriterien Fahrwerk und Umwelt meistert er meist ohne Probleme. Die TÜV-Prüfer bemängeln jedoch überdurchschnittlich oft die Lichtanlage. Das Abblendlicht treibt hier die Mängelquote hoch. Ebenfalls auffällig ist die Bremsanlage. Bremsscheiben und die Funktion der Fußbremse geben Anlass zu Beanstandungen.Fazit: Kleinstwagen wie der Toyota Aygo sind als Gebrauchtwagen beliebt, nicht nur bei Fahranfängern. Das zeigt sich auch bei den Preisen, die aufgerufen werden. Ältere Modelle sind in den Gebrauchtwagenportalen ab 5.000 Euro zu haben, allerdings oft in der Basisausstattung. 1.000 Euro mehr muss man mindestens für Exemplare anlegen, die ein wenig mehr Komfort bieten.Der Toyota Aygo der zweiten Generation sieht viel peppiger aus als noch sein braver Vorgänger. Allerdings sieht er oftmals nicht gut, bemängeln die TÜV-Prüfer.
Fazit
Der Toyota Aygo der zweiten Generation sieht viel peppiger aus als noch sein braver Vorgänger. Allerdings sieht er oftmals nicht gut, bemängeln die TÜV-Prüfer.Quelle: Autoplenum, 2021-12-29
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