Tradition 70 Jahre Volvo PV 444 vs. Saab 92 - Schwedische Welteroberer (Kurzfassung)
Mit Volvo PV 444 und Saab 92 schickten sich vor 70 Jahren nahezu gleichzeitig zwei Schweden an, die Welt zu erobern. Trotz ihrer zeitgleichen Erfolge waren die beiden Dauerbrenner völlig gegensätzlich konzipiert: Während der Vierzylinder-Volvo die bereits überlebte Fastbackform von US-Modellen der Vorkriegszeit adaptierte, kombinierte der futuristische Saab 92 fortschrittlichen Frontantrieb mit Zweitaktern auf DKW-Basis. Dennoch fand der eigenwillige Zweitakt-Troll ebenso schnell Fans wie der als Familien-Sportler beworbene Buckel-Volvo.
Für den Erfolg sorgten unter anderem technische Meilensteine. So war der Volvo PV 444 für Furore das erste Modell mit Sicherheitsfahrgastzelle und Windschutzscheibe aus Verbundglas. Beide Sicherheitsfeatures wurden vom Wettbewerb ebenso adaptiert wie der ab 1959 serienmäßige Dreipunktsicherheitsgurt in der Faceliftversion PV 544. Saab punktete mit einer neuartigen Einzelradaufhängung und Frontantrieb, während der massive Seitenaufprallschutz und die 1959 eingeführten Sicherheitsgurte Schutz vor schweren Unfallfolgen gewähren sollten. Für Dauerhaltbarkeit sorgten zudem in beiden Fällen massive und rostresistente Stahlbleche sowie Motoren für hohe Laufleistungen.
Dazu passte die modellpolitische Kontinuität der zwei bis drei Jahrzehnte lang gebauten Fastback- und Stromlinientypen, die sich damit den damals oft jährlich wechselnden Automoden widersetzten. Es genügten den Schweden sanfte Modellpflegemaßnahmen – wie regelmäßige Leistungssteigerungen oder großzügigere Verglasungen der Karosserie, um dem Zeitgeist zu entsprechen. Nicht zu vergessen die wechselnden Typencodes, so wurde aus dem Volvo PV 444 im Jahr 1958 der PV 544 und der Saab 92 steigerte sich 1955 zum Saab 93, ehe 1960 der Saab 96 an den Start ging und die nächsten 20 Jahre unter dieser Bezeichnung in Produktion blieb.
Parallel fuhren die Schweden zudem Renn- und Rallyeerfolge ein. Dies in Monte Carlo vor allem unter Erik Carlsson, dem ersten Superstar des Rallyesports. Die Rolle des Markenbotschafters übernahm „Mister Saab“, wegen einiger spektakulärer Überschläge auch „Carlsson auf dem Dach“ genannt, nur zu gern. Als solcher durfte er 1980 den allerletzten Saab 96 direkt ins Museum fahren. Auch der Buckel-Volvo beendete seine Karriere sportlich. 1965 deklassierte er bei der East African Safari die gesamte modernere Konkurrenz. Volvo verabschiedete seinen ersten Megaseller daraufhin in international geschalteten Anzeigen angemessen in den Ruhestand: „Farewell, old Friend“.
Unterschiedliche Ansätze, ein Ziel. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg starteten Volvo und Saab in die Welt der Automobile. Beide nutzten neue Techniken auf dem Weg zu internationalem Ansehen.
Quelle: Autoplenum, 2017-02-12
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