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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 15. September 2021
SP-X/Köln. Der Audi TT gehört seit seinem Debüt 1998 sicherlich zu stilsichersten Fahrzeugen. Auch der mittlerweile seit 2014 in der dritten Generation erhältliche Sportler hat die prägnanten Formen des ersten TT nur behutsam verändert, so dass auch der aktuelle TT (Typ FV) mit hohem Wiedererkennungseffekt vorfährt. Bleibt die Frage, ob er auch beim TÜV eine gute Figur abgibt.Karosserie und Innenraum: Den TT gibt es weiterhin als Coupé oder Roadster (seit 2015). Geblieben sind ebenfalls die vertrauten typischen TT-Proportionen. Das flache Kuppelfach und die wuchtigen Kotflügel sind weiterhin stilprägend. Die Frontgestaltung orientiert sich an den Designvorgaben des großen Bruders R8. Der Umstieg auf den modularen Querbaukasten des VW-Konzerns ermöglicht allerdinge eine bessere Raumausnutzung. Mit einer Länge von 4,18 Metern ist der TT so lang wie der direkte Vorgänger, der Radstand hat hingegen um fast 4 Zentimeter auf 2,51 Meter zugelegt. Fahrer- und Beifahrer genießen den gestiegenen Raumzuwachs. Nur hinten geht es mehr als beengt zu. Die hinteren zwei Sitzchen taugen wie gehabt nur als Handtaschen- oder Mantelablage. Der Kofferraum fasst 305 Liter, legt man die Rücksitzlehnen um, steigt der Wert auf 712 Liter. Wer mit Roadster auf Reise gehen will, muss sich beim Packen bescheiden. 280 Liter weisen die technischen Daten für sein Gepäckteil auf.Im Inneren fallen die komfortablen Sportsitze, schönen Alu-Applikationen sowie die hochwertigen Kunststoffe samt guter Verarbeitung auf. Der TT verfügt zudem über ein virtuelles Cockpit, bei seinem Debüt war dies durchaus eine Besonderheit und war mit dem Navi serienmäßig an Bord. Die Anzahl der Schalter und Knöpfe sind auf ein Minimum beschränkt. Die Bedienung erfolgt über Schalter am Lenkrad oder den Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole.Ende 2018 erhielt der TT ein Facelift. Der Kühlergrill wurde überarbeitet, am Heck gab es einen anderen Diffusor. Die wichtigen Änderungen fanden unter der Motorhaube statt.Motoren und Antrieb: Für den Vortrieb sorgen Vier- und Fünfzylinder-Benziner im Leistungsspektrum von 132 kW/180 PS bis 294 kW/400 PS sowie ein Diesel. Der Zweiliter-Diesel leistet 135 kW/184 PS und war für Vielfahrer unter den TT-Erstbesitzern beliebt. Bis zu 240 km schnell konnte der Selbstzünder auch auf der Autobahn überzeugen. Ihn gab es statt mit Frontantrieb auch mit Allrad. Für die Kraftübertragung stand neben einem manuellen Sechsganggetriebe auch ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe – S-tronic genannt – zur Wahl. Der Vorteil des Diesels liegt im geringen Verbrauch. Im Schnitt fließen hier zwischen 4,6 und 5,6 Liter durch die Leitungen. Gebrauchtwagen-Interessenten eines Dieselmodells sollten jedoch darauf achten, die Rückrufe und die damit verbundenen Softwareaktualisierungen im Rahmen des Dieselskandals durchgeführt wurden. Mitte 2018 hat Audi den Selbstzünder aus dem Programm genommen.Der 1,8-Liter-Basisbenziner mit 180 PS ist bereits kein Kind von Traurigkeit. In der Spitze sind bis zu 242 km/h möglich, der Normverbrauch liegt bei 7 Litern. Ihn gibt es ausschließlich mit Frontantrieb und Siebengang-S-tronic. Der Zweiliter TFSI in den Ausbaustufen mit 169 kW/230 PS und 228 kW/310 PS (TTS) ist bis zu 250 km/h schnell, 370 beziehungsweise 380 Nm sorgen für ordentliche Kraftreserven. Allrad ist beim TTS Serie. Immer mit 4x4-Antrieb wartet der TT RS auf. Der 2,5-Liter-Fünfzylinder kommt auf 294 kW/400 PS und 480 Nm und liegt damit auf Porsche 911 Carrera S-Niveau. Wer den RS flott bewegt, wird den Normverbrauchswert von 8,2 Litern deutlich übertreffen. Serienmäßig übernimmt eine Siebengang-S-tronic die Schaltarbeit. Sein RS- Fahrwerk verlangt eine gute Rückenmuskulatur. Den anderen TT-Modellen gelingt ein guter Spagat zwischen Komfort und SportlichkeitZum Facelift stellte Audi das Benziner-Motorenangebot neu auf: Basistriebwerk ist ein Zweiliter-Vierzylinder TFSI mit 145 kW/197 PS, gefolgt von der Ausbaustufe mit 180 kW/245 PS. Der TTS kommt seit Ende 2020 auf 235 kW/320 PS. Der RS bleibt unverändert.Ausstattung und Sicherheit: Der TT ist ein typischer Audi. Zwar ist die Grundausstattung nicht schlecht, aber die seitenlangen Preislisten erwecken Wünsche. Die Erstkäufer konnten zahlreiche Häkchen setzen, um ihr Fahrzeug zu individualisieren, darunter bei Leder, Sportpaket, Matrixlicht, Navi, Adaptivfahrwerk Magnetic Ride und Parksensoren. Letztere sind von Vorteil, da die Übersichtlichkeit des TT besonders nach hinten eher mäßig ist.Das Angebot an Assistenzsystemen ist begrenzter als sonst bei Audi üblich: Abstandsradar oder Notbremsfunktion für den Stadtverkehr stehen nicht in der Preisliste. Beim Crashtest 2014 erreichte der TT nur vier von fünf Sternen.Qualität: Die TÜV-Prüfer freuen sich vermutlich einfach nur, wenn ein TT zur Hauptuntersuchung (HU) vorfährt. Im Segmentvergleich zeichnet sich der Sportwagen beim TÜV-Report durch eine deutlich unterm Durchschnitt liegende Mängelanfälligkeit aus. Fast alles in Grün: Der TT leistet sich bei der HU weder beim Fahrwerks-, Licht- oder Umwelt-Check ein Patzer. Einzig die Bremsscheiben neigen zu höherem Verschleiß.Fazit: Der Audi TT ist ein überzeugender sowie gutaussehender Sportler und ein zuverlässiger Begleiter. Singles oder Pärchen können mit ihm sogar auf größere Fahrt gehen. Frischluftfans finden mit dem Roadster eine schicke Variante. Gebrauchte Exemplare sind für ab rund 18.000 Euro zu haben. Für einen Roadster muss man rund 3.000 Euro mehr ausgeben.Der Audi TT überzeugt durch schöne Formen und seine sportliche DNA. Ein Sportwagen fast ohne Fehl und Tadel, bis auf eine Sache.
Fazit
Der Audi TT überzeugt durch schöne Formen und seine sportliche DNA. Ein Sportwagen fast ohne Fehl und Tadel, bis auf eine Sache.

Quelle: Autoplenum, 2021-09-15

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