Reportage: Smart im Schnee - Schneewalzer
Testbericht
Der gute Schnee macht Lust auf die Alpen. Doch was, wenn man nur einen winzigen Smart hat? Ausweichen auf Busse und Bahnen? Oder sind mit dem smarten Winzling auch verschneite Wintersportorte zu erreichen?
Damals, in vergangenen Zeiten, als nur waschechte Geländewagen mit Allradantrieb ausgestattet waren, gab es für alle anderen eine einfache Formel: Bergauf ging´s am besten mit einem Fronttriebler. Die VW Passat oder Renault 11 hatten nur wenig Probleme, verschneite Höhen zu erklimmen. Mit einem heckgetriebenen Ford Granada oder 5er BMW sah das ganze schon schwieriger aus. Motor vorn, Antrieb hinten da hieß es eifrig nachladen: Holz, Steine, Bleibarren oder Gepäck im Kofferraum sorgten dafür, dass schließlich fast jeder doch noch am Bergkamm ankam. Notfalls wurde geschoben. Von den einstigen Kleinwagen galt einer trotz Heckantrieb als Winterexperte: Der VW Käfer hatte Motor und Antrieb hinten und tuckerte zwar untermotorisiert aber winterlich solide die steilsten Berge auf und ab.
Motor und Antrieb im Rücken gibt es auch beim aktuellen Smart Fortwo. Doch wie schlägt sich der trendige Cityflitzer, wenn man ihn zum Skiwochenende nach Kühtai schickt? Der Tiroler Wintersportort hat mit einer Seehöhe von 2.020 Metern selbst dann Schnee, wenn viele andere Gemeinden nur den Blick auf grüne Hänge bieten. Skifans mit einem Smart in der Garage müssen jedoch nicht zwangsläufig auf Skibus, Mitfahrzentrale oder Bahn umsteigen: Auch mit einem Smart geht es bergauf. In einem Skiort wie Kühtai kann man mit einem Auto nur schwer für Aufsehen sorgen. Außer man ist mit einem Smart Fortwo Cabriolet unterwegs bevorzugt in weiß und ausgestattet mit einem hinten montierten Skiträger.
Aus Innsbruck kommend geht es im Smart munter voran. Der kleine Dreizylinder hat bereits bei den ersten Anstiegen hinter Sellrain alle Kolben voll zu tun. Ein Kraftpaket fährt sich anders, und so sollte man den zähen Automatikmodus schnellstens durch manuelle Schalteingriffe unterstützen. Beim Fortwo gilt das gleiche wie bei den meisten anderen Automatikfahrzeugen: Auf Eis und Schnee sollte allein der Fahrer entscheiden, in welcher Schaltstufe er unterwegs sein möchte. Bergan sollte man die Drehzahl nicht zu weit in den Keller fallen lassen, damit man jederzeit Reserven hat. Als auf halber Strecke die Schneegrenze erreicht ist, wird es schwieriger. Profilstarke Winterreifen sind obligatorisch. Ohne sie sollte man einen Smart ab November gleich stehen lassen. Sobald die Straße eisiger und der Schnee tiefer wird, kommt die Anti-Schlupf-Regelung zur Sonderschicht. Immer wieder regelt sie den Kraftfluss auf die hintere Achse.
Der 2,70 Meter lange Winzling zuckt nach links, zuckt nach rechts - und schiebt sich letztlich doch unter großem Kraftaufwand bis zur Ortseinfahrt Kühtai hinauf. Hier gibt es nach wenigen Metern die ersten freundlichen Blicke. Ein offenes Smart Cabriolet auf dieser Höhe bei Temperaturen von minus sechs Grad Celsius sorgt gleichermaßen für Anerkennung und Unverständnis. Zwei Damen in einem Audi A3 recken den Daumen hoch. Wer sagt denn, dass man in einem Smart keinen Eindruck schinden kann? Einheimische schütteln eher den Kopf. Man kann es nachvollziehen: Die auf maximale Leistung aufgedrehte Heizung ist laut und bei offenem Dach fast genauso schlapp wie die zweistufige Sitzheizung. Deren Wärmezufuhr beißt sich an der dicken Winterjacke die Zähne aus. Im Ort geht es ein längeres Stück bergab Richtung Dortmunder Hütte. Runter kein Problem - doch kommt der Smart auch wieder hoch? Aus dem Stand tut sich der Smart extrem schwer. ESP und die Anti-Schlupf-Regelung kann man nicht abschalten. Gerade das ist aber auf verschneiter Fahrbahn sinnvoll, damit die Reifen etwas Schlupf bekommen können.
Die ersten beiden Versuche gehen daher schief. Der Smart fährt leicht seitwärts wie ein Panzer, aber leider nicht so kalkulierbar. Beim dritten Versuch hat sich die hintere Antriebsachse eine griffige Stelle gesucht und gefunden. Mit heulendem Motor geht es wieder hinauf in Richtung Ortskern. Auf einem frei geräumten Parkplatz gibt es erste Handlingversuche. Hier schlägt sich der Smart Fortwo aufgrund seines geringen Eigengewichts solide. Endlich sind die Fahrtests beendet und die Skier können von dem - höchst sehenswerten - Heckträger montiert werden. Der sieht zwar spektakulär aus, ist jedoch nur für solche Skiasse, die bereits mit Daunenjacke und Skischuhen die Bergfahrt angetreten haben: Der Kofferraum lässt sich bei montiertem Träger nicht mehr öffnen.
Der Selbstversuch zeigt: Auch mit einem Schneefloh wie dem Smart Fortwo kommt man in den Skiort. Wenn die Straßen eisig sind und der Schnee besonders üppig, sollte man es aber nicht übertreiben. Wer nicht allein unterwegs ist, dem dürfte es angesichts des winzigen Kofferraums sowieso nur für das Wochenendgepäck reichen. Die Show hat man in jedem Fall vor allem im Cabriolet.
Damals, in vergangenen Zeiten, als nur waschechte Geländewagen mit Allradantrieb ausgestattet waren, gab es für alle anderen eine einfache Formel: Bergauf ging´s am besten mit einem Fronttriebler. Die VW Passat oder Renault 11 hatten nur wenig Probleme, verschneite Höhen zu erklimmen. Mit einem heckgetriebenen Ford Granada oder 5er BMW sah das ganze schon schwieriger aus. Motor vorn, Antrieb hinten da hieß es eifrig nachladen: Holz, Steine, Bleibarren oder Gepäck im Kofferraum sorgten dafür, dass schließlich fast jeder doch noch am Bergkamm ankam. Notfalls wurde geschoben. Von den einstigen Kleinwagen galt einer trotz Heckantrieb als Winterexperte: Der VW Käfer hatte Motor und Antrieb hinten und tuckerte zwar untermotorisiert aber winterlich solide die steilsten Berge auf und ab.
Motor und Antrieb im Rücken gibt es auch beim aktuellen Smart Fortwo. Doch wie schlägt sich der trendige Cityflitzer, wenn man ihn zum Skiwochenende nach Kühtai schickt? Der Tiroler Wintersportort hat mit einer Seehöhe von 2.020 Metern selbst dann Schnee, wenn viele andere Gemeinden nur den Blick auf grüne Hänge bieten. Skifans mit einem Smart in der Garage müssen jedoch nicht zwangsläufig auf Skibus, Mitfahrzentrale oder Bahn umsteigen: Auch mit einem Smart geht es bergauf. In einem Skiort wie Kühtai kann man mit einem Auto nur schwer für Aufsehen sorgen. Außer man ist mit einem Smart Fortwo Cabriolet unterwegs bevorzugt in weiß und ausgestattet mit einem hinten montierten Skiträger.
Aus Innsbruck kommend geht es im Smart munter voran. Der kleine Dreizylinder hat bereits bei den ersten Anstiegen hinter Sellrain alle Kolben voll zu tun. Ein Kraftpaket fährt sich anders, und so sollte man den zähen Automatikmodus schnellstens durch manuelle Schalteingriffe unterstützen. Beim Fortwo gilt das gleiche wie bei den meisten anderen Automatikfahrzeugen: Auf Eis und Schnee sollte allein der Fahrer entscheiden, in welcher Schaltstufe er unterwegs sein möchte. Bergan sollte man die Drehzahl nicht zu weit in den Keller fallen lassen, damit man jederzeit Reserven hat. Als auf halber Strecke die Schneegrenze erreicht ist, wird es schwieriger. Profilstarke Winterreifen sind obligatorisch. Ohne sie sollte man einen Smart ab November gleich stehen lassen. Sobald die Straße eisiger und der Schnee tiefer wird, kommt die Anti-Schlupf-Regelung zur Sonderschicht. Immer wieder regelt sie den Kraftfluss auf die hintere Achse.
Der 2,70 Meter lange Winzling zuckt nach links, zuckt nach rechts - und schiebt sich letztlich doch unter großem Kraftaufwand bis zur Ortseinfahrt Kühtai hinauf. Hier gibt es nach wenigen Metern die ersten freundlichen Blicke. Ein offenes Smart Cabriolet auf dieser Höhe bei Temperaturen von minus sechs Grad Celsius sorgt gleichermaßen für Anerkennung und Unverständnis. Zwei Damen in einem Audi A3 recken den Daumen hoch. Wer sagt denn, dass man in einem Smart keinen Eindruck schinden kann? Einheimische schütteln eher den Kopf. Man kann es nachvollziehen: Die auf maximale Leistung aufgedrehte Heizung ist laut und bei offenem Dach fast genauso schlapp wie die zweistufige Sitzheizung. Deren Wärmezufuhr beißt sich an der dicken Winterjacke die Zähne aus. Im Ort geht es ein längeres Stück bergab Richtung Dortmunder Hütte. Runter kein Problem - doch kommt der Smart auch wieder hoch? Aus dem Stand tut sich der Smart extrem schwer. ESP und die Anti-Schlupf-Regelung kann man nicht abschalten. Gerade das ist aber auf verschneiter Fahrbahn sinnvoll, damit die Reifen etwas Schlupf bekommen können.
Die ersten beiden Versuche gehen daher schief. Der Smart fährt leicht seitwärts wie ein Panzer, aber leider nicht so kalkulierbar. Beim dritten Versuch hat sich die hintere Antriebsachse eine griffige Stelle gesucht und gefunden. Mit heulendem Motor geht es wieder hinauf in Richtung Ortskern. Auf einem frei geräumten Parkplatz gibt es erste Handlingversuche. Hier schlägt sich der Smart Fortwo aufgrund seines geringen Eigengewichts solide. Endlich sind die Fahrtests beendet und die Skier können von dem - höchst sehenswerten - Heckträger montiert werden. Der sieht zwar spektakulär aus, ist jedoch nur für solche Skiasse, die bereits mit Daunenjacke und Skischuhen die Bergfahrt angetreten haben: Der Kofferraum lässt sich bei montiertem Träger nicht mehr öffnen.
Der Selbstversuch zeigt: Auch mit einem Schneefloh wie dem Smart Fortwo kommt man in den Skiort. Wenn die Straßen eisig sind und der Schnee besonders üppig, sollte man es aber nicht übertreiben. Wer nicht allein unterwegs ist, dem dürfte es angesichts des winzigen Kofferraums sowieso nur für das Wochenendgepäck reichen. Die Show hat man in jedem Fall vor allem im Cabriolet.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-31
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