Reportage: BMW M1 Hommage - Träumen erlaubt
Testbericht
Beim Concorso d´Eleganza ließen BMWs Designer die Hüllen fallen. Zum Vorschein kam der Traum eines Supersportwagens namens »BMW M1 Hommage« - eine motorlose Phantasie, die Hoffnungen weckt.
"Fantastico", "great car", "Wahnsinns-Geschoss". Über mangelnde Begeisterung konnte sich BMWs Designerriege nun wirklich nicht beklagen. Die Überraschung war den Bayern auch perfekt geglückt: Beim Concorso d'Eleganza am Comer See zogen sie ihrer jüngsten Designstudie jetzt erstmals in aller Öffentlichkeit die weiße Hülle aus und präsentierten den "BMW M1 Hommage". Der Supersportwagen-Designstudie ist die Neu-Interpretation des legendären M1, mit dem die bayrische Autoschmiede Ende der siebziger Jahre ein Stück Automobilgeschichte geschrieben hat.
Ein Verkaufsschlager war der kompromisslos auf Rennwagen getrimmte Keil, den BMW 1978 auf den Markt brachte, nicht gerade. Bereits nach drei Jahren wurde die Produktion wieder eingestellt. Dafür hat der Supersportwagen mit innovativer Technik und einem zukunftsweisenden Aerodynamik-Design für Furore gesorgt. Kein anderer deutscher Hersteller hatte seinerzeit ein ähnlich schnelles Serienmodell am Start, eines, das den Sprint von Null auf Tempo 100 in 5,6 Sekunden hinlegte. Eines, das Ende der Siebziger mit 262 Stundenkilometern über die Autobahnen fegte.
"Vom M1 träumen alle BMW-Designer. Mindestens jede zweite Nacht", sagt Adrian van Hooydonk, Design-Leiter in der bayrischen Autoschmiede. Dass man die herausragenden Gestaltungsmerkmale des von Giorgio Guigiaro gezeichneten Vorgängers aufgreift, wenn man mit der Neu-Interpretation der Legende beauftragt wird, stand für Hooydonk und sein Team von Anfang an fest. Unverzichtbar das Doppelemblem am Heck, das bei BMW seit jeher ein Fahrzeug mit Mittelmotor kennzeichnet. Das trägt der M1 Hommage ebenso wie das historische Vorbild. Wie beim Vorgänger wurden auch wieder die Lamellen über die Heckscheibe gelegt. Die schwarzen Akzente, etwa die schwarze Trennfuge zwischen Dachlinie und hinterem Fahrzeugkörper, erweisen dem automobilen Ahnen ebenfalls unverkennbar Referenz.
Auch an den Proportionen und an den Außenmaßen hat das Hooydonk-Team nicht viel geändert. Die Fahrgastzelle wurde dagegen zeitgemäß vergrößert, wie der gewachsene Radstand verrät. Eindrucksvoll neu interpretiert wurden die Scheinwerfer. Beim M1 waren sie "unsichtbar" - bis sich die Klappen öffneten. Beim Hommage-Fahrzeug verstecken sich LED-Leuchten äußerst elegant in einem extrem schmalen Frontschlitz.
Dass 30 Jahre zwischen dem M1 und der aktuellen Design liegen, zeigen die spannungsreichen Oberflächen des neuen Designer-Wurfs besonders prägnant. Ging es Giuigiaro und vor ihm dem BMW Turbo-Designer Paul Bracq in erster Linie um die keilförmigen Formen und die extrem flache Straßenlage der Renngeschosse, so hat sich ausmodelliertes Oberflächendesign im 21. Jahrhundert längst wieder als Emotionsträger etabliert. Kein Wunder also, dass Hooydonk & Co. den aalglatten M1 mit starken, sinnlichen Schwüngen ins 21. Jahrhundert geliftet haben.
Im ersten Schritt allerdings bestimmt technische Substanz die gesamte Gestalt. Jedes Detail erfüllt einen Zweck. Die prägnanten Doppelniere zum Beispiel. Sie ist Teil einer ausgefeilten Aerodynamik, dient der Luftführung zur Motorkühlung und ist zudem Front einer Crash-Box - ähnlich dem Monococque-Chassis eines Formel 1 Rennwagens. Vom Flugzeugbau haben sich die BMW-Designer inzwischen auch noch einiges abgeschaut.
Das gesamte Fahrzeug bildet ein ausgeklügeltes Luftführungssystem. So findet zum Beispiel in der schwarzen, zurückgesetzten Fuge unterhalb der Dachlinie die Kühlluftführung für den Motor Platz. Kleine Lamellen und Öffnungen lenken den Luftstrom in den Motorraum. Das aggressiven Siebziger-Orange hat die Designer-Crew in ein effektvolles Metallic-Orange verwandelt. Die neuentwickelte Farbe verleiht der modellierten Oberfläche noch mehr Tiefe und fasziniert mit dramatisch changierenden Reflexen. Ein Schauspiel, nicht nur im Scheinwerferlicht vor der noblen Villa D'Este. "Ein Projekt wie dieses ist eine wertvolle Inspirationsquelle für unsere tägliche Arbeit", kommentiert Designleiter Hooydonk.
Sportwagenfans hätten gern Konkreteres gehört. Aber träumen ist ja erlaubt. Auch BMW Turbo und BMW M1 waren ursprünglich lediglich als Prototypen beziehungsweise Kleinserienmodell geplant. Warum also sollte die M1 Hommage nicht in Serie gehen? Und dann - in 30 Jahren - folgt vielleicht die Hommage an die Hommage.
"Fantastico", "great car", "Wahnsinns-Geschoss". Über mangelnde Begeisterung konnte sich BMWs Designerriege nun wirklich nicht beklagen. Die Überraschung war den Bayern auch perfekt geglückt: Beim Concorso d'Eleganza am Comer See zogen sie ihrer jüngsten Designstudie jetzt erstmals in aller Öffentlichkeit die weiße Hülle aus und präsentierten den "BMW M1 Hommage". Der Supersportwagen-Designstudie ist die Neu-Interpretation des legendären M1, mit dem die bayrische Autoschmiede Ende der siebziger Jahre ein Stück Automobilgeschichte geschrieben hat.
Ein Verkaufsschlager war der kompromisslos auf Rennwagen getrimmte Keil, den BMW 1978 auf den Markt brachte, nicht gerade. Bereits nach drei Jahren wurde die Produktion wieder eingestellt. Dafür hat der Supersportwagen mit innovativer Technik und einem zukunftsweisenden Aerodynamik-Design für Furore gesorgt. Kein anderer deutscher Hersteller hatte seinerzeit ein ähnlich schnelles Serienmodell am Start, eines, das den Sprint von Null auf Tempo 100 in 5,6 Sekunden hinlegte. Eines, das Ende der Siebziger mit 262 Stundenkilometern über die Autobahnen fegte.
"Vom M1 träumen alle BMW-Designer. Mindestens jede zweite Nacht", sagt Adrian van Hooydonk, Design-Leiter in der bayrischen Autoschmiede. Dass man die herausragenden Gestaltungsmerkmale des von Giorgio Guigiaro gezeichneten Vorgängers aufgreift, wenn man mit der Neu-Interpretation der Legende beauftragt wird, stand für Hooydonk und sein Team von Anfang an fest. Unverzichtbar das Doppelemblem am Heck, das bei BMW seit jeher ein Fahrzeug mit Mittelmotor kennzeichnet. Das trägt der M1 Hommage ebenso wie das historische Vorbild. Wie beim Vorgänger wurden auch wieder die Lamellen über die Heckscheibe gelegt. Die schwarzen Akzente, etwa die schwarze Trennfuge zwischen Dachlinie und hinterem Fahrzeugkörper, erweisen dem automobilen Ahnen ebenfalls unverkennbar Referenz.
Auch an den Proportionen und an den Außenmaßen hat das Hooydonk-Team nicht viel geändert. Die Fahrgastzelle wurde dagegen zeitgemäß vergrößert, wie der gewachsene Radstand verrät. Eindrucksvoll neu interpretiert wurden die Scheinwerfer. Beim M1 waren sie "unsichtbar" - bis sich die Klappen öffneten. Beim Hommage-Fahrzeug verstecken sich LED-Leuchten äußerst elegant in einem extrem schmalen Frontschlitz.
Dass 30 Jahre zwischen dem M1 und der aktuellen Design liegen, zeigen die spannungsreichen Oberflächen des neuen Designer-Wurfs besonders prägnant. Ging es Giuigiaro und vor ihm dem BMW Turbo-Designer Paul Bracq in erster Linie um die keilförmigen Formen und die extrem flache Straßenlage der Renngeschosse, so hat sich ausmodelliertes Oberflächendesign im 21. Jahrhundert längst wieder als Emotionsträger etabliert. Kein Wunder also, dass Hooydonk & Co. den aalglatten M1 mit starken, sinnlichen Schwüngen ins 21. Jahrhundert geliftet haben.
Im ersten Schritt allerdings bestimmt technische Substanz die gesamte Gestalt. Jedes Detail erfüllt einen Zweck. Die prägnanten Doppelniere zum Beispiel. Sie ist Teil einer ausgefeilten Aerodynamik, dient der Luftführung zur Motorkühlung und ist zudem Front einer Crash-Box - ähnlich dem Monococque-Chassis eines Formel 1 Rennwagens. Vom Flugzeugbau haben sich die BMW-Designer inzwischen auch noch einiges abgeschaut.
Das gesamte Fahrzeug bildet ein ausgeklügeltes Luftführungssystem. So findet zum Beispiel in der schwarzen, zurückgesetzten Fuge unterhalb der Dachlinie die Kühlluftführung für den Motor Platz. Kleine Lamellen und Öffnungen lenken den Luftstrom in den Motorraum. Das aggressiven Siebziger-Orange hat die Designer-Crew in ein effektvolles Metallic-Orange verwandelt. Die neuentwickelte Farbe verleiht der modellierten Oberfläche noch mehr Tiefe und fasziniert mit dramatisch changierenden Reflexen. Ein Schauspiel, nicht nur im Scheinwerferlicht vor der noblen Villa D'Este. "Ein Projekt wie dieses ist eine wertvolle Inspirationsquelle für unsere tägliche Arbeit", kommentiert Designleiter Hooydonk.
Sportwagenfans hätten gern Konkreteres gehört. Aber träumen ist ja erlaubt. Auch BMW Turbo und BMW M1 waren ursprünglich lediglich als Prototypen beziehungsweise Kleinserienmodell geplant. Warum also sollte die M1 Hommage nicht in Serie gehen? Und dann - in 30 Jahren - folgt vielleicht die Hommage an die Hommage.
Quelle: Autoplenum, 2008-04-30
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