Praxistest: VW Passat CC 1.8 FSI - Vertreter-Träume
Testbericht
Der VW Passat gilt gemeinhin als Dienst- oder Firmenwagen, meist mit Diesel und Sparausstattung aber ohne jeden Charme. Doch es geht auch eleganter. Der Passat CC ist ein Augenschmeichler mit Alltagsqualitäten.
Vor Jahren ein undenkbares Traumgespinst: Eine schmucke Limousine, chic gezeichnet, sehenswert - und ein reiner Viersitzer. Die Scheiben haben keine Rahmen und die Seitenlinie ist eine der schönsten in der aktuellen Limousinenlandschaft. Doch nicht Audi, BMW, Alfa Romeo oder Citroen kreierte diesen individuellen Viersitzer, sondern Volkswagen. Und dann haben ihn die Wolfsburger auch noch "Passat CC" genannt. Sehen wir einfach über Nebensächlichkeiten hinweg - wie das signifikante Abkupfern beim Mercedes CLS oder die sinnfreie Bezeichnung CC.
Das 4,80 Meter lange Passat Coupé - und nur so dürfte er trotz seiner vier Türen eigentlich genannt werden - ist viel mehr als nur der schönste Passat, den es je gab. Keine Spur von der müden Tristesse der normalen Passat-Limousine oder gar des ordentlichen, aber alles andere als eleganten Passat Variant. Dabei gibt es unter dem Blechkleid des von Oliver Stefani gezeichneten CC nicht mehr und nicht weniger als beim normalen Passat. Fahrwerk, Lenkung, Motor und Getriebe sind gewohnt souverän. Außen allerdings ist der CC im Gegensatz zu dem Passat von der Stange ein Augenschmeichler mit weichen, sehenswerten Formen, einem beeindruckenden Gesicht und einem ebenso grazilen wie kraftvollen Heck. Nicht erinnert hier an die erfolgreiche Limousine mit ihrem behäbigem Vertretercharme, die sich unter den modernen Formen verbirgt.
Das Beste: Der Passat CC sieht nicht nur bei der lifegestylten Wochenendgestaltung klasse aus. Auch auf längeren Strecken bietet er überzeugenden Reisekomfort, genügend Platz für bis zu vier Personen, ein geringes Geräuschniveau und einen gigantischen Kofferraum. 532 Liter schluckt der Laderaum, der sich hinter der lässig aufschwingenden Kofferraumklappe verbirgt. Die hohe Ladekante erschwert das Beladen ebenso wie die nicht allzu breite Klappe. Doch wer die Rückbank umkippt, der kann lange Gegenstände durchschieben und die 490 Kilogramm Nutzlast deutlich flexibler ausnutzen. Auch der Passat CC ist in zweiter Linie eines ein Passat.
Gerade in der Variante 1.8 TSI zeigt der Wolfsburger, dass es in einem Passat nicht obligatorisch ein Dieselmotor sein muss. Das Topmodell mit 3,6 Liter großem Direkteinspritzer und 221 kW/300 PS, Allradantrieb und Doppelkupplung ist für faire 40.800 Euro eine echte Versuchung. Doch bereits der gemeinsam von Audi und Volkswagen konzipierte Einstiegs-Vierzylinder mit einfacher Turboaufladung tut sich leicht mit dem 1,45 Tonnen schweren Fronttriebler. Der Schub von 118 kW/160 PS und 250 Nm Drehmoment ist ausreichend, um standesgemäß unterwegs zu sein. Das maximale Drehmoment ist nicht derart beeindruckend wie bei den neuen Commonrail-Dieseln, steht aber ebenfalls bereits ab 1.500 Touren zur Verfügung. Leider bleibt dieser Variante ein Doppelkupplungsgetriebe vorenthalten.
Doch Dank Drehmoment und sanft laufendem Turbo-Einspritzer kann man mühelos auch schaltfaul fahren. Das manuelle Getriebe könnte knackiger sein - richtig enttäuschen wird es den Piloten aber nicht. Wer möchte, der schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in gemessenen 8,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h.
Wem das nicht reicht, der muss zum Sechszylinder oder dem 200 PS Turbo-Benziner greifen. Der ist zwar mit optionaler Automatik, jedoch nicht mit dem immer empfehlenswerten 4Motion-Antrieb zu bekommen. Sprich: Man kann auch gleich beim 1.8 TSI bleiben. Im Praxistest gab sich der Passat mit 8,9 Litern Super auf 100 Kilometern zufrieden und lag damit knapp eineinhalb Liter über der Werksangabe. Im Gegensatz zum Fahrer dürften sich die meisten Passagiere in erster Linie für den Innenraum interessieren. Dank 2,71 Meter Radstand gibt es hinten genügend Beinfreiheit. Und da im Fond wohl kaum regelmäßig Hünen sitzen werden, kann man sich auch mit der geringen Dachlinie (maximale 1,42 Meter) anfreunden, die zwangsläufig Einschränkungen bei der Kopffreiheit nach sich zieht. Das gehört bei einem viertürigen Coupé einfach dazu. Doch alle vier Sitze sind bequem, die Materialien hochwertig. Dünn ist allerdings die Serienausstattung. Ein ärgerliches Indiz dafür, dass man mit dem Passat CC auf die Premiumliga spekuliert. So ärgert es, dass Selbstverständlichkeiten wie Reifendruckkontrolle (165 Euro), Tempomat (205 Euro), Nebelscheinwerfer (155 Euro) oder gar eine geteilt umklappbare Rückbank (195 Euro) in diesem Segment noch Aufpreis kosten.
Serienmäßig bleiben immerhin die komplette Sicherheitsausstattung, Sportsitze, Klimaanlage und 17 Zoll große Alufelgen. Sinnvolle Extras sind zumindest Klimaautomatik (435 Euro), Navigationssystem (ab 2.575 Euro), Einparkhilfe (520 Euro), Xenonlicht (1.320 Euro) und das Winterpaket (285 Euro) mit Sitzheizung.
Schönheit hat auch bei einem VW Passat ihren Preis. Der startet für den CC 1.8 TSI bei immer noch fairen 30.300 Euro. Der 40 PS stärkere Zweiliter-Turbo verbraucht kaum mehr, kostet aber schon satte 2.675 Euro mehr. Muss es doch ein Diesel sein, so sollte man sich für den 170 PS starken 2.0 TDI mit Direktschaltgetriebe entscheiden, der 34.825 Euro kostet. Trotzdem keine Frage: Von dieser Kombination werden viele Geschäftswagenfahrer träumen.
Vor Jahren ein undenkbares Traumgespinst: Eine schmucke Limousine, chic gezeichnet, sehenswert - und ein reiner Viersitzer. Die Scheiben haben keine Rahmen und die Seitenlinie ist eine der schönsten in der aktuellen Limousinenlandschaft. Doch nicht Audi, BMW, Alfa Romeo oder Citroen kreierte diesen individuellen Viersitzer, sondern Volkswagen. Und dann haben ihn die Wolfsburger auch noch "Passat CC" genannt. Sehen wir einfach über Nebensächlichkeiten hinweg - wie das signifikante Abkupfern beim Mercedes CLS oder die sinnfreie Bezeichnung CC.
Das 4,80 Meter lange Passat Coupé - und nur so dürfte er trotz seiner vier Türen eigentlich genannt werden - ist viel mehr als nur der schönste Passat, den es je gab. Keine Spur von der müden Tristesse der normalen Passat-Limousine oder gar des ordentlichen, aber alles andere als eleganten Passat Variant. Dabei gibt es unter dem Blechkleid des von Oliver Stefani gezeichneten CC nicht mehr und nicht weniger als beim normalen Passat. Fahrwerk, Lenkung, Motor und Getriebe sind gewohnt souverän. Außen allerdings ist der CC im Gegensatz zu dem Passat von der Stange ein Augenschmeichler mit weichen, sehenswerten Formen, einem beeindruckenden Gesicht und einem ebenso grazilen wie kraftvollen Heck. Nicht erinnert hier an die erfolgreiche Limousine mit ihrem behäbigem Vertretercharme, die sich unter den modernen Formen verbirgt.
Das Beste: Der Passat CC sieht nicht nur bei der lifegestylten Wochenendgestaltung klasse aus. Auch auf längeren Strecken bietet er überzeugenden Reisekomfort, genügend Platz für bis zu vier Personen, ein geringes Geräuschniveau und einen gigantischen Kofferraum. 532 Liter schluckt der Laderaum, der sich hinter der lässig aufschwingenden Kofferraumklappe verbirgt. Die hohe Ladekante erschwert das Beladen ebenso wie die nicht allzu breite Klappe. Doch wer die Rückbank umkippt, der kann lange Gegenstände durchschieben und die 490 Kilogramm Nutzlast deutlich flexibler ausnutzen. Auch der Passat CC ist in zweiter Linie eines ein Passat.
Gerade in der Variante 1.8 TSI zeigt der Wolfsburger, dass es in einem Passat nicht obligatorisch ein Dieselmotor sein muss. Das Topmodell mit 3,6 Liter großem Direkteinspritzer und 221 kW/300 PS, Allradantrieb und Doppelkupplung ist für faire 40.800 Euro eine echte Versuchung. Doch bereits der gemeinsam von Audi und Volkswagen konzipierte Einstiegs-Vierzylinder mit einfacher Turboaufladung tut sich leicht mit dem 1,45 Tonnen schweren Fronttriebler. Der Schub von 118 kW/160 PS und 250 Nm Drehmoment ist ausreichend, um standesgemäß unterwegs zu sein. Das maximale Drehmoment ist nicht derart beeindruckend wie bei den neuen Commonrail-Dieseln, steht aber ebenfalls bereits ab 1.500 Touren zur Verfügung. Leider bleibt dieser Variante ein Doppelkupplungsgetriebe vorenthalten.
Doch Dank Drehmoment und sanft laufendem Turbo-Einspritzer kann man mühelos auch schaltfaul fahren. Das manuelle Getriebe könnte knackiger sein - richtig enttäuschen wird es den Piloten aber nicht. Wer möchte, der schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in gemessenen 8,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h.
Wem das nicht reicht, der muss zum Sechszylinder oder dem 200 PS Turbo-Benziner greifen. Der ist zwar mit optionaler Automatik, jedoch nicht mit dem immer empfehlenswerten 4Motion-Antrieb zu bekommen. Sprich: Man kann auch gleich beim 1.8 TSI bleiben. Im Praxistest gab sich der Passat mit 8,9 Litern Super auf 100 Kilometern zufrieden und lag damit knapp eineinhalb Liter über der Werksangabe. Im Gegensatz zum Fahrer dürften sich die meisten Passagiere in erster Linie für den Innenraum interessieren. Dank 2,71 Meter Radstand gibt es hinten genügend Beinfreiheit. Und da im Fond wohl kaum regelmäßig Hünen sitzen werden, kann man sich auch mit der geringen Dachlinie (maximale 1,42 Meter) anfreunden, die zwangsläufig Einschränkungen bei der Kopffreiheit nach sich zieht. Das gehört bei einem viertürigen Coupé einfach dazu. Doch alle vier Sitze sind bequem, die Materialien hochwertig. Dünn ist allerdings die Serienausstattung. Ein ärgerliches Indiz dafür, dass man mit dem Passat CC auf die Premiumliga spekuliert. So ärgert es, dass Selbstverständlichkeiten wie Reifendruckkontrolle (165 Euro), Tempomat (205 Euro), Nebelscheinwerfer (155 Euro) oder gar eine geteilt umklappbare Rückbank (195 Euro) in diesem Segment noch Aufpreis kosten.
Serienmäßig bleiben immerhin die komplette Sicherheitsausstattung, Sportsitze, Klimaanlage und 17 Zoll große Alufelgen. Sinnvolle Extras sind zumindest Klimaautomatik (435 Euro), Navigationssystem (ab 2.575 Euro), Einparkhilfe (520 Euro), Xenonlicht (1.320 Euro) und das Winterpaket (285 Euro) mit Sitzheizung.
Schönheit hat auch bei einem VW Passat ihren Preis. Der startet für den CC 1.8 TSI bei immer noch fairen 30.300 Euro. Der 40 PS stärkere Zweiliter-Turbo verbraucht kaum mehr, kostet aber schon satte 2.675 Euro mehr. Muss es doch ein Diesel sein, so sollte man sich für den 170 PS starken 2.0 TDI mit Direktschaltgetriebe entscheiden, der 34.825 Euro kostet. Trotzdem keine Frage: Von dieser Kombination werden viele Geschäftswagenfahrer träumen.
Quelle: Autoplenum, 2008-09-23
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