Praxistest: Toyota Hilux 3.0 D-4D - Waidmanns Schrank
Testbericht
Manchmal ärgert man sich, dass man nicht Förster geworden ist. In welchem Job sonst kann man sich in Deutschland so im Gelände austoben? Der Toyota Hilux ist ein Nutztier mit Wohlfühl-Faktor - kein Lifestyle-Fahrzeug.
Der Hilux ist eine ehrliche Haut: "Willst du Luxus? Geh weiter", strahlt der robuste Klettermaxe aus. Cockpit und Passagierabteil können auch in Lederausstattung nicht mit den schicken Interieurs moderner SUV konkurrieren: Zuviel simples Plastik, zu nüchterne Armaturen. Dazu gibt es kaum Staumöglichkeiten, wenn man nicht gerade die hintere Sitzbank blockieren will. Gepäck kann man ansonsten nur mitnehmen, wenn es auf der Ladefläche auch nass werden darf. Oder wenn man sich das 1576 Euro teure Hardtop gönnt.
Wie sich das für einen Pickup gehört, ist das Fahrwerk robust ausgelegt. Hinten verrichten zwecks großer Zuladung Starrachse und Blattfedern ihren Dienst. Doch der knapp zwei Tonnen schwere Hilux fährt sich auch ohne ESP auf der Straße völlig unproblematisch. Die Federung ist komfortabel genug und weit entfernt von den Holper-Orgien, die etwa der Mazda BT-50 seinen Passagieren zumutet. Auch in flotten Kurven bereitet der Hilux keine bösen Überraschungen. Bei Nässe sollte man es aber etwas langsamer angehen lassen, sonst kann das Heck schon mal in nervöse Zuckungen geraten.
Bis 80 km/h lässt sich per Hebel an der Mittelkonsole den Allradantrieb zuschalten. Wenn man ihn denn braucht - auf Waldwegen, unbefestigten Straßen und in leichtem Gelände kommt der Hilux nämlich auch mit einer Antriebsachse über die Runden. Die Betriebsanleitung empfiehlt, einmal im Monat zwecks Schmierung des Systems mindestens für 18 Kilometer den Allradantrieb zu benutzen. Dank einer Kiste Bier für die Bauarbeiter durfte sich der Testwagen nach Feierabend einmal auf einer Großbaustelle austoben. Steile Hügel, tiefe Furchen, wüste Schlammlöcher es gibt nichts, was den Hilux vor nennenswerte Probleme stellt.
Das Hinterachsdifferenzial hat eine selbsttätige Ausgleichssperre mit Schlupfbegrenzung, vorne gibt es Freilaufnaben. Die Geländeuntersetzung, die hohe Bodenfreiheit und eine ordentliche Wattiefe von 70 Zentimetern machen die Offroad-Tauglichkeit perfekt. Der Böschungswinkel vorn beträgt 30 Grad, der Rampenwinkel 23 Grad. Letzterer verringert sich natürlich, wenn der Hilux die seitlichen Schutzbügel mit Trittbrettern montiert hat. 2250 Kilogramm darf der Japaner ziehen, stärker motorisierte SUV wie der X5 oder Cayenne kommen auf 3,5 Tonnen. Dafür entschädigt beim Hilux die Nutzlast von 775 Kilo.
Auch wenn man ihn selten braucht: Der Vierradantrieb gibt einem dieses Sicherheitsgefühl, das Pickup-Fahrer lieben. Egal was kommt weiter geht´s immer. Selbst im schlimmsten Hagelsturm mit Sturzbächen über der Landstraße fühlt man sich im Hilux geborgen. Die erhöhte Sitzposition mit der perfekten Übersicht tut ihr Übriges dazu. Der Dreiliter-Diesel mit seinen 171 Pferdestärken ist zwar durchzugsstark, könnte aber beim Überholen mehr Punch vertragen. Die Automatik schaltet angenehm weich. Beim Hochdrehen wird der Motor recht laut. Leider steigert die Automatik auch den Durst des Hilux. Toyota gibt den Durchschnittsverbrauch mit 9,4 Litern an (Schaltgetriebe: 8,3). Während der Testphase pendelte der tatsächliche Durchschnittsverbrauch (meist unbeladen) zwischen 10,2 und 10,8 Litern. Für eine dennoch hohe Reichweite sorgt der 80-Liter-Tank.
Auf der Autobahn schafft der Toyota fast 180 Sachen, meistens cruist man aber gemütlich mit 120 km/h. Falls man gerade einen LKW überholt und einem ein ungestümer PKW im Genick hängt, stört das kaum dank der hohen Ladefläche sieht man Drängler nicht einmal im Rückspiegel.
Mehr Nerven erfordert die Parkplatzsuche. Zwar ist der Hilux übersichtlich einzuparken wo die Hecklappe sitzt, hört auch das Auto auf. Aber Platz für 5,25 Meter Auto wollen erst einmal gefunden werden. In engen Parkhäusern sind Rangierkünste gefragt. Bei manchen Einfahrten würde der 1,83 Meter breite Pickup eigentlich gar nicht durchpassen - aber zum Glück liegen die Außenspiegel meistens höher als der Ticket-Spender.
Unterm Strich macht der Hilux nur Sinn, wenn man wenigstens ab und zu seine Fähigkeiten als Lademeister benötigt. Als Lifestyle-Nutztier ist er immerhin bequemer als der Mazda BT-50 oder der Ford Ranger. Der Nissan Navara hat in Sachen Fahreigenschaften leicht die Nase vorn, der Mitsubishi L-200 mehr Pep im Innenraum. Mit dem 3,0-Liter Diesel kostet der Hilux als Double Cab (vier Türen, fünf Sitze) mit Executive-Ausstattung allerdings satte 37.009 Euro. Der Mitsubishi L200 kommt als Doppelkabine in Top-Ausstattung auf 30.290 Euro, hat aber nur einen 2,5-Liter Diesel mit 136 PS unter der Haube. Auch der Nissan Navara arbeitet mit dem 2,5-Liter Diesel und kostet in Top-Ausstattung noch mehr als der Hilux. Einen 3,0-Liter Diesel (163 PS) bietet einzig noch der Exoten-Laster Isuzu D-Max ab 29.990 Euro (Automatik).
Der Hilux ist eine ehrliche Haut: "Willst du Luxus? Geh weiter", strahlt der robuste Klettermaxe aus. Cockpit und Passagierabteil können auch in Lederausstattung nicht mit den schicken Interieurs moderner SUV konkurrieren: Zuviel simples Plastik, zu nüchterne Armaturen. Dazu gibt es kaum Staumöglichkeiten, wenn man nicht gerade die hintere Sitzbank blockieren will. Gepäck kann man ansonsten nur mitnehmen, wenn es auf der Ladefläche auch nass werden darf. Oder wenn man sich das 1576 Euro teure Hardtop gönnt.
Wie sich das für einen Pickup gehört, ist das Fahrwerk robust ausgelegt. Hinten verrichten zwecks großer Zuladung Starrachse und Blattfedern ihren Dienst. Doch der knapp zwei Tonnen schwere Hilux fährt sich auch ohne ESP auf der Straße völlig unproblematisch. Die Federung ist komfortabel genug und weit entfernt von den Holper-Orgien, die etwa der Mazda BT-50 seinen Passagieren zumutet. Auch in flotten Kurven bereitet der Hilux keine bösen Überraschungen. Bei Nässe sollte man es aber etwas langsamer angehen lassen, sonst kann das Heck schon mal in nervöse Zuckungen geraten.
Bis 80 km/h lässt sich per Hebel an der Mittelkonsole den Allradantrieb zuschalten. Wenn man ihn denn braucht - auf Waldwegen, unbefestigten Straßen und in leichtem Gelände kommt der Hilux nämlich auch mit einer Antriebsachse über die Runden. Die Betriebsanleitung empfiehlt, einmal im Monat zwecks Schmierung des Systems mindestens für 18 Kilometer den Allradantrieb zu benutzen. Dank einer Kiste Bier für die Bauarbeiter durfte sich der Testwagen nach Feierabend einmal auf einer Großbaustelle austoben. Steile Hügel, tiefe Furchen, wüste Schlammlöcher es gibt nichts, was den Hilux vor nennenswerte Probleme stellt.
Das Hinterachsdifferenzial hat eine selbsttätige Ausgleichssperre mit Schlupfbegrenzung, vorne gibt es Freilaufnaben. Die Geländeuntersetzung, die hohe Bodenfreiheit und eine ordentliche Wattiefe von 70 Zentimetern machen die Offroad-Tauglichkeit perfekt. Der Böschungswinkel vorn beträgt 30 Grad, der Rampenwinkel 23 Grad. Letzterer verringert sich natürlich, wenn der Hilux die seitlichen Schutzbügel mit Trittbrettern montiert hat. 2250 Kilogramm darf der Japaner ziehen, stärker motorisierte SUV wie der X5 oder Cayenne kommen auf 3,5 Tonnen. Dafür entschädigt beim Hilux die Nutzlast von 775 Kilo.
Auch wenn man ihn selten braucht: Der Vierradantrieb gibt einem dieses Sicherheitsgefühl, das Pickup-Fahrer lieben. Egal was kommt weiter geht´s immer. Selbst im schlimmsten Hagelsturm mit Sturzbächen über der Landstraße fühlt man sich im Hilux geborgen. Die erhöhte Sitzposition mit der perfekten Übersicht tut ihr Übriges dazu. Der Dreiliter-Diesel mit seinen 171 Pferdestärken ist zwar durchzugsstark, könnte aber beim Überholen mehr Punch vertragen. Die Automatik schaltet angenehm weich. Beim Hochdrehen wird der Motor recht laut. Leider steigert die Automatik auch den Durst des Hilux. Toyota gibt den Durchschnittsverbrauch mit 9,4 Litern an (Schaltgetriebe: 8,3). Während der Testphase pendelte der tatsächliche Durchschnittsverbrauch (meist unbeladen) zwischen 10,2 und 10,8 Litern. Für eine dennoch hohe Reichweite sorgt der 80-Liter-Tank.
Auf der Autobahn schafft der Toyota fast 180 Sachen, meistens cruist man aber gemütlich mit 120 km/h. Falls man gerade einen LKW überholt und einem ein ungestümer PKW im Genick hängt, stört das kaum dank der hohen Ladefläche sieht man Drängler nicht einmal im Rückspiegel.
Mehr Nerven erfordert die Parkplatzsuche. Zwar ist der Hilux übersichtlich einzuparken wo die Hecklappe sitzt, hört auch das Auto auf. Aber Platz für 5,25 Meter Auto wollen erst einmal gefunden werden. In engen Parkhäusern sind Rangierkünste gefragt. Bei manchen Einfahrten würde der 1,83 Meter breite Pickup eigentlich gar nicht durchpassen - aber zum Glück liegen die Außenspiegel meistens höher als der Ticket-Spender.
Unterm Strich macht der Hilux nur Sinn, wenn man wenigstens ab und zu seine Fähigkeiten als Lademeister benötigt. Als Lifestyle-Nutztier ist er immerhin bequemer als der Mazda BT-50 oder der Ford Ranger. Der Nissan Navara hat in Sachen Fahreigenschaften leicht die Nase vorn, der Mitsubishi L-200 mehr Pep im Innenraum. Mit dem 3,0-Liter Diesel kostet der Hilux als Double Cab (vier Türen, fünf Sitze) mit Executive-Ausstattung allerdings satte 37.009 Euro. Der Mitsubishi L200 kommt als Doppelkabine in Top-Ausstattung auf 30.290 Euro, hat aber nur einen 2,5-Liter Diesel mit 136 PS unter der Haube. Auch der Nissan Navara arbeitet mit dem 2,5-Liter Diesel und kostet in Top-Ausstattung noch mehr als der Hilux. Einen 3,0-Liter Diesel (163 PS) bietet einzig noch der Exoten-Laster Isuzu D-Max ab 29.990 Euro (Automatik).
Quelle: Autoplenum, 2008-01-25
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