Praxistest: Mazda MX-5 2.0 MZR RC - Jung geblieben
Testbericht
Schon 18 Jahre und kein bisschen erwachsen ... Will heißen: Bieder und langweilig ist das Mazda MX-5 Roadster-Coupé bis heute nicht. Mit seinem pfeilschnellen Hardtop ist es eher der ideale Gefährte für das ganze Jahr.
Wieder einmal spaltet ein technisches Feature die Autofans in zwei Lager: Das elektrisch versenkbare Hardtop ist für die Cabrio-Puristen eine Sünde - und für Pragmatiker ein Segen. Für die einen besteht ein Roadster aus Mittelmotor, Heckantrieb und zwei Sitzen. Eventuell (aber nur eventuell) auch nochj mit einem mit Stoffverdeck. Aber bitte: Ein Hardtop disqualifiziert ein Cabriolet vom Vollblut zum Brauereipferd. Oder? Den anderen dagegen ist die Reinheit der Lehre wurscht. Sie freuen sich, dass sie keinen Zweitwagen mehr für die feucht-kalten Monate zwischen November und Februar brauchen. Wie gut einem Klassiker wie dem Mazda MX-5 ein Hartschalendach stehen kann, das sieht man auf den ersten Blick. Gut: Etwas schneidiger sieht das Stoffdach schon aus. Das Hardtop fällt nach hinten etwas zu steil ab und nimmt dem Roadster einiges von der typischen flachen Form. Doch das kann man (oder frau) verschmerzen - denn der bevorzugte Betriebszustand ist eh nun einmal "oben ohne".
Immerhin vergehen nach dem Entriegeln der Sperre über dem Rückspiegel gerade mal zwölf Sekunden, bis das Dach versenkt ist. Das macht den Mazda-Ingenieuren so schnell keiner nach. Doch ganz und gar ärgerlich ist die Tatsache, dass der Wagen für diese Zeit stehen und die Handbremse angezogen sein muss - ach ja: Es darf auch kein Gang eingelegt sein. Das ist heute mehr als antiquiert. Unbequemer geht es kaum - denn 12 Sekunden sind im fließenden Verkehr eine lange Zeit. Die äußeren und inneren Werte des Klassikers unter den Roadstern haben sich jedoch nicht geändert - und wenn, dann zum Guten. Seit der dritten Generation hat der Mazda MX-5 auch innen deutlich zugelegt. Dass die Gestaltung des Innenraums aus Oberursel stammt, merkt man deutlich. Gegen Mazda-typische Hebel und Schalter konnten die Designer sicher nichts unternehmen - doch insgesamt bieten Optik und Haptik einen erfreulich guten Eindruck. Das Cockpit mit den chromumrandeten Instrumenten ist eines Roadsters würdig und bietet alle Informationen auf einen Blick. Nicht nur bei der Qualität der verwendeten Materialien sondern auch in punkto Platzverhältnisse hat der MX-5 zugelegt.
Dass laut japanischen Marketing-Strategen "Personen bis 1,86 Meter Körpergröße bequem ins Auto passen" ist eine Definitionsfrage von "bequem". Für große Mitteleuropäer bleibt relativ wenig Platz für Schultern, Beine und manchmal auch Hüften. Leider ist das Lenkrad immer noch nicht in der Längsrichtung verstellbar und leider fehlen den Sitzen immer noch drei Zentimeter nach hinten. Sitz man jedoch endlich, erschließt sich der wahre Fahrspaß dieses Roadsters.
Denn Mazda hat ihm nicht nur eine ausgeklügelte Dachmechanik mit fünf Stellmotoren spendiert sondern auch einen neuen Motor. Aus dem Konzernregal stammend und auch beim Mazda3 und Mazda5 im Einsatz, leistet der 2-Liter-Vierzylinder mit 160 PS bei 6.700 Touren ein paar PS mehr als bei seinen Konzernbrüdern. Außerdem ist er selbstverständlich in Längsrichtung und natürlich hinter der Vorderachse eingebaut. Gut so. Denn mit dem knackigen Sechsganggetriebe und erfreulich kurzen Schaltwegen geht der Fahrspaß richtig los: Erster Gang - klack - zweiter - klack - Dritter ... und schon sind Tempo 100 erreicht - in 7,9 Sekunden. Und wer es auf der Autobahn einmal eilig hat, wird mit 210 Sachen Höchstgeschwindigkeit nicht gerade unglücklich sein. Aber welcher Roadster-Fahrer hat es schon eilig?
Kaum einer. Und so ist die Domäne des klassischen Roadsters immer noch die Landstraße, gern auch mit der einen oder anderen Kurve. Denn ganz und gar erfreulich sind das sportlich-straff gefederte Fahrwerk und der Hinterradantrieb. Das Fahrverhalten des 1.200 Kilogramm leichten Mazda-Roadsters ist trotz einer leichten Tendenz zum Übersteuern ausgewogen und recht gutmütig - abgesehen davon wünschen sich die meisten Roadster-Fahrer genau ein solches Fahrverhalten. Kleine Fahrfehler werden durch die inzwischen serienmäßige dynamische Stabilitätskontrolle ausgebügelt, grobe Verstöße gegen die Physik kann allerdings auch die beste Elektronik nicht wettmachen.
Insgesamt bietet der MX-5 ein echtes Roadster-Feeling und Fahrvergnügen pur. Da wird es die Fangemeinde wohl nicht weiter stören, dass nur 150 Liter Gepäck mit an Bord dürfen. Denn dadurch kommt ein wirklicher Klassiker im Roadster-Umfeld zum Einsatz: Der Gepäckträger - nicht gerade schön oder gar aerodynamisch, aber kultig. Nicht ganz so kultig ist der Preis von 447 Euro für den Heckträger. Dafür hat er eine zusätzliche mittlere Bremsleuchte integriert. Das Roadster Coupé dazu gibt es ab 26.250 Euro - der getestete Mazda MX-5 2.0 Expression kostet 29.950 Euro und hat gegenüber dem Basismodell Xenonscheinwerfer, Nebelscheinwerfer, Sechsganggetriebe und Bilstein-Sportfahrwerk mit Domstrebe und 17-Zoll-Rädern serienmäßig.
Wieder einmal spaltet ein technisches Feature die Autofans in zwei Lager: Das elektrisch versenkbare Hardtop ist für die Cabrio-Puristen eine Sünde - und für Pragmatiker ein Segen. Für die einen besteht ein Roadster aus Mittelmotor, Heckantrieb und zwei Sitzen. Eventuell (aber nur eventuell) auch nochj mit einem mit Stoffverdeck. Aber bitte: Ein Hardtop disqualifiziert ein Cabriolet vom Vollblut zum Brauereipferd. Oder? Den anderen dagegen ist die Reinheit der Lehre wurscht. Sie freuen sich, dass sie keinen Zweitwagen mehr für die feucht-kalten Monate zwischen November und Februar brauchen. Wie gut einem Klassiker wie dem Mazda MX-5 ein Hartschalendach stehen kann, das sieht man auf den ersten Blick. Gut: Etwas schneidiger sieht das Stoffdach schon aus. Das Hardtop fällt nach hinten etwas zu steil ab und nimmt dem Roadster einiges von der typischen flachen Form. Doch das kann man (oder frau) verschmerzen - denn der bevorzugte Betriebszustand ist eh nun einmal "oben ohne".
Immerhin vergehen nach dem Entriegeln der Sperre über dem Rückspiegel gerade mal zwölf Sekunden, bis das Dach versenkt ist. Das macht den Mazda-Ingenieuren so schnell keiner nach. Doch ganz und gar ärgerlich ist die Tatsache, dass der Wagen für diese Zeit stehen und die Handbremse angezogen sein muss - ach ja: Es darf auch kein Gang eingelegt sein. Das ist heute mehr als antiquiert. Unbequemer geht es kaum - denn 12 Sekunden sind im fließenden Verkehr eine lange Zeit. Die äußeren und inneren Werte des Klassikers unter den Roadstern haben sich jedoch nicht geändert - und wenn, dann zum Guten. Seit der dritten Generation hat der Mazda MX-5 auch innen deutlich zugelegt. Dass die Gestaltung des Innenraums aus Oberursel stammt, merkt man deutlich. Gegen Mazda-typische Hebel und Schalter konnten die Designer sicher nichts unternehmen - doch insgesamt bieten Optik und Haptik einen erfreulich guten Eindruck. Das Cockpit mit den chromumrandeten Instrumenten ist eines Roadsters würdig und bietet alle Informationen auf einen Blick. Nicht nur bei der Qualität der verwendeten Materialien sondern auch in punkto Platzverhältnisse hat der MX-5 zugelegt.
Dass laut japanischen Marketing-Strategen "Personen bis 1,86 Meter Körpergröße bequem ins Auto passen" ist eine Definitionsfrage von "bequem". Für große Mitteleuropäer bleibt relativ wenig Platz für Schultern, Beine und manchmal auch Hüften. Leider ist das Lenkrad immer noch nicht in der Längsrichtung verstellbar und leider fehlen den Sitzen immer noch drei Zentimeter nach hinten. Sitz man jedoch endlich, erschließt sich der wahre Fahrspaß dieses Roadsters.
Denn Mazda hat ihm nicht nur eine ausgeklügelte Dachmechanik mit fünf Stellmotoren spendiert sondern auch einen neuen Motor. Aus dem Konzernregal stammend und auch beim Mazda3 und Mazda5 im Einsatz, leistet der 2-Liter-Vierzylinder mit 160 PS bei 6.700 Touren ein paar PS mehr als bei seinen Konzernbrüdern. Außerdem ist er selbstverständlich in Längsrichtung und natürlich hinter der Vorderachse eingebaut. Gut so. Denn mit dem knackigen Sechsganggetriebe und erfreulich kurzen Schaltwegen geht der Fahrspaß richtig los: Erster Gang - klack - zweiter - klack - Dritter ... und schon sind Tempo 100 erreicht - in 7,9 Sekunden. Und wer es auf der Autobahn einmal eilig hat, wird mit 210 Sachen Höchstgeschwindigkeit nicht gerade unglücklich sein. Aber welcher Roadster-Fahrer hat es schon eilig?
Kaum einer. Und so ist die Domäne des klassischen Roadsters immer noch die Landstraße, gern auch mit der einen oder anderen Kurve. Denn ganz und gar erfreulich sind das sportlich-straff gefederte Fahrwerk und der Hinterradantrieb. Das Fahrverhalten des 1.200 Kilogramm leichten Mazda-Roadsters ist trotz einer leichten Tendenz zum Übersteuern ausgewogen und recht gutmütig - abgesehen davon wünschen sich die meisten Roadster-Fahrer genau ein solches Fahrverhalten. Kleine Fahrfehler werden durch die inzwischen serienmäßige dynamische Stabilitätskontrolle ausgebügelt, grobe Verstöße gegen die Physik kann allerdings auch die beste Elektronik nicht wettmachen.
Insgesamt bietet der MX-5 ein echtes Roadster-Feeling und Fahrvergnügen pur. Da wird es die Fangemeinde wohl nicht weiter stören, dass nur 150 Liter Gepäck mit an Bord dürfen. Denn dadurch kommt ein wirklicher Klassiker im Roadster-Umfeld zum Einsatz: Der Gepäckträger - nicht gerade schön oder gar aerodynamisch, aber kultig. Nicht ganz so kultig ist der Preis von 447 Euro für den Heckträger. Dafür hat er eine zusätzliche mittlere Bremsleuchte integriert. Das Roadster Coupé dazu gibt es ab 26.250 Euro - der getestete Mazda MX-5 2.0 Expression kostet 29.950 Euro und hat gegenüber dem Basismodell Xenonscheinwerfer, Nebelscheinwerfer, Sechsganggetriebe und Bilstein-Sportfahrwerk mit Domstrebe und 17-Zoll-Rädern serienmäßig.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-25
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