Praxistest: Kia Sportage 2.0 CRDi LX - Prima Zwilling
Testbericht
Kias Sportage schwimmt erfolgreich auf der SUV-Welle. Der Plattform-Zwilling des Hyundai Tucson weckt zwar nicht unbedingt die großen Emotionen. Aber der gefällige City-SUV verrichtet brav und solide seine Arbeit.
Optisch ist die Verwandtschaft zumindest bedingt zu erkennen. Vor allem die Frontpartien von Tucson und Sportage weisen grob die gleichen Linien auf. Die mit kräftigem Falz strukturierte Motorhaube zum Beispiel. Oder den zweiten breiten Lufteinlass unter dem Kühlergrill. Aber ansonsten kommt der Sportage durchaus eigenständig daher - so weit das bei einem SUV halt möglich ist. Eine Dachreling, die nach hinten in die großformatigen Rückleuchten überleitet, viel Platz für die Reifen in den Radkästen, eine weit schwingende Heckklappe, der hohe und bequeme Einstieg, die Gute Übersicht - ein klassischer SUV eben.
Und deshalb ein Auto mit viel Platz innen. Vier Personen kommen bequem und ohne Verrenkungen mit. Bei fünfen wird es hinten etwas eng und in der Mitte unbequem. Der Laderaum mit seinen 332 Litern Stauraum allerdings ist für diese Klasse nicht gerade üppig - mit ein paar einfachen Handgriffen läßt sich jedoch die getrennt teilbare Rückbank so versenken, dass eine ebene Ladefläche entsteht - und der Laderaum auf 1411 Liter anwächst. Die Armaturen sind auch beim Design mittlerweile auf europäischem Erwartungsniveau angekommen. Auch sie werden zwar kaum je im Museum of Modern Arts landen, sind aber weit weg vom koreanischen Einfachdesign der frühen Jahre. Die modernen Instrumente sind alle da, wo sie hingehören und gut sichtbar, die Schalter sind einfach zu erreichen, intuitiv zu bedienen und in übersichtlicher Menge vorhanden. Die Plastikmaterialien wirken zwar nicht hochwertig, aber noch durchaus angemessen. Ablagen gibt es in ausreichender Anzahl. Man fühlt sich schnell wohl im Sportage.
Beste Noten gibt es in Sachen Verarbeitungsqualität. Die Spalten laufen durchweg parallel, Türen und Heckklappe schließen satt, nichts, was wackelt und Luft hat. Die Sitze sind straff ausgelegt und geben ausreichenden Seitenhalt, auch längere Fahrten übersteht man ermüdungsfrei. Und zum Kurvenjäger, der sich nach griffigen Sportsitzen sehnt, wird man in diesem SUV ja ohnehin nicht. Lenkrad (in der Höhe) und Sitze lassen sich zudem so aufeinander einstellen, dass auch größere Fahrer wenig Probleme haben werden.
Wer Sportage fährt, hat erwartungsgemäß eine gute Rundumsicht. Die erhöhte Sitzposition sorgt auch für ein gutes Sicherheitsgefühl. Beim Einparken hat man rückwärts wenig Probleme - dort ist genau zu sehen, wo der Sportage zu Ende ist. Allerdings: Blumenkübel und niedrige Motorhauben muss man wegen der hohen Sichtlinie erahnen. Eine elektronische Parkhilfe steht leider nicht einmal in der Liste der Extras. Nach vorne hin sind die Grenzen wegen der abfallenden Fronthaube nur zu erahnen. Aber: SUV sind halt so. Und der Sportage keine Ausnahme. Praktisch: Die Frontscheibe ist im Bereich der Scheibenwischer beheizbar. Diese Defroster-Funktion löst festgefrorene Gummis schnell und gewaltfrei.
Praktisch auch der zweigeteilte Zugang zum Laderaum. Zum einen kann man das Heckfenster separat aufklappen - und so zum Beispiel verhindern, dass einem der Hund ausbüxt, wenn man nur mal eben ein paar Einkaufstüten verstauen will. Aber zum anderen schwingt die Heckklappe auch als Ganzes hoch und gibt eine große Ladeöffnung ohne störende Bordwand frei. Das Format des Laderaumes erweist sich bereits beim Einladen der ersten Getränkekisten als praktisch.
Der 2-Liter-Diesel im Sportage bringt nun 103 kW/140 PS an Leistung und ein Drehmoment von 305 Nm. Das macht ihn nicht zum spritzigen Sport-SUV. Aber allemal alltagstauglich. Für den automobilen Alltag in Stadt und überland reicht die Leistung völlig aus - und für entspanntes Fahren auf der Autobahn auch. Und, um als Zugmaschine Anhänger mit bis zu 1600 Kilo zu bewegen. Sieht man mal von den Minuten gleich nach dem (Kalt-)Start ab, läuft der Diesel auch rund und vibrationsarm. Vom Verbrauch her kommen die 7,1 Liter, die Kia selbst angibt, wohl selten hin. Aber auch die real eher knapp neun Liter Diesel gehen noch in Ordnung. Die Geräuschentwicklung hält sich bei alledem in Grenzen - auch wenn man den Sportage forsch voran treibt, wird es im Innenraum nie unangenehm laut.
Das Fahrwerk ist europäisch straff ausgelegt - aber SUVig. Die Federung dämpft die meisten Fahrbahnunebenheiten sehr ordentlich. Der Allradantrieb versorgt im Normalfall vor allem die Vorderräder mit Kraft. Verlieren sie Haftung, schickt die Traktionskontrolle einen Teil der Leistung an die Hinterräder. Wer will, kann die Kraftverteilung per Knopfdruck je zur Hälfte auf beide Achsen verteilen. Die indirekte Lenkung ist nicht unbedingt begeisternd, geht aber noch in Ordnung. In Kurven neigt der Sportage zu gutmütigem Untersteuern. Zur Not greift das ESP frühzeitig genug regelnd ein. Ein Feature, für das man im Basis-Benziner 2.0 EX übrigens Aufpreis zahlen muss.
Das Thema Aufpreis führt beim Sportage ohnehin zu seltsamen Erkenntnissen. Ein Partikelfilter für den Diesel etwa gibt es auch nur gegen Aufpreis, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Alarmanlage oder Bordcomputer beim Diesel nur ab dem LX-Paket. Unterm Strich allerdings ist die Grundausstattung, die Kia seinem Sportage mitgibt, schon ganz ordentlich. In der Basisversion kostet der kleine Kia-SUV mit dem 141-PS-Benziner und ohne Allradantrieb 19.490 Euro. Unsere Empfehlung: Besser zu dem von uns gefahrenen 2.0 CRDi greifen. Der kostet zwar satte 26.465 Euro und als EX noch einmal 1800 Euro mehr - aber dann hat man was reelles. Das vergleichbare Diesel-Brüderchen Tucson ist bei Hyundai mindestens 1000 Euro teurer.
Optisch ist die Verwandtschaft zumindest bedingt zu erkennen. Vor allem die Frontpartien von Tucson und Sportage weisen grob die gleichen Linien auf. Die mit kräftigem Falz strukturierte Motorhaube zum Beispiel. Oder den zweiten breiten Lufteinlass unter dem Kühlergrill. Aber ansonsten kommt der Sportage durchaus eigenständig daher - so weit das bei einem SUV halt möglich ist. Eine Dachreling, die nach hinten in die großformatigen Rückleuchten überleitet, viel Platz für die Reifen in den Radkästen, eine weit schwingende Heckklappe, der hohe und bequeme Einstieg, die Gute Übersicht - ein klassischer SUV eben.
Und deshalb ein Auto mit viel Platz innen. Vier Personen kommen bequem und ohne Verrenkungen mit. Bei fünfen wird es hinten etwas eng und in der Mitte unbequem. Der Laderaum mit seinen 332 Litern Stauraum allerdings ist für diese Klasse nicht gerade üppig - mit ein paar einfachen Handgriffen läßt sich jedoch die getrennt teilbare Rückbank so versenken, dass eine ebene Ladefläche entsteht - und der Laderaum auf 1411 Liter anwächst. Die Armaturen sind auch beim Design mittlerweile auf europäischem Erwartungsniveau angekommen. Auch sie werden zwar kaum je im Museum of Modern Arts landen, sind aber weit weg vom koreanischen Einfachdesign der frühen Jahre. Die modernen Instrumente sind alle da, wo sie hingehören und gut sichtbar, die Schalter sind einfach zu erreichen, intuitiv zu bedienen und in übersichtlicher Menge vorhanden. Die Plastikmaterialien wirken zwar nicht hochwertig, aber noch durchaus angemessen. Ablagen gibt es in ausreichender Anzahl. Man fühlt sich schnell wohl im Sportage.
Beste Noten gibt es in Sachen Verarbeitungsqualität. Die Spalten laufen durchweg parallel, Türen und Heckklappe schließen satt, nichts, was wackelt und Luft hat. Die Sitze sind straff ausgelegt und geben ausreichenden Seitenhalt, auch längere Fahrten übersteht man ermüdungsfrei. Und zum Kurvenjäger, der sich nach griffigen Sportsitzen sehnt, wird man in diesem SUV ja ohnehin nicht. Lenkrad (in der Höhe) und Sitze lassen sich zudem so aufeinander einstellen, dass auch größere Fahrer wenig Probleme haben werden.
Wer Sportage fährt, hat erwartungsgemäß eine gute Rundumsicht. Die erhöhte Sitzposition sorgt auch für ein gutes Sicherheitsgefühl. Beim Einparken hat man rückwärts wenig Probleme - dort ist genau zu sehen, wo der Sportage zu Ende ist. Allerdings: Blumenkübel und niedrige Motorhauben muss man wegen der hohen Sichtlinie erahnen. Eine elektronische Parkhilfe steht leider nicht einmal in der Liste der Extras. Nach vorne hin sind die Grenzen wegen der abfallenden Fronthaube nur zu erahnen. Aber: SUV sind halt so. Und der Sportage keine Ausnahme. Praktisch: Die Frontscheibe ist im Bereich der Scheibenwischer beheizbar. Diese Defroster-Funktion löst festgefrorene Gummis schnell und gewaltfrei.
Praktisch auch der zweigeteilte Zugang zum Laderaum. Zum einen kann man das Heckfenster separat aufklappen - und so zum Beispiel verhindern, dass einem der Hund ausbüxt, wenn man nur mal eben ein paar Einkaufstüten verstauen will. Aber zum anderen schwingt die Heckklappe auch als Ganzes hoch und gibt eine große Ladeöffnung ohne störende Bordwand frei. Das Format des Laderaumes erweist sich bereits beim Einladen der ersten Getränkekisten als praktisch.
Der 2-Liter-Diesel im Sportage bringt nun 103 kW/140 PS an Leistung und ein Drehmoment von 305 Nm. Das macht ihn nicht zum spritzigen Sport-SUV. Aber allemal alltagstauglich. Für den automobilen Alltag in Stadt und überland reicht die Leistung völlig aus - und für entspanntes Fahren auf der Autobahn auch. Und, um als Zugmaschine Anhänger mit bis zu 1600 Kilo zu bewegen. Sieht man mal von den Minuten gleich nach dem (Kalt-)Start ab, läuft der Diesel auch rund und vibrationsarm. Vom Verbrauch her kommen die 7,1 Liter, die Kia selbst angibt, wohl selten hin. Aber auch die real eher knapp neun Liter Diesel gehen noch in Ordnung. Die Geräuschentwicklung hält sich bei alledem in Grenzen - auch wenn man den Sportage forsch voran treibt, wird es im Innenraum nie unangenehm laut.
Das Fahrwerk ist europäisch straff ausgelegt - aber SUVig. Die Federung dämpft die meisten Fahrbahnunebenheiten sehr ordentlich. Der Allradantrieb versorgt im Normalfall vor allem die Vorderräder mit Kraft. Verlieren sie Haftung, schickt die Traktionskontrolle einen Teil der Leistung an die Hinterräder. Wer will, kann die Kraftverteilung per Knopfdruck je zur Hälfte auf beide Achsen verteilen. Die indirekte Lenkung ist nicht unbedingt begeisternd, geht aber noch in Ordnung. In Kurven neigt der Sportage zu gutmütigem Untersteuern. Zur Not greift das ESP frühzeitig genug regelnd ein. Ein Feature, für das man im Basis-Benziner 2.0 EX übrigens Aufpreis zahlen muss.
Das Thema Aufpreis führt beim Sportage ohnehin zu seltsamen Erkenntnissen. Ein Partikelfilter für den Diesel etwa gibt es auch nur gegen Aufpreis, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Alarmanlage oder Bordcomputer beim Diesel nur ab dem LX-Paket. Unterm Strich allerdings ist die Grundausstattung, die Kia seinem Sportage mitgibt, schon ganz ordentlich. In der Basisversion kostet der kleine Kia-SUV mit dem 141-PS-Benziner und ohne Allradantrieb 19.490 Euro. Unsere Empfehlung: Besser zu dem von uns gefahrenen 2.0 CRDi greifen. Der kostet zwar satte 26.465 Euro und als EX noch einmal 1800 Euro mehr - aber dann hat man was reelles. Das vergleichbare Diesel-Brüderchen Tucson ist bei Hyundai mindestens 1000 Euro teurer.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-28
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