Range Rover V8 Supercharged im Test: Power-Koloss
Testbericht
Murnau, 9. November 2009 - Claudia Schiffer hat einen, David Beckham fährt einen und sogar im Fuhrpark von Queen Elizabeth II. soll sich einer befinden: Die Rede ist vom Range Rover. Seit 39 Jahren ist dieser Geländewagen das Flaggschiff der Marke Land Rover und hat sich seitdem seinen markanten, unverwechselbaren Auftritt erhalten. Nun hat der "Range" der dritten Generation ein Facelift erhalten - und dazu einen neuen 510 PS starken V8-Kompressor.
Er soll bleiben, wie er ist
An der Karosserie gab es nur dezente kosmetische Änderungen. Denn die meisten Kunden wünschen sich, dass möglichst alles so bleibt, wie es ist, erklärt uns Land-Rover-Pressesprecherin Andrea Leitner-Garnell. Das überarbeitete Modell bekommt einen neuen Stoßfänger, einen modifizierten Grill und flacher angeordnete Scheinwerfer mit LED-Leuchten. Dazu gibt es neu gestaltete Lufteinlässe am Kotflügel. Die Rücklichter sind künftig ebenfalls in LED-Technik ausgeführt.
Simulierter Tacho und Drehzahlmesser
Auch im Innenraum muss man genau hinsehen, um den Jahrgang 2010 von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Das ohnehin sehr hochwertig gestaltete Interieur wurde noch ein wenig aufgehübscht - es gibt mehr Holz, neue Lederbezüge und die Schalter am Armaturenbrett präsentieren sich nun matt verchromt. Alle wichtigen Informationen entnimmt der Range-Rover-Pilot jetzt einem 12-Zoll-TFT-Bildschirm hinter dem Lenkrad: Dieser ersetzt die herkömmlichen Anzeigen der Instrumenteneinheit. So existieren beispielsweise der Tachometer und der Drehzahlmesser nicht mehr als echte Rundinstrumente, sondern werden nur noch auf dem Monitor simuliert. Dies ist zwar eine nette technische Spielerei, bringt dem Fahrer aber keinen wirklichen Mehrwert. Diesen bietet dafür der in der Mittelkonsole platzierte Multimedia-Touchscreen mit "Dual-View-Technologie". Mithilfe dieses aufpreispflichtigen Features können Fahrer und Beifahrer unterschiedliche Bilder sehen. Während der Pilot beispielsweise Navigationshinweise erhält, kann der Nebenmann über den gleichen Bildschirm eine DVD angucken. Ein ähnliches System kommt seit kurzem auch in der Mercedes S-Klasse zum Einsatz.
In 6,2 Sekunden auf Tempo 100 Viel hat sich unter der Haube des Range Rover getan: Hier wurde nämlich ganz gewaltig an der Leistungsschraube gedreht. Die bisherige V8-Topmotorisierung brachte es auf 4,2 Liter Hubraum und 396 PS. Nun wurde dem SUV ein mittels Kompressor aufgeladenes Fünfliter-Aggregat mit 510 Pferdestärken eingepflanzt. Dies treibt den 2,7 Tonnen schweren allradgetriebenen "Supercharged" zu beeindruckenden Fahrwerten: Nach 6,2 Sekunden erreicht die Tachonadel die 100-km/h-Markierung. Und bei Tempo 225 ist man fast ein wenig traurig, dass die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit schon erreicht ist. Der Motor gäbe ohne Zweifel noch einiges mehr her. Die 625 Newtonmeter Drehmoment, die ab 2.500 Umdrehungen zur Verfügung stehen, lassen das Gewicht des Kolosses vergessen. Häufiger Besuch an der Tankstelle Die Kehrseite der Medaille zeigt sich beim Blick auf die Tankuhr. Land Rover rühmt sich damit, den Verbrauch des V8 Supercharged im Vergleich zum Vorgänger um sieben Prozent gesenkt zu haben. Im Datenblatt sind nun 14,9 Liter pro 100 Kilometer angeführt. Das ist genauso viel wie beim Porsche Cayenne Turbo mit 500 PS und sogar weniger als beim 510 PS starken Mercedes ML 63 AMG (16,5 Liter). Doch nach unserer Mischfahrt über Autobahn und Landstraße zeigt der Bordcomputer des Range Rover einen Durchschnittsverbrauch von über 20 Liter an. Sanft schaltende Automatik Die Sechsgang-Automatik von ZF wurde weiter entwickelt. Sie verrichtet ihre Arbeit sehr sanft und komfortabel. Der serienmäßig luftgefederte Range Rover liegt äußerst komfortabel auf der Straße. Dazu trägt unter anderem ein neues System namens "Adaptive Dynamics" bei. Es überprüft 500-mal pro Sekunde den Dämpferdruck an jedem Rad und justiert je nach Straßenzustand und Fahrstil permanent und stufenlos nach. In Kurven neigt sich das Fahrzeug nur leicht, da elektronische Helferlein das Wanken in Form einer "Wankneigungskontrolle" in beherrschbaren Grenzen halten.
Große Bremsen Für die Verzögerung des Allradlers ist eine neue Bremsanlage von Brembo zuständig: An den Vorderrädern kommen innenbelüftete 380-Millimeter-Scheiben mit sechs Kolben zum Einsatz, während hinten 365-Millimeter-Scheiben mit Einkolben-Faustsätteln bereit stehen. Bei hoher Geschwindigkeit muss der Fahrer allerdings recht beherzt aufs Bremspedal treten, um den Boliden zügig zum Stehen zu bringen. Da sich der Range Rover trotz luxuriöser Ausstattung als echter Offroader versteht, bietet er verschiedene Gelände-Modi an - für Schotter, Sand, Schnee oder sogar zum Fels-Kriechen. Neben einer Bergabfahr- gibt es künftig ab Werk auch eine Berganfahrhilfe. Viel ist dabei, noch mehr gibt's auf Wunsch Der Range Rover bietet insgesamt Wohlfühlatmosphäre für bis zu fünf Passagiere mit einem üppigen Platzangebot auch im Fond sowie einer umfangreichen Serienausstattung: Unter anderem gibt es beheizbare Ledersitze, ein Navigatonssystem, eine Soundanlage mit 13 Lautsprechern sowie einen CD-Wechsler. Gegen Aufpreis ist außerdem ein Multimediasystem für die Fondpassagiere mit Monitoren in den Kopfstützen, DVD-Wechsler und Fernbedienung erhältlich. Ebenfalls im Angebot sind elektrisch verstellbare Fondsitze, eine Vier-Zonen-Klimaanlage, eine Standheizung oder ein Surround-Kamerasystem. Hier bieten fünf Kameras - vorne, hinten und in den Seitenspiegeln - einen guten Rund-um-Blick beim Rangieren oder Einparken. Auch weiterhin als Diesel Der neue Range Rover V8 Supercharged startet bei 110.400 Euro. Die hochwertigere Ausstattungslinie "Autobiography" kostet mindestens 126.000 Euro. Weiterhin im Programm bleibt der Range Rover auch mit dem bereits bekannten 3,6-Liter-V8-Diesel und 272 PS. Hier beträgt der Einsteigspreis 85.900 Euro.
In 6,2 Sekunden auf Tempo 100 Viel hat sich unter der Haube des Range Rover getan: Hier wurde nämlich ganz gewaltig an der Leistungsschraube gedreht. Die bisherige V8-Topmotorisierung brachte es auf 4,2 Liter Hubraum und 396 PS. Nun wurde dem SUV ein mittels Kompressor aufgeladenes Fünfliter-Aggregat mit 510 Pferdestärken eingepflanzt. Dies treibt den 2,7 Tonnen schweren allradgetriebenen "Supercharged" zu beeindruckenden Fahrwerten: Nach 6,2 Sekunden erreicht die Tachonadel die 100-km/h-Markierung. Und bei Tempo 225 ist man fast ein wenig traurig, dass die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit schon erreicht ist. Der Motor gäbe ohne Zweifel noch einiges mehr her. Die 625 Newtonmeter Drehmoment, die ab 2.500 Umdrehungen zur Verfügung stehen, lassen das Gewicht des Kolosses vergessen. Häufiger Besuch an der Tankstelle Die Kehrseite der Medaille zeigt sich beim Blick auf die Tankuhr. Land Rover rühmt sich damit, den Verbrauch des V8 Supercharged im Vergleich zum Vorgänger um sieben Prozent gesenkt zu haben. Im Datenblatt sind nun 14,9 Liter pro 100 Kilometer angeführt. Das ist genauso viel wie beim Porsche Cayenne Turbo mit 500 PS und sogar weniger als beim 510 PS starken Mercedes ML 63 AMG (16,5 Liter). Doch nach unserer Mischfahrt über Autobahn und Landstraße zeigt der Bordcomputer des Range Rover einen Durchschnittsverbrauch von über 20 Liter an. Sanft schaltende Automatik Die Sechsgang-Automatik von ZF wurde weiter entwickelt. Sie verrichtet ihre Arbeit sehr sanft und komfortabel. Der serienmäßig luftgefederte Range Rover liegt äußerst komfortabel auf der Straße. Dazu trägt unter anderem ein neues System namens "Adaptive Dynamics" bei. Es überprüft 500-mal pro Sekunde den Dämpferdruck an jedem Rad und justiert je nach Straßenzustand und Fahrstil permanent und stufenlos nach. In Kurven neigt sich das Fahrzeug nur leicht, da elektronische Helferlein das Wanken in Form einer "Wankneigungskontrolle" in beherrschbaren Grenzen halten.
Große Bremsen Für die Verzögerung des Allradlers ist eine neue Bremsanlage von Brembo zuständig: An den Vorderrädern kommen innenbelüftete 380-Millimeter-Scheiben mit sechs Kolben zum Einsatz, während hinten 365-Millimeter-Scheiben mit Einkolben-Faustsätteln bereit stehen. Bei hoher Geschwindigkeit muss der Fahrer allerdings recht beherzt aufs Bremspedal treten, um den Boliden zügig zum Stehen zu bringen. Da sich der Range Rover trotz luxuriöser Ausstattung als echter Offroader versteht, bietet er verschiedene Gelände-Modi an - für Schotter, Sand, Schnee oder sogar zum Fels-Kriechen. Neben einer Bergabfahr- gibt es künftig ab Werk auch eine Berganfahrhilfe. Viel ist dabei, noch mehr gibt's auf Wunsch Der Range Rover bietet insgesamt Wohlfühlatmosphäre für bis zu fünf Passagiere mit einem üppigen Platzangebot auch im Fond sowie einer umfangreichen Serienausstattung: Unter anderem gibt es beheizbare Ledersitze, ein Navigatonssystem, eine Soundanlage mit 13 Lautsprechern sowie einen CD-Wechsler. Gegen Aufpreis ist außerdem ein Multimediasystem für die Fondpassagiere mit Monitoren in den Kopfstützen, DVD-Wechsler und Fernbedienung erhältlich. Ebenfalls im Angebot sind elektrisch verstellbare Fondsitze, eine Vier-Zonen-Klimaanlage, eine Standheizung oder ein Surround-Kamerasystem. Hier bieten fünf Kameras - vorne, hinten und in den Seitenspiegeln - einen guten Rund-um-Blick beim Rangieren oder Einparken. Auch weiterhin als Diesel Der neue Range Rover V8 Supercharged startet bei 110.400 Euro. Die hochwertigere Ausstattungslinie "Autobiography" kostet mindestens 126.000 Euro. Weiterhin im Programm bleibt der Range Rover auch mit dem bereits bekannten 3,6-Liter-V8-Diesel und 272 PS. Hier beträgt der Einsteigspreis 85.900 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | permanenter Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Automatikgetriebe |
Motor Bauart: | Ottomotor in V-Form mit Kompressoraufladung |
Hubraum: | 5.000 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 375 kW (510 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 625 Nm bei 2.500 bis 5.500 UPM |
Preis
Neupreis: 110.400 € (Stand: November 2009)Fazit
Der Range Rover bleibt auch in seiner neuesten Auflage ein sehr überzeugendes Auto. Er verbindet klassisches Design mit luxuriöser Ausstattung und großzügigem Platzangebot. Dabei ist er kein reines Lifestyle-SUV, sondern immer auch noch ein echter Offroader. Der 510-PS-Achtzylinder ist durchzugsstark und verhilft dem "Range" zu sportlichen Fahrleistungen. Abstrafen müssen wir den V8 Supercharged allerdings für seinen extrem großen Durst: Ein im Alltag nicht unrealistisch erscheinender Durchschnittsverbrauch um die 20 Liter ist heutzutage einfach nicht mehr zeitgemäß.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-11-09
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