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Testbericht

30. März 2006
Palma de Mallorca (Spanien), 3. April 2006 – Alle 20 Zentimeter ein neuer Name: Peugeots kleine Autos sind gestuft wie die Orgelpfeifen. Mit dem neuen 207 hat Peugeot nun ein lückenloses Angebot. Der kleinste Löwe ist der rund 3,40 Meter lange 107. Es folgen mit je etwa 20 Zentimetern Abstand der 1007, der 206, der 207 und der Kompaktwagen 307. Hat so viel Differenzierung wirklich einen Sinn? Worin unterscheidet sich das neue 2er-Modell von Peugeot vom alten? Wir haben den 207 getestet, um diese Fragen zu beantworten. Vor allem innen schicker Optisch unterscheidet sich der 207 vom 206 unter anderem durch das neue Peugeot-Gesicht mit dem großen Grill. Je nach Ausstattung gibt es dazu eine eher dezente Frontschürze oder eine sportliche mit Nebelscheinwerfern im dicken Chromrand. Insgesamt ist der 207 etwas schicker geworden als der 206, wobei aber auch das alte Modell noch annehmbar aussieht. Deutlich schöner geworden ist der Innenraum. Während der 206 noch ein Armaturenbrett aus glänzendem Hartplastik besitzt, kann man dem 207-Interieur eine edle Anmutung bescheinigen. Bei der von uns gefahrenen Version werden die schönen, weiß hinterlegten Instrumente von dicken Chromringen eingerahmt – das passt zu den Nebelscheinwerfern außen. Enttäuschendes Platzangebot Etwas enttäuscht hat uns das Platzangebot im Inneren. Die durch die Länge geweckten Hoffnungen erfüllt der 207 nicht. Die zusätzlichen Zentimeter kommen nur zur Hälfte dem Radstand und damit dem Innenraum zugute. Auf den Vordersitzen stellt sich durch die flache Windschutzscheibe zwar ein positives Raumgefühl ein, doch im Fond scheinen Knie- und Kopffreiheit nicht wesentlich zugenommen zu haben. Auch der Kofferraum hat sich kaum verändert. In der fünfsitzigen Konfiguration gibt es etwa zehn Prozent mehr Platz, bei umgelegten Fondsitzen aber etwas weniger. Die Sitze lassen sich wie gehabt auf konventionelle Weise umklappen, wobei aber kein ebener Laderaum entsteht – da gefällt uns der Toyota Yaris besser.

Bessere Ausstattung und mehr Sicherheit Bei der Serienausstattung legte der 207 jedoch gegenüber dem 206 zu. So besitzt jeder 207 nun elektrische Fensterheber vorne, ein nicht nur vertikal, sondern auch axial einstellbares Lenkrad, eine geteilt umklappbare Rücksitzbank und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Auch mehr optionale Extras gibt es, wie ein statisches Kurvenlicht, ein Reifendruck-Kontrollsystem, eine elektronische Einparkhilfe, eine Zweizonen-Klimaautomatik und ein Panorama-Glasdach à la 307 SW. Die serienmäßige Sicherheitsausstattung blieb unverändert. So fehlt weiterhin das ESP in der Serienausstattung. Doch im EuroNCAP-Crashtest erzielt der 207 die Maximalwertung von fünf Sternen – der 206 bekam einen weniger. Hier hat der 207 mit Renault Clio, Fiat Punto und Toyota Yaris gleichgezogen. Fahrwerk noch immer eher komfortabel Durch den Längenzuwachs und die steifere Karosserie wurde das Auto auch deutlich schwerer als der 206: Je nach Motorversion sind es 100 bis 200 Kilo. Das Fahrwerk wurde deshalb in Details modifiziert. Im Endergebnis fährt sich der 207 jedoch nicht spürbar anders als der 206. Noch immer ist das Fahrwerk eher komfortabel ausgelegt – kein Vergleich etwa mit dem Mini. Die neue elektrische Servolenkung ist geschwindigkeitsabhängig geregelt. Geschaltet wird wie beim 206 mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe. Daneben stellt Peugeot das automatisierte Schaltgetriebe 2-Tronic in Aussicht, sowie auch ein Start-und-Stopp-System ähnlich dem des Citroën C3. BMW-Motoren ab Herbst Bei den Motoren tut sich beim 207 derzeit noch nicht viel. Ab Marktstart werden drei aus dem 206 bekannte Aggregate angeboten: der 88-PS-Benziner, der 109-PS-Benziner und der 109-PS-Diesel. Spannend wird es im Motorenbereich erst im Herbst. Dann kommen zwei neue Benzin-Direkteinspritzer, die aus der Kooperation mit BMW entstanden sind. Die Münchener werden die Motoren im Mini einsetzen.

240 Newtonmeter ab 1.400 Touren Die stärkere Version mit Turbo holt 150 PS aus 1,6 Litern Hubraum. Beeindruckend ist hier das Drehmoment von 240 Newtonmetern, das schon bei 1.400 Touren ansteht. Die kleinere Version leistet 115 PS und wird wohl den 109-PS-Benziner ablösen. Die Ablösung des 1,6-Liter-Benziners mit 109 PS ist keine schlechte Idee, denn er wirkt im 207 nicht gerade spritzig. Die Beschleunigung ist ausreichend, aber wie 109 PS fühlt sich das nicht an. Die Daten bestätigen es: 11,7 Sekunden braucht diese 207-Version für den Sprint auf Tempo 100. Der Clio mit 112 PS benötigt anderthalb Sekunden weniger, und sogar der Punto mit einem knapp 20 PS schwächeren Benziner ist ein paar Sekundenbruchteile schneller. Auch beim Verbrauch – 7,0 Liter auf 100 Kilometer – wird der Peugeot vom Clio (6,6 Liter) geschlagen. Es gibt also genug Gründe, sich auf den BMW-Motor zu freuen. 109-PS-Diesel weiterhin sehr erfreulich Außerdem fuhren wir den bekannten 109-PS-Diesel. Der macht deutlich mehr Spaß: Man genießt viel mehr Drehmoment, braucht bergauf nicht so oft in den zweiten Gang herunterzuschalten und hat insgesamt deutlich mehr Spaß. Auch akustisch bleibt der Selbstzünder zivilisiert. Für den Standardsprint braucht der 207 HDi FAP 110 nur 10,1 Sekunden. Einen vergleichbaren Wert schafft beim Punto erst der 120-PS-Diesel, und auch der Clio mit 106-PS-Diesel hat hier mit einer Sprintzeit von 11,1 Sekunden das Nachsehen.

Geringer Spritdurst, serienmäßiger Filter Dabei hält sich der Spritdurst in Grenzen: Auf 100 Kilometer fließen nur 4,8 Liter. Damit ist der HDi sogar deutlich sparsamer als der 90-PS-Diesel im Punto (5,9 Liter), während der Clio hier mit 4,6 Litern leicht vorne liegt. Gegenüber beiden Konkurrenzdieseln hat der Peugeot-Selbstzünder den Vorteil, dass er serienmäßig mit Partikelfilter geliefert wird. Bei all diesen Vorteilen ist es kein Wunder, dass Peugeot derzeit gar nicht genug von dem Diesel produzieren kann. Insbesondere, da der gleiche Motor in zahlreichen Modellen aus dem Ford-Konzern eingesetzt wird – vom Ford Focus über den Mazda 3 bis zum Volvo S40.

Zwei Gesichter ab 11.650 Euro Am 6. Mai 2006 startet der 207 in den Markt. Die bodenständigen Versionen Filou und Tendance haben ein eher dezentes Frontdesign, während Sport und Platinum mit silberfarbenem Grill und dick mit Chrom umrandeten Nebelscheinwerfern auftreten. Die dreitürige Grundversion mit dem ab Herbst verfügbaren 75-PS-Benziner soll 11.650 Euro kosten, das sind 1.100 Euro mehr als beim 206 mit dem gleichen Motor.

Grundversion stärker als bei Fiat und Renault Auf den ersten Blick ist das viel Geld – gab es den 206 doch bis vor kurzem noch für unter 10.000 Euro. Allerdings ist die Konkurrenz auch nicht viel billiger: Für den Punto zahlt man mindestens 10.990 Euro, für den Clio 10.950 Euro. Beide Konkurrenten haben jedoch zehn PS weniger als der Peugeot. Den von uns gefahrenen Benziner mit 109 PS gibt es ausschließlich in der Ausstattung Sport – für 15.550 Euro. Der ebenfalls getestete Diesel-207 mit 109 PS kostet in der Basisversion Filou 14.850 Euro. (sl)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor
Hubraum:1.587
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:80 kW (109 PS) bei UPM
Drehmoment:147 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 11.650 € (Stand: April 2006)
Fazit
Der 207 hat sich nicht in jeder Hinsicht gegenüber dem 206 verbessert. Er ist zwar deutlich länger geworden, aber das kommt nicht unbedingt dem Innenraum zugute. So hat weder der Platz im Fond noch der Kofferraum spürbar zugelegt. Das Fahrwerk wirkt ähnlich wie beim 206. Die bekannten Motoren fahren sich in dem schwerer gewordenen Auto nicht mehr ganz so spritzig wie im 206. Vor allem enttäuscht der 109-PS-Benziner etwas. Daher würden wir es begrüßen, wenn er gegen den 115-PS-Benziner aus der Kooperation mit BMW ausgetauscht wird.

Nach wie vor begeistert sind wir von dem 109-PS-Diesel, der guten Vortrieb bei geringem Spritverbrauch und dezenter Akustik bietet. Die Außenoptik des 207 ist etwas schicker als beim 206, wobei auch dieser Wagen noch recht annehmbar aussieht. Eindeutig positiv hat sich der Peugeot-Kleinwagen bei der Crashsicherheit und im Cockpitdesign verändert. Wie beim Clio und Punto wird auch beim 207 der Vorgänger weiter gebaut. So bleibt eine günstige Version im Angebot – angesichts der doch recht hohen Einstiegspreise bei den neuen Kleinwagen ist das zu begrüßen.

Quelle: auto-news, 2006-03-30

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