One-Tonne-Life-Projekt - Fisch essen - Elektroauto fahren
Testbericht
Im Durchschnitt verursacht jeder Mensch in Schweden einen Ausstoß von etwa acht Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Ein Projekt will nun zeigen, dass sich der Familienalltag ohne große Abstriche in Sachen Komfort viel klimafreundlicher gestalten lässt. Die Reduktion auf eine Tonne pro Kopf und Jahr ist möglich, meinen die Initiatoren und setzten auf Elektroauto und Ökohaus.
Auf den Skiurlaub in der Schweiz hatten sich die Lindells schon lange gefreut. Aber jetzt verzichten Alicja und Nils und ihre beiden Teenager-Kinder gern darauf. „Würden wir fliegen, könnten wir in den nächsten Wochen praktisch gar nichts mehr essen“, erläutert Nils. Finanziell könnten sich der 52 jährige Unternehmensberater und seine Frau, eine Lehrerin, den Trip in die Alpen durchaus leisten. Mit dem CO2-Einsparziel der Familie lässt sich die Reise dagegen gar nicht in Einklang bringen. Seit Januar sind die Lindells nämlich Testfamilie beim „One tonne Life“- Projekt, zu dem sich der schwedische Fertighausanbieter a-hus, Autobauer Volvo und Stromversorger Vattenfall zusammengeschlossen haben.
Im Verbund wollen die Unternehmen zeigen, dass sich der C02-Fußabdruck, den jeder Mensch auf diesem Planeten hinterlässt, schon durch den konsequenten Einsatz heutigen Top-Technologien signifikant reduzieren ließe. In ihrem bisherigen Leben hatten die Lindells durch das Wohnen in einem über 30 Jahre alten Einfamilienhaus, den Stromverbrauch, Reisen und den alltäglichen Konsum pro Kopf und Jahr 7,3 Tonnen CO2 verursacht. Damit lagen die Vier noch leicht unter dem schwedischen und weit unter dem US-amerikanischen Durchschnitt. Ziel des ambitionierten Projekts ist es nun, den CO2-Fu0abdruck jedes Familienmitglieds auf eine Tonne pro Jahr schrumpfen zu lassen.
Grundpfeiler des Projekts ist ein Ökohaus, das der Fertighausanbieter in Hässelby vor den Toren Stockholm errichtet hat. Auf zwei Etagen hat der schwedische Stararchitekt Gert Wingårdh ein behagliches, lichtdurchflutetes Ambiente mit geschlossenen Räumen und offenen Wohnbereichten geschaffen. Dreischicht-Holzwände und ausgeklügelte Isolierungen an Dach und Fundament sorgen für vorbildliche Wärmespeicherung. Ein Ventiliersystem regelt die Frischluftzufuhr in allen Räumen. Die Wärme der aus dem Haus geleiteten Luft wird dabei „recycelt“ und erneut zum Beheizen des Wohnraums genutzt. Abwärme von Haushaltsgeräten und sogar abgestrahlte Körperwärme verwandelt das System ebenfalls in Heizkraft. Reichen diese Quellen nicht aus, um die Temperatur im Inneren des Holzhauses auf etwa 22 Grad zu bringen, schaltet sich die elektrische Fußbodenheizung dazu. Jetzt, im Winter, ist das Ökohaus auf Energie aus dem öffentlichen Stromnetz angewiesen. Im Sommer sollen die Solarzellen, die das Dach sowie die gesamte Südfassade des Hauses bedecken, den Energiebedarf der Ökohausbewohner teilweise oder sogar ganz abdecken.
Zweites Puzzelteil im Reduktionsszenario ist ein Volvo C30 mit Elektromotor, der mit einer Ladung seiner Lithium-Ionen-Batterie bis zu 150 Kilometer weit fahren kann. Volvo baut das Elektroauto in Kleinserie und stellt es in erster Linie Unternehmen für den Testbetrieb zur Verfügung – als werbewirksames PR-Instrument für Hersteller und Kunden. Chancen für die Elektro-Großserie sieht man bei Volvo zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Solange die Batterie das Auto so teuer macht, werde der Normalverbraucher nicht auf den Elektroantrieb anspringen, ist man beim Hersteller überzeugt und setzt in Sachen Alternativen vorerst auf den Dieselhybridantrieb.
Im Pilotprojekt trägt das Elektroauto jedoch eindrucksvoll zur CO2-Vermeidung bei. Bisher waren die Lindells mit zwei sieben und zehn Jahre alten Mittelklasse-Benzinern unterwegs und haben damit pro Woche 79 Kilogramm Kohlendioxid in die Luft gepustet. Als Probanten im Ökoprojekt legt die Familie etwa die gleichen Strecken zwischen Haus, Arbeitsplatz und Schulen zurück - aber nur mit einem Wagen. „Eine Frage der Organisation“, sagt Nils. „Jeder von uns nimmt jetzt auch öfter mal den Bus.“ Die CO2-Menge, die auf die Nutzung öffentlicher Transportmittel entfällt, ist deshalb auf 2 Kilo pro Woche gestiegen. Vorher lag der Familienwert bei 0,5 Kilo wöchentlich. Dafür aber steht das E-Auto mit 14 Kilogramm CO2 pro Woche ziemlich gut da. Und wenn im Sommer die Solaranlage Strom für Autos Akku produziert, dürfte die Bilanz noch besser aussehen.
Wie sich die Energiebilanz des Ökohauses und der CO2-Fingerabdruck seiner Testbewohner entwickeln, können Interessierte im Internet unter www.onetonnelife.com verfolgen. Hochgerechnet aufs Jahr liegt der von den Lindells pro Jahr und Kopf verursachte CO2-Ausstoß aktuell bei 3,65 Tonnen. Vom Ein-Tonnen-Ziel man damit noch ein gutes Stück entfernt. Mehr als die Hälfte der familiär verursachen Kohlendioxidmenge fällt derzeit im Bereich „Essen und Trinken“ an. Die in das Projekt eingebundene Ernährungsberaterin hat aber noch fast fünf Monate Zeit, um den Appetit der Schwedenfamilie in immer klimaverträglichere Bahnen zu lenken. So rät Expertin Maria Smith zum Beispiel, öfter zu Fisch und vor allem seltener zu Rindfleisch zu greifen. Es gehe um bewusste Entscheidungen im Supermarkt. Nicht um Verzicht. Nicht einmal auf Skiurlaub müssen die Lindells verzichten. Statt in die Schweiz geht’s nach Nordschweden und statt in den Flieger steigen die Vier in ein Auto aus dem Carsharing-Pool.
Auf den Skiurlaub in der Schweiz hatten sich die Lindells schon lange gefreut. Aber jetzt verzichten Alicja und Nils und ihre beiden Teenager-Kinder gern darauf. „Würden wir fliegen, könnten wir in den nächsten Wochen praktisch gar nichts mehr essen“, erläutert Nils. Finanziell könnten sich der 52 jährige Unternehmensberater und seine Frau, eine Lehrerin, den Trip in die Alpen durchaus leisten. Mit dem CO2-Einsparziel der Familie lässt sich die Reise dagegen gar nicht in Einklang bringen. Seit Januar sind die Lindells nämlich Testfamilie beim „One tonne Life“- Projekt, zu dem sich der schwedische Fertighausanbieter a-hus, Autobauer Volvo und Stromversorger Vattenfall zusammengeschlossen haben.
Im Verbund wollen die Unternehmen zeigen, dass sich der C02-Fußabdruck, den jeder Mensch auf diesem Planeten hinterlässt, schon durch den konsequenten Einsatz heutigen Top-Technologien signifikant reduzieren ließe. In ihrem bisherigen Leben hatten die Lindells durch das Wohnen in einem über 30 Jahre alten Einfamilienhaus, den Stromverbrauch, Reisen und den alltäglichen Konsum pro Kopf und Jahr 7,3 Tonnen CO2 verursacht. Damit lagen die Vier noch leicht unter dem schwedischen und weit unter dem US-amerikanischen Durchschnitt. Ziel des ambitionierten Projekts ist es nun, den CO2-Fu0abdruck jedes Familienmitglieds auf eine Tonne pro Jahr schrumpfen zu lassen.
Grundpfeiler des Projekts ist ein Ökohaus, das der Fertighausanbieter in Hässelby vor den Toren Stockholm errichtet hat. Auf zwei Etagen hat der schwedische Stararchitekt Gert Wingårdh ein behagliches, lichtdurchflutetes Ambiente mit geschlossenen Räumen und offenen Wohnbereichten geschaffen. Dreischicht-Holzwände und ausgeklügelte Isolierungen an Dach und Fundament sorgen für vorbildliche Wärmespeicherung. Ein Ventiliersystem regelt die Frischluftzufuhr in allen Räumen. Die Wärme der aus dem Haus geleiteten Luft wird dabei „recycelt“ und erneut zum Beheizen des Wohnraums genutzt. Abwärme von Haushaltsgeräten und sogar abgestrahlte Körperwärme verwandelt das System ebenfalls in Heizkraft. Reichen diese Quellen nicht aus, um die Temperatur im Inneren des Holzhauses auf etwa 22 Grad zu bringen, schaltet sich die elektrische Fußbodenheizung dazu. Jetzt, im Winter, ist das Ökohaus auf Energie aus dem öffentlichen Stromnetz angewiesen. Im Sommer sollen die Solarzellen, die das Dach sowie die gesamte Südfassade des Hauses bedecken, den Energiebedarf der Ökohausbewohner teilweise oder sogar ganz abdecken.
Zweites Puzzelteil im Reduktionsszenario ist ein Volvo C30 mit Elektromotor, der mit einer Ladung seiner Lithium-Ionen-Batterie bis zu 150 Kilometer weit fahren kann. Volvo baut das Elektroauto in Kleinserie und stellt es in erster Linie Unternehmen für den Testbetrieb zur Verfügung – als werbewirksames PR-Instrument für Hersteller und Kunden. Chancen für die Elektro-Großserie sieht man bei Volvo zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Solange die Batterie das Auto so teuer macht, werde der Normalverbraucher nicht auf den Elektroantrieb anspringen, ist man beim Hersteller überzeugt und setzt in Sachen Alternativen vorerst auf den Dieselhybridantrieb.
Im Pilotprojekt trägt das Elektroauto jedoch eindrucksvoll zur CO2-Vermeidung bei. Bisher waren die Lindells mit zwei sieben und zehn Jahre alten Mittelklasse-Benzinern unterwegs und haben damit pro Woche 79 Kilogramm Kohlendioxid in die Luft gepustet. Als Probanten im Ökoprojekt legt die Familie etwa die gleichen Strecken zwischen Haus, Arbeitsplatz und Schulen zurück - aber nur mit einem Wagen. „Eine Frage der Organisation“, sagt Nils. „Jeder von uns nimmt jetzt auch öfter mal den Bus.“ Die CO2-Menge, die auf die Nutzung öffentlicher Transportmittel entfällt, ist deshalb auf 2 Kilo pro Woche gestiegen. Vorher lag der Familienwert bei 0,5 Kilo wöchentlich. Dafür aber steht das E-Auto mit 14 Kilogramm CO2 pro Woche ziemlich gut da. Und wenn im Sommer die Solaranlage Strom für Autos Akku produziert, dürfte die Bilanz noch besser aussehen.
Wie sich die Energiebilanz des Ökohauses und der CO2-Fingerabdruck seiner Testbewohner entwickeln, können Interessierte im Internet unter www.onetonnelife.com verfolgen. Hochgerechnet aufs Jahr liegt der von den Lindells pro Jahr und Kopf verursachte CO2-Ausstoß aktuell bei 3,65 Tonnen. Vom Ein-Tonnen-Ziel man damit noch ein gutes Stück entfernt. Mehr als die Hälfte der familiär verursachen Kohlendioxidmenge fällt derzeit im Bereich „Essen und Trinken“ an. Die in das Projekt eingebundene Ernährungsberaterin hat aber noch fast fünf Monate Zeit, um den Appetit der Schwedenfamilie in immer klimaverträglichere Bahnen zu lenken. So rät Expertin Maria Smith zum Beispiel, öfter zu Fisch und vor allem seltener zu Rindfleisch zu greifen. Es gehe um bewusste Entscheidungen im Supermarkt. Nicht um Verzicht. Nicht einmal auf Skiurlaub müssen die Lindells verzichten. Statt in die Schweiz geht’s nach Nordschweden und statt in den Flieger steigen die Vier in ein Auto aus dem Carsharing-Pool.
Quelle: Autoplenum, 2011-03-24
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