Jeep Wrangler: Offroad-Akrobatik im Sondermodell Rubicon
Testbericht
Heiligendamm, 21. November 2003 Rubicon? Nur für Freaks! Diese Aussage trifft sowohl auf die härteste Offroad-Piste der Welt, wie auch auf das nach dem legendären Trail benannte Sondermodell des Jeep Wrangler zu. Seit Oktober 2003 ist der Kletterkünstler Rubicon in Deutschland erhältlich. Wir hatten Gelegenheit, im unwegsamen Gelände den nach Aussage von Chrysler geländegängigsten Serien-Offroader der Welt zu testen.
Leckerbissen für den Offroad-Betrieb Laut Chrysler verfügt der Wrangler Rubicon über eine Gelände-Kompetenz, die bisher nur Spezialanfertigungen vorbehalten war. Das Sondermodell bietet nämlich mit seinen zuschaltbaren 100-Prozent-Sperren an Vorder- und Hinterachse sowie einer 4:1-Geländereduktion zwei besondere Leckerbissen für den Offroad-Gourmet.
Viel Kraft bei wenig Geschwindigkeit Die Geländereduktion sorgt für viel Kraft an allen vier Rädern bei sehr niedriger Geschwindigkeit. Für mehr Kraft von unten raus wurde auch der Motor leicht modifiziert. Der Vier-Liter-Reihensechszylinder hat mit 174 PS eine etwas niedrigere Spitzenleistung, mit seinen 305 Newtonmetern dafür ein leicht erhöhtes Drehmoment im Vergleich zum normalen Wrangler mit gleicher Motorisierung.
Giftiger Springbock Bei eingeschalteter Getriebereduktion reicht ein kurzer Tritt aufs Gaspedal und der Rubicon macht einen mächtigen Satz nach vorn. Wenn der Wahlhebel der Viergangautomatik auf Fahrstufe 1 oder 2 steht, reagiert der Rubicon auf den kleinsten Gasbefehl sehr bissig. Für den Gasfuß ist deshalb bei schwierigen Geländepassagen viel Feingefühl von Nöten.
Sperrdifferentiale per Knopfdruck Wird es uneben oder steil, kann der Fahrer per Knopfdruck die Sperrdifferentiale für die Vorder- und/oder Hinterachse einschalten. Mit Getriebeuntersetzung und den Differentialsperren meistert der Rubicon bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 16 km/h selbst schwierigste Passagen.
Starre Achsen fürs Grobe Werden mit Einschalten der Sperren beide Achsen gekoppelt, drehen alle vier Räder mit gleicher Geschwindigkeit. Mit eingeschalteten Differentialsperren ist der Rubicon zwar weniger wendig, da der starre Durchtrieb zwischen beiden Achsen enge Kurvenfahrten unmöglich macht. Dafür erklimmt er souverän wie ein Panzer steile Passagen mit losem Untergrund und klettert behände über extrem grobe Abschnitte.
Robuster gemacht Achsen und Getriebe wurden beim Rubicon für die härtere Beanspruchung zusätzlich verstärkt. Auch der Unterboden-Kontakt mit großen Steinen kann dem Rubicon wenig anhaben. Der massive Unterbodenschutz und die verwindungssteife Karosserie sorgen für schadloses Vorankommen. Extragroße und grobstollige Reifen der Dimension 245/75 R16 auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen verhelfen zudem zu einer erhöhten Bodenfreiheit von insgesamt 208 Millimeter. Die Fünf-Speichen-Aluminiumräder sind übrigens nach innen gewölbt und damit besser gegen Hindernisse im Gelände geschützt.
Zweiradantrieb für die Straße Wie bei allen Wrangler-Modellen kann der Fahrer auch beim Rubicon zwischen Zweirad- und Allradantrieb wählen. Für Fahrten auf asphaltierten Straßen macht der Antrieb aller Räder nämlich keinen Sinn. An der Hinterachse sorgt eine Antriebsschlupf-Begrenzung zudem für mehr Traktion und verbessertes Handling auf der Straße.
Soweit die Theorie. Bei unserem Offroad-Test haben wir die Fahreigenschaften des Rubicon nicht auf Landstraße und Autobahn testen können. Es ist aber kein Geheimnis, das die Stärken des Wrangler nicht auf dem Asphalt liegen. Der Wrangler ist laut, unkomfortabel, hat eine schwammige Lenkung, einen wenig spritzigen Motor und einen hohen Verbrauch. Das sind eben die weniger rühmlichen Eigenschaften eines klassischen Geländewagens.
Vier Liter und sechs Töpfe machen 148 Sachen Den Rubicon gibt es ausschließlich in Kombination mit dem Vier-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor in Verbindung mit einer Viergangautomatik. Die Gänge sind recht kurz übersetzt. Entsprechend beträgt seine Höchstgeschwindigkeit gerade mal 148 km/h. Der normale Wrangler schafft immerhin 172 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt nach Angaben des Herstellers bei 14,3 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Wie alle Wrangler-Modelle, erfüllt auch der Rubicon lediglich die Abgasnorm Euro 3.
Komplett-Paket Für 30.990 Euro ist der Jeep Wrangler Rubicon in Deutschland zu haben. Bei der Sicherheits- und Komfortausstattung wird dem Kunden wenig geboten. Elektronische Fahrhilfen gibt es ebenso wenig wie ABS. Immerhin ist er mit zwei Frontairbags ausgestattet. Darüber hinaus bietet die Serienausstattung eine Klimaanlage, ein Audio-System mit CD-Spieler, Leichtmetallfelgen und einen Tempomat. Außerdem gibt es den Rubicon bereits mit Soft- und mit Hardtop. Einzig aufpreispflichtige Sonderausstattung ist eine 420 Euro teure Metallic-Lackierung.
Quasi konkurrenzlos Vergleichbar ist der Wrangler Rubicon wohl noch am ehesten mit einem Offroad-Klassiker wie dem Land Rover Defender. Den allradgetriebenen Ur-Briten gibt es jedoch ausschließlich in Kombination mit dem 122 PS starken Turbodiesel Td5. Ein Klassiker wie das Mercedes G-Modell bewegt sich in einer anderen Preisregion und der Kia Retona ist bereits seit 2002 vom Markt.
Leckerbissen für den Offroad-Betrieb Laut Chrysler verfügt der Wrangler Rubicon über eine Gelände-Kompetenz, die bisher nur Spezialanfertigungen vorbehalten war. Das Sondermodell bietet nämlich mit seinen zuschaltbaren 100-Prozent-Sperren an Vorder- und Hinterachse sowie einer 4:1-Geländereduktion zwei besondere Leckerbissen für den Offroad-Gourmet.
Viel Kraft bei wenig Geschwindigkeit Die Geländereduktion sorgt für viel Kraft an allen vier Rädern bei sehr niedriger Geschwindigkeit. Für mehr Kraft von unten raus wurde auch der Motor leicht modifiziert. Der Vier-Liter-Reihensechszylinder hat mit 174 PS eine etwas niedrigere Spitzenleistung, mit seinen 305 Newtonmetern dafür ein leicht erhöhtes Drehmoment im Vergleich zum normalen Wrangler mit gleicher Motorisierung.
Giftiger Springbock Bei eingeschalteter Getriebereduktion reicht ein kurzer Tritt aufs Gaspedal und der Rubicon macht einen mächtigen Satz nach vorn. Wenn der Wahlhebel der Viergangautomatik auf Fahrstufe 1 oder 2 steht, reagiert der Rubicon auf den kleinsten Gasbefehl sehr bissig. Für den Gasfuß ist deshalb bei schwierigen Geländepassagen viel Feingefühl von Nöten.
Sperrdifferentiale per Knopfdruck Wird es uneben oder steil, kann der Fahrer per Knopfdruck die Sperrdifferentiale für die Vorder- und/oder Hinterachse einschalten. Mit Getriebeuntersetzung und den Differentialsperren meistert der Rubicon bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 16 km/h selbst schwierigste Passagen.
Starre Achsen fürs Grobe Werden mit Einschalten der Sperren beide Achsen gekoppelt, drehen alle vier Räder mit gleicher Geschwindigkeit. Mit eingeschalteten Differentialsperren ist der Rubicon zwar weniger wendig, da der starre Durchtrieb zwischen beiden Achsen enge Kurvenfahrten unmöglich macht. Dafür erklimmt er souverän wie ein Panzer steile Passagen mit losem Untergrund und klettert behände über extrem grobe Abschnitte.
Robuster gemacht Achsen und Getriebe wurden beim Rubicon für die härtere Beanspruchung zusätzlich verstärkt. Auch der Unterboden-Kontakt mit großen Steinen kann dem Rubicon wenig anhaben. Der massive Unterbodenschutz und die verwindungssteife Karosserie sorgen für schadloses Vorankommen. Extragroße und grobstollige Reifen der Dimension 245/75 R16 auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen verhelfen zudem zu einer erhöhten Bodenfreiheit von insgesamt 208 Millimeter. Die Fünf-Speichen-Aluminiumräder sind übrigens nach innen gewölbt und damit besser gegen Hindernisse im Gelände geschützt.
Zweiradantrieb für die Straße Wie bei allen Wrangler-Modellen kann der Fahrer auch beim Rubicon zwischen Zweirad- und Allradantrieb wählen. Für Fahrten auf asphaltierten Straßen macht der Antrieb aller Räder nämlich keinen Sinn. An der Hinterachse sorgt eine Antriebsschlupf-Begrenzung zudem für mehr Traktion und verbessertes Handling auf der Straße.
Soweit die Theorie. Bei unserem Offroad-Test haben wir die Fahreigenschaften des Rubicon nicht auf Landstraße und Autobahn testen können. Es ist aber kein Geheimnis, das die Stärken des Wrangler nicht auf dem Asphalt liegen. Der Wrangler ist laut, unkomfortabel, hat eine schwammige Lenkung, einen wenig spritzigen Motor und einen hohen Verbrauch. Das sind eben die weniger rühmlichen Eigenschaften eines klassischen Geländewagens.
Vier Liter und sechs Töpfe machen 148 Sachen Den Rubicon gibt es ausschließlich in Kombination mit dem Vier-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor in Verbindung mit einer Viergangautomatik. Die Gänge sind recht kurz übersetzt. Entsprechend beträgt seine Höchstgeschwindigkeit gerade mal 148 km/h. Der normale Wrangler schafft immerhin 172 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt nach Angaben des Herstellers bei 14,3 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Wie alle Wrangler-Modelle, erfüllt auch der Rubicon lediglich die Abgasnorm Euro 3.
Komplett-Paket Für 30.990 Euro ist der Jeep Wrangler Rubicon in Deutschland zu haben. Bei der Sicherheits- und Komfortausstattung wird dem Kunden wenig geboten. Elektronische Fahrhilfen gibt es ebenso wenig wie ABS. Immerhin ist er mit zwei Frontairbags ausgestattet. Darüber hinaus bietet die Serienausstattung eine Klimaanlage, ein Audio-System mit CD-Spieler, Leichtmetallfelgen und einen Tempomat. Außerdem gibt es den Rubicon bereits mit Soft- und mit Hardtop. Einzig aufpreispflichtige Sonderausstattung ist eine 420 Euro teure Metallic-Lackierung.
Quasi konkurrenzlos Vergleichbar ist der Wrangler Rubicon wohl noch am ehesten mit einem Offroad-Klassiker wie dem Land Rover Defender. Den allradgetriebenen Ur-Briten gibt es jedoch ausschließlich in Kombination mit dem 122 PS starken Turbodiesel Td5. Ein Klassiker wie das Mercedes G-Modell bewegt sich in einer anderen Preisregion und der Kia Retona ist bereits seit 2002 vom Markt.
Technische Daten
Motor Bauart: | Sechszylinder-Reihen-Benzinmotor |
---|---|
Hubraum: | 3.960 |
Leistung: | 128 kW (174 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 305 Nm bei 3.800 UPM |
Preis
Neupreis: 30.990 € (Stand: November 2003 )Fazit
Der Jeep Wrangler Rubicon ist relativ allein auf weiter Flur. Dazu verhilft ihm vor allem seine ausgesprochene Geländegängigkeit. Er zeichnet sich durch eine zusätzlich verbesserte Offroad-Kompetenz gegenüber den anderen Wrangler-Modellen aus. Mehr Bodenfreiheit, besserer Außenschutz, Getriebereduktion und die beiden zuschaltbaren Differentialsperren sorgen für den besonderen Offroad-Kick.
Damit qualifiziert sich der Rubicon am ehesten als Sportgerät für den Freizeitspaß im Gelände-Parcours. In der wilden Natur Deutschlands wird man übrigens wenig Gelegenheit haben, all das Rubicon-Können legal auf die Probe zu stellen. Und damit ist der Jeep Wrangler Rubicon ein Auto für exotische Offroad-Fahrten oder für Leute die vorgeben, kühne Abenteurer zu sein. (mh)
Quelle: auto-news, 2003-11-21
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