Nissan Micra 0.9 i-GT - Zurück ins Licht
Testbericht
Einst war der Nissan Micra eines der beliebtesten Autos Europas. In den vergangenen Jahren tauchte der kleine Japaner in die dritte Reihe ab. Mit der Generation V will er jetzt wieder ernsthaft Fiesta, Polo und Clio angreifen.
Die vorangegangene Micra-Generation ging für Nissan zumindest in Europa voll daneben. Der einst schnittige kleine Japanflitzer mit mittlerweile sieben Millionen verkauften Exemplaren wurde zum indischen Billigmodell, das aufstrebenden Volkswirtschaften einen bezahlbaren fahrbaren Untersatz bieten sollte. Doch auf den etablierten Märkten kam der Billigheimer mit schwachem Design und blasser Verarbeitung nicht an. Der neue Nissan Micra ist im Vergleich zu seinem Ahnen nicht wiederzuerkennen. Er hat mit einer Gesamtlänge von vier Metern nicht nur um über 17 Zentimeter an Länge zugelegt, sondern ist - knapp acht Zentimeter breiter als zuletzt - ein schmuckes Kerlchen geworden, das wirklich Laune machen kann. Das Design erinnert beinahe an die mutigen Falze und Linien von Honda; doch sie sind nicht derart polarisierend wie bei Jazz oder Civic und dürften bei den meist weiblichen Kunden allemal gut ankommen. Das gilt nicht nur für das moderne Äußere, sondern auch für den deutlich liebevoller als bisher gestylten Innenraum. Mit zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten innen und außen verspricht Nissan kunterbunte 125 Farbkombinationen.
Das Platzangebot ist bei aller Färberei deutlich besser als beim Vorgänger. Wunder darf man jedoch insbesondere im Fond nicht erwarten. Obwohl der Nissan Micra für bis zu fünf Erwachsene gedacht ist, empfiehlt es sich, nicht mehr als vier Personen einzuladen, denn bei drei Personen im Fond wird es insbesondere für die Schultern eng. Vorne reist es sich klassenüblich bequemer und die neuen Farbelemente mit weicher Narbung tun der Atmosphäre ohnehin gut. In Europa neu, in den USA ein alter Hut ist die Unterbringung von Boxen in den Kopfstützen. Das Topsoundsystem von Bose tönt so nicht nur aus Türen, Armaturenbrett und Fondabteil, sondern strahlt die Lieblingsmusik auch aus der Kopfstütze in den Innenraum. Der variable Laderaum schluckt 300 Liter, die sich um asymmetrisches Umklappen deutlich vergrößern lassen. Eine ebene Ladefläche bietet der Micra jedoch nicht.
Technisch bietet der japanische Kleinwagen ein solides Paket aus elektrischer Servounterstützung, McPherson-Federbeinen vorn und einer Torsionsachse hinten. Gebremst wird nur vorne mit zeitgemäßen Scheiben; an den Hinterrädern müssen Trommelbremsen das überschaubare Gewicht von knapp 1,1 Tonnen verzögern. Deutlich zugelegt hat der nicht mehr ganz so kleine Nissan auch bei Fahrerassistenzsystemen. Hier bietet er Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent (mit Radbremsung statt Lenkmomenteingriff), 360 Grad Kameras, Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtautomatik. Mehr hat derzeit keiner.
Ein idealer Antrieb für den Nissan Micra ist der 0,9 Liter große Dreizylinder mit Turboaufladung aus dem Hause Renault. Er leistet muntere 66 kW / 90 PS und ein maximales Drehmoment von 140 Nm ab 2.250 U/min. Das Triebwerk arbeitet dezent vor sich hin, ohne akustisch nennenswert aufzufallen. Laut wird es erst, wenn es in höhere Drehzahlregionen geht. Unterhalb von 2.000 U/min ist es auch mit dem leicht zu schaltenden Fünfgang-Getriebe zäh; erst oberhalb kommt der kleine Dreizylinder zu Kräften und schwimmt in der Innenstadt und auf Landstraßen flott im Verkehr mit, wobei die Feder-Dämpfer-Abstimmung auch schlechte Fahrbahnen gut verarbeitet und den Insassen so guten Komfort bietet. Die Fahrleistungen sind dabei auf dem Niveau, was man von einem Kleinwagen erwartet. 183 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen allemal aus und den Spurt 0 auf Tempo 100 in zwölf Sekunden interessiert keinen Kunden ernsthaft. Das sieht bei dem Verbrauch schon anders aus. Nissan verspricht einen Normdurst von 4,4 Litern auf 100 Kilometern. Mit dem erfreulich großen 50-Liter-Tank sollten daher auch bei normaler Fahrweise 800 Kilometer und mehr drin sei ohne nachzutanken. Der genauen Preise stehen noch nicht fest; jedoch sollte der Nissan Micra 0.9 i-GT in der Grundausstattung bei rund 13.000 Euro starten. Das obere Ende der Skala bildet der 90 PS starke Diesel der mindestens 17.500 Euro kosten dürfte. Gut, dass Nissan mit der fünften Micra-Generation auf den rechten Weg zurückgefunden hat.
Die vorangegangene Micra-Generation ging für Nissan zumindest in Europa voll daneben. Der einst schnittige kleine Japanflitzer mit mittlerweile sieben Millionen verkauften Exemplaren wurde zum indischen Billigmodell, das aufstrebenden Volkswirtschaften einen bezahlbaren fahrbaren Untersatz bieten sollte. Doch auf den etablierten Märkten kam der Billigheimer mit schwachem Design und blasser Verarbeitung nicht an. Der neue Nissan Micra ist im Vergleich zu seinem Ahnen nicht wiederzuerkennen. Er hat mit einer Gesamtlänge von vier Metern nicht nur um über 17 Zentimeter an Länge zugelegt, sondern ist - knapp acht Zentimeter breiter als zuletzt - ein schmuckes Kerlchen geworden, das wirklich Laune machen kann. Das Design erinnert beinahe an die mutigen Falze und Linien von Honda; doch sie sind nicht derart polarisierend wie bei Jazz oder Civic und dürften bei den meist weiblichen Kunden allemal gut ankommen. Das gilt nicht nur für das moderne Äußere, sondern auch für den deutlich liebevoller als bisher gestylten Innenraum. Mit zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten innen und außen verspricht Nissan kunterbunte 125 Farbkombinationen.
Das Platzangebot ist bei aller Färberei deutlich besser als beim Vorgänger. Wunder darf man jedoch insbesondere im Fond nicht erwarten. Obwohl der Nissan Micra für bis zu fünf Erwachsene gedacht ist, empfiehlt es sich, nicht mehr als vier Personen einzuladen, denn bei drei Personen im Fond wird es insbesondere für die Schultern eng. Vorne reist es sich klassenüblich bequemer und die neuen Farbelemente mit weicher Narbung tun der Atmosphäre ohnehin gut. In Europa neu, in den USA ein alter Hut ist die Unterbringung von Boxen in den Kopfstützen. Das Topsoundsystem von Bose tönt so nicht nur aus Türen, Armaturenbrett und Fondabteil, sondern strahlt die Lieblingsmusik auch aus der Kopfstütze in den Innenraum. Der variable Laderaum schluckt 300 Liter, die sich um asymmetrisches Umklappen deutlich vergrößern lassen. Eine ebene Ladefläche bietet der Micra jedoch nicht.
Technisch bietet der japanische Kleinwagen ein solides Paket aus elektrischer Servounterstützung, McPherson-Federbeinen vorn und einer Torsionsachse hinten. Gebremst wird nur vorne mit zeitgemäßen Scheiben; an den Hinterrädern müssen Trommelbremsen das überschaubare Gewicht von knapp 1,1 Tonnen verzögern. Deutlich zugelegt hat der nicht mehr ganz so kleine Nissan auch bei Fahrerassistenzsystemen. Hier bietet er Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent (mit Radbremsung statt Lenkmomenteingriff), 360 Grad Kameras, Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtautomatik. Mehr hat derzeit keiner.
Ein idealer Antrieb für den Nissan Micra ist der 0,9 Liter große Dreizylinder mit Turboaufladung aus dem Hause Renault. Er leistet muntere 66 kW / 90 PS und ein maximales Drehmoment von 140 Nm ab 2.250 U/min. Das Triebwerk arbeitet dezent vor sich hin, ohne akustisch nennenswert aufzufallen. Laut wird es erst, wenn es in höhere Drehzahlregionen geht. Unterhalb von 2.000 U/min ist es auch mit dem leicht zu schaltenden Fünfgang-Getriebe zäh; erst oberhalb kommt der kleine Dreizylinder zu Kräften und schwimmt in der Innenstadt und auf Landstraßen flott im Verkehr mit, wobei die Feder-Dämpfer-Abstimmung auch schlechte Fahrbahnen gut verarbeitet und den Insassen so guten Komfort bietet. Die Fahrleistungen sind dabei auf dem Niveau, was man von einem Kleinwagen erwartet. 183 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen allemal aus und den Spurt 0 auf Tempo 100 in zwölf Sekunden interessiert keinen Kunden ernsthaft. Das sieht bei dem Verbrauch schon anders aus. Nissan verspricht einen Normdurst von 4,4 Litern auf 100 Kilometern. Mit dem erfreulich großen 50-Liter-Tank sollten daher auch bei normaler Fahrweise 800 Kilometer und mehr drin sei ohne nachzutanken. Der genauen Preise stehen noch nicht fest; jedoch sollte der Nissan Micra 0.9 i-GT in der Grundausstattung bei rund 13.000 Euro starten. Das obere Ende der Skala bildet der 90 PS starke Diesel der mindestens 17.500 Euro kosten dürfte. Gut, dass Nissan mit der fünften Micra-Generation auf den rechten Weg zurückgefunden hat.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Getriebe: | Fünfgang-Handschaltung |
Motor Bauart: | Dreizylinder mit Turboaufladung |
Hubraum: | 898 |
Leistung: | 66 kW (90 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 140 Nm bei 2250 UPM |
Preis
Neupreis: 13000 € (Stand: 2016-10-18)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2016-10-18
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