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Testbericht

Marcel Sommer, 11. Juni 2013
Nissan präsentiert nach dem Juke mit dem 370 Z Nismo nun schon die zweite Tuningneuheit aus den eigenen Reihen.

Dass sich vor allem Männer nach einem Auto umdrehen ist normal. Doch wenn sich ausschließlich Männer nach einem Auto umschauen ist das schon erwähnenswert. Der neue Nissan 370 Z Nismo ist solch ein Männeraugen-Magnet. Und: Er scheint in der Frauenwelt einfach nicht zu stattzufinden. Warum? "Der ist einfach nur prollig", heißt es von der Ampelnachbarin. Und weiter: "Da ist viel zu viel außen drangebaut. Drinnen hat der aber mal gar keinen Platz." Da hilft auch ein freundliches Standgas-Balzen nicht mehr. Die Damenwelt dreht sich einfach nicht für ihn um. Noch bevor er überhaupt auf dem Markt angekommen ist, ist schon jetzt klar: Der Nismo ist ein echtes Männerauto. Nicht nur wegen seines heftigen Heckspoilers beziehungsweise seines aggressiven Gesamtauftritts, sondern weil er all das vereint, was Männer insgeheim anmacht. Er ist zickig, sieht scharf aus und kommt ohne zu fragen ziemlich schnell zur Sache. Für derlei Attribute haben Männer schon Kriege entfacht, oder zumindest mehr als die 44.900 Euro auf den Tisch gelegt, die für den ab sofort erhältlichen Nismo aufgerufen werden. Wer nun länger etwas von seiner Investition hat, ist vorerst einmal unerheblich.

Ganz und gar nicht unerheblich sind die 253 kW / 344 PS, die der Japaner ausschließlich über die 19 Zoll großen und 285 Millimeter breiten Reifen an den Asphalt weitergibt. Beim starken Beschleunigen mit gleichzeitigem Einlenken hat das ESP seine liebe Not die Kraft tatsächlich auf die Straße zu bekommen. Das 371 Newtonmeter starke Drehmoment macht es ihm da auch nicht leichter. Auf der langen Geraden würden dem aufgemotzten 370 Z allerdings ein paar zusätzliche Pferdestärken gut stehen. Bis Tempo 220 sorgt die Fanfare aus den zwei fetten Endrohren am verspoilerten Heck zwar für eine nette Untermalung der starken Beschleunigung. Doch dann geht ihm so langsam aber sicher die Puste aus. Die Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde braucht daher mehr Anlaufstrecke, als sein Äußeres versprechen möchte.

Nun gut, im Vergleich zum Serien-Z holt er ja auch nur 16 PS mehr aus demselben 3,7 Liter großen V6-Benzinmotor - Wunder sind da nicht zu erwarten. Diese PS haben einfach gerechnet pro Stück aber einen ganz schön stolzen Preis. 562,50 Euro lässt Nissan sich jedes einzelne Zusatz-Pony kosten - der Gesamtaufpreis zum unauffälligeren 370 Z beträgt 9.000 Euro. Wer jetzt glaubt, dass sich in puncto Fahrdynamik und Beschleunigungswerten signifikant etwas verändert hat, der irrt leider. Lediglich um 0,1 Sekunden eher erreicht der Nismo das Landstraßentempo.

Der satte Aufpreis beinhaltet aber nicht nur die Leistungssteigerung, sondern vor allem sein aufgefrischtes Erscheinungsbild und das noch steifer gewordene Fahrwerk. Für eine Stadt mit vielen Straßeneinbauten oder einem hohen Straßenschädenanteil ist er nicht zu empfehlen. Und zum Einkaufen schon gar nicht. Der offiziell als Kofferraum bezeichnete Raum hinter den beiden Insassen fasst 235 Liter flaches Gepäck. Und das, obwohl der Hecktriebler sogar etwas länger und breiter geworden ist. Um 16 Zentimeter auf nun 4,41 Meter ist er in der Länge und um 2,5 Zentimeter auf jetzt 1,87 Meter ist er in der Breite gewachsen. Neben dem Theken großen Heckspoiler weisen die tief herunter gezogene Schürze samt Spiltter und stärker ausgestellte Radkästen auf seine sportlichen Absichten hin. Vom Besuch einer Waschstraße rät der japanische Autohersteller ausdrücklich ab. Nicht, dass der Spoiler am Ende des Großreinemachens schlimmer ausschaut als zuvor, wenn er den Besuch den überhaupt übersteht.

Im Innenraum fällt sofort das Alcantara/Leder-Lenkrad mit einer rot markierten 12-Uhr-Position auf. Es liegt sehr gut in der Hand und hat für ambitionierte Sportfahrer genau das richtige Format. Gleiches gilt für den niedlichen Schaltknauf, der dem Fahrer die Macht über das manuelle Sechsgang-Getriebe verleiht. Die Gänge selbst rasten präzise und schnell ein. Beim Herunterschalten entstehen jedoch so große Drehzahlsprünge, dass ein Zwischengasgeben von Nöten ist. Wer das nicht selbst bewerkstelligen kann oder will, muss im neuen Nissan 370 Z Nismo lediglich einen kleinen Knopf drücken. Die dann aktivierte elektronische Drehzahlsynchronisation passt die Drehzahl bei jedem Gangwechsel an, so dass ein ansonsten starkes Hin- und Herwackeln des Kopfes der Vergangenheit angehört. Durch das automatische Zwischengasgeben wird gleichzeitig jeder neu gewählte tiefere Gang mit einem satten Auspuff-Hallo begrüßt.

Neben dem netten Klang jagt der 1.607 Kilogramm schwere Z-Nismo bei jedem Kilometer 248 Gramm CO2 aus den beiden zwölf Zentimeter breiten Hecktröten. Der sich daraus ergebende Spritverbrauch beträgt 10,6 Liter auf 100 Kilometern. Bei Nissan selbst wird der Nismo-Z mit "der ultimative Z" beschrieben. Bleibt zu hoffen, dass es nicht dabei bleibt und er in einer ultimativeren Version ein paar zusätzliche PS spendiert bekommt.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-06-11

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