Preisbewußter Geländegänger: Der neue Subaru Forester im Test
Testbericht
Kronberg (Taunus), 21. April 2008 - Der jüngste Sprössling aus dem Geschlecht derer von Subaru tritt ein schweres Erbe an. Die Tradition, welche die dritte Generation des Forester fortführen soll, ist groß: Seit der Einführung der Modellreihe im Jahr 1997 wurden in Deutschland mehr als 40.000 Einheiten verkauft, im Jahr 2007 erzielte der Forester einen Anteil von rund 40 Prozent an den Gesamtverkäufen der Marke Subaru. Kann der Neue an den Erfolg anknüpfen?
Modernes, aber nicht übertriebenes Styling
Die Subaru-Verantwortlichen betonen, dass es sich bei der dritten Auflage des Forester um ein ganz neues Fahrzeug handelt. Beim ersten Blick auf das Design wird aber deutlich, dass die bisher recht eckige und nüchterne Form geschickt weiterentwickelt worden ist. Insgesamt ist das Erscheinungsbild jetzt runder. Ausgeprägte Radhäuser lassen den Forester kräftiger und dynamischer wirken. Speziell die neue Frontpartie mit dem großen Chrom-Grill verleiht dem SUV eine moderne Note. In der Länge hat der Subaru um 7,5 Zentimeter auf jetzt 4,56 Meter zugelegt, womit er zwischen seinen Konkurrenten VW Tiguan und Mitsubishi Outlander liegt. Die Höhe ist um elf Zentimeter auf 1,70 Meter gewachsen, woran die auf 21 Zentimeter gestiegene Bodenfreiheit ihren Anteil hat. Durch den Verzicht auf unnötige Design-Spielereien gibt sich der neue Forester unauffällig, was ihm aber nicht zum Nachteil gereichen muss.
Großzügig gestalteter Innenraum
Wie sind die inneren Werte des Japaners? Durch eine sehr weit öffnende Tür nehmen wir auf dem Fahrersitz Platz. Die Türen besitzen, anders als sonst bei Subaru üblich, einen Scheibenrahmen. Allerdings fühlen sich die Einstiegsportale etwas leicht an. Beim Blick auf das Leergewicht wird aber der positive Effekt deutlich: Mit 1.475 Kilogramm ist der Forester gute 150 Kilogramm leichter als seine Kollegen VW Tiguan und Mitsubishi Outlander. Man nimmt auf gut konturierten Sitzen mit angemessener Beinauflage Platz, ohne das Gefühl zu haben, "auf dem Bock" zu sitzen. Auch die Passagiere auf der Rückbank können sich selbst bei weit zurückgeschobenen Vordersitzen über ausreichenden Fußraum freuen. Ein nettes Detail sind die nach Knopfdruck manuell in der Neigung verstellbaren Rücksitzlehnen. Dank schmaler Dachsäulen ist die Rundumsicht hervorragend, in Verbindung mit dem ab der Ausstattungslinie "Comfort" serienmäßigen Panorama-Glasschiebedach ergibt sich ein helles und luftiges Ambiente. Für die Sicherheit der Passagiere sorgen serienmäßige Fahrer-, Beifahrer-, Seiten- und Vorhangairbags.
Aufgeräumtes Cockpit Lassen wir den Blick über das Armaturenbrett schweifen. Es macht mit Aluminium-Zierleisten in "Schwingen-Optik" einen hochwertigen Eindruck macht. Ins Auge fallen die blau hinterlegten Instrumente. Durch die permanente Beleuchtung sollen diese besser ablesbar sein, insgesamt bleibt die Farbgebung Geschmackssache. Die Regler der Klimaautomatik sind griffgünstig positioniert und einfach zu bedienen. Ein neues DVD-Navigationssystem mit Sieben-Zoll-Monitor und Touchscreen-Bedienung ist leider nur für die Topausstattung "Exclusive" erhältlich. Gut durchdacht sind andere Details, zu denen die längs verstellbare Lenksäule und die in die Rücksitzbank integrierten hinteren Cupholder gehören. Eine Subaru-Besonderheit sind die beheizbaren Auflageflächen der Scheibenwischer. Gut zu beladender Kofferraum Praktisch präsentiert sich der Forester-Kofferraum. Er ist im Normalzustand 450 Liter groß, das sind 63 Liter mehr als beim Vorgänger. Die Ladekante ist angenehm niedrig, an der Heckklappe können sich aber Menschen über 1,80 Meter Körpergröße stoßen. Durch einfach umzuklappende Rücksitzlehnen lässt sich der Kofferraum auf bis zu 1.660 Liter erweitern. Ist der Beifahrersitz in Liegeposition, können auch längere Gegenstände eingeladen werden. Dank einer Anhängelast von 2.000 Kilogramm bei der Variante mit Handschaltung empfiehlt sich der Forester als Zugfahrzeug, zumal dieser serienmäßig ein Untersetzungsgetriebe namens "Dual-Range" und eine Niveauregulierung besitzt. Durchzugsschwacher Boxermotor Doch wie durchsetzungsstark ist der Thronfolger? Unter der Haube arbeitet ein Subaru-typischer Boxermotor, der aus zwei Liter Hubraum eine Leistung von 150 PS bereitstellt. Von diesem Wert ausgehend und mit dem bereits erwähnten Leergewicht im Hinterkopf könnte man den Benziner, der zunächst als einzige Motorisierung im Forester erhältlich ist, für ausreichend halten. Doch leider entpuppt sich das Aggregat als Achillesferse des SUV: Zwar läuft es angenehm leise und vibrationsarm, aber speziell im Drehzahlbereich zwischen 2.000 und 2.500 Umdrehungen mangelt es deutlich an Elastizität. So ist man gezwungen, bei 80 km/h in den vierten Gang zurückzuschalten, da sich ansonsten die Beschleunigung nur sehr langsam vollzieht. Speziell bei der Fahrt über hügelige Landstraßen wird diese Eigenart schnell nervig. Der Blick in die Unterlagen klärt auf, woher die motorische Schwäche rührt. Neben der Tatsache, dass das Vorgänger-Aggregat acht PS mehr aufwies, liegt das maximale Drehmoment von 196 Newtonmeter erst bei 3.200 Umdrehungen pro Minute an.
Warten auf den Boxer-Diesel So verwundert es auch nicht, dass die optionale Viergang-Automatik vor jedem Gangwechsel sehr hoch dreht. Den Verbrauch für das Otto-Aggregat gibt Subaru mit durchschnittlich 8,4 Liter an, allerdings dürfte sich dieser Wert in der Praxis durch das häufige Zurückschalten eher erhöhen. Immerhin bietet Subaru auch für den neuen Forester eine Umrüstung auf Flüssiggas-Betrieb an. Da der bullige Turbo-Benziner mit einer Leistung von 230 PS wegen seiner CO2-Werte aus dem Programm genommen wurde, lohnt es sich deshalb, bis zum September 2008 zu warten. Dann hält der hervorragende Boxer-Diesel Einzug in den Forester. Fahrwerk mit Sicherheitsreserven Gut gefallen hat uns das Fahrwerk, bei dem hinten eine neu entwickelte Mehrlenkerachse zum Einsatz kommt. Es beherrscht den Spagat zwischen straff und komfortabel: Zwar werden die Insassen über den Straßenzustand nicht im unklaren gelassen, aber es ist stets genügend Komfort vorhanden. Serienmäßig an Bord ist der für Subaru typische Allradantrieb mit Zentraldifferenzial und Visco-Kupplung. Durch die flache Einbaulage des Boxermotors ergibt sich ein niedriger Schwerpunkt, der sich positiv auf die Straßenlage auswirkt. Wankbewegungen werden reduziert und auch bei widrigen Wetterverhältnissen bleibt der Forester sicher zu beherrschen. Um die Risiken weiter zu minimieren, ist neben einem Bremsassistenten auch ein VDC genanntes ESP immer an Bord. Ebenfalls serienmäßig ist die praktische Anfahrhilfe namens "Hill Start Assist", die ein Zurückrollen beim Anfahren am Berg verhindert.
Günstiger Einstiegspreis Wie volksnah ist Forester der Dritte? Ein Blick auf die Preisliste lässt zunächst das Herz des preisbewussten Kunden höher springen. Für 23.900 Euro steht dort die "Trend"-Ausstattung. Schon sie ist ordentlich ausgerüstet, etwa mit vier elektrischen Fensterhebern und einem CD-Radio mit AUX-Anschluss. Allerdings müssen für eine manuelle Klimaanlage 1.475 Euro zusätzlich investiert werden. Damit lohnt sich ein Blick auf die nächsthöhere Ausstattungsvariante "Active" für 26.900 Euro. Neben einer Klimaautomatik bietet sie eine Sitzheizung für die Vordersitze sowie die Scheibenwischer-Enteiser und stellt den besten Preis-Leistungs-Kompromiss dar. Xenon-Scheinwerfer, das Panorama-Glasschiebedach und einen Tempomat gibt es in der "Comfort"-Version für 29.100 Euro. Mit einem DVD-Navi und einer Lederausstattung glänzt die Topversion "Exclusive" für 32.400 Euro. Die Automatik-Versionen beginnen bei der "Active"-Ausstattung, der Aufpreis beträgt 1.400 Euro. Harte SUV-Konkurrenz Wo steht der neue Forester im Vergleich zu anderen Modellen seiner Klasse? Für den Mitsubishi Outlander mit 2,4-Liter-Benziner und 170 PS werden mindestens 26.990 Euro fällig, jedoch ist bei ihm immer eine Klimaautomatik an Bord. Unbestrittener SUV-Kaiser ist momentan der VW Tiguan, der im März 2008 auf über 2.000 Neuzulassungen kam. Als 150 PS starker 1.4 TSI in der "Trend & Fun"-Ausstattung mit serienmäßiger Klimaanlage steht er für 26.700 Euro in der Preisliste.
Aufgeräumtes Cockpit Lassen wir den Blick über das Armaturenbrett schweifen. Es macht mit Aluminium-Zierleisten in "Schwingen-Optik" einen hochwertigen Eindruck macht. Ins Auge fallen die blau hinterlegten Instrumente. Durch die permanente Beleuchtung sollen diese besser ablesbar sein, insgesamt bleibt die Farbgebung Geschmackssache. Die Regler der Klimaautomatik sind griffgünstig positioniert und einfach zu bedienen. Ein neues DVD-Navigationssystem mit Sieben-Zoll-Monitor und Touchscreen-Bedienung ist leider nur für die Topausstattung "Exclusive" erhältlich. Gut durchdacht sind andere Details, zu denen die längs verstellbare Lenksäule und die in die Rücksitzbank integrierten hinteren Cupholder gehören. Eine Subaru-Besonderheit sind die beheizbaren Auflageflächen der Scheibenwischer. Gut zu beladender Kofferraum Praktisch präsentiert sich der Forester-Kofferraum. Er ist im Normalzustand 450 Liter groß, das sind 63 Liter mehr als beim Vorgänger. Die Ladekante ist angenehm niedrig, an der Heckklappe können sich aber Menschen über 1,80 Meter Körpergröße stoßen. Durch einfach umzuklappende Rücksitzlehnen lässt sich der Kofferraum auf bis zu 1.660 Liter erweitern. Ist der Beifahrersitz in Liegeposition, können auch längere Gegenstände eingeladen werden. Dank einer Anhängelast von 2.000 Kilogramm bei der Variante mit Handschaltung empfiehlt sich der Forester als Zugfahrzeug, zumal dieser serienmäßig ein Untersetzungsgetriebe namens "Dual-Range" und eine Niveauregulierung besitzt. Durchzugsschwacher Boxermotor Doch wie durchsetzungsstark ist der Thronfolger? Unter der Haube arbeitet ein Subaru-typischer Boxermotor, der aus zwei Liter Hubraum eine Leistung von 150 PS bereitstellt. Von diesem Wert ausgehend und mit dem bereits erwähnten Leergewicht im Hinterkopf könnte man den Benziner, der zunächst als einzige Motorisierung im Forester erhältlich ist, für ausreichend halten. Doch leider entpuppt sich das Aggregat als Achillesferse des SUV: Zwar läuft es angenehm leise und vibrationsarm, aber speziell im Drehzahlbereich zwischen 2.000 und 2.500 Umdrehungen mangelt es deutlich an Elastizität. So ist man gezwungen, bei 80 km/h in den vierten Gang zurückzuschalten, da sich ansonsten die Beschleunigung nur sehr langsam vollzieht. Speziell bei der Fahrt über hügelige Landstraßen wird diese Eigenart schnell nervig. Der Blick in die Unterlagen klärt auf, woher die motorische Schwäche rührt. Neben der Tatsache, dass das Vorgänger-Aggregat acht PS mehr aufwies, liegt das maximale Drehmoment von 196 Newtonmeter erst bei 3.200 Umdrehungen pro Minute an.
Warten auf den Boxer-Diesel So verwundert es auch nicht, dass die optionale Viergang-Automatik vor jedem Gangwechsel sehr hoch dreht. Den Verbrauch für das Otto-Aggregat gibt Subaru mit durchschnittlich 8,4 Liter an, allerdings dürfte sich dieser Wert in der Praxis durch das häufige Zurückschalten eher erhöhen. Immerhin bietet Subaru auch für den neuen Forester eine Umrüstung auf Flüssiggas-Betrieb an. Da der bullige Turbo-Benziner mit einer Leistung von 230 PS wegen seiner CO2-Werte aus dem Programm genommen wurde, lohnt es sich deshalb, bis zum September 2008 zu warten. Dann hält der hervorragende Boxer-Diesel Einzug in den Forester. Fahrwerk mit Sicherheitsreserven Gut gefallen hat uns das Fahrwerk, bei dem hinten eine neu entwickelte Mehrlenkerachse zum Einsatz kommt. Es beherrscht den Spagat zwischen straff und komfortabel: Zwar werden die Insassen über den Straßenzustand nicht im unklaren gelassen, aber es ist stets genügend Komfort vorhanden. Serienmäßig an Bord ist der für Subaru typische Allradantrieb mit Zentraldifferenzial und Visco-Kupplung. Durch die flache Einbaulage des Boxermotors ergibt sich ein niedriger Schwerpunkt, der sich positiv auf die Straßenlage auswirkt. Wankbewegungen werden reduziert und auch bei widrigen Wetterverhältnissen bleibt der Forester sicher zu beherrschen. Um die Risiken weiter zu minimieren, ist neben einem Bremsassistenten auch ein VDC genanntes ESP immer an Bord. Ebenfalls serienmäßig ist die praktische Anfahrhilfe namens "Hill Start Assist", die ein Zurückrollen beim Anfahren am Berg verhindert.
Günstiger Einstiegspreis Wie volksnah ist Forester der Dritte? Ein Blick auf die Preisliste lässt zunächst das Herz des preisbewussten Kunden höher springen. Für 23.900 Euro steht dort die "Trend"-Ausstattung. Schon sie ist ordentlich ausgerüstet, etwa mit vier elektrischen Fensterhebern und einem CD-Radio mit AUX-Anschluss. Allerdings müssen für eine manuelle Klimaanlage 1.475 Euro zusätzlich investiert werden. Damit lohnt sich ein Blick auf die nächsthöhere Ausstattungsvariante "Active" für 26.900 Euro. Neben einer Klimaautomatik bietet sie eine Sitzheizung für die Vordersitze sowie die Scheibenwischer-Enteiser und stellt den besten Preis-Leistungs-Kompromiss dar. Xenon-Scheinwerfer, das Panorama-Glasschiebedach und einen Tempomat gibt es in der "Comfort"-Version für 29.100 Euro. Mit einem DVD-Navi und einer Lederausstattung glänzt die Topversion "Exclusive" für 32.400 Euro. Die Automatik-Versionen beginnen bei der "Active"-Ausstattung, der Aufpreis beträgt 1.400 Euro. Harte SUV-Konkurrenz Wo steht der neue Forester im Vergleich zu anderen Modellen seiner Klasse? Für den Mitsubishi Outlander mit 2,4-Liter-Benziner und 170 PS werden mindestens 26.990 Euro fällig, jedoch ist bei ihm immer eine Klimaautomatik an Bord. Unbestrittener SUV-Kaiser ist momentan der VW Tiguan, der im März 2008 auf über 2.000 Neuzulassungen kam. Als 150 PS starker 1.4 TSI in der "Trend & Fun"-Ausstattung mit serienmäßiger Klimaanlage steht er für 26.700 Euro in der Preisliste.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb permanent |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Ottomotor |
Hubraum: | 1.994 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 196 Nm bei 3.200 UPM |
Fazit
Forester der Dritte enttäuscht seine treue Gefolgschaft nicht, allerdings reichen seine Anlagen noch nicht aus, um die Massen hinter sich zu scharen. Zwar gefällt die Karosserie mit ihrem guten Platzangebot und den praktischen Details. Auch der Preis sowie die sicheren Fahreigenschaften überzeugen. In dieser Hinsicht ist der neue Forester eine interessante Alternative für alle, die einen SUV fahren möchten, aber dennoch die Kombioptik zu schätzen wissen. Doch der unelastische und kraftlose Benziner stellt zum jetzigen Zeitpunkt die Achillesferse dar. Somit lohnt sich das Warten auf den September 2008, wenn der neue Boxer-Diesel im Forester zum Einsatz kommt. Dann entsteht ein stimmiges Gesamtpaket, was durchaus Potenzial für eine Palastrevolution hat.Testwertung
Quelle: auto-news, 2008-04-18
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