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Testbericht

22. November 2007
Split (Kroatien), 22. November 2007 – Auf der Karte der Autowelt befand sich der Skoda Fabia Combi bisher stets nahe am Nützlichkeitspol. Fahrspaß oder emotionales Design verlangen die Kunden nicht von dem Kleinwagenkombi aus Tschechien. Am 6. Dezember 2007 kommt nun die zweite Generation des Transporttalents auf den Markt. Um es gleich vorweg zu sagen: An der Ausrichtung auf den Nutzwert hat sich nichts geändert. Dennoch hebt sich das Auto vom Vorgänger deutlich ab, wie wir auf unserer ersten Ausfahrt erkennen konnten. Deutlich höher als bisher Zu den wesentlichen Neuerungen gehören die gewachsenen Maße. Dabei legte das Auto kaum in der Länge, aber knappe fünf Zentimeter an Höhe zu. Folge: Bei dachhoher Beladung passt wesentlich mehr Gepäck in den Kombi als bisher. Statt 1.225 Liter ist der Raum zwischen Dach und Ladefläche nun 1.460 Liter groß – eine sehr beachtliche Zahl, wenn man mit der Konkurrenz vergleicht. Der Peugeot 207 SW etwa schluckt maximal 1.258 Liter, der Mini Clubman gar nur 930 Liter. Selbst das ungleich größere C-Klasse T-Modell – von Mercedes für seinen großen Kofferraum gerühmt – bietet mit 1.500 Liter kaum mehr Platz als der neue Skoda. Die Zuladung erreicht beim Fabia Combi mit 440 Kilo ebenfalls einen stattlichen Wert. Schwelle stört beim Ausladen Allerdings ist der große Kofferraum nicht optimal nutzbar: Nach dem Umklappen von Rückbank und -lehne bleibt eine kleine Stufe, und beim Ausladen stört eine Schwelle. Mineralwasserkästen kann man deshalb anders als bei den meisten Kombis nicht einfach herausziehen, sondern muss sie anheben. In dieser Beziehung ist der Peugeot 207 SW praktischer. Dafür liegt die Ladekante beim Skoda vorbildlich niedrig, was das Einladen erleichtert. Zur Sicherung des Gepäcks gibt es optional ein Trennnetz, das sich entweder hinter den Vordersitzen oder hinter der Fondbank einhaken lässt.

Viel Platz im Fond Skoda empfiehlt den neuen Kombi vor allem jungen Familien. Dabei dürfen die Kinder schon ausgewachsen sein, denn Knie- und Kopffreiheit auf den Rücksitzen sind stattlich. Fürs Gepäck bleiben beachtliche 480 Liter – das Konkurrenzmodell von Peugeot schafft nur 337 Liter. Trotz leichter Einschränkungen bei der Nutzbarkeit verdient sich das geräumige Innere die Note eins. Auch das Cockpit gefiel gut. Die gefahrene Version besitzt ein zweifarbiges Armaturenbrett mit Hartplastikelementen, die jedoch nicht billig wirken. Etwas liebevoller dürften allerdings die Regler der Klimaanlage gestaltet sein. Die Sitze der getesteten Ausstattung bieten sehr guten Seitenhalt. Selbst in schnell gefahrenen Kurven bleibt man so als Fahrer immer schön in der Sitzmitte. Das gegenüber der Schrägheckversion unveränderte Fahrwerk hilft dabei mit seiner straffen Auslegung und geringer Seitenneigung. Auch Unebenheiten schluckt der Fabia-Unterbau zuverlässig. Vier Benziner und drei Diesel Entgegen der ursprünglichen Ankündigung, nach der der 60-PS-Einstiegsbenziner im Kombi nicht angeboten werden sollte, offeriert Skoda alle Motoren des Schrägheckmodells. Darunter sind vier Benziner mit 60, 70, 86 und 105 PS. Das Dieselangebot umfasst zwei 1,4-Liter-Dreizylinder mit 70 und 80 PS sowie einen 1.9 TDI mit 105 PS. Alle Varianten werden serienmäßig mit Fünfgang-Getriebe geliefert, das sich problemlos schalten lässt. Ausschließlich den stärksten Benziner gibt es auf Wunsch auch mit Sechs-Stufen-Tiptronic.

Kein Partikelfilter für den 70-PS-Diesel Der von uns getestete Diesel mit 70 PS erfreut mit gutem Beschleunigungsvermögen. Die angegebene Zeit von 15,4 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h klingt zwar recht bescheiden. Doch wie so oft ist das Drehmoment eher entscheidend für das Fahrgefühl. Die hier gebotenen 155 Newtonmeter ab 1.600 Touren sind ein guter Wert. Schon ab 2.800 U/min fällt die Drehmomentkurve jedoch wieder nach unten ab – daher das schlechte Sprintvermögen. Außerdem fällt der sehr raue Lauf auf, der von der ungeraden Zylinderzahl herrührt. Außerdem ist der Motor durch die bei VW inzwischen auslaufende Pumpe-Düse-Einspritztechnik recht laut. Den Verbrauch gibt Skoda mit 4,8 Liter auf 100 Kilometer an. Unser Bordcomputer zeigte mit 7,1 Liter allerdings einen deutlich höheren Wert. Ein dicker Negativpunkt ist, dass Skoda für den kleinsten Diesel keinen Partikelfilter anbietet. Ohne diesen würden wir keinen Diesel kaufen, schon weil man beim Wiederverkauf dann womöglich Probleme hat. Fünf Ausstattungen Skoda bietet den Fabia Combi in fünf verschiedenen Ausstattungen an. Sie heißen Fabia, Classic, Ambiente, Sport und Elegance. Den kleinsten Diesel gibt es ausschließlich in den drei unteren Versionen. Zur Basisausstattung gehören sechs Airbags, wobei der Beifahrerairbag erst ab Classic abschaltbar ist. ESP kostet in allen Versionen 300 Euro Aufpreis. Ebenfalls ein Sicherheitsmanko ist, dass es in der Grundversion zwar fünf Sitzplätze, aber nur vier Kopfstützen gibt. Generell wird die günstigste Version wohl kaum Abnehmer finden. Denn hier fehlt es an allen Ecken und Enden. Die Rückbank ist nicht geteilt umklappbar, der Fahrersitz nicht höheneinstellbar. Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber sucht man ebenfalls vergeblich. Wie die Klimaanlage kann man diese Annehmlichkeiten in der Grundversion auch nicht gegen Aufpreis bestellen.

Nur optisch attraktiver Einstiegspreis Wegen der spartanischen Grundausstattung sieht der Einstiegspreis des Fabia Combi gut aus: Er liegt bei nur 10.740 Euro. Bei Peugeot zahlt man mindestens 2.000 Euro mehr für den 207 SW. Doch wie gesagt: Die zweitgünstigste Ausstattung Classic ist für alle Pflicht, die daheim nicht auf einem Nagelbrett liegen. Dann steigt der optisch attraktive Basispreis auf knappe 12.000 Euro – immer noch günstig, aber eben schon in der Nachbarschaft mit dem französischen Konkurrenten. Die Preise für den demnächst startenden Renault Clio Grandtour stehen noch nicht fest, doch dürfte der Grundpreis wohl ebenfalls um die 12.000 Euro liegen. 70-PS-Diesel als Classic für 14.190 Euro Für den 1.4 TDI mit 70 PS und Asketenausstattung zahlt man 13.540 Euro. Für den eher akzeptablen Classic werden 14.190 Euro fällig, für den Ambiente 15.940 Euro. Der Aufpreis gegenüber einer PS-gleichen Benzinerversion beträgt rund 2.200 Euro. Diese Differenz dürften wohl nur sehr fleißige Fahrer wieder hereinbekommen, auch wenn der Benziner einen runden Liter weniger Sprit auf 100 Kilometer verbraucht. Ein Preisvergleich mit dem 207 SW liegt nahe, doch wird hier kein äquivalenter, kleiner Diesel angeboten.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel, Pumpe-Düse-Direkteinspritzung, OHC
Hubraum:1.422
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:3
Leistung:51 kW (70 PS) bei UPM
Drehmoment:155 Nm bei 1.600 bis 2.800 UPM
Preis
Neupreis: 13.540 €
Fazit
Ein wirklich schönes Auto ist der Fabia Combi nicht. Die Stärken des Fabia Combi liegen auf anderen Gebieten, die eher mit Nutzwert zu tun haben: im großen Kofferraum und dem geräumigen Fond. Außerdem wirkt der kleine Kombi sehr solide und erwachsen, wozu auch das straffe Fahrwerk beiträgt. Allerdings hat das Fahrzeug auch seine Schwächen. Dazu gehört die nicht optimale Nutzbarkeit des Laderaums. Den 70-PS-Diesel könnten wir bedenkenlos empfehlen, wenn es einen Partikelfilter für ihn gäbe. So aber weicht man besser auf den 80-PS-Selbstzünder mit Filter aus. Wir würden die Version Classic wählen und unbedingt das ESP dazubestellen. Dann bezahlt man knapp 16.000 Euro und damit preislich sehr nahe am Peugeot 207 SW mit 90 PS.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2007-11-22

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