Test Maserati Quattroporte Diesel mit technischen Daten und Preis
Testbericht
München, 23. Oktober 2015 - Der Quattroporte ist der Pavarotti unter den Maseratis: Der mondäne Viertürer (nichts anderes heißt Quattroporte) kommt mit stimmgewaltigen V8- und V6-Motoren, früher allerdings ausschließlich mit Ottos. Dass der vor einiger Zeit im Ghibli eingeführte Diesel-V6 auch im großen Norditaliener Einzug hält, bereitete so manchem Fan im Vorfeld Ohrenschmerzen, schließlich ist diese Art von Motoren nicht gerade für erregenden Boliden-Sound bekannt.
Brummen und Fauchen
Dass sie bei Maserati auch Selbstzündern heiße Sport-Musik entlocken können, zeigt sich nach dem Druck auf den Startknopf. Nageln? Das machen Zimmerleute, aber nicht diese Dreizack-Granate. Der V6 wummert los, als wäre er ein fetter Achtzylinder (den es zurzeit nur im Quattroporte GTS gibt) und läuft mit kräftigem Brummen warm. Schon beim ersten Gasstoß dreht der Dreiliter fauchend hoch und drückt einen beim Anfahren mächtig gewaltig ins edle Leder. Bullige 600 Newtonmeter Drehmoment schieben die italienische S-Klasse jederzeit kräftig voran. Die Automatik von ZF sortiert bei normaler Fahrt ihre acht Stufen so butterweich, als wäre sie nicht vorhanden und mit der direkten Lenkung lässt sich die 5,26-Meter-Limousine überraschend agil bewegen.
Tiefer Bass und richtig brüllen
Mit tiefem Grummeln ist die Maschine im Hintergrund immer präsent, spielt bei höheren Touren einen tiefen Bass und kann auch richtig brüllen. Dass der Motor so facettenreich (und zu keiner Zeit wie ein Diesel) klingt, ist einem elektronischen Trick zu verdanken: Zwei Sound-Generatoren in Nähe der Auspuffenden verstärken das Geräusch und leiten es nach innen.
6,4 Sekunden auf Tempo 100
Die Luzie geht richtig ab, wenn man die Sporttaste drückt. Aus Richtung Auspuff grollt es laut und bitterböse, die Maschine packt sehr viel spontaner zu und die Federung wird noch mal deutlich härter. 6,4 Sekunden auf Tempo 100 sind eine perfekte Zeit für den Luxusliner und 250 km/h Spitze schafft er locker. Da braucht man keine (noch) teureren V6- oder V8-Benziner, um glücklich zu sein. Zumal die auch ein exzessiveres Trinkverhalten an den Tag legen. Beim unserem V6-Diesel sind im Schnitt um die zehn Liter durch die Leitungen gerauscht. Das lassen wir durchaus gelten.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 8 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Motor |
Hubraum: | 2.987 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 202 kW (275 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 600 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 95.270 € (Stand: Oktober 2015)Fazit
Das hätte man ihm gar nicht zugetraut: Der sexy Italiener produziert einen herrlichen Bass. Und bietet den kräftigen Bums eines Diesels. Beides zusammen ist eine passende Mischung, die die Frage aufwirft, ob man überhaupt einen V6- oder V8-Benziner braucht. Der geringere Anschaffungspreis und der niedrigere Verbrauch sprechen auf jeden Fall für den Selbstzünder.
+ herrlicher Klang, gewaltiger Vortrieb, butterweiche Automatik
- auch der Anschaffungspreis ist recht sportlichTestwertung
Quelle: auto-news, 2015-10-26
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