Mini Cooper Cabrio: Schicker kleiner Kurvenkönig mit Alltagsqualitäten
Testbericht
Marseille, 26. Mai 2004 - Mini will seine Bandbreite vergrößern und führt eine zweite Karosserievariante ein: Zum Saisonstart kommt die lang ersehnte offene Version. Wir haben erste Fahreindrücke vom Mini Cooper Cabrio für Sie gesammelt.
Schickes Äußeres Äußerlich gefällt uns das Auto ebenso gut wie die Limousine. In der Seitenansicht fallen allerdings bei geöffnetem Verdeck die hoch stehenden Überrollbügel unangenehm auf. Von innen verleidet der hohe Aufbau hinter den Fondsitzen den Blick nach hinten. Schade: Grenzenlose Rundumsicht macht einen Teil des Cabrio-Feelings aus. Der rückwärtige Verkehr lässt sich auch bei geschlossenem Verdeck nur schwer beobachten. Denn zwischen den Kopfstützen bleibt gerade mal ein schießschartenähnlicher Ausblick. Aber immerhin: Das Heckfenster ist aus Glas und kann im Winter oder bei Beschlag beheizt werden.
Hippe Innen-Optik Das Innere ist, wie gehabt, in einer sehr extrovertierten, hippen Optik ausgeführt. Beim Cabrio fällt auf, dass die beiden auf das Armaturenbrett gesetzten Rundinstrumente etwas spiegeln. So lässt sich der Kilometerzähler kaum ablesen, wenn die Sonne von hinten darauf scheint. Die Hupe wird über zwei kleine Tasten am Lenkrad bedient.
Sitzkomfort: Vorne gut, hinten mau Die vorderen Seriensitze vermitteln guten Seitenhalt, wie man es sich, gerade bei einem Cabrio, für die kurvige Landstraße wünscht. Bedeutend enger als vorne sitzt man im Fond: Wenn sich ein 1,75 Meter großer Insasse den Fahrersitz optimal einstellt, hat ein genauso großer Passagier dahinter keinen Platz mehr. Raum für Erwachsene im Fond ist nur, wenn die vorne Sitzenden guten Willen zeigen und etwas nach vorn rücken. Wir würden das Auto daher nicht als Viersitzer bezeichnen, sondern als 2+2-Sitzer.
Motor von Chrysler Das Cabrio gibt es in drei Versionen: One, Cooper und Cooper S. Alle drei haben einen 1,6-Liter-Motor, der aus einer Kooperation mit Chrysler stammt. Dieses Aggregat gibt es schon seit 2001 auch im PT Cruiser. Im One leistet es 90, im Cooper 115 und im Cooper S, von einem Kompressor befeuert, mittlerweile stolze 170 PS. Obwohl der Motor keine Neuentwicklung ist, hält die von uns gefahrene 115-PS-Version die Abgasnorm Euro 4 ein. Das Aggregat verbraucht laut Hersteller 7,3 Liter Sprit auf 100 Kilometer, wobei sogar Normalbenzin ausreicht.
115 Pferde als Idealbesetzung Der Motor stellt eine Idealbesetzung für die Rolle als Cabrioantrieb dar. Er stellt in allen Fahrsituationen genug Kraft zur Verfügung und bringt das rund 1,2 Tonnen schwere Cabrio leicht aus dem Drehzahlkeller. Auf Bergstrecken dreht man einfach etwas höher, und der kleine Bayer wird es nie an Kraft fehlen lassen. Dabei bleibt das Aggregat akustisch aber im Hintergrund, und stört den Naturgenuss nur, wenn mit Absicht sportlich beschleunigt wird.
Kleiner Kurvenkönig mit direkter Lenkung Zum Spaß mit dem kleinen Cabrio tragen auch die direkte Lenkung und das straff auf dem Asphalt liegende Fahrwerk bei. Damit wird das Mini Cabrio zum idealen Vehikel für kurvige Bergstrecken: Leicht lässt sich das Auto durch die Serpentinen dirigieren, und die Karosse bleibt dabei immer parallel zum Teer. Insgesamt ist beim Mini Cooper Cabrio eine Menge vorprogrammiert: Der wie maßgeschneidert wirkende 115-PS-Motor, kombiniert mit direkter Lenkung, straffem Fahrwerk und guten Sitzen lassen auch Nörglern wenig Chancen.
Schnell öffnendes Elektroverdeck Das elektrisch betätigte Verdeck lässt sich nur im Stand öffnen. Gut also, dass es schnell geht: Wir haben 18 Sekunden gemessen. Wenn die Temperaturen noch nicht für das Offenfahren ausreichen, kann man das Verdeck auch nur so weit öffnen, dass sich eine Schiebedach-große Luke ergibt, und so bis zu 120 km/h schnell fahren. Mehr Spaß macht es natürlich mit vollständig geöffnetem Verdeck. Es faltet sich auf engem Raum hinter den Rücksitzen zusammen. Eine Persenning erübrigt sich.
Bis zu 605 Liter Gepäckraum Der Kofferraum fasst 120 Liter im offenen und 165 Liter im geschlossenen Zustand. Wer allein oder zu zweit reist, kann dazu noch den Platz auf den Rücksitzen als separates Gepäckabteil nutzen. Die Fondsitzlehnen lassen sich auch umlegen, wodurch ein 605 Liter großes Gepäckabteil entsteht. Das ist mehr Platz, als im Kofferraum einer Luxusklasse-Limousine vorhanden ist. Störend ist nur die kleine Ladeluke.
Ausreichende Ausstattung, aber kein Serien-ESP Die Ausstattung ist schon beim Mini One Cabrio ausreichend: Neben Front- und Seitenairbags, ABS und elektrischen Fensterhebern ist auch eine elektronische Einparkhilfe hinten an Bord. Es fehlt eigentlich nur ein ESP; stattdessen gibt es die Cornering Brake Control, die beim Bremsen in der Kurve das Schleudern verhindert. Wer mehr Sicherheit möchte, kann ein ESP für 470 Euro nachordern.
206 CC, Tigra Twintop, Pluriel und Smart Direkte Konkurrenten hat der Mini nur wenige, denn Kleinwagen-Cabrios sind Mangelware. Der Citroën C3 Pluriel bietet deutlich höhere Variabilität, aber weniger Fahrspaß. Peugeot 206 CC und Opel Tigra Twintop haben ein versenkbares Metall-Hardtop. Während der Peugeot seit Jahren Marktführer bei den Cabrios ist, kommt der Opel erst im Spätsommer 2004 auf den Markt. Ein weiterer Konkurrent ist der Smart Roadster, der aber nur zwei Sitze bietet.
Preislich nicht direkt ein Mini Preislich liegt der Mini mit einem Einstiegspreis von 18.300 Euro im oberen Feld. Der von uns gefahrene Cooper kostet schon 20.000 Euro. Deutlich günstiger sind der Citroën C3 Pluriel und der Peugeot 206 CC. Den Pluriel gibt es als Sondermodell Gold Edition mit 109 PS für 16.610 Euro; etwa ebensoviel kostet der 206 CC 110 Filou. Im Vergleich zum Smart Roadster aber erscheint der Mini wie ein Schnäppchen: Der nur 82 PS starke Smart kostet mit 18.610 Euro mehr als das 2+2-sitzige Einsteigercabrio von Mini. (sl)
Schickes Äußeres Äußerlich gefällt uns das Auto ebenso gut wie die Limousine. In der Seitenansicht fallen allerdings bei geöffnetem Verdeck die hoch stehenden Überrollbügel unangenehm auf. Von innen verleidet der hohe Aufbau hinter den Fondsitzen den Blick nach hinten. Schade: Grenzenlose Rundumsicht macht einen Teil des Cabrio-Feelings aus. Der rückwärtige Verkehr lässt sich auch bei geschlossenem Verdeck nur schwer beobachten. Denn zwischen den Kopfstützen bleibt gerade mal ein schießschartenähnlicher Ausblick. Aber immerhin: Das Heckfenster ist aus Glas und kann im Winter oder bei Beschlag beheizt werden.
Hippe Innen-Optik Das Innere ist, wie gehabt, in einer sehr extrovertierten, hippen Optik ausgeführt. Beim Cabrio fällt auf, dass die beiden auf das Armaturenbrett gesetzten Rundinstrumente etwas spiegeln. So lässt sich der Kilometerzähler kaum ablesen, wenn die Sonne von hinten darauf scheint. Die Hupe wird über zwei kleine Tasten am Lenkrad bedient.
Sitzkomfort: Vorne gut, hinten mau Die vorderen Seriensitze vermitteln guten Seitenhalt, wie man es sich, gerade bei einem Cabrio, für die kurvige Landstraße wünscht. Bedeutend enger als vorne sitzt man im Fond: Wenn sich ein 1,75 Meter großer Insasse den Fahrersitz optimal einstellt, hat ein genauso großer Passagier dahinter keinen Platz mehr. Raum für Erwachsene im Fond ist nur, wenn die vorne Sitzenden guten Willen zeigen und etwas nach vorn rücken. Wir würden das Auto daher nicht als Viersitzer bezeichnen, sondern als 2+2-Sitzer.
Motor von Chrysler Das Cabrio gibt es in drei Versionen: One, Cooper und Cooper S. Alle drei haben einen 1,6-Liter-Motor, der aus einer Kooperation mit Chrysler stammt. Dieses Aggregat gibt es schon seit 2001 auch im PT Cruiser. Im One leistet es 90, im Cooper 115 und im Cooper S, von einem Kompressor befeuert, mittlerweile stolze 170 PS. Obwohl der Motor keine Neuentwicklung ist, hält die von uns gefahrene 115-PS-Version die Abgasnorm Euro 4 ein. Das Aggregat verbraucht laut Hersteller 7,3 Liter Sprit auf 100 Kilometer, wobei sogar Normalbenzin ausreicht.
115 Pferde als Idealbesetzung Der Motor stellt eine Idealbesetzung für die Rolle als Cabrioantrieb dar. Er stellt in allen Fahrsituationen genug Kraft zur Verfügung und bringt das rund 1,2 Tonnen schwere Cabrio leicht aus dem Drehzahlkeller. Auf Bergstrecken dreht man einfach etwas höher, und der kleine Bayer wird es nie an Kraft fehlen lassen. Dabei bleibt das Aggregat akustisch aber im Hintergrund, und stört den Naturgenuss nur, wenn mit Absicht sportlich beschleunigt wird.
Kleiner Kurvenkönig mit direkter Lenkung Zum Spaß mit dem kleinen Cabrio tragen auch die direkte Lenkung und das straff auf dem Asphalt liegende Fahrwerk bei. Damit wird das Mini Cabrio zum idealen Vehikel für kurvige Bergstrecken: Leicht lässt sich das Auto durch die Serpentinen dirigieren, und die Karosse bleibt dabei immer parallel zum Teer. Insgesamt ist beim Mini Cooper Cabrio eine Menge vorprogrammiert: Der wie maßgeschneidert wirkende 115-PS-Motor, kombiniert mit direkter Lenkung, straffem Fahrwerk und guten Sitzen lassen auch Nörglern wenig Chancen.
Schnell öffnendes Elektroverdeck Das elektrisch betätigte Verdeck lässt sich nur im Stand öffnen. Gut also, dass es schnell geht: Wir haben 18 Sekunden gemessen. Wenn die Temperaturen noch nicht für das Offenfahren ausreichen, kann man das Verdeck auch nur so weit öffnen, dass sich eine Schiebedach-große Luke ergibt, und so bis zu 120 km/h schnell fahren. Mehr Spaß macht es natürlich mit vollständig geöffnetem Verdeck. Es faltet sich auf engem Raum hinter den Rücksitzen zusammen. Eine Persenning erübrigt sich.
Bis zu 605 Liter Gepäckraum Der Kofferraum fasst 120 Liter im offenen und 165 Liter im geschlossenen Zustand. Wer allein oder zu zweit reist, kann dazu noch den Platz auf den Rücksitzen als separates Gepäckabteil nutzen. Die Fondsitzlehnen lassen sich auch umlegen, wodurch ein 605 Liter großes Gepäckabteil entsteht. Das ist mehr Platz, als im Kofferraum einer Luxusklasse-Limousine vorhanden ist. Störend ist nur die kleine Ladeluke.
Ausreichende Ausstattung, aber kein Serien-ESP Die Ausstattung ist schon beim Mini One Cabrio ausreichend: Neben Front- und Seitenairbags, ABS und elektrischen Fensterhebern ist auch eine elektronische Einparkhilfe hinten an Bord. Es fehlt eigentlich nur ein ESP; stattdessen gibt es die Cornering Brake Control, die beim Bremsen in der Kurve das Schleudern verhindert. Wer mehr Sicherheit möchte, kann ein ESP für 470 Euro nachordern.
206 CC, Tigra Twintop, Pluriel und Smart Direkte Konkurrenten hat der Mini nur wenige, denn Kleinwagen-Cabrios sind Mangelware. Der Citroën C3 Pluriel bietet deutlich höhere Variabilität, aber weniger Fahrspaß. Peugeot 206 CC und Opel Tigra Twintop haben ein versenkbares Metall-Hardtop. Während der Peugeot seit Jahren Marktführer bei den Cabrios ist, kommt der Opel erst im Spätsommer 2004 auf den Markt. Ein weiterer Konkurrent ist der Smart Roadster, der aber nur zwei Sitze bietet.
Preislich nicht direkt ein Mini Preislich liegt der Mini mit einem Einstiegspreis von 18.300 Euro im oberen Feld. Der von uns gefahrene Cooper kostet schon 20.000 Euro. Deutlich günstiger sind der Citroën C3 Pluriel und der Peugeot 206 CC. Den Pluriel gibt es als Sondermodell Gold Edition mit 109 PS für 16.610 Euro; etwa ebensoviel kostet der 206 CC 110 Filou. Im Vergleich zum Smart Roadster aber erscheint der Mini wie ein Schnäppchen: Der nur 82 PS starke Smart kostet mit 18.610 Euro mehr als das 2+2-sitzige Einsteigercabrio von Mini. (sl)
Technische Daten
Motor Bauart: | Vierzylinder-Reihen-Ottomotor, 16 Ventile |
---|---|
Hubraum: | 1.598 |
Leistung: | 85 kW (115 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 150 Nm bei 4.500 UPM |
Preis
Neupreis: 18.300 € (Stand: Mai 2004)Fazit
Wer sein Frischluftauto nicht nur für einen schönen Tagestrip nutzen möchte, sondern damit auch zu zweit in den Urlaub fahren will, kommt mit dem Mini Cabrio wesentlich besser weg als bei Roadstern à la Mazda MX-5 oder Fiat Barchetta. Die umlegbaren Rücksitze und das so mögliche Transportvolumen von rund 600 Litern machen das Mini Cabrio alltagstauglich. In dieselbe Rubrik passt das Glasheckfenster. Ein Wermutstropfen ist nur der hohe Aufbau am Heck. Auch darf man keinen echten Viersitzer erwarten.Die direkte Lenkung und das Fahrwerk machen kurvige Landstraßen und Bergpässe mit dem Mini Cabrio zum Vergnügen. Auch der Motor der getesteten Cooper-Version trägt zur Fahrfreude bei. Preislich liegt der Mini eher im oberen Segment - vor allem, wenn man ihn mit den günstigen Franzosen vergleicht. Doch wer den Fahrspaß nicht gering achtet, wird mit dem Mini mehr Freude haben. (sl)
Quelle: auto-news, 2004-05-26
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