Mercedes CLS 280: Kleiner Motor für den Edel-Schwaben
Testbericht
Haar, 22. Dezember 2008 - Der Mercedes CLS war einer der Urväter des Segments der viertürigen Coupés. Seit Herbst 2004 gleitet er elegant durchs Straßenbild und ist für manchen zum Traumwagen geworden. Wer ihn sieht, denkt nicht vordergründig an Sprintzeiten, Spitzengeschwindigkeiten weit jenseits der 200er-Marke und Serpentinenstrecken. Eher an Cruisen, Reisen und entspanntes Vorankommen.
Einsteiger für 55.692 Euro
Die Motorisierungsliste für den Mercedes CLS ist recht überschaubar: Die Wahl besteht zwischen dem 350 CGI mit 292 V6-PS, dem 500er mit 388 PS aus einem V8 und dem 63 AMG mit 514 V8-PS. Wer einen Diesel will, kann zum 320 CDI greifen, dessen Dreiliter-V6 224 PS liefert. Alle eint ein Grundpreis von über 60.000 Euro, die Spitze bildet der AMG für knapp 107.000 Euro. Aber Mercedes hat nachgelegt und bringt mit dem CLS 280 eine Einstiegsvariante für 55.692 Euro zu den Händlern. Hinter dem wohlgeformten Blech verrichtet ein Dreiliter-Sechszylinder-Otto mithilfe von 231 Pferdestärken seinen Dienst. Doch reichen diese überhaupt aus? Wir haben den "kleinen" CLS getestet.
Am Kühlergrill zwei Streben weniger
Bei der letzten Modellpflege hat der Hersteller den Edel-Benz frisch herausgeputzt. Am Kühlergrill wurden die Lamellen von vier auf zwei reduziert. Zwischen ihnen filtern rautenförmige Gitter die Luft für den Kühler. Die Außenspiegelgehäuse haben Blinkleuchten bekommen, das Heck eine geänderte Schürze. Am auffälligsten sind dort die Abgasenden, die nun wie Trapeze geformt sind. Unser Testwagen trägt zudem dem Schriftzug "CLS 280". Das ist aber auch der einzige Hinweis auf die vergleichsweise kleine Motorisierung.
Neues Lenkrad: Passt optisch nicht ganz Auch im Innenraum haben die Designer noch einmal Hand angelegt und dem CLS beispielweise ein neues Lenkrad verpasst. Das Dreispeichen-Steuerrad besitzt kreisrund angeordnete Bedientasten und kommt in ähnlicher Form auch in der kleineren Mercedes C-Klasse zum Einsatz. Dort passt es unserer Meinung nach auch besser hin: In unserem mit Holz und Leder verfeinertem CLS-Testwagen wirkt es zu sportlich. Fond: Kopffreiheit nicht üppig, aber ausreichend Wir sitzen sehr bequem und mit üppigen Platzverhältnissen auf vielfach elektrisch einstellbaren Sitzen. Das Gestühl lässt sich beheizen und belüften, eine gute Voraussetzung, um eine lange Reise anzutreten. Auch aus dem Fond kommen hinsichtlich der Sitze keine Klagen. Die Kopffreiheit ist nicht üppig, aber normal große Erwachsene sitzen in zweiter Reihe mit ausreichend Platz. Den sonst üblichen Mittelplatz nimmt eine Konsole ein. So ausgestattet, lässt es sich vortrefflich residieren. Nur den Ausblick aus den bauartbedingt recht kleinen Seitenfenstern mag nicht jedermann. Auch die Sicht nach hinten ist aufgrund der sehr flachen Heckscheibe und der breiten C-Säulen nicht besonders gut. Leiser, unauffälliger Motor Doch am meisten interessiert uns der neue Motor: Wird es das vergleichsweise kleine Aggregat schaffen, uns zu überzeugen? Die Maschine arbeitet leise und ist im Leerlauf nur schwach im Hintergrund zu vernehmen. Verbunden ist die Maschine wie auch bei den stärkeren Motorisierungen mit dem 7G-Tronic-Getriebe. Das ist eine gute Verbindung, denn die Automatik ist ein sehr sanftes Wesen, die nahezu gleitende Übergänge zwischen den Gängen schafft. Per Knopfdruck können wir außerdem ein Komfort-Programm wählen, das den Wagen besonders sanft anfahren lässt und früher hochschaltet.
Kein Sportsmann Bereits beim Anfahren merken wir, dass der Motor aus dem CLS keinen Sportsmann macht, aber für den Alltag mehr als ausreicht. Wir geben ordentlich Gas und bringen die Maschine auf Touren. Da der Antrieb sehr leise ist, empfinden wir die Beschleunigung nicht als vordergründig rasant, aber ein Blick ins Datenblatt belehrt uns eines Besseren: 7,7 Sekunden braucht der CLS 280 auf Tempo 100. Das ist nicht schlecht, der 61 PS stärkere CLS 350 CGI ist nur eine Sekunde schneller. Kraft kommt beim Kickdown eher verhalten Die Kraftentfaltung beim Kickdown würden wir uns ein wenig spontaner wünschen. Aber wenn die Maschine einmal auf Touren ist, wird der CLS recht flott vorangebracht. Im fließenden Verkehr, wie beispielsweise in der Stadt, dürfte der Wagen gern spritziger sein. Natürlich macht sich das Kraft-Minus auch beim Durst bemerkbar: Mit 9,8 Liter Gesamtverbrauch liegt der 280er zwar über dem Benzindirekteinspritzer im CLS 350 CGI, der 9,1 Liter verbaucht, aber weit unter den V8-Motoren mit Verbräuchen von 11,3 beziehungsweise 14,5 Liter. Wir haben bei unseren Testfahrten in einem Mix aus Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn einen Durchschnitt von 11,3 Liter erreicht. Komfortable Federung Während die Maschine eher zurückhaltend ist, verhält sich der Rest so, wie es sich für ein sportliches Coupé gehört. Die Lenkung ist überraschend direkt, was besonders bei hohen Tempi auf der Autobahn angenehm auffällt. Das Fahrwerk bietet eine gute Abstimmung in Richtung Dynamik: Der Unterbau ist für ein sportliches Coupé recht gut gefedert, zeigt aber auch beim Kurvenfahren keine Unsicherheiten. Ab 55.692 Euro Wer mindestens die bereits erwähnten 55.692 Euro ausgibt, kann sich den Mercedes CLS 280 in die Einfahrt stellen. Unser Testwagen ist etwa 71.500 Euro teuer. Zu den höchsten Beträgen auf dem Kassenbon gehören dabei das Kartennavigationssystem Comand APS für 3.403 Euro, die Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht für 1.660 Euro, eine Nappaleder-Ausstattung für 2.416 Euro und das Glasdach für 1.309 Euro.
Neues Lenkrad: Passt optisch nicht ganz Auch im Innenraum haben die Designer noch einmal Hand angelegt und dem CLS beispielweise ein neues Lenkrad verpasst. Das Dreispeichen-Steuerrad besitzt kreisrund angeordnete Bedientasten und kommt in ähnlicher Form auch in der kleineren Mercedes C-Klasse zum Einsatz. Dort passt es unserer Meinung nach auch besser hin: In unserem mit Holz und Leder verfeinertem CLS-Testwagen wirkt es zu sportlich. Fond: Kopffreiheit nicht üppig, aber ausreichend Wir sitzen sehr bequem und mit üppigen Platzverhältnissen auf vielfach elektrisch einstellbaren Sitzen. Das Gestühl lässt sich beheizen und belüften, eine gute Voraussetzung, um eine lange Reise anzutreten. Auch aus dem Fond kommen hinsichtlich der Sitze keine Klagen. Die Kopffreiheit ist nicht üppig, aber normal große Erwachsene sitzen in zweiter Reihe mit ausreichend Platz. Den sonst üblichen Mittelplatz nimmt eine Konsole ein. So ausgestattet, lässt es sich vortrefflich residieren. Nur den Ausblick aus den bauartbedingt recht kleinen Seitenfenstern mag nicht jedermann. Auch die Sicht nach hinten ist aufgrund der sehr flachen Heckscheibe und der breiten C-Säulen nicht besonders gut. Leiser, unauffälliger Motor Doch am meisten interessiert uns der neue Motor: Wird es das vergleichsweise kleine Aggregat schaffen, uns zu überzeugen? Die Maschine arbeitet leise und ist im Leerlauf nur schwach im Hintergrund zu vernehmen. Verbunden ist die Maschine wie auch bei den stärkeren Motorisierungen mit dem 7G-Tronic-Getriebe. Das ist eine gute Verbindung, denn die Automatik ist ein sehr sanftes Wesen, die nahezu gleitende Übergänge zwischen den Gängen schafft. Per Knopfdruck können wir außerdem ein Komfort-Programm wählen, das den Wagen besonders sanft anfahren lässt und früher hochschaltet.
Kein Sportsmann Bereits beim Anfahren merken wir, dass der Motor aus dem CLS keinen Sportsmann macht, aber für den Alltag mehr als ausreicht. Wir geben ordentlich Gas und bringen die Maschine auf Touren. Da der Antrieb sehr leise ist, empfinden wir die Beschleunigung nicht als vordergründig rasant, aber ein Blick ins Datenblatt belehrt uns eines Besseren: 7,7 Sekunden braucht der CLS 280 auf Tempo 100. Das ist nicht schlecht, der 61 PS stärkere CLS 350 CGI ist nur eine Sekunde schneller. Kraft kommt beim Kickdown eher verhalten Die Kraftentfaltung beim Kickdown würden wir uns ein wenig spontaner wünschen. Aber wenn die Maschine einmal auf Touren ist, wird der CLS recht flott vorangebracht. Im fließenden Verkehr, wie beispielsweise in der Stadt, dürfte der Wagen gern spritziger sein. Natürlich macht sich das Kraft-Minus auch beim Durst bemerkbar: Mit 9,8 Liter Gesamtverbrauch liegt der 280er zwar über dem Benzindirekteinspritzer im CLS 350 CGI, der 9,1 Liter verbaucht, aber weit unter den V8-Motoren mit Verbräuchen von 11,3 beziehungsweise 14,5 Liter. Wir haben bei unseren Testfahrten in einem Mix aus Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn einen Durchschnitt von 11,3 Liter erreicht. Komfortable Federung Während die Maschine eher zurückhaltend ist, verhält sich der Rest so, wie es sich für ein sportliches Coupé gehört. Die Lenkung ist überraschend direkt, was besonders bei hohen Tempi auf der Autobahn angenehm auffällt. Das Fahrwerk bietet eine gute Abstimmung in Richtung Dynamik: Der Unterbau ist für ein sportliches Coupé recht gut gefedert, zeigt aber auch beim Kurvenfahren keine Unsicherheiten. Ab 55.692 Euro Wer mindestens die bereits erwähnten 55.692 Euro ausgibt, kann sich den Mercedes CLS 280 in die Einfahrt stellen. Unser Testwagen ist etwa 71.500 Euro teuer. Zu den höchsten Beträgen auf dem Kassenbon gehören dabei das Kartennavigationssystem Comand APS für 3.403 Euro, die Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht für 1.660 Euro, eine Nappaleder-Ausstattung für 2.416 Euro und das Glasdach für 1.309 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Motor |
Hubraum: | 2.996 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 170 kW (231 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 300 Nm bei 2.500-5.000 UPM |
Preis
Neupreis: 55.692 € (Stand: Dezember 2008)Fazit
Der CLS 280 ist das Einstiegsmodell in die große Benz-Coupé-Reihe, ein billiger Einsteiger ist er allerdings nicht. Zwar liegt der Grundpreis unter der 60.000-Euro-Grenze, aber mit ein paar klassenüblichen Extras bestückt, läppert sich sehr schnell ein höherer Betrag zusammen.
Die 231 PS starke Maschine reicht für den Alltag völlig aus. Der Motor bietet keinen fahrdynamischen Höhepunkte, überzeugt aber durch Laufruhe und einen sehr dezenten Sound. Wer gern cruist und nicht unbedingt einen super Vortrieb abfordern will, ist mit dem CLS 280 gut beraten. Der komfortabel abgestimmte Unterbau und die bequemen Sitze machen den Einstiegs-CLS zum Reise-Coupé erster Güte.Testwertung
Quelle: auto-news, 2008-12-22
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