Tschüssle M-Klasse: Neuer Mercedes GLE im Test mit technischen Daten und Preisen zur Markteinführung
Testbericht
Kitzbühel (Österreich), 26. Juni 2015 - Moment mal, das große kastige Ding hier hieß doch mal M-Klasse!? Äh, das stimmt. Jetzt heißt es aber GLE, weil
nun
also
Bei Mercedes kann man in diesen Tagen schon mal durcheinanderkommen vor lauter Modellbezeichnungs-Wust. Aber im Schwabenländle muss alles seine Ordnung haben und deshalb beginnen alle SUVs und Crossover ab sofort mit einem GL. Der folgende Buchstabe kennzeichnet die Größe, genau wie bei den übrigen Mercedessen. Künftig freuen wir uns also über GLA, GLC (wurde gerade vorgestellt), diesen GLE hier und den neuen GLS, der als Nachfolger des riesigen GL auf der Frankfurter IAA stehen wird.
Nicht so viel Neues
Nach der großen Nomenklatur-Lehrstunde denken Sie sicher: "Namen sind Schall und Rauch, was ist denn jetzt wirklich neu?" Um ehrlich zu sein: Gar nicht mal sooo viel. Es gibt eine neue Nase, die jetzt mehr nach allem anderen im Konzern aussieht. Allerdings wirkt sie ein bisschen zu rund für den eckigen Rest des GLE. Immerhin lugen aus besagter Rund-Nase nun optional neue, adaptive LED-Scheinwerfer. Ein bisschen neu ist auch das Cockpit. Es war zwar vorher schon reichlich einladend, nun erhält es aber den letzten Schrei in Sachen Comand-Bedienung (mit Rädchen und Touchpad) sowie einen sehr harmonisch integrierten Tablet-Bildschirm und eine neue Fahrdynamikregelung mit bis zu sechs verschiedenen Fahrmodi. Desweiteren fahren künftig alle Diesel mit der neuen Neungang-Automatik vor, die Lenkung wird etwas direkter und es gibt schlauere adaptive Dämpfer, die nun nicht mehr entweder weich oder bockhart sind, sondern stufenlos agieren. Für Fahrwerks-Feinschmecker empfehlen sich darüber hinaus neue, aktive Querstabilisatoren sowie (in Verbindung mit dem Luftfahrwerk) ein deutlich aufgepeppter Offroad-Modus.
Sehr angenehmer Diesel
Das GLE-Portfolio umfasst vier Benziner mit 333, 435, 557 und 585 PS sowie zwei Diesel mit 204 und 258 PS. Im Schnitt sollen die Aggregate durch Detailverbesserungen um 17 Prozent sparsamer sein als bisher. Ach ja, und dann gibt es da noch einen neuen Plug-in-Hybrid mit 442 PS, aber zu dem komme ich gleich. Denn erst ist der GLE dran, den wohl die meisten Menschen kaufen werden. Der V6-Diesel im 350 d entpuppt sich als erstaunlich leiser und wohlklingender Geselle. Hier erinnert so gut wie gar nichts mehr an dunkle Diesel-Tage. Auch dank der butterzart werkelnden Neungang-Box schiebt der 350er ziemlich gelassen, aber durchaus kräftig an. Wer den Dicken zu sehr fordert, erntet hauptsächlich Wank und Schwank, wobei der GLE gefühlt ein ganz klein wenig straffer und direkter daherkommt als die M-Klasse. Wie bisher hat man aber mehr davon, das Auto nicht unbedingt wie ein Berserker zu fahren. Dann entpuppt sich der GLE als wunderbar entspannter und doch bemerkenswert zügiger Begleiter. Mit den 6,4 Liter Normverbrauch wird man aber unabhängig von der Fahrweise Probleme bekommen. Um die neun Liter dürften wohl eher der Realität entsprechen.
Nicht so viel Neues
Nach der großen Nomenklatur-Lehrstunde denken Sie sicher: "Namen sind Schall und Rauch, was ist denn jetzt wirklich neu?" Um ehrlich zu sein: Gar nicht mal sooo viel. Es gibt eine neue Nase, die jetzt mehr nach allem anderen im Konzern aussieht. Allerdings wirkt sie ein bisschen zu rund für den eckigen Rest des GLE. Immerhin lugen aus besagter Rund-Nase nun optional neue, adaptive LED-Scheinwerfer. Ein bisschen neu ist auch das Cockpit. Es war zwar vorher schon reichlich einladend, nun erhält es aber den letzten Schrei in Sachen Comand-Bedienung (mit Rädchen und Touchpad) sowie einen sehr harmonisch integrierten Tablet-Bildschirm und eine neue Fahrdynamikregelung mit bis zu sechs verschiedenen Fahrmodi. Desweiteren fahren künftig alle Diesel mit der neuen Neungang-Automatik vor, die Lenkung wird etwas direkter und es gibt schlauere adaptive Dämpfer, die nun nicht mehr entweder weich oder bockhart sind, sondern stufenlos agieren. Für Fahrwerks-Feinschmecker empfehlen sich darüber hinaus neue, aktive Querstabilisatoren sowie (in Verbindung mit dem Luftfahrwerk) ein deutlich aufgepeppter Offroad-Modus.
Sehr angenehmer Diesel
Das GLE-Portfolio umfasst vier Benziner mit 333, 435, 557 und 585 PS sowie zwei Diesel mit 204 und 258 PS. Im Schnitt sollen die Aggregate durch Detailverbesserungen um 17 Prozent sparsamer sein als bisher. Ach ja, und dann gibt es da noch einen neuen Plug-in-Hybrid mit 442 PS, aber zu dem komme ich gleich. Denn erst ist der GLE dran, den wohl die meisten Menschen kaufen werden. Der V6-Diesel im 350 d entpuppt sich als erstaunlich leiser und wohlklingender Geselle. Hier erinnert so gut wie gar nichts mehr an dunkle Diesel-Tage. Auch dank der butterzart werkelnden Neungang-Box schiebt der 350er ziemlich gelassen, aber durchaus kräftig an. Wer den Dicken zu sehr fordert, erntet hauptsächlich Wank und Schwank, wobei der GLE gefühlt ein ganz klein wenig straffer und direkter daherkommt als die M-Klasse. Wie bisher hat man aber mehr davon, das Auto nicht unbedingt wie ein Berserker zu fahren. Dann entpuppt sich der GLE als wunderbar entspannter und doch bemerkenswert zügiger Begleiter. Mit den 6,4 Liter Normverbrauch wird man aber unabhängig von der Fahrweise Probleme bekommen. Um die neun Liter dürften wohl eher der Realität entsprechen.
Auf Wunsch auch Offroad-Biest
Dabei ist der GLE aber keineswegs nur als Großstadt-Randsteinhopser unterwegs, denn mit dem Namenswechsel hat Mercedes auch ein überarbeitetes und beeindruckend fähiges Offroad-Paket geschnürt. Für 2.261 Euro erhält man (nur in Verbindung mit dem Luftfahrwerk) eine 100-prozentige Sperre des Mittendifferenzials, eine Geländereduktion, eine Bergabfahrhilfe, mehr Unterbodenschutz sowie die Möglichkeit, den ganzen Kasten um bis zu 90 Millimeter nach oben zu verfrachten. Eine kurze Testrunde in äußerst beängstigendem Gelände überstand der GLE weitgehend unbeeindruckt.
Es geht auch grün
Wenn ihr Gemüt eher grün als felsig und matschig ist, dann empfehle ich Ihnen den neuen GLE 500 e. Der Plug-in-Hybrid kombiniert einen nur durchschnittlich ökologischen 333-PS-V6-Benziner mit einem sehr ökologischen 116-PS-Elektromotor. Von den nahezu 400 (!) Kilo Mehrgewicht gegenüber einem 250 d merkt man beim Fahren nicht allzu viel. Auf der Testroute dauerte es immerhin knapp 28 Kilometer bis die Batterie leer war und der Benziner erstmals anspringen musste. Auf den knapp 60 Kilometern, die ich fahren konnte, lag der Durchschnittsverbrauch schließlich bei etwas über sechs Liter. Die Versuchung, die strammen 442 PS und 650 Newtonmeter Systemleistung auszunutzen, kann eben doch nicht gänzlich unterdrückt werden.
Hybrid eine Überlegung wert
Allerdings macht es durchaus Spaß, dem Display beim Sparen, Rekuperieren und rein elektrische Kilometerzählen zuzusehen. Ein wenig verwirrend ist die beinahe unüberschaubare Anzahl an Betriebszuständen, die sich aus der Verbindung von vier Fahrmodi und vier Hybridmodi ergibt. Allerdings gehen die Wechsel zwischen den Fahrprogrammen sehr flüssig und kaum merklich von der Hand. Das einzige wirkliche Minus ist der deutlich kleinere Kofferraum, der sich durch die Unterbringung der Batterie ergibt. Insgesamt ist die Kombination aus geräuschlosem, umweltfreundlichem Dahingleiten und V8-mäßigem Überholpunch aber durchaus reizvoll, vor allem, weil der Plug-in-Hybrid sogar fast 3.000 Euro günstiger ist, als der vergleichbar starke V8-Benziner.
Dabei ist der GLE aber keineswegs nur als Großstadt-Randsteinhopser unterwegs, denn mit dem Namenswechsel hat Mercedes auch ein überarbeitetes und beeindruckend fähiges Offroad-Paket geschnürt. Für 2.261 Euro erhält man (nur in Verbindung mit dem Luftfahrwerk) eine 100-prozentige Sperre des Mittendifferenzials, eine Geländereduktion, eine Bergabfahrhilfe, mehr Unterbodenschutz sowie die Möglichkeit, den ganzen Kasten um bis zu 90 Millimeter nach oben zu verfrachten. Eine kurze Testrunde in äußerst beängstigendem Gelände überstand der GLE weitgehend unbeeindruckt.
Es geht auch grün
Wenn ihr Gemüt eher grün als felsig und matschig ist, dann empfehle ich Ihnen den neuen GLE 500 e. Der Plug-in-Hybrid kombiniert einen nur durchschnittlich ökologischen 333-PS-V6-Benziner mit einem sehr ökologischen 116-PS-Elektromotor. Von den nahezu 400 (!) Kilo Mehrgewicht gegenüber einem 250 d merkt man beim Fahren nicht allzu viel. Auf der Testroute dauerte es immerhin knapp 28 Kilometer bis die Batterie leer war und der Benziner erstmals anspringen musste. Auf den knapp 60 Kilometern, die ich fahren konnte, lag der Durchschnittsverbrauch schließlich bei etwas über sechs Liter. Die Versuchung, die strammen 442 PS und 650 Newtonmeter Systemleistung auszunutzen, kann eben doch nicht gänzlich unterdrückt werden.
Hybrid eine Überlegung wert
Allerdings macht es durchaus Spaß, dem Display beim Sparen, Rekuperieren und rein elektrische Kilometerzählen zuzusehen. Ein wenig verwirrend ist die beinahe unüberschaubare Anzahl an Betriebszuständen, die sich aus der Verbindung von vier Fahrmodi und vier Hybridmodi ergibt. Allerdings gehen die Wechsel zwischen den Fahrprogrammen sehr flüssig und kaum merklich von der Hand. Das einzige wirkliche Minus ist der deutlich kleinere Kofferraum, der sich durch die Unterbringung der Batterie ergibt. Insgesamt ist die Kombination aus geräuschlosem, umweltfreundlichem Dahingleiten und V8-mäßigem Überholpunch aber durchaus reizvoll, vor allem, weil der Plug-in-Hybrid sogar fast 3.000 Euro günstiger ist, als der vergleichbar starke V8-Benziner.
Ab September im Handel
Letztlich bleibt der neue Mercedes GLE das geräumige und eher gemütliche SUV, das auch die M-Klasse schon war. Für mehr Sportsgeist gibt es ja schließlich das neue GLE Coupé. Das aufgefrischte Comand-System gefällt mit guter Logik und sehr beeindruckenden Grafikdarstellungen. Etwas unverständlich in dieser Klasse: Ein Head-up-Display ist nach wie vor nicht erhältlich. Die Preise des GLE starten bei 53.967 Euro für den 250 d mit Hinterradantrieb. Der gefällige 350 d kostet mindestens 60.749 Euro. Zum Vergleich: Der gleich starke BMW X5 ist 649 Euro günstiger. Ein grünes Gewissen erkaufen Sie sich mit dem GLE 500 e ab 73.899 Euro. Marktstart für das neubenannte Mercedes-SUV ist im September 2015.
Letztlich bleibt der neue Mercedes GLE das geräumige und eher gemütliche SUV, das auch die M-Klasse schon war. Für mehr Sportsgeist gibt es ja schließlich das neue GLE Coupé. Das aufgefrischte Comand-System gefällt mit guter Logik und sehr beeindruckenden Grafikdarstellungen. Etwas unverständlich in dieser Klasse: Ein Head-up-Display ist nach wie vor nicht erhältlich. Die Preise des GLE starten bei 53.967 Euro für den 250 d mit Hinterradantrieb. Der gefällige 350 d kostet mindestens 60.749 Euro. Zum Vergleich: Der gleich starke BMW X5 ist 649 Euro günstiger. Ein grünes Gewissen erkaufen Sie sich mit dem GLE 500 e ab 73.899 Euro. Marktstart für das neubenannte Mercedes-SUV ist im September 2015.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Motor, Biturbo + Elektromotor |
Hubraum: | 2.996 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Preis
Neupreis: 73.899 € (Stand: Juni 2015)Fazit
Das Neue beim Mercedes GLE ist hauptsächlich der Name. Das große SUV wurde innen und außen nur leicht aufgebrezelt und fährt gefühlt einen Ticken dynamischer und direkter als die M-Klasse. Dabei bewahrt es sich aber den grundsoliden und eher beruhigenden Charakter. Auch wenn wohl nur die Wenigsten wirklich darauf aus sind: In Verbindung mit dem neuen Offroad-Paket wird der GLE zum beeindruckend fähigen Klettermaxen. Richtig flott und im Vergleich doch sehr sparsam: Der Plug-in-Hybrid 500 e. + hoher Fahrkomfort, sehr viel Platz, sehr gutes Infotainmentsystem, toller Plug-in-Hybrid, sehr angenehmer Diesel (350 d) - Facelift eher im Detail, Konkurrenz wirkt teilweise moderner, kein Head-up-DisplayTestwertung
Quelle: auto-news, 2015-06-24
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