Audi A6 Avant - Leichter Lifestyle, schick und alltagstauglich
Testbericht
SPX/Berlin. Auch wenn bei manchem Kandidaten dieser Klasse das Vermitteln von Lebensstil als Botschaft gilt – Kombis sollten vor allem geräumig sein. Dem neuen Audi A6 Avant gelingt beides. Mit einer spannungsgeladenen Figur, deren Form das Design-Team der Ingolstädter als dynamische Eleganz beschreibt und einem gewachsenen Radstand bietet er mehr Platz als sein Vorgänger. Jetzt wurde die Kombi-Version des A6 in Berlin vorgestellt, sein öffentliches Debüt wird der 4,93 Meter lange Avant auf der IAA geben.
Der Raumgewinn gegenüber dem Vorgänger gelingt trotz nahezu gleicher Außenlänge. Der Radstand hat um rund sieben Zentimeter zugelegt, der sogenannte modulare Längsbaukasten, der trotz vorne längs eingebauter Motoren mehr Bauraum schafft, macht es möglich. Die besseren Platzverhältnisse kommen vor allem den Mitfahrern im Fond zugute, die Staumöglichkeiten für das Gepäck sind im Maximalwert ordentlich gewachsen. Wie sein Vorgänger kann der Kombi mindestens 565 Liter einladen, das größtmögliche Stauvolumen mit umgeklappter Rückbank liegt bei 1.680 Litern, 40 mehr als bislang. Für mehr Komfort beim Laden sorgt die auf Wunsch erhältliche Laderaumabdeckung, die elektrisch beim Öffnen der Heckklappe nach vorne fährt. Etwa 250 Euro sind für diese Option zu berechnen.
Trotz des Komfortgewinns ist der A6 Avant als Grundmodell leichter geworden. Ähnlich wie bei der Limousine liegt der Diäten-Erfolg bei etwa 70 Kilogramm. Der Materialmix aus hochfestem Stahl und Aluminium führt zu besserer Gewichtsverteilung und einer beachtlichen Erleichterung der Karosserie. Auf teure und exotische Werkstoffe wie mit Kohlenfasern verstärkten Kunststoff verzichtet Audi, der Basispreis von 40.850 Euro bewegt sich im Rahmen des Wettbewerbsumfelds, das beginnt bei anderen mit rund 43.000 Euro (BMW 5er Touring, Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell).
Wenn der A6 Avant im Herbst auf die Straßen rollt, sind zunächst zwei Benziner und vier Diesel im Angebot. Das Leistungsspektrum reicht von 130 kW/177 PS bis 230 kW/313 PS. Neues Spitzentriebwerk ist der 3.0 Biturbo TDI, das den schlanken Kombi in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h schießt und 7,4 Liter nach Messnorm verbraucht (172 g/km CO2). Audi setzt die zweistufige Turboaufladung erstmals bei einem Dieselmotor ein.
Wie die Limousine bekommt der Kombi einen WLAN-Hotspot, mit dem sich eine Internet-Verbindung für Handys und Notebooks herstellen lässt. Dies, so Audi-Chef Rupert Stadler, sei im Augenblick bei keinem anderen Hersteller in dieser Klasse zu haben. Zunächst nicht vorgesehen ist dagegen eine Hybrid-Version des Avant. Wenn die Limousine Mitte 2012 mit der Kraft zweier Herzen antritt, bleibt es im Kombi beim herkömmlichen Antrieb. Der Grund dafür ist, dass der Avant vor allem in Europa punkten soll, wo die Kunden nicht unbedingt einen Hybridantrieb verlangen. Anders sei dies auf den wichtigen Märkten in China und den Vereinigten Staaten. Aber dort wird der Kombi (noch) nicht angeboten. Grundsätzlich kann der A6 Avant aber mit der Spritspartechnik ausgerüstet werden, schließlich ist die Bodengruppe und ihre modulare Zusammensetzung weitgehend identisch mit jener der Limousine. Da behält sich Audi die Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Marktanforderungen vor. Eine Variante, die mit Erdgas betrieben wird, ist ebenfalls in Vorbereitung.
Schön anzusehen waren Kombis von Audi schon immer. Darunter litt schon mal die Praxis, wenn es ums Beladen ging. Das ist beim neuen A6 Avant anders. Außerdem hat Audi ihn auf Diät gesetzt.
Schön anzusehen waren Kombis von Audi schon immer. Darunter litt schon mal die Praxis, wenn es ums Beladen ging. Das ist beim neuen A6 Avant anders. Außerdem hat Audi ihn auf Diät gesetzt.