Nissan Qashqai im Test: Kompakt und auch ein bisschen kernig
Testbericht
Herten, 25. März 2010 - Riesige Zechengelände, rußgeschwärzte Hochöfen und hoch aufragende Schornsteine: Im Ruhrgebiet geht es immer noch recht rau zu. Zwischen teils stillgelegten, teils noch in Betrieb befindlichen Industrieanlagen tun sich allerdings auch malerische Landstriche mit viel Grün auf. Hier, mittendrin im "Pott", präsentiert Nissan den neuen Qashqai. Denn so gegensätzlich sich der Ballungsraum zwischen Duisburg und Dortmund präsentiert, so ambivalent will auch das frisch überarbeitete Crossover-Modell sein: kerniges SUV mit höher gelegter Karosserie und optionalem Allradantrieb einerseits, kompaktes Schrägheckmodell mit Platz für bis zu sieben Personen andererseits.
Wichtigstes Nissan-Modell
Seit drei Jahren gibt es den Qashqai. Von den mehr als einer halben Million in Europa verkauften Fahrzeugen der Baureihe ging etwa jedes zehnte nach Deutschland. Neben dem Kleinwagen Micra ist das Kompakt-SUV mit dem nicht ganz einfachen Namen somit das wichtigste Modell von Nissan hierzulande. Dass soll bei dem Japaner, der allerdings komplett in Europa entwickelt und gebaut wird, auch künftig so bleiben.
Moderneres Gesicht
Die optischen Änderungen fallen behutsam aus. Am auffälligsten ist die neu gestaltete Front. Gut stehen dem Wagen die weniger wuchtigen, dafür weit in die Karosserie gezogenen Scheinwerfer. Der Kühlergrill wartet jetzt mit einer Wabenstruktur auf. Auch der vordere Stoßfänger und die Kotflügel wurden modifiziert und verleihen dem Qashqai ein dynamischer wirkendes Gesicht. Am Heck gibt es veränderte Rückleuchten, die nun zweifarbige Deckgläser tragen. Die weiteren Neuerungen beschränken sich auf zwei zusätzliche Lackfarben, neu designte 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, andere Farbkombinationen fürs Interieur und ein überarbeitetes Kombiinstrument zwischen Drehzahlmesser und Tacho. Außerdem wurde die digitale durch eine analoge Tankanzeige ersetzt.
Innen nicht viel Neues Darüber hinaus bleibt der Innenraum weitgehend unangetastet. Das Cockpit fällt qualitativ gut und übersichtlich aus, lediglich das Multifunktionslenkrad weist etwas zu viele Schalter und Knöpfe auf. Die Sitze für Fahrer und Beifahrer bieten sehr guten Seitenhalt. Im Fond ist die Beinfreiheit ausreichend. Für große Passagiere ist die Rücksitzbank jedoch nicht konzipiert, sie stoßen recht schnell mit dem Kopf oben an. Auch auf ein flexibles Sitzkonzept, wie es beispielsweise der Skoda Yeti besitzt, muss man verzichten. Mehr als das Umlegen der Rücklehnen ist nicht möglich. Der Kofferraum bietet ein ordentliches Fassungsvermögen, das zwischen 410 und 1.513 Liter beträgt. Nicht ideal ist allerdings die hohe Ladekante. Qashqai+2: Platz für bis zu Sieben Wer sich mehr Platz wünscht, für den wird alternativ der Qashqai+2 angeboten. Er kostet - abhängig von Motorisierung und Ausstattung - etwa 1.500 bis 2.000 Euro mehr, ist 21 Zentimeter länger und bietet zudem eine im Gepäckraumboden versenkbare dritte Sitzreihe. Wirklich Platz nehmen können hier allerdings höchstens Kleinkinder, für Erwachsene fallen die zusätzlichen Sitzmöglichkeiten viel zu knapp aus. Neben einem größeren Kofferraum (550 bis 1.520 Liter) hat der Qashqai+2 zusätzlich den Vorteil einer verschiebbaren Mittelbank. Diese Sitzreihe lässt sich über einen Bereich von 24 Zentimeter längs und im Verhältnis von 60 zu 40 separat verschieben. Die Lehnen können beim Qashqai+2 im Gegensatz zum fünfsitzigen Qashqai sogar dreiteilig umgelegt werden. Vier Motoren und eine Spritspar-Variante Die Motorenpalette bleibt unverändert - zwei Benziner und zwei Diesel. Das ist überschaubar, vereinfacht aber die Wahl nach dem gewünschten Antrieb. Der 1,5-Liter-Selbstzünder leistet 103 PS und sorgt für ausreichenden Vortrieb. Deutlich kraftvoller ist man mit dem 150 PS starken 2.0 dCi unterwegs. An den beiden Common-Rail-Triebwerken, die von Allianzpartner Renault zugeliefert werden, stört allerdings die laute Geräuschkulisse. Neu im Programm ist eine Sprit sparende "Eco"-Variante: Der 1.5 dCi bringt es hier auf 105 PS und soll sich mit durchschnittlich 4,9 Liter Diesel sowie einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm je Kilometer begnügen. Erreicht wird der um 0,3 Liter günstigere Verbrauch des Öko-Qashqai durch eine minimale Gewichtsreduzierung, aerodynamische Radkappen, Blenden auf den Fassungen der Nebelscheinwerfer, rollwiderstandsoptimierte Reifen sowie einen besonders lang übersetzten sechsten Gang.
Auf Wunsch mit stufenloser Automatik Auf Benzinerseite stehen ein Zweiliter-Aggregat mit 141 und die 1,6-Liter-Basis mit 114 PS zur Verfügung. Die stärkere Variante kann auf Wunsch mit dem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe kombiniert werden. Dieses ist bei behutsamer Fahrt durchaus komfortabel. Mag man es aber auch einmal etwas sportlicher und tritt das Gaspedal durch, dann nervt der laute, hochdrehende Motor. Da ist das problemlos arbeitende Sechsgang-Schaltgetriebe vorzuziehen. Mit Front- und Allradantrieb Am Fahrwerk des Qashqai haben die Ingenieure im Detail angesetzt. So wurden Federn und Dämpfer neu abgestimmt. Der kompakte Crossover liegt straff auf der Straße, nichtsdestotrotz bleibt er ausreichend komfortabel und steckt Bodenwellen gut weg. Die beiden Zweiliter-Varianten sind auf Wunsch mit Allradantrieb erhältlich. Normalerweise wird das Fahrzeug nur über die Vorderräder vorwärts bewegt, das 4x4-System wird dann bei Bedarf elektronisch zugeschaltet. Unter besonders harten Bedingungen lässt sich der Allradantrieb über den Drehschalter in der Mittelkonsole auch permanent aktivieren. Jeweils 50 Prozent der Antriebskräfte werden dann gleichmäßig zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Einstieg unter 20.000 Euro Erfreulich fällt die Preisgestaltung des Qashqai aus. Der erst im Februar 2010 um 700 Euro gesenkte Basispreis wird auch für das ab sofort verfügbare Facelift-Modell beibehalten. Als frontgetriebener 114-PS-Benziner ist das Kompakt-SUV somit ab 19.490 Euro erhältlich, inklusive sechs Airbags, Klimaanlage, CD-Radio und Tempomat. Günstigster Diesel ist der 1.5 dCi Eco für 20.840 Euro. Die preiswerteste Allradvariante ist der Qashqai 2.0 All-Mode 4x4 - er ist ab 23.240 Euro zu haben. Wer sich seinen Qashqai individuell zusammenstellen möchte, wird sich allerdings schwer tun: Denn die meisten Extras gibt es nur im Paket in einer der drei Linien Visia, Acenta und Tekna. Einzelne Sonderausstattungen sind hingegen kaum bestellbar.
Innen nicht viel Neues Darüber hinaus bleibt der Innenraum weitgehend unangetastet. Das Cockpit fällt qualitativ gut und übersichtlich aus, lediglich das Multifunktionslenkrad weist etwas zu viele Schalter und Knöpfe auf. Die Sitze für Fahrer und Beifahrer bieten sehr guten Seitenhalt. Im Fond ist die Beinfreiheit ausreichend. Für große Passagiere ist die Rücksitzbank jedoch nicht konzipiert, sie stoßen recht schnell mit dem Kopf oben an. Auch auf ein flexibles Sitzkonzept, wie es beispielsweise der Skoda Yeti besitzt, muss man verzichten. Mehr als das Umlegen der Rücklehnen ist nicht möglich. Der Kofferraum bietet ein ordentliches Fassungsvermögen, das zwischen 410 und 1.513 Liter beträgt. Nicht ideal ist allerdings die hohe Ladekante. Qashqai+2: Platz für bis zu Sieben Wer sich mehr Platz wünscht, für den wird alternativ der Qashqai+2 angeboten. Er kostet - abhängig von Motorisierung und Ausstattung - etwa 1.500 bis 2.000 Euro mehr, ist 21 Zentimeter länger und bietet zudem eine im Gepäckraumboden versenkbare dritte Sitzreihe. Wirklich Platz nehmen können hier allerdings höchstens Kleinkinder, für Erwachsene fallen die zusätzlichen Sitzmöglichkeiten viel zu knapp aus. Neben einem größeren Kofferraum (550 bis 1.520 Liter) hat der Qashqai+2 zusätzlich den Vorteil einer verschiebbaren Mittelbank. Diese Sitzreihe lässt sich über einen Bereich von 24 Zentimeter längs und im Verhältnis von 60 zu 40 separat verschieben. Die Lehnen können beim Qashqai+2 im Gegensatz zum fünfsitzigen Qashqai sogar dreiteilig umgelegt werden. Vier Motoren und eine Spritspar-Variante Die Motorenpalette bleibt unverändert - zwei Benziner und zwei Diesel. Das ist überschaubar, vereinfacht aber die Wahl nach dem gewünschten Antrieb. Der 1,5-Liter-Selbstzünder leistet 103 PS und sorgt für ausreichenden Vortrieb. Deutlich kraftvoller ist man mit dem 150 PS starken 2.0 dCi unterwegs. An den beiden Common-Rail-Triebwerken, die von Allianzpartner Renault zugeliefert werden, stört allerdings die laute Geräuschkulisse. Neu im Programm ist eine Sprit sparende "Eco"-Variante: Der 1.5 dCi bringt es hier auf 105 PS und soll sich mit durchschnittlich 4,9 Liter Diesel sowie einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm je Kilometer begnügen. Erreicht wird der um 0,3 Liter günstigere Verbrauch des Öko-Qashqai durch eine minimale Gewichtsreduzierung, aerodynamische Radkappen, Blenden auf den Fassungen der Nebelscheinwerfer, rollwiderstandsoptimierte Reifen sowie einen besonders lang übersetzten sechsten Gang.
Auf Wunsch mit stufenloser Automatik Auf Benzinerseite stehen ein Zweiliter-Aggregat mit 141 und die 1,6-Liter-Basis mit 114 PS zur Verfügung. Die stärkere Variante kann auf Wunsch mit dem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe kombiniert werden. Dieses ist bei behutsamer Fahrt durchaus komfortabel. Mag man es aber auch einmal etwas sportlicher und tritt das Gaspedal durch, dann nervt der laute, hochdrehende Motor. Da ist das problemlos arbeitende Sechsgang-Schaltgetriebe vorzuziehen. Mit Front- und Allradantrieb Am Fahrwerk des Qashqai haben die Ingenieure im Detail angesetzt. So wurden Federn und Dämpfer neu abgestimmt. Der kompakte Crossover liegt straff auf der Straße, nichtsdestotrotz bleibt er ausreichend komfortabel und steckt Bodenwellen gut weg. Die beiden Zweiliter-Varianten sind auf Wunsch mit Allradantrieb erhältlich. Normalerweise wird das Fahrzeug nur über die Vorderräder vorwärts bewegt, das 4x4-System wird dann bei Bedarf elektronisch zugeschaltet. Unter besonders harten Bedingungen lässt sich der Allradantrieb über den Drehschalter in der Mittelkonsole auch permanent aktivieren. Jeweils 50 Prozent der Antriebskräfte werden dann gleichmäßig zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Einstieg unter 20.000 Euro Erfreulich fällt die Preisgestaltung des Qashqai aus. Der erst im Februar 2010 um 700 Euro gesenkte Basispreis wird auch für das ab sofort verfügbare Facelift-Modell beibehalten. Als frontgetriebener 114-PS-Benziner ist das Kompakt-SUV somit ab 19.490 Euro erhältlich, inklusive sechs Airbags, Klimaanlage, CD-Radio und Tempomat. Günstigster Diesel ist der 1.5 dCi Eco für 20.840 Euro. Die preiswerteste Allradvariante ist der Qashqai 2.0 All-Mode 4x4 - er ist ab 23.240 Euro zu haben. Wer sich seinen Qashqai individuell zusammenstellen möchte, wird sich allerdings schwer tun: Denn die meisten Extras gibt es nur im Paket in einer der drei Linien Visia, Acenta und Tekna. Einzelne Sonderausstattungen sind hingegen kaum bestellbar.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Dieselmotor mit Turboaufladung und Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.461 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 78 kW (105 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 240 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 20.840 € (Stand: März 2010)Fazit
Der Nissan Qashqai hat bisher viele Käufer gefunden und das wird wohl auch nach dem Facelift so bleiben. Optisch tritt der kompakte Crossover jetzt etwas moderner auf, die weiteren Änderungen gehen vor allem ins Detail. So bleibt der Qashqai ein sehr solides Fahrzeug mit zahlreichen Vorzügen und nur wenigen Schwächen. Größter Pluspunkt dürfte auch weiterhin der Preis bleiben: Der qualitativ überzeugende Qashqai gehört zu den günstigsten Kompakt-SUVs überhaupt. Vergleichbare Premiumkonkurrenten verlangen deutlich mehr - VW etwa rund 6.500 Euro für den Einstiegs-Tiguan.Testwertung
Quelle: auto-news, 2010-03-25
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