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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 13. Januar 2021
SP-X/Köln. Der GLC gehört zu Mercedes Lieblingen. Das Mittelklasse-SUV verkauft sich richtig gut. Von keiner seiner SUV-Modellreihe verkaufen die Schwaben mehr Fahrzeuge als vom GLC. Seit seinem Start im September 2015 sind mehr als 1,5 Millionen Exemplare an die Frau oder den Mann gebracht worden. Und wie macht er sich als Gebrauchter?Karosserie und Innenraum: Der Wechsel vom GLK (2008 bis 2015) zum GLC ist dem SUV gut bekommen. Statt kantig und kernig wie der „K“ kommt der „C“ als schnittiges Fahrzeug mit sanft abfallender Dachlinie vorgefahren. Die Zugehörigkeit zur C-Klasse ist nun sichtbarer. Mit einer Länge von 4,66 Metern ist das SUV noch alltagstauglich. Standardparkplätze und -parkhäuser passen meistens noch. Im Vergleich zum Vorgängermodell hat der GLC 12 Zentimeter in der Länge sowie beim Radstand (2,87 Meter) zugelegt, in der Breite sind es 5 Zentimeter (1,89 Meter). Nicht ganz überraschend hat sich dadurch das Platzangebot deutlich verbessert. Im Fond sitzen zwei Erwachsene kommod, der Mittelplatz taugt zumindest auf Kurzstrecke als Sitzgelegenheit für einen schlanken Mitfahrer. Nicht nur die Passagiere profitieren vom Längenwachstum. Der Kofferraum hat um 80 Liter auf 550 Liter zugelegt, maximal passen 1.600 Liter hinter die große Klappe, ein Plus von 50 Litern. Die Innenraumgestaltung lehnt sich an die der C-Klasse an und setzt auf moderne und schicke Ausstattungen. Das Interieur mit der geschwungenen Mittelkonsole, dem freistehenden Bildschirm und den runden Lufteinlässen kennt man so ähnlich ebenfalls an der C-Klasse.2019 erhielt der GLC ein Facelift. Die gelifteten GLC-Fahrzeuge erkennt man an Chrom-Elementen, die sich nun serienmäßig von der Front bis zum Heck durchziehen. Außerdem gibt es neue LED-Scheinwerfer und einen leicht geänderten Kühlergrill. Die Heckleuchten sind ebenfalls neu.Motoren und Antrieb: Für den GLC stehen Benziner, Diesel sowie ein Plug-in-Hybrid zur Wahl. Als Einstieg fungiert ein 2,1-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 125 kW/170 PS (220d), darüber rangiert eine hubraumgleiche Variante mit 150 kW/204 PS (250d). Ein Dreiliter-Sechszylinder (350d) mit 190 kW/258 PS ergänzt das Angebot. Die Normverbrauchswerte liegen zwischen 5 und 6,2 Liter. Seit dem Facelift sind die neuen Diesel (200d mit 120 kW/163 PS, 220d mit 143 kW/194 PS und 300d mit 180 kW/245 PS) an Bord. Sie verfügen nun über eine verbesserte Abgasnachbehandlung sowie über einen zusätzlichen Unterboden-SCR-Katalysator.Bei den Benzinern umfasst das Angebot Vier-, Sechs- und Achtzylinder. Einstiegmotor ist der 2,0-Liter große Vierzylinderturbo mit 155 kW/211 PS (250). Als 300 kommt er auf 180 kW/245 PS. Toptriebwerke sind die AMG-Versionen. Der Dreiliter-Sechszylinder (GLC 43) leistet 270 kW/367 PS, der Achtzylinder (GLC 63) 350 kW/476 PS und der GLC 63 S sogar 375 kW/510 PS. Außerdem gibt einen Plug-in-Hybriden (350e) mit einer Systemleistung von 235 kW/320 PS. Seit dem Facelift arbeiten die Ottotriebwerke (GLC 200 mit 145 kW/197 PS und GLC 300 mit 190 kW/258 PS) mit elektrischer Unterstützung durch ein 48-Volt-System mit riemengetriebenem Starter-Generator. Das Plug-in-Hybrid-Angebot ist nun um einen 300de mit einer Systemleistung von 225 kW/306 PS erweitert.Alle Triebwerke übertragen ihre Kraft über eine Neungangautomatik an alle vier Räder. Beim 4Matic genannte Allradantrieb wird die Motorkraft permanent an beide Achsen geleitet. Für Fahrer, die mittelschwere Wildnis unter die Räder nehmen wollen, gibt es optional ein Offroad-Paket inklusive Luftfederung, das spezielle Fahrprogramme für Fahrten auf Schotter, Eis, Sand oder mit Anhänger bietet.Ausstattung und Sicherheit: Den NCAP-Crashtest absolvierte der GLC 2015 mit einer Fünf-Sterne-Bewertung. Ab Werk fährt das SUV mit Stahlfedern und variablen Dämpfern daher, auf Wunsch gibt es Luftfederung sowie ein Sportfahrwerk. An Technik bringt das mittelgroße SUV ansonsten mit, was die verwandte C-Klasse an Bord hat. Dazu zählen unter anderem Staupilot mit Stop-and-Go-Funktion, ein Seitenwind-Assistent und ein Kollisions-Warnsystem. Ansonsten gilt für den GLC ähnliches wie für andere Mercedes-Modelle. Zwar ist die Basisausstattung recht ordentlich, doch verführt die lange Preisliste zum Häkchen setzen – etwa bei Navigation, Infotainment und Soundsystem. Außerdem gibt es noch reichlich Gelegenheit die Optik individualisieren. Gebrauchtwageninteressenten müssen daher schauen, was das Objekt ihrer Begierde alles an Bord hat.Qualität: Beim TÜV erweist sich der GLC bislang als Mängelzwerg. Das SUV bringt es bei seiner ersten Untersuchung auf eine Beanstandungsquote von lediglich 1,7 Prozent. Es meistert alle Untersuchungen vorbildlich – bis auf eine. Beim Thema Fahrwerk muss es Kritik einstecken. Ein Querlenker in der Vorderachse verschleißt schnell. Wenn es bei einer Probefahrt quietscht oder poltert, macht dieser Querlenker Probleme.Fazit: Der GLC bietet Platz und Zuverlässigkeit. Gebrauchtwageninteressenten müssen für einen GLC noch vergleichsweise tief in die Tasche greifen. Mindestens 20.000 Euro werden fällig. Im letzten TÜV-Report wurde der Mercedes GLC als Klassenbester ausgezeichnet. Weniger Mängel hat keiner. So gesehen ein perfekter Gebrauchter. Wenn da nicht die Qual der Wahl wäre.
Fazit
Im letzten TÜV-Report wurde der Mercedes GLC als Klassenbester ausgezeichnet. Weniger Mängel hat keiner. So gesehen ein perfekter Gebrauchter. Wenn da nicht die Qual der Wahl wäre.

Quelle: Autoplenum, 2021-01-13

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