Kia Soul 1.6 CRDi - Quadratisch, praktisch, besser
Testbericht
Mit dem Soul begann Kias Transformation von der grauen Maus hin zur Lifestyle-Automarke. Jetzt geht der Zauberwürfel in die zweite Runde.
Mit dem Soul erwachte Kia 2009 aus dem automobilen Dornröschen-Schlaf. Zuvor hatte die koreanische Hyundai-Tochter den Ruf preisgünstige und solide aber nicht besonders aufregende Automobile zu bauen. Kaum war der witzige rollende Zauberwürfel auf dem Markt, änderte sich diese Wahrnehmung. Lifestyle-Protagonistinnen, die zuvor bei dem Wort "Kia" die Nase rümpften und fragten, ob das der Name einer neuen Möbelmarke sei, fanden den kompakten Crossover auf einmal "süüüß" und "richtig schick". Da Kia weiter auf dem Lifestyle-Pfad wandeln will, darf sich der Nachfolger äußerlich nicht allzu sehr vom Original unterscheiden. Dieses erfolgreiche Konzept praktiziert Mini jetzt schon in der dritten Generation. Der erste Blick auf den 4,14 Meter langen Soul verrät: Die Truppe um Ober-Designer Peter Schreyer hat ganze Arbeit geleistet: Der Soul verliert seine Seele nicht. Die Formen sind unverkennbar geblieben. Nur dass der Korea-Würfel etwas runder geworden ist und etwas satter dasteht. Die Proportionen stimmen: Das bestätigt auch das Maßband. Der Radstand ist um zwei Zentimeter auf 2,57 Meter gewachsen, außerdem ist der neue Soul eineinhalb Zentimeter breiter und dabei einen Zentimeter niedriger als der Vorgänger.
Äußerlich gibt es weitere Veränderungen. Der Soul hat eine Zweifarben-Lackierung, einen auffälligen trapezförmigen Kühlergrill und die Kia-Familien-Tigernase. Im Detail gibt es weitere Veränderungen, wie zum Beispiel LED-Heckleuchten und die etwas veränderte Form der Rücklichter oder das LED-Tagfahrlicht vorne. Beim Beschreiben des Exterieurs gerät Kia-Deutschland-Chef Martin van Vugt förmlich in Verzückung und lobt den Hyundai-Konzern-Designchef in den höchsten Tönen: "Das ist der Schreyer-Effekt." Auch wenn man den beginnenden Personenkult nicht unbedingt folgen muss, kann sich der Soul durchaus sehen lassen. Schick alleine reicht längst nicht mehr. Der Kia Soul soll ja auch bewegt werden. Und auch da ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger spürbar. Der 1,6-Liter-Diesel hat 128 PS und kommt mit dem 1,5 Tonnen schweren Kompakt-Crossover halbwegs vernünftig zurecht. Zumindest, wenn man mit der manuellen Sechsgangschaltung das Drehmoments-PS-Geschick selbst bestimmen kann. Nach 11,2 Sekunden fällt die 100km/h-Marke und der Geschwindigkeitsspaß endet bei 180 km/h. Nicht unbedingt Rennstrecken-tauglich, aber für Landstraße und Autobahn reicht es.
Dementsprechend ist auch das Fahrwerk abgestimmt. Das macht im Normal-Betrieb eine gute Figur und schluckt Unebenheiten souverän. Geht es ambitionierter zur Sache beziehungsweise ums Eck, kommen Federn und Dämpfer langsam an ihre Grenzen. Dann schiebt der Soul gerne auch mal über die Vorderräder. Der Verbrauch ist mit fünf Litern pro 100 Kilometer in Ordnung, auch wenn der Durst des Koreaners bei den ersten Testfahrten rund zweieinhalb Liter höher lag. Gerade deshalb ist es ein Rätsel, warum die Kia-Produktplaner entschieden haben, das Start-Stopp-System nur bei 16-Zoll-Rädern anzubieten. Wie bei den Ceed-Schwestermodellen kann der Fahrer die Steuerung nach Gusto in drei verschiedenen Modi anpassen. Da haben die Entwickler Hand angelegt. Auch wenn sich die Lenkung nach wie vor etwas synthetisch anfühlt, gibt sie jetzt doch spürbar mehr Rückmeldung als noch beim Ceed. Der Modus Sport ist etwas für Lenker mit kräftigen Handgelenken, Eco eignet sich für das Rangieren in der Stadt. Am besten kommt jeder mit "Normal" zurecht.
Im Innenraum sind die Veränderungen deutlich sicht- und vor allem fühlbar. War die erste Generation noch etwas für Hartplastik-Fetischisten, sind jetzt Hand- und Augenschmeichlerei angesagt. Einfassungen glänzen metallisch und Drehknöpfe mit Chromringen rasten mit einer Art Audi-Klick ein. Das Interieur mit den unterschäumten Flächen und den digitalen Instrumenten erinnert schon sehr an den Kia c\\\'eed. Kein Wunder, die Plattform ist identisch. Schließlich setzen auch die Koreaner auf Modularität. Vom Konzept der Technikverwandtschaft profitiert der Soul. Das optionale TFT-Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser macht was her, ebenso wie das optionale Acht-Zoll-Display für das Navigationssystem. Bei den Komfort- und Assistenzsystemen bietet der Soul Zeitgemäßes, wenngleich bei der Einstiegsvariante für 16.990 das Meiste nicht serienmäßig ist: beheizbares Lenkrad, Fernlichtassistent, sogar einen Spurhalteassistenten. Serienmäßig sind eine manuelle Klimaanlage, eine Stereoanlage, Alu-Felgen und Parkpiepser hinten. Die Preis-Politik ist nicht leicht zu verstehen: Den getesteten Diesel gibt es nur in der höherwertigen Ausstattungsvariante, die viele der genannten Extras bietet. Dann klettert der Preis aber auf 24.990 Euro. Ab Ende März ist der neue Soul zu haben. Kia-Deutschland will in diesem Jahr noch 3.000 rollende Würfel verkaufen. "Es würde mich aber nicht wundern, wenn es letztendlich 4.000 oder 5.000 wären", sagt Martin van der Vugt.
Mit dem Soul erwachte Kia 2009 aus dem automobilen Dornröschen-Schlaf. Zuvor hatte die koreanische Hyundai-Tochter den Ruf preisgünstige und solide aber nicht besonders aufregende Automobile zu bauen. Kaum war der witzige rollende Zauberwürfel auf dem Markt, änderte sich diese Wahrnehmung. Lifestyle-Protagonistinnen, die zuvor bei dem Wort "Kia" die Nase rümpften und fragten, ob das der Name einer neuen Möbelmarke sei, fanden den kompakten Crossover auf einmal "süüüß" und "richtig schick". Da Kia weiter auf dem Lifestyle-Pfad wandeln will, darf sich der Nachfolger äußerlich nicht allzu sehr vom Original unterscheiden. Dieses erfolgreiche Konzept praktiziert Mini jetzt schon in der dritten Generation. Der erste Blick auf den 4,14 Meter langen Soul verrät: Die Truppe um Ober-Designer Peter Schreyer hat ganze Arbeit geleistet: Der Soul verliert seine Seele nicht. Die Formen sind unverkennbar geblieben. Nur dass der Korea-Würfel etwas runder geworden ist und etwas satter dasteht. Die Proportionen stimmen: Das bestätigt auch das Maßband. Der Radstand ist um zwei Zentimeter auf 2,57 Meter gewachsen, außerdem ist der neue Soul eineinhalb Zentimeter breiter und dabei einen Zentimeter niedriger als der Vorgänger.
Äußerlich gibt es weitere Veränderungen. Der Soul hat eine Zweifarben-Lackierung, einen auffälligen trapezförmigen Kühlergrill und die Kia-Familien-Tigernase. Im Detail gibt es weitere Veränderungen, wie zum Beispiel LED-Heckleuchten und die etwas veränderte Form der Rücklichter oder das LED-Tagfahrlicht vorne. Beim Beschreiben des Exterieurs gerät Kia-Deutschland-Chef Martin van Vugt förmlich in Verzückung und lobt den Hyundai-Konzern-Designchef in den höchsten Tönen: "Das ist der Schreyer-Effekt." Auch wenn man den beginnenden Personenkult nicht unbedingt folgen muss, kann sich der Soul durchaus sehen lassen. Schick alleine reicht längst nicht mehr. Der Kia Soul soll ja auch bewegt werden. Und auch da ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger spürbar. Der 1,6-Liter-Diesel hat 128 PS und kommt mit dem 1,5 Tonnen schweren Kompakt-Crossover halbwegs vernünftig zurecht. Zumindest, wenn man mit der manuellen Sechsgangschaltung das Drehmoments-PS-Geschick selbst bestimmen kann. Nach 11,2 Sekunden fällt die 100km/h-Marke und der Geschwindigkeitsspaß endet bei 180 km/h. Nicht unbedingt Rennstrecken-tauglich, aber für Landstraße und Autobahn reicht es.
Dementsprechend ist auch das Fahrwerk abgestimmt. Das macht im Normal-Betrieb eine gute Figur und schluckt Unebenheiten souverän. Geht es ambitionierter zur Sache beziehungsweise ums Eck, kommen Federn und Dämpfer langsam an ihre Grenzen. Dann schiebt der Soul gerne auch mal über die Vorderräder. Der Verbrauch ist mit fünf Litern pro 100 Kilometer in Ordnung, auch wenn der Durst des Koreaners bei den ersten Testfahrten rund zweieinhalb Liter höher lag. Gerade deshalb ist es ein Rätsel, warum die Kia-Produktplaner entschieden haben, das Start-Stopp-System nur bei 16-Zoll-Rädern anzubieten. Wie bei den Ceed-Schwestermodellen kann der Fahrer die Steuerung nach Gusto in drei verschiedenen Modi anpassen. Da haben die Entwickler Hand angelegt. Auch wenn sich die Lenkung nach wie vor etwas synthetisch anfühlt, gibt sie jetzt doch spürbar mehr Rückmeldung als noch beim Ceed. Der Modus Sport ist etwas für Lenker mit kräftigen Handgelenken, Eco eignet sich für das Rangieren in der Stadt. Am besten kommt jeder mit "Normal" zurecht.
Im Innenraum sind die Veränderungen deutlich sicht- und vor allem fühlbar. War die erste Generation noch etwas für Hartplastik-Fetischisten, sind jetzt Hand- und Augenschmeichlerei angesagt. Einfassungen glänzen metallisch und Drehknöpfe mit Chromringen rasten mit einer Art Audi-Klick ein. Das Interieur mit den unterschäumten Flächen und den digitalen Instrumenten erinnert schon sehr an den Kia c\\\'eed. Kein Wunder, die Plattform ist identisch. Schließlich setzen auch die Koreaner auf Modularität. Vom Konzept der Technikverwandtschaft profitiert der Soul. Das optionale TFT-Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser macht was her, ebenso wie das optionale Acht-Zoll-Display für das Navigationssystem. Bei den Komfort- und Assistenzsystemen bietet der Soul Zeitgemäßes, wenngleich bei der Einstiegsvariante für 16.990 das Meiste nicht serienmäßig ist: beheizbares Lenkrad, Fernlichtassistent, sogar einen Spurhalteassistenten. Serienmäßig sind eine manuelle Klimaanlage, eine Stereoanlage, Alu-Felgen und Parkpiepser hinten. Die Preis-Politik ist nicht leicht zu verstehen: Den getesteten Diesel gibt es nur in der höherwertigen Ausstattungsvariante, die viele der genannten Extras bietet. Dann klettert der Preis aber auf 24.990 Euro. Ab Ende März ist der neue Soul zu haben. Kia-Deutschland will in diesem Jahr noch 3.000 rollende Würfel verkaufen. "Es würde mich aber nicht wundern, wenn es letztendlich 4.000 oder 5.000 wären", sagt Martin van der Vugt.
Quelle: Autoplenum, 2014-03-18
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