Kia Cee'd GT – Feuerstuhl aus Korea
Da steht er weiß und unschuldig. Unschuldig? Kein bisschen. Er steht auch nicht, kauert mehr, sitzt tief auf der Straße. Der Kia Cee'd GT sucht seine Gegner und findet sie unter den Jungen Wilden. Der schnelle Kia wildert in Revieren von Volkswagen Golf GTI, will den Seat Leon besiegen und auch ein BMW 1er steht auf seiner Speisekarte. Gelingt ihm das?
Starkes Design und starker Motor
Kia hat das Langweiler-Image abgelegt. Seit der deutsche Designer Peter Schreyer den Stift für Kia und Hyundai in die Hand genommen hat, sehen die Kia aus wie echte Schmuckstücke. Der Kia Cee'd GT startet bei 22.990 Euro. Das ist erst einmal eine Ansage für einen 204 PS starken Sportler. Will man mehr, wie beispielsweise unser Testfahrzeug, werden 26.990 Euro fällig. Dafür bekommt man fast Vollausstattung. Unser Kia ist mit Navigationssystem (1.000 Euro), Panoramadach (incl. Schiebedach, 900 Euro), 18 Zoll Alu-Felgen, rote Bremssättel, Spurhalteassistent (LDWS), Sportfahrwerk, Recaro-Sportsitze, Smart-Key, Xenon-Licht und ungefähr 140 weiteren Extras ausgestattet.
Von außen und innen sportlich
Der Kia Cee'd GT lässt erkennen, dass er Sportler ist. Rote Linien, Doppelauspuff mit Heckdiffusor und ein dezenter Heckspoiler zeugen von den Muskeln, die unter der Haube schlummern. Innen gibt es viele Ablagemöglichkeiten, nirgendwo versteckt sich billiges Plastik. Alles macht einen hochwertigen Eindruck. Das Ein- und Aussteigen geht erstaunlich gut und einfach, weil die Recaro-Sitze zwar ausreichend Seitenhalt bieten, aber keinen hohen Flanken haben.
Der Kia Cee'd GT macht einfach Spaß. Nähert man sich dem Auto, werden die Außenspiegel heraus geklappt und das Licht wird eingeschaltet. Das nenne ich doch mal eine freundliche Begrüßung. Der GT verführt zum Schnellfahren. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h schafft er locker. Ebenfalls gut: Obwohl es weder im Bordbuch, noch in den Presseunterlagen steht: Der Kia Cee'd GT – mit seinem 204 PS starken 1,6-Liter-GDI-Triebwerk – verträgt E10 Kraftstoff. Der Kia Cee'd GT schafft den Sprint von 0 bis 100 km/h in 7,7 Sekunden. Der GT hat Mühe, die Antriebskraft von 265 Nm Drehmoment auf die Straße zu bekommen. Im ersten Gang drehen die Vorderräder durch. Das Kurvenverhalten ist exzellent, wobei er – wie bei Fronttrieblern üblich – gerne etwas über die Vorderachse schiebt. Der GT bleibt aber schön berechenbar und ESP greift im richtigen Moment ein. Die Bremsen sind tadellos.
Der Kia Cee'd GT im Alltag
Im Alltag volle Punktzahl. Dank fünf Türen steigen alle Passagiere bequem ein und aus. Auch hinten ist genügend Platz für zwei Personen oder drei Kinder. In den 380 Liter großen Kofferraum passen fünf Kisten Wasser, ohne dass gestapelt und umgebaut werden muss. Wenn die Rücksitze umgeklappt werden, entsteht eine fast ebene Ladefläche mit maximal 1.318 Litern Stauraum bis zur Dachhöhe.
Kraftstoffverbrauch
Der GT ist kein Sparschwein. Die versprochenen 6,1 Liter auf 100 Kilometern konnten wir nicht erfahren, auch nicht auf der Autoplenum-Minimal-Runde. Wer auf der Autobahn auch mal schnell unterwegs ist, sollte zwischen 9,5 und 11 Litern auf 100 Kilometern einplanen.
Modus | Strecke [km] | Geschw. [km/h] | Verbrauch [l/100] |
Autoplenum- Vergleichsrunde | 55 | 73 | 7,4 |
Super- spar | 14 | 62 | 6,5 |
Landstraße sparsam | 30 | 71 | 6,5 |
Landstraße normal | 71 | 61 | 6,9-7,3 |
BAB sparsam | 54 | 99 | 7,1 |
BAB normal | 104 | 110 | 8,5 |
BAB schnell | 166 | 118 | 10,8 |
BAB Landstraße | 201 | 68 | 5,4 |
Stand | 53 | 35 | 10,3 |
1. Tankstopp | 391 | 91 | 11,1 |
2. Tankstopp | 788 | 88 | 9,9 |
3. Tankstopp | 1120 | 89 | 9,6 |
4. Tankstopp | 1563 | 82 | 9,5 |
Testverbrauch nach 2.155 km: 9,4 Liter auf 100 Kilometern
Fazit
Der Kia Cee'd GT hat das gehalten, was wir von einem GT erwarten: Viel Spaß, aber dennoch kein Punktabzug bei der Alltagstauglichkeit. Mit seinem Preis von unter 30.000 Euro ist er gegenüber den deutschen Herstellern konkurrenzlos günstig.
Fotos © 2013 Redaktionsbüro Kebschull
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